ich wage mich hierher mit einem persönlichen Thema. Ich hoffe, dass ich in diesem Forum damit richtig bin. Es passt, finde ich, nicht ganz unter Persönlichkeit, auch nicht ganz unter Angehörigen-Themen.
Ich bin wirklich in einer Umbruchzeit und finde mich nur schwer zurecht. Ich muss ein wenig ausholen. Das erste Problem kommt aus meiner Herkunftsfamilie. Meine Eltern sind/waren schwere Alkoholiker. Mein Vater ist seit Jahren tot, meine Mutter tut alles, um ihren Untergang zu beschleunigen. Letztes Jahr habe ich den Kontakt zu ihr abgebrochen. Sie versucht derzeit wieder, Kontakt zu bekommen und versucht, mich emotional zu erpressen. Leider ist sie noch in der Lage, sich auf den Weg zu machen und bei meiner Arbeit vorbeizukommen. Zu mir nach Hause findet sie glaube ich nicht. Aber bei der Arbeit hat sie eine Nachricht für mich hinterlassen.
Ich fühle mich scheußlich. Ich halte es nicht aus, dass sie in mein Leben eindringt. Sie hat auch schon Leute einfach angerufen (meinen Chef, Bekannte).
Ich habe mir eine Therapeutin gesucht, fachliche Unterstützung habe ich also.
Aber, und jetzt komme ich zum zweiten Problem: Ich fühle mich einsam. Ich war nie ein Mensch, der viele andere Menschen um sich hat. Die sprichwörtlichen 1000 Facebook-Freunde wären mir viel zu viel. Ich brauche stabile soziale Strukturen mit wenigen, aber verlässlichen Bezugspersonen. Daran fehlt es. Und das halte ich nicht aus.
Als zb diese Nachricht hinterlassen wurde, habe ich geweint, ich war erschrocken und überfordert. In solchen Lebenslagen wünsche ich mir das Gefühl, nicht allein zu sein. Ich will dann gar nicht über Elend reden, sondern gern über etwas, das mich (bzw. die andere Person natürlich auch!) interessiert und ablenkt. Ich brauche das Gefühl, dass es Menschen gibt, die da sind, denen ich nicht egal bin. Ich bin Single.
Weihnachten und Silvester waren schlimm für mich. Soziale Kontakte fanden nur punktuell statt. Ich habe versucht, mich abzulenken, aber das ist ziemlich schief gegangen. Einfach unter Leute zu gehen, wenn man sich gerade wirklich einsam fühlt, klappt leider nur bedingt.
Ich bin ziemlich eingespannt auf mehreren Ebenen, Hobbys habe ich, Small-talk-Kontakte sind vorhanden. Das Problem, das mich dauerhaft quält, ist, Menschen zu finden, mit denen sich stabile Beziehungen ergeben, die da sind und für die ich genauso da sein darf.
Ich hoffe auf einen Austausch. Gibt es hier Leute, die Ähnliches erlebt haben? Die Belastendes bewältigen mussten und sich dabei einsam gefühlt haben? Wie seid ihr damit zurechtgekommen? Ist es euch gelungen, gute Kontakte zu finden, und wie? Wie konntet ihr eure Einsamkeit bewältigen?
Achje - das tut mir leid, diese Situation muss wirklich schwierig sein. Aber bist Du wirklich so allein, wie Du denkst, oder lässt Du vielleicht die Small-Talk-Bekanntschaften gar nicht näher an Dich heran, weil Du über Deine Situation nicht sprechen willst? Wenn man sich mit Leuten unterhält, gibt man ja immer so wechselseitig Näheres von sich preis. Wenn mir z. B. eine Small-Talk-Bekanntschaft nichts von sich erzählt, obwohl ich das umgekehrt getan habe, denke ich grundsätzlich, dass es die andere Person auch beim Small Talk belassen will...
Du musst ja nicht über das belastende Thema reden (da verstehe ich schon, dass man das keiner neuen Bekanntschaft auf die Nase bindet), aber lässt Du auch etwas mehr von Dir in den Konversationen zu?
