Die Wissenschaften sind jene Disziplinen, die den Menschen weiter bringen, sei es auf geisteswissenschaftlichem, kulturwissenschaftlichem oder naturwissenschaftlichem Gebiet.
Immer wieder neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse geben den Menschen neue Einblicke.
Wie funktioniert das?
Die Wissenschaft fragt, sie hinterfragt, sie nimmt nichts als gegeben hin.
Es wird eine Frage gestellt und/oder eine Hypothese aufgestellt.
Dann wird versucht die Frage mit wissenschaftlichen Methoden zu beantworten.
bzw wird versucht die aufgestellte Hypothese zu verifizieren oder zu falsifizieren.
So entstehen neue Erkenntnisse.
Damit das Wissen und die Erkenntnisse der Menschen immer mehr zunehmen darf die Wissenschaft nicht stehen bleiben.
Vereinfacht ausgedrückt: Die Wissenschaft sagt: Das ist so. (Einschränkung immer nach derzeitigem Wissensstand) Die nächste Frage muss sein, wenn an Fortschritt gelegen ist: Ist das so?
Werden wissenschaftliche Ergebnisse dogmatisiert, dann entsteht Stillstand. So wird aus Wissenschaft Ideologie.
Es gibt viele Beispiele für die Richtigkeit obiger Worte
Bei der Erfindung der Eisenbahnen war zunächst die wissenschaftlich medizinische Meinung, dass der Mensch auf der Stelle sterben müsse, wenn der Körper auf mehr als 30 km/h beschleunigt wird. Daher durften Züge anfangs nie schneller fahren als 30km/h. Ähnliches galt für die ersten Automobile.
Hier kann man medienwirksame Irrtümer ein wenig nachlesen.
Vieles ist aber auch kein Irrtum gewesen, sondern lediglich Ausdruck des derzeitigen Wissenstandes, erreichbar mit den derzeit möglichen Methoden.
Da kann man z.B. an die DNA Analysen denken. Heute ist da wesentlich mehr möglich und Täter können mit DNA Analyse dingfest gemacht werden oder - was genauso wichtig ist - Unschuldige, die aufgrund der Indizienlage früher mit ziemlicher Sicherheit verurteilt worden wären, ihre Freiheit wieder erlangen oder behalten.
Um bei dem Beispiel zu bleiben: Wäre auf dem Gebiet der DNA Analyse jemals das Dogma entstanden "mehr als die Blutgruppe wird man nie bestimmen können" und hätte man daher nie weiter geforscht, wäre uns sehr viel Wissen und eine großartige Methode zur Ausforschung des echten Täters vorenthalten worden.
Fazit für mich: Wissenschaft ist etwas Großartiges und hat der Menschheit schon sehr viele neue Erkenntnisse gebracht, nicht immer zum Guten (siehe Atomenergie/Atombombe z.B.) Der Wissenschafter zweifelt aber immer, er/sie weiß, dass es immer nur einen Zwischenstand der Erkenntnisse gibt, einen derzeitigen Wissensstand. Schwierig wird es dann, wenn sich Dogmatiker (oder Wirtschaftstreibende, Lobbyisten mit finanziellen Interessen) eines derzeitigen Wissenstandes bemächtigen, diesen dogmatisieren und zur Ideologie, die die Sinne verblendet, erheben.
Schwierig wird es dann, wenn sich Dogmatiker (oder Wirtschaftstreibende, Lobbyisten mit finanziellen Interessen) eines derzeitigen Wissenstandes bemächtigen, diesen dogmatisieren und zur Ideologie, die die Sinne verblendet, erheben.
Ein sehr gutes Beispiel ist Exxon Mobile. Die Wissenschaftler von Exxon haben schon in den 1970ern nachgewiesen, dass die Verbrennung von Öl die globale Erderwämung verstärkt. Statt zu handeln wurde viel Geld in die Leugnung investiert.
