In meiner Stadt gelten die Waffenverbotszonen ab 20 Uhr am Wochenende und vor Feiertagen und zwar in der gesamten Innenstadt plus ein paar Einfahrtsstraßen und, vor allem, ab dem Hauptbahnhof. Die "Eventklientel" fährt da nämlich abends vor allem mit den Öffentlichen aus dem weiteren Umkreis an, und die Polizei kann so bei Gruppen, bei denen man Messer etc. vermuten kann, anlasslos kontrollieren. Wie ich aus dem Freundeskreis hörte, fahren da auch junge Leute aus meiner 1,5 Auto- bzw. Zugstunden entfernten Heimatstadt an, weil da "was geht". Da sich viele von denen die Preise in den Bars etc. nicht leisten können, hocken/stehen die auf den zentralen Plätzen herum und trinken ihren mitgebrachten Alkohol. Das Zusammentreffen vieler Gruppen, die sich untereinander nicht kennen, und die , weil z. T. ohnehin abgehängt, dann gern ihre "Ehre" in Gefahr sehen, sorgt für ein hohes Aggressionspotential. Wenn unsere Lokalzeitung hiesige Jugendliche interviewt, sagen die meistens, dass sie diese Hotspots in der Nacht meiden. Aufgrund des Anstiegs der Messerkriminalität in meinem Bundesland sind diese Verbotszonen der richtige Schritt. Mit der zeitlichen Begrenzung habe ich grundsätzlich kein Problem, denn morgens um sieben reisen die Gruppen mit ihren Vodkaflaschen nicht an. Ich würde vielleicht schon um 18:00 Uhr damit beginnen...
Ich kenne natürlich die Situation bei Dir vor Ort nicht. Aber mir würde "Priorisierung " einfallen. Ähnlich wie im RD. Es gab hier in der Gegend den Fall, dass eine Frau mit sehr starkem Nasenbluten unangemeldet in eine HNO Praxis kam. Die Ärztin konnte die Blutung nicht stoppen und rief den Notruf. Dort wurde ihr mitgeteilt, es sei gerade kein Wagen verfügbar, der Nächste würde geschickt. Nach 30 Minuten ( Zielzeit nach Notruf sind hier auf dem Land 25 Minuten) traf der RD ein, wurde aber nach 5 Minuten aufgrund eines schweren Verkehrsunfalls mit mehreren beteiligten Personen und Fahrzeugen wieder abgezogen. Nach 103 Minuten trafen sie erneut ein, alarmierten den Notarzt nach, der den Transport per Heli zum Maximalversorger veranlasste. Gab ein großes mediales Theater, war aber rechtlich völlig in Ordnung. Die Leitstelle muss Einsätze priorisieren, und die Patientin war unter ärztlicher Aufsicht. Vielleicht weiß die Polizei davon, kennt auch die üblichen Beteiligten, da aber ausser den geschilderten Vorkommnissen nichts Gravierenderes geschieht, wird das entsprechend nach hinten priorisiert.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #11060Ich finde schon auch, dass wir - so insgesamt gesehen - zu watteweich mit Verbrechern umgehen. Die Idee der Resozialisierung in allen Ehren, aber wenn jemand keine Sozialisierung durchlaufen hat (damit meine ich alle Nationen, auch Deutsche) dann kann man ihn nicht resozialisieren. Und gerade junge Intensivtäter müssen frühzeitig Grenzen aufgezeigt bekommen. Dass „dutzi-dutzi“ da keine Erfolge zeitigt, wissen wir ja lange genug. Schnelle Ermittlungen, schnelle Urteile.
Das bin ich sofort bei Dir. Kriegen wir aber nicht, da zu wenig Personal bei der Polizei und an den Gerichten. Zwischen Vergehen und Konsequenz ( erst mal Verhandlung, dann evtl. Strafe) vergeht viel zuviel Zeit. Und (zu) oft bleibt es bei einer Bewährungsstrafe, die von vielen Tätern als duzi duzi empfunden wird.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #11068Falls das Gesetz eindeutig ist, wie ich denke und es dafür angemessene Strafen gibt, gehören sie angewendet. Schnell und deutlich.
Daran haperts. Und ich vermute, auch das stärkt die AFD. Ich hab Angst, dass aus diesem Empfinden heraus immer mehr Menschen nach dem: "starken Mann" rufen. Dass wir auf einem schlimmen Weg sind.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #11075Wer gegen Rech und Gesetz verstößt, sollte mit den Mitteln des Rechtsstaat konfrontiert werden, da spielen "Kulturen" gar keine Rolle.
Scheint so, als ob unsere Mittel - also die des Rechtsstaates - ein sehr stumpfes Werkzeug ist. Jedenfalls so, wie es derzeit angewendet wird.
Und zum Sicherheits Gefühl: ich wohne in einer ländlich geprägten Kleinstadt. Seit Wochen hängen immer wieder Gruppen junger Männer auf dem Marktplatz ab, es kommt vermehrt zu Schlägereien, die Menschen (vor allem Frauen und Ältere) gehen nicht mehr alleine daher.