Die Frage, ob ich wirklich so allein bin - hm. Ich bin sicherlich sehr zurückhaltend mit persönlichen Dingen. Schon immer. Und über meine häusliche Situation konnte ich ja nie sprechen und mochte ich auch nicht. Das ist ein Punkt, über den ich schon nachdenke: ob ich mich denn im Gespräch für andere auch sichtbar mache. Das ist eine wichtige Frage, manchmal bin ich mir da nicht sicher. Andererseits: Ich mag solche Probleme nicht jedem berichten. Will auch nicht jeder hören. Und wenn es um anderes geht, zb Interessen: Ich mache oft die Erfahrung, dass andere an Dingen gar nicht in der Tiefe interessiert sind. Ist ja auch okay so. Nur dann wirke ich glaube ich schnell "zu viel".
Ach, es ist schon alles ziemlich vielschichtig, glaube ich. Darum weiß ich ja auch nicht recht weiter...
Warst du im Laufe deines Lebens mal bei einer Angehörigengruppe wie Alanon?
Ich könnte mir vorstellen, das es hilfreich sein könnte mit anderen Angehörigen von Alkoholikern zu sprechen und sich auszutauschen, weil da haben alle ähnliche Probleme wie du. Ich meine damit nicht unbedingt, dass du dort Freunde fürs Leben findest, aber dort kannst du dir deinen Frust und deine Erfahrungen von der Seele reden und bist dadurch vielleicht "erleichtert" und kannst in anderen Bereichen dann offener sein.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann. Menschen werden nicht klüger dadurch, dass man sie auf ihre Dummheit hinweist.
Wäre ich so allein, würde ich mir eine WG oder ein Wohnprojekt suchen. Mit der Zeit bestehen gute Chancen auf tiefere Beziehungen und man muss nicht immer irgendwo hin, um Kontakte zu spüren.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Also: Bei Alanon oder so war ich noch nie, das hat mir aber meine Ärztin schon empfohlen. Ich weiß nicht richtig, warum ich da so eine Hemmung habe.
@Klemenzia: Das mit der WG - dafür bin ich nicht der Typ. Ich brauche mein eigenes Reich, meinen Rückzugsort, in den auch niemand außer mir eingreift. Dass ich mich einsam fühle, heißt nicht, dass ich 24 Stunden am Tag andere in der gleichen Wohnung mit mir haben möchte.
Deswegen auch das Wohnprojekt zur Ergänzung. Da hat ja meist jeder seinen eigenen Raum/Wohnung aber eben auch verbindliche Kontakte. Wenn das für Dich nicht passt, ist's doch gut. Zumindest hast du eine solche Variante schon mal nicht übersehen... 🙂
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Ich stamme wie du aus einer dysfunktionalen und in allen Belangen prekär lebenden Herkunftsfamilie. Chaos und Gewalt waren an der Tagesordnung.
Ich konnte also auch nie "was" erzählen oder so. Als Kind, als Teenie.
Ich war immer irgendwie auf der Hut und programmiert, mir nix anmerken zu lassen. Und das macht einsam.
Ich fühle mich immer noch vom anderen Stern, wenn ich einfach auf Personen stoße, die so ganz anders lebten, andere Prägungen haben. (gefühlt: "alle" )
Ich kann dir nichts raten. Ich glaub, ich hab überlebt aufgrund einer Mischung aus Phantasie und Zutraulichkeit. Ich binde keinem was auf die Nase, aber ich bin schnell offen. Aber auch oberflächlich. Mir langen oft diese Small Talk Kontakte.
ich hab enge Freunde, die kenne ich aber seit Anno Tuck. Die wissen von mir, ich von ihnen. Also die privaten, familiären Abgründe.
Mir hilft immer noch, dass ich versuche "zurück zugeben". Also denen irgendwie beizustehen, die jetzt den Dreck am Schäuferl haben. Ich hab keine Kinder bekommen, daher hab ich immer Kapazitäten gehabt, mich für die einzusetzen, deren Eltern auch Totalausfälle sind, jetzt.