„Der Konzern gibt Millionen aus für interessensgeleitete Pseudo-Studien und Spenden an Politiker, die ebenfalls den Klimawandel leugnen. Mit ihrer Hilfe kultiviert Exxon erfolgreich den Mythos, die Klimawissenschaft habe in den 1970ern noch eine „globale Abkühlung“ vorhergesagt. Dabei hatten laut einer Studie aus dem Jahr 2008 nur 14 Prozent aller klimawissenschaftlicher Literatur aus den 1970ern eine Abkühlung prognostiziert.“
dabei hatten ihre Wissenschaftler sehr gute Arbeit geleistet:
„Eine neue Studie aus Deutschland und den USA zeigt jedoch, wie präzise die Wissenschaftler des Öl-Riesen in ihren Prognosen waren. „Ihre Vorhersagen stimmten auch mit denen unabhängiger akademischer und staatlicher Modelle überein und waren mindestens so gut wie diese“, heißt es in der Daten-Analyse der Harvard-Universität und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), die am Donnerstag in der Fachzeitschrift „Science“ erschienen war.“
Solltest Du darauf anspielen wollen, Igraine, dass es keine hinreichenden wissenschaftlichen Evidenzen für einen menschengemachten Klimawandel gibt, eröffne doch einfach einen Strang, um entsprechende Studien die diesen Schluss zulassen, zu diskutieren, anstatt Wissenschaftlern, die einen menschengemachten Klimawandel sehen Ideologie zu unterstellen. Anhand deiner Links zu diesen Studien kann dann sauber diskutiert werden.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Zitat von Klemenzia im Beitrag #3Solltest Du darauf anspielen wollen, Igraine, dass es keine hinreichenden wissenschaftlichen Evidenzen für einen menschengemachten Klimawandel gibt, eröffne doch einfach einen Strang, um entsprechende Studien die diesen Schluss zulassen, zu diskutieren, anstatt Wissenschaftlern, die einen menschengemachten Klimawandel sehen Ideologie zu unterstellen. Anhand deiner Links zu diesen Studien kann dann sauber diskutiert werden.
Wir sind hier im Wissenschaftsforum. Da kann doch generell über Wissenschaft diskutiert werden, dachte ich mir. ein Anspielung wie von dir insinuiert hatte ich nicht im Sinn.
Bezüglich menschengemachter Klimawandel sehe ich es in etwa so: - es gibt reichlich wissenschaftliche Ergebnisse, die die einen Teil des Klimawandels auf den Menschen zurückführen.
- dies ist der derzeitige Stand der Wissenschaft
- das ist in etwa mit der Entdeckung und Nachweisbarkeit der Blutgruppen vergleichbar (um beim obigen Beispiel zu bleiben)
- die wissenschaftliche Forschung geht weiter und daraus resultieren neue Erkenntnisse (die DNA Analysen die immer genauer werden)
- machen die weiteren Forschungsergebnisse DNA Analyse die Blutgruppen und deren Nachweisbarkeit weniger wahr oder unwahr? Es sind noch immer die Blutgruppen und sie sind noch immer nachweisbar. Die Erkenntnisse zu den Blutgruppen gelten nach wie vor.
- die Weiterentwicklung auf dem Gebiet der Bioanalyse bzw genetischen Analyse haben neue verfeinerte Erkenntnis möglich gemacht
- Das ist auf dem Gebiet des Klimawandels auch möglich und sogar sehr wahrscheinlich. Der Forschungsprozess setzt sich fort.
- Andere Annahmen, die ebenso auf Forschungsergebnissen beruhen werden in Zukunft eventuell belächelt, wie das Beispiel mit der Geschwindigkeit oben. Oder eines der anderen Beispiele
Wenn wir als Menschheit weiter vorankommen wollen, forschen wir weiter und erwerben neue Erkenntnisse.
Persönlich glaube ich, dass hinter mancher (nicht hinter allen) Klimamaßnahme massive finanzielle Interessen von Lobbyisten stecken, die sich eine goldene Nase verdienen.
Zitat von Lurchi im Beitrag #2 Und was meinst du mit Ideologie?
Wenn wissenschaftliche Ergebnisse dogmatisiert werden und daher nicht mehr hinterfragt werden (dürfen) dann entsteht statt Wissenschaft Ideologie. So meinte ich das und so steht es auch im Eingangspost.
Dein Beispiel von Exxon finde ich z.B. ganz toll. Es zeigt ganz deutlich, wie große Konzerne Einfluss auf die Forschung nehmen und Ergebnisse, die nicht in den Kram passen, unterdrücken. Hintergrund sind massive finanzielle Interessen.
Dann stell doch ein paar Studien rein in anderen Thread, die du fragwürdig findest, aufgrund verschiedenster ausgeführter Aspekte, damit genau solche Defizite diskutierbar werden.