Die erste Konsequenz war, dass die Bänke abmontiert worden sind. Das ist natürlich Quatsch, wenn jetzt ältere Menschen oder überhaupt jemand nach einem Einkaufsbummel eine Pause in der Sonne nmachen wollte, musste er sich auf die Kirchentreppe setzen. Inzwischen sind die Bänke wieder da, die Polizei patroulliert jetzt öfter, das Problem besteht immer noch - halt wenn die "Bullen" weg sind.
Eine Bekannte wurde von einem Jungen angegangen: "Gib mir Geld!" Sie: "Ich gebe dir kein Geld, habe keins für Dich" Er: "Dann geh arbeiten, dann verdienst Du Geld!" Auf ihre Frage, ob seine Eltern arbeiten, erwiderte er: "Wir sind hier Gast, wir müssen nicht arbeiten!". Dann zog er ein kleines Messer. Liest sich wie eine Räuberpistole, ist aber so passiert.
Wenn das alles hier im ländlichen Raum passiert, wo es immer eher verschlafen zugeht, wundert mich das Gefühl von mangelnder Sicherheit nicht. Und ich verstehe, was die Menschen zur AFD treibt.
Für mich ist es schon eine größere Fassungslosigkeit, dass zumindest bei Prime seit ein paar Wochen jede Menge Serien einfach aus dem Programm genommen werden bzw. nur noch über Zubuchung irgendwelcher Sonder-Channels zu sehen sind. Der Anteil der Sendungen, die im Prime-Abo enthalten sind, wird immer weniger, ich nehme an, als nächstes kommt eine saftige Preiserhöhung. Ich werde wohl meine Sehgewohnheiten überdenken müssen ...
Ja, das ging letztes Jahr im Frühjahr schon los. War bei Netflix aber auch nicht anders. Meine Serien sind dann auf andere Streamingdienste übergegangen, deshalb habe ich Netflix gekündigt. Ich habe mich sehr geärgert, aber ich werde definitiv nicht für jede Serie einen anderen Streamingdienst buchen.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Lufti 2.0 im Beitrag #11055Ich persönlich würde Kontrollen in Kauf nehmen um genau solche Angriffe vermeiden zu können.
Du meinst, so wie damals unter den Nazis? Oder in der DDR, wo die Stasi auch schon mal plötzlich zur Kontrolle vor der Tür stehen konnte?
Warum von einem extrem ins andere?
Es geht um stichprobenartige Kontrollen auf den Straßen.
Zitat von Ranunkel im Beitrag #11077Vielleicht sollte man mit den Kontrollen bei allen anfangen, die mit Waffen zu tun haben, besonders Sportschützenvereine, WBK- Besitzer, Jäger, etc.
Absolut (bei denen finden auch sehr oft Kontrollen statt)
Aber die meisten Waffen Angriffe kommen eben nicht von deiner genannten Gruppe 😜
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #11091Hatte die gerade eine akute Psychose, weiß man das?
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #11092 Wo kommt die Psychose her? Es gab bisher überhaupt noch keine Details.
Eine reine Vermutung von BBlueVelvet, denke ich, auf der Suche nach möglichen Gründen für so ein Verhalten. Kein psychisch gesunder Mensch sperrt sein Kind in eine Katzenbox und schmeißt es aus dem dritten Stock, so der Gedankengang, den ich da habe.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #11091Hatte die gerade eine akute Psychose, weiß man das?
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #11092 Wo kommt die Psychose her? Es gab bisher überhaupt noch keine Details.
Eine reine Vermutung von BBlueVelvet, denke ich, auf der Suche nach möglichen Gründen für so ein Verhalten. Kein psychisch gesunder Mensch sperrt sein Kind in eine Katzenbox und schmeißt es aus dem dritten Stock, so der Gedankengang, den ich da habe.
Genau so. Danke. Ich dachte einfach, das wäre schon bekannt. Ich hab mich noch nicht daran gewöhnt, dass heutzutage schon alles in der Presse steht, bevor die grundlegenden Informationen bekannt sind.
An die ganzen jungen DJs, die zur Zeit alles aus den 90ern rauf und runter samplen und covern: Hallooooo, wir sind nicht tot! Wir merken das!
Solche Psychosen bei Muettern mit kleinen Kindern sind nicht selten. Ich kenne einen Fall sehr gut, es war eine Kombi aus unerkannten Schilddrüsenproblemen und postpartum Hormonlage, Stress, Schlaflosigkeit. Die Mutter hat es zum Glueck noch erkannt und ihre Kinder zum Nachbarn gegeben, bevor die extremen Reaktionen einsetzten. Wahnvorstellungen, Weglaufen, Aggressivitaet sich und anderen gegenueber. Nachdem die Schilddruese eingestellt war, war der Spuk vorbei. Total erschreckend, auch fuer Aussenstehende.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
“It’s what you read when you don’t have to, that determines what you’ll be when you can’t help it.” Oscar Wilde
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #11096 Ich hab mich noch nicht daran gewöhnt, dass heutzutage schon alles in der Presse steht, bevor die grundlegenden Informationen bekannt sind.
Wo hast Du denn *alles* zu diesem Vorfall in der Presse gelesen?
Ich habe lediglich das hier gefunden:
Die 40-jährige Mutter wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft demnach vorläufig in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Es gebe Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung der Frau, hieß es.
So schrecklich und bizarr diese Tat auch ist ... die Katzenbox war wohl ein großes Glück für das kleine Kind. Ohne diese hätte es bestimmt nicht überlebt.