Wäre das was für dich? Nebenbei lernt man auch Leute kennen, die mit der Zeit durchaus mind. "sehr gute Bekannte" werden können. Glück natürlich vorausgesetzt.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #8 Ich fühle mich immer noch vom anderen Stern, wenn ich einfach auf Personen stoße, die so ganz anders lebten, andere Prägungen haben. (gefühlt: "alle" )
Genau so geht es mir.
Dein Punkt mit dem Einsetzen für andere - der spricht gerade bei mir etwas an. Ich habe schon mal darüber nachgedacht, dass ich wirklich gerne etwas für Menschen tun würde, die Hilfe benötigen. Da, wo man versuchen kann, etwas zu bewirken. Das lass ich mal weiter reifen.
Ja, hier. Ich kenne das Gefühl der Einsamkeit sehr gut - auch wenn ich nicht immer alleine war und es auch oft nette Menschen in meinem Leben gab.
Ich will jetzt keine Textlawine schreiben, denn du hast ja erst mal _dein_ Thema eingestellt, aber ich kann gerne mehr zu den Punkten sagen, die dich interessieren. Ich habe beim Lesen deines Textes ein paar Mal genickt - du siehst also, es gibt durchaus Berührungspunkte auch zwischen "fremden" Menschen, und Nähe und "Miteinanderschwingen" kann vielleicht überall entstehen :-)
Das Stalking durch deine Mutter klingt schlimm - hast du mit deinem Chef/deinen Bekannten geredet? Eine kurze Meldung von wegen "Kontaktabbruch (Grund persönlich), tut mir leid wegen der Belästigung (ja, ich weiß, du bist ja nicht schuld - ist nur bissl Schmieröl), bitte einfach ignorieren/blockieren".
Al-Anon: Hemmungen, weil du dich mit dem Thema eigentlich nicht befassen willst? Weil es dadurch sozusagen noch mehr Platz in deinem Leben einnähme, so vom Gefühl her?
Ich kenne einige, denen die Erfahrung, dass es andere mit ähnlichen Erlebnissen gerade auch als Kind, sehr geholfen hat. Die Angst dort hinzugehen kann ich gut verstehen, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.
Eine Bekannte von mir (eigentlich eine Freundin meiner Mutter) hat erst im hohen Alter angefangen über ihr dysfunktionale Familie zu sprechen - ihre Eltern kannte ich gut und hätte das, was sie erzählte, nie vermutet - aber ich glaube ihr und ich habe erlebt, wie viel leichter es ihr wurde, nachdem sie davon erzählen konnte.
Ich denke, als Kind hat man immer das Gefühl, dass man nicht schlecht von seiner Familie erzählen darf, gemischt mit dem Gefühl "das ist doch normal" und "mir glaubt doch eh niemand" und zusätzlich der Last "ich bin schuld", das ergibt eine sehr belastenden Mischung - aber es ist nie zu spät sich davon zu befreien.
Und in dem du es uns erzählst, hast du doch schon einen weiteren Schritt getan.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann. Menschen werden nicht klüger dadurch, dass man sie auf ihre Dummheit hinweist.
Ja, wie gesagt, mit dem Al-anon-Thema - da komme ich noch nicht so dran. Vielleicht ist es wirklich so, dass ich dem ganzen Thema nicht noch mehr Raum geben will, es nimmt mir ja sowieso schon so viel Zeit und Energie.
@Kitty_Snicket: Ich fände es schön, wenn du etwas mehr schreiben magst. Ich habe ja geschrieben, dass ich einen Austausch suche. Du schreibst, dass du Einsamkeit kennst, obwohl du Menschen in deinem Leben hattest. Konntest du die Ursachen für dich finden, und hat sich dadurch etwas verändert? Oder hast du irgendwann akzeptiert, dass die Dinge sind, wie sie sind, und es mal bessere, mal schlimmere Phasen gibt?