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Zitat von Klemenzia im Beitrag #6Dann stell doch ein paar Studien rein in anderen Thread, die du fragwürdig findest, aufgrund verschiedenster ausgeführter Aspekte, damit genau solche Defizite diskutierbar werden.
Das möchte ich nicht, denn es würde Mendo offensichtlich stören.
Außerdem finde ich es interessanter, das Thema generell zu diskutieren, nicht in Engführung auf einen kleinen Teilbereich.
Promethea71 hat zu Deinen Themen aus dem anderen Strang einen Thread eröffnet.
Dass sich, meist andere als die Wissenschaftler selbst, einen Teil der Ergebnisse, meist auch stark vereinfacht und nahe dem so nicht mehr korrekt, als absolut darstellen und missbrauchen, ist aus meiner Sicht nicht in erster Linie ein Problem der Wissenschaft selbst, eher ein Problem für Gesellschaften, wenn sie um die relevanten Feinheiten betrogen werden.
Seit der Coronapandemie und vermutlich vermehrt seit dem Aufkommen der Onlinemedien fällt mir die oft sehr verkürzte Darstellung durch Medien, auch verbreiteten wie ZON auf, das ist sehr bedauerlich.
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Zitat von Klemenzia im Beitrag #8Promethea71 hat zu Deinen Themen aus dem anderen Strang einen Thread eröffnet.
Dass sich, meist andere als die Wissenschaftler selbst, einen Teil der Ergebnisse, meist auch stark vereinfacht und nahe dem so nicht mehr korrekt, als absolut darstellen und missbrauchen, ist aus meiner Sicht nicht in erster Linie ein Problem der Wissenschaft selbst, eher ein Problem für Gesellschaften, wenn sie um die relevanten Feinheiten betrogen werden.
Seit der Coronapandemie und vermutlich vermehrt seit dem Aufkommen der Onlinemedien fällt mir die oft sehr verkürzte Darstellung durch Medien, auch verbreiteten wie ZON auf, das ist sehr bedauerlich.
Fazit für mich: Wissenschaft ist etwas Großartiges und hat der Menschheit schon sehr viele neue Erkenntnisse gebracht, nicht immer zum Guten (siehe Atomenergie/Atombombe z.B.) Der Wissenschafter zweifelt aber immer, er/sie weiß, dass es immer nur einen Zwischenstand der Erkenntnisse gibt, einen derzeitigen Wissensstand. Schwierig wird es dann, wenn sich Dogmatiker (oder Wirtschaftstreibende, Lobbyisten mit finanziellen Interessen) eines derzeitigen Wissenstandes bemächtigen, diesen dogmatisieren und zur Ideologie, die die Sinne verblendet, erheben.
Alles just my two pence
Wie seht ihr das?
Wissenschaft ist ein Beruf, mit dem man Geld verdienen muss, und das funktioniert am besten über Publikationen in renommierten Medien. Und das Geld kommt von den Steuerzahlern und wird über das BMBF und das BMWK verteilt (plus noch ein paar Exoten). Der tatsächliche Inhalt ist da oft zweitrangig, oft ist es wichtiger, irgendeinem Fördertopf mit einer konstruierten Geschichte ein paar Euro fünfzig aus den Rippen zu leiern. Glücklicherweise wird hierzulande die Forschungsfreiheit hochgehalten, und daher kann man sein Leben lang das karierte Maiglöckchen erforschen, weil einem ja keiner beweisen kann, dass das karierte Maiglöckchen wirklich absolut unwichtig ist und Erkenntnisse darüber die Menschheit nicht weiterbringen.
Wissenschaft funktioniert im Wesentlichen so, dass immer wieder neue Säue durch's Dorf getrieben werden, an denen man sich dann reiben kann, denn der Diskurs darüber bringt weitere tolle Publikationen und Forschungsgelder. Dass man eine gesamtgesellschaftlich relevante Sau mal wirklich zuende erforscht, und zwar so, dass man dann was damit anfangen kann - das passiert überwiegend nicht. Nennt sich auch das "Tal des Todes" des Technologietransfers. Die deutschen Hochschulen haben riesige Schränke voll mit Patenten, die für teures Steuergeld verwaltet werden und eine große Entourage an Patentanwälten mit durchfüttern. Aber heraus kommt überwiegend - nichts.
So ungefähr funktioniert Forschung.