Mit dem Stalking: ja, mein Chef weiß Bescheid, die Bekannten, die angerufen wurden, habe ich auch informiert. Sie wissen, dass sie Alkoholikerin ist und ich den Kontakt abgebrochen habe. Es haben auch alle gut darauf reagiert. Unangenehm wars schon. Ich fand es schlimm, dass Leute, die nichts dafür können, zu Hause oder bei der Arbeit angerufen wurden.
Ich kenne viele Menschen die genau aus diesem Grund in die ehrenamtliche Arbeit gekommen sind und somit für beide Seiten positives daraus entstanden ist. Ich kann verstehen dass du nicht in die Gruppe der alkoholkranken Angehörigen gehen möchtest, denn eigentlich willst du diesen Teil abhaken und keinen Kontakt mit deiner Mutter.
Vielleicht wären offene Gesprächskreise, eher was zum Einstieg.
harder, better, faster, stronger
beating the competition ist easy, beating yourself is a never ending commitment
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #8 Ich war immer irgendwie auf der Hut und programmiert, mir nix anmerken zu lassen. Und das macht einsam.
Ich muss das noch hervorheben: Das geht mir gerade total im Kopf herum. Als würde so ein ständiger Alarmmodus bestehen, der mich immer wieder zum Aufpassen, Angsthaben und damit in die Defensive zwingt...
Ich entstamme einer dysfunktionalen Familie. Alkohl war bei einigen Familienmitgliedern ein Thema, darüber hinaus gab es vor allem psychische, aber auch physische Gewalt und in meinem Fall auch Mißbrauch.
Meine Kindheit war extrem einsam und auch ich habe aus guten Gründen keinen Kontakt mehr zu meiner Herkunftsfamilie.
Als Kind hatte ich nur die Chance, mich auf meine Ressourcen zu verlassen. Und die habe ich radikal genutzt. Das war für mich meine Lebensrettungsleine, die mich durch alles hindurch hielt und hält. Ich weiss, dass ich mich auf mich verlassen kann - und genau deshalb leiste ich es mir, mich zu zeigen. Ich habe mich weit davon entfernt, mich für irgendwas zu schämen oder mich zu verstecken. Nicht ich habe zum Alkohol ge- oder mich an einem kleinen Mädchen vergriffen, nicht ich habe andere terrorisiert, negiert, vernachlässigt, nicht ich bin ein gnadenloser Narzisst, der andere verrät und verkauft. Verantwortung trage ich für mein Verhalten - und das tue ich gern. Ich bin ganz sicher kein bequemer, weichgespülter, Wattebäuschchen werfender Mensch - aber einer, mit dem man rechnen kann. Wenn ich mein Wort gebe, gilt es. Und ja, natürlich bin ich durch viele meiner Erfahrungen für andere "wie von einem anderen Stern". Ich bin ein Alien. Manchmal kann sich das einsam anfühlen, und dennoch weiss ich, dass ich alles in mir trage, um eben NICHT einsam sein zu müssen.
Ich möchte Dir Mut machen, Dich zu zeigen, zu Dir und Deinen Erfahrungen zu stehen und vor allem, Dich darüber und daran zu freuen, dass Du überlebt hast und heute Deinen Weg gehst. Gute Freunde zu finden ist nicht einfach - da muss es auf vielen Ebenen stimmen. Aber finden kannst Du sie nur, indem Du authentisch bleibst. Dann trennt sich die Spreu vom Weizen sehr zuverlässig und Du kannst die Menschen finden, die zu Dir passen. Du hast die Kraft - das hast Du längst bewiesen. Mehr noch: Du hast auch Kraft für andere. Das ist ein grosser, grosser Schatz.
Und: Du bist nicht allein. Wie Du hier lesen kannst - wir sind viele. Und darunter werden mit Sicherheit Menschen sein, die Dich verstehen, statt zu be- oder verurteilen, die Dich schätzen, statt Dich abzuwerten, weil Du nicht hochglanzpoliert und mit scheinbar makelloser Weste daher kommst. Die Deine Ecken und Kanten mögen.