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
Zitat von Igraine im Beitrag #1Die Wissenschaften sind jene Disziplinen, die den Menschen weiter bringen, sei es auf geisteswissenschaftlichem, kulturwissenschaftlichem oder naturwissenschaftlichem Gebiet.
Immer wieder neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse geben den Menschen neue Einblicke.
Wie funktioniert das?
Die Wissenschaftstheorie geht als Unterabteilung der Philosophie solchen Fragen seit jeher nach, und ich fand's für sich genommen immer schon faszinierend, dass es eine Begleitdisziplin gibt, die wissenschaftliche Methoden und die erkenntnistheoretischen (Vor-)Annahmen zur Anwendung dieser Methoden sozusagen mitlaufend erforscht und nebenbei deutlich macht, wie immens voraussetzungsreich wir mit Selbstverständlichkeiten hantieren.
Zitat von Igraine im Beitrag #1Die Wissenschaft fragt, sie hinterfragt, sie nimmt nichts als gegeben hin.
Es wird eine Frage gestellt und/oder eine Hypothese aufgestellt.
Dann wird versucht die Frage mit wissenschaftlichen Methoden zu beantworten.
bzw wird versucht die aufgestellte Hypothese zu verifizieren oder zu falsifizieren.
So entstehen neue Erkenntnisse.
Im Prinzip: ja. :) Spannend finde ich in dem Zusammenhang die Frage, ob Wissenschaft ihre Erkenntnisse im geschmeidig und nüchtern kleinschrittigen Vor und Zurück anhäuft bzw. abträgt, wie von Dir beschrieben, oder inwiefern und unter welchen Bedingungen sie ihr vielmehr in streitbaren Sprüngen (Paradigmenwechseln) "abgerungen" werden müssen, die dann auch außerhalb des Wissenschaftsapparates umwälzend fortwirken.
Thomas S. Kuhn hat da mE ergiebig drauf rumgedacht:
>> In seinem Hauptwerk The Structure of Scientific Revolutions beschreibt Kuhn die Wissenschaft als eine Folge von Phasen der Normalwissenschaft, unterbrochen von wissenschaftlichen Revolutionen. Ein zentrales Konzept ist hierbei das Paradigma; ein Paradigmenwechsel sei eine wissenschaftliche Revolution.
[…]
Von Kuhn angeführte Beispiele für wissenschaftliche Revolutionen sind unter anderem […] Einsteins Relativitätstheorie, die die klassische Newtonsche Physik ablöste, und in besonderer Ausführlichkeit die Kopernikanische Wende vom geozentrischen hin zum heliozentrischen Weltbild. Der Wissenszuwachs ist nun im Gegensatz zur Normalwissenschaft nicht kumulativ, da wichtige Teile der alten Theorie aufgegeben werden. Der Inhalt der nachrevolutionären Theorie ist vorher nicht abzusehen. Mit wissenschaftlichen Revolutionen verändern sich nach Kuhn nicht nur die Theorien, sondern auch das allgemeine Weltbild und die wissenschaftliche Praxis. <<
Das Problem der Wissenschaft ist, dass sie von Menschen betrieben wird. Das sorgt oft für Irrwege.
Da weite Teile der Gesellschaft sich nicht wirklich um die Wahrheit kümmern (allgemein), ist die Verantwortung, die die Wissenschaft trägt, groß und die Fehlbarkeit des Menschen, der in der Wissenschaft tätig ist, hat dann Folgen, weil viele Leute einfach nur glauben, was sie hören oder lesen.
Das Getue in der Wissenschaft, die Qualität der Beteiligten ist in mehrfacher Hinsicht sehr bunt und für Außenstehende ist es ohne persönliche Vetiefung in die Materie kaum möglich, sich in Bezug auf die Qualität ein belastbares Bild zu machen. Oft läuft es nach dem Motto "Wenn es die Wissenschaft sagt.." oder "Wenn es alle glauben.. ". Sehr unzuverlässige "Kriterien" und untauglich. Sie dienen der persönlichen Bequemlichkeit. Ist auch eine Haltung, aber die wird "natürlich" geleugnet.
Fazit für mich: Wissenschaft ist etwas Großartiges und hat der Menschheit schon sehr viele neue Erkenntnisse gebracht, nicht immer zum Guten (siehe Atomenergie/Atombombe z.B.) Der Wissenschafter zweifelt aber immer, er/sie weiß, dass es immer nur einen Zwischenstand der Erkenntnisse gibt, einen derzeitigen Wissensstand. Schwierig wird es dann, wenn sich Dogmatiker (oder Wirtschaftstreibende, Lobbyisten mit finanziellen Interessen) eines derzeitigen Wissenstandes bemächtigen, diesen dogmatisieren und zur Ideologie, die die Sinne verblendet, erheben.
Alles just my two pence
Wie seht ihr das?
Wissenschaft ist ein Beruf, mit dem man Geld verdienen muss, und das funktioniert am besten über Publikationen in renommierten Medien. Und das Geld kommt von den Steuerzahlern und wird über das BMBF und das BMWK verteilt (plus noch ein paar Exoten). Der tatsächliche Inhalt ist da oft zweitrangig, oft ist es wichtiger, irgendeinem Fördertopf mit einer konstruierten Geschichte ein paar Euro fünfzig aus den Rippen zu leiern. Glücklicherweise wird hierzulande die Forschungsfreiheit hochgehalten, und daher kann man sein Leben lang das karierte Maiglöckchen erforschen, weil einem ja keiner beweisen kann, dass das karierte Maiglöckchen wirklich absolut unwichtig ist und Erkenntnisse darüber die Menschheit nicht weiterbringen.
Wissenschaft funktioniert im Wesentlichen so, dass immer wieder neue Säue durch's Dorf getrieben werden, an denen man sich dann reiben kann, denn der Diskurs darüber bringt weitere tolle Publikationen und Forschungsgelder. Dass man eine gesamtgesellschaftlich relevante Sau mal wirklich zuende erforscht, und zwar so, dass man dann was damit anfangen kann - das passiert überwiegend nicht. Nennt sich auch das "Tal des Todes" des Technologietransfers. Die deutschen Hochschulen haben riesige Schränke voll mit Patenten, die für teures Steuergeld verwaltet werden und eine große Entourage an Patentanwälten mit durchfüttern. Aber heraus kommt überwiegend - nichts.
So ungefähr funktioniert Forschung.
Ja, sehr wahr. Und das Thema Fördertöpfe gilt für alle Disziplinen.
In den Sozialwissenschaften wird das besonders deutlich. Bestimmte Forschungfragen darf man einfach nicht stellen, wenn man Förderung braucht. Auch wäre man isoliert und würde aus der Wissenschaftscommunity rausgemoppt.
Innovativ - ja gerne. Aber bitte immer schon an aktuell in der Szene verbreitete Diskurse anknüpfen. Und keine konträren Positionen einnehmen.
Das Thema Gendern wäre so ein Beispiel, um an den Nachbarstrang anzuknüpfen. Als Gender-Gegner hat man es in den Sozialwissenschaften heute verdammt schwer. Einfach nicht gendern? Inakzeptabel.
Zitat von Luna55 im Beitrag #14 Das Thema Gendern wäre so ein Beispiel, um an den Nachbarstrang anzuknüpfen. Als Gender-Gegner hat man es in den Sozialwissenschaften heute verdammt schwer. Einfach nicht gendern? Inakzeptabel.
Das Thema Klima ist auch so ein Beispiel. Oder Migration.
Zitat von Luna55 im Beitrag #14 Das Thema Gendern wäre so ein Beispiel, um an den Nachbarstrang anzuknüpfen. Als Gender-Gegner hat man es in den Sozialwissenschaften heute verdammt schwer. Einfach nicht gendern? Inakzeptabel.
Zitat von Igraine im Beitrag #15 Das Thema Klima ist auch so ein Beispiel. Oder Migration.
Ausführliche Antwort nächste Woche.
WOW Das Eingangspost hatte nur eine Alibifunktion?
War ja - zumindest für mich - ziemlich offensichtlich
Ich gehe davon aus, dass wir alle die "Urknalltheorie" als Entstehung des Universums in der Schule gelernt haben. So war auch lange Zeit der Stand der Wissenschaft. Bewiesen werden, konnte diese Theorie allerdings nie. Es sprachen aber viele Fakten dafür und daher wurde die Hypothese allgemein anerkannt.
So geht Wissenschaft. Sie entwickelt sich weiter und die Menschheit kommt auf diese Art und Weise zu immer mehr Erkenntnissen.
Wenn Forschungsergebnisse nicht mehr hinterfragt werden dürfen, ist das das Ende der Forschung und das Ende der Wissenschaften. Dann ist der Bereich des Dogmas erreicht. Dogmen dürfen nicht hinterfragt werden. Wesensmerkmal eines Dogmas ist: DAS IST SO, BASTA.