Aber wenn Du erkannt werden willst, musst Du Dich zu erkennen geben. Und nur daraus erwachsen letztlich stabile Beziehungen. Trau Dich - es lohnt!!!
PTSD - hat mir mal jemand gesagt. Ich dachte dann, das haben die Leute, die wirklich schlimme Sachen erlebt haben, also Krieg, Mord… Und ich bin doch gesund, hab einen Job, ein Leben - ich bin halt „nur“ nicht glücklich… dachte ich.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #8 Ich war immer irgendwie auf der Hut und programmiert, mir nix anmerken zu lassen. Und das macht einsam.
Ich muss das noch hervorheben: Das geht mir gerade total im Kopf herum. Als würde so ein ständiger Alarmmodus bestehen, der mich immer wieder zum Aufpassen, Angsthaben und damit in die Defensive zwingt...
ja klar. Ich war als Kind und Jugendliche total auf "vertuschen" gepolt. Übrigens ohne, dass mich wer da aktiv instruiert hätte... Das hat man sofort von selber intus.
Und ja ich hab Traumafolgeerkrankugen. Diese habe ich in mehreren intensiven Therapien bearbeitet. Davon hab ich extrem profitiert! Total anderes Leben.
Das kann ich dir sehr ans Herz legen @Linaya Ich konnte früher auch nie so offen und leichtherzig auf andere zu gehen. Da stand ich mir immer im WEg. Das hab ich geändert und vieles abgelegt, was mir schadete.
Danke, @klaar kiming. Das mit dem sich zu erkennen geben - ja. Da hast du Recht. Leicht ist es nicht. Du liest dich stark und konsequent, und vieles sehe ich auch so: Ich möchte auch verlässlich sein, ich will, dass mein Wort zählt. Das nach außen zu tragen, das finde ich schwer.
Zitat von Kitty_Snicket im Beitrag #20behutsam frag: Dass deine Eltern Alkoholiker waren, war für dich als Kind nicht wirklich schlimm?
Wie war es damals für dich?
(Musst du nicht beantworten - ist zumindest ein Denkanstoß)
Doch, das war schlimm, es war grauenhaft. Aber ich hab ja funktioniert. Schule, Hobbys, nur halt sozial nicht. Da war ich immer wieder die, die aneckte und nicht reinpasste, die sich dann eben nicht genug Mühe gab, sich anderen anzupassen. Das wird mir teilweise bis heute vorgeworfen, finde ich ganz ätzend.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #21Diese habe ich in mehreren intensiven Therapien bearbeitet. Davon hab ich extrem profitiert! Total anderes Leben.
Das kann ich dir sehr ans Herz legen @Linaya Ich konnte früher auch nie so offen und leichtherzig auf andere zu gehen. Da stand ich mir immer im WEg. Das hab ich geändert und vieles abgelegt, was mir schadete.
Das möchte ich auch in meiner Therapie bearbeiten, habe ich meiner Therapeutin auch so gesagt. Ich hoffe sehr, dass da langsam aber sicher Veränderungen wachsen.
Zitat von Linaya im Beitrag #19PTSD - hat mir mal jemand gesagt. Ich dachte dann, das haben die Leute, die wirklich schlimme Sachen erlebt haben, also Krieg, Mord… Und ich bin doch gesund, hab einen Job, ein Leben - ich bin halt „nur“ nicht glücklich… dachte ich.
nee, es gibt verschiedene Traumatisierungen. Die Fokussierung auf "Kriegserlebnis" ist meiner Ansicht nach so, weil sie im Vergleich zu z. B. Kindesmisshandlung, Gewalt und Sex.Straftaten einen erfolgreicheren Therapieansatz kennt. Da klarer abzugrenzen temporal oder / und lokal.
Viele Therapeuten scheuen die Arbeit mit Traumata Typ2 aufgrund eines gewissen "Faß ohne Boden" im Vergleich zu situativ abgrenzbaren Traumatisierungen.