Forschungsergebnisse dürfen hinterfragt werden, aber bitte von Wissenschaftlern die etwas davon verstehen. Wenn jeder Depp in sozialen Netzwerken anfängt zu "hinterfragen" nur weil ihm die Ergebnisse nicht passen wird es halt schwierig.
Was ich aber auch sehe ist dass wir aufgrund wissenschaftlicher Voraussagen handeln sollen bzw. müssen. Und da sind tatsächlich schon im Laufe meines Lebens viel Alarmismus und falsche Erkenntnisse dabei gewesen. Es ist wirklich schwierig unter diesen Umständen einen richtigen Weg zu finden, gerade da es jetzt existenziell für die Menschheit werden könnte ...
Zitat von sprachlos im Beitrag #19Forschungsergebnisse dürfen hinterfragt werden, aber bitte von Wissenschaftlern die etwas davon verstehen. Wenn jeder Depp in sozialen Netzwerken anfängt zu "hinterfragen" nur weil ihm die Ergebnisse nicht passen wird es halt schwierig.
Was ich aber auch sehe ist dass wir aufgrund wissenschaftlicher Voraussagen handeln sollen bzw. müssen. Und da sind tatsächlich schon im Laufe meines Lebens viel Alarmismus und falsche Erkenntnisse dabei gewesen. Es ist wirklich schwierig unter diesen Umständen einen richtigen Weg zu finden, gerade da es jetzt existenziell für die Menschheit werden könnte ...
Bei beiden Aussagen bin ich ganz bei dir.
Forschungsergebnisse sollten ausschließlich von Wissenschaftern+innen, die ernsthaft forschen und auch ausgebildet sind, hinterfragt werden.
Und ach bei Zweiterem stimme ich dir zu. Panik war noch nie ein guter Ratgeber.
Zitat von Igraine im Beitrag #20Forschungsergebnisse sollten ausschließlich von Wissenschaftern+innen, die ernsthaft forschen und auch ausgebildet sind, hinterfragt werden.
Sehe ich anders. Das schöne an den Wissenschaften ist ja, dass man sich auch als Laie Wissen aneignen kann und dann Aussagen und Beweise nachvollziehen kann. Und wenn man das kann, dann kann man auch hinterfragen.
Zitat von Quirin im Beitrag #21 Sehe ich anders. Das schöne an den Wissenschaften ist ja, dass man sich auch als Laie Wissen aneignen kann und dann Aussagen und Beweise nachvollziehen kann. Und wenn man das kann, dann kann man auch hinterfragen.
Volle Zustimmung. Darüber hinaus hat uns ja Corona gezeigt, dass „wissenschaftliche Theorie“ und „das wirkliche Leben“ doch zwei unterschiedliche Dinge sind. Sonst würden wir immer noch in der „Zero Covid“ - Schleife festhängen, die sich ein paar Theoretiker am Rechner ausgedacht hatten. Ich kann mich auch noch gut dran erinnern, dass irgendwelche Wissenschaftler behauptet hatten, dass eine Reichweite von deutlich unter 100 km beim E-Auto doch völlig ausreichen würde, weil die durchschnittliche Fahrstrecke einer Beispiel-Kohorte ja nur 15 km wären. Das war natürlich totaler Quatsch, und Fahrzeuge mit so geringen Reichweiten waren und sind Ladenhüter.
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"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
@Naomi_Nagata Was Du beschreibst, ist im schlechtesten Fall der Wissenschafts- und Forschungsbetrieb. Die Eingangsfrage übersetze ich mir aber mit: Was macht Wissenschaft zu Wissenschaft, was unterscheidet Wissenschaft von platten "Ich finde, glaube, behaupte ..."?
Ich mag mich diesbezüglich irren.
Zitat... Wissenschaft ist ein Beruf, mit dem man Geld verdienen muss, und das funktioniert am besten über Publikationen in renommierten Medien. ...
Soweit die Grundmalaise des Lebens aller Menschen, die nicht reich geboren wurden. Publikationen ergeben Sichtbarkeit, Sichtbarkeit und inhaltlich interessante Publikationen ergeben Renommé, Renommè ergibt Arbeitsplatzangebote.
Aber mehr als Publikationen würden einem wissenschaftlich arbeitenden, forschenden Menschen anwendbare und geldwerte, idealerweise patentierbare Verfahren oder Technologien einbringen. Da sind natürlich bestimmte Teilgebieten der Wissenschaft begünstigt.
Zitat... Und das Geld kommt von den Steuerzahlern und wird über das BMBF und das BMWK verteilt (plus noch ein paar Exoten). Der tatsächliche Inhalt ist da oft zweitrangig, oft ist es wichtiger, irgendeinem Fördertopf mit einer konstruierten Geschichte ein paar Euro fünfzig aus den Rippen zu leiern. Glücklicherweise wird hierzulande die Forschungsfreiheit hochgehalten, und daher kann man sein Leben lang das karierte Maiglöckchen erforschen, weil einem ja keiner beweisen kann, dass das karierte Maiglöckchen wirklich absolut unwichtig ist und Erkenntnisse darüber die Menschheit nicht weiterbringen. ...
Dann müssten die, die ein Leben lang zu karierten Maiglöckchen forschen, aber doch mindestens regelmäßig neue Geschichten konstruieren, warum diese Forschung Forschungsgelder wert sein soll?
Und nur wenn die Geschichten gut genug sind, kriegen sie weiterin Geld. Oder sind die Entscheider*innen über diese Gelder per se zu doof, unplausible Geschichten und weniger relvante Forschungsprojektezu erkennen? Oder gar interessiert daran, das möglichst Irrelevantes erforscht wird?
So ganz haut Deine Polemik also noch nicht hin, da fehlt noch was.
Zitat... Wissenschaft funktioniert im Wesentlichen so, dass immer wieder neue Säue durch's Dorf getrieben werden, an denen man sich dann reiben kann, denn der Diskurs darüber bringt weitere tolle Publikationen und Forschungsgelder. Dass man eine gesamtgesellschaftlich relevante Sau mal wirklich zuende erforscht, und zwar so, dass man dann was damit anfangen kann - das passiert überwiegend nicht. Nennt sich auch das "Tal des Todes" des Technologietransfers. Die deutschen Hochschulen haben riesige Schränke voll mit Patenten, die für teures Steuergeld verwaltet werden und eine große Entourage an Patentanwälten mit durchfüttern. Aber heraus kommt überwiegend - nichts.
So ungefähr funktioniert Forschung.
Auch hier: Um etwas zum Patent anmelden zu können, muss der Gegenstand oder das Verfahren neu, ausführbar und nachvollziehbar dargestellt sein. Bei technischen Patenten gehört zu den Anforderungen, dass Verfahren oder Gegenstand gewerblich anwendbar sein muss. Klingt für mich schon ziemlich "zu Ende erforscht" - kann aber dennoch letztlich irrelevant sein.
Wie auch immer, das beschreibt die Praxis, den Betrieb, in dem Wissenschaft und Forschung betrieben werden. Und spart Forschung aus, die von anwendenden Firmen in ganz praktischem Interesse betrieben wird - teilweise auch in Kooperation mit nicht-kommerziellen, staatlichen Forschungsinstituten.
Zitat von Igraine im Beitrag #1... Vereinfacht ausgedrückt: Die Wissenschaft sagt: Das ist so. (Einschränkung immer nach derzeitigem Wissensstand) Die nächste Frage muss sein, wenn an Fortschritt gelegen ist: Ist das so? ...
Dann würde die Wisenschaft sich damit begnügen, die selben Wissensbestände immer wieder auf dem gegenwärtigen Erkenntisstand zu falsifizieren oder zu bestätigen. Das ist aber nur ein Element von Wissenschaft. Wissenschaft wird aber nicht Kunst um der Kunst Willen betrieben, sondern auch unter dem Aspekt der Nutzanwendung. Auch die Überprüfung von wissenschaftlicher Erkenntnis dient vor allem dazu, Nutzanwendungen zu verbessern und Irrwege aufgeben zu können.
Das Zauberworte heissen: Erkenntnisinteresse und Transparenz. Warum möchtest Du dies erforschen? Warum möchtest Du diesen Wissensbestand erneut überprüfen? Gibt es neue Prüfverfahren, neue andere Erkenntnisse, die dies anraten?
Für mich ist Wissenschaft eine Methode, die in etwas so funktioniert: Sag der Welt, was Du erforschen willst. Sag der Welt, warum Du das willst. Stell eine Hypothese auf oder formuliere eine Forschungsfragestellung. Sag der Welt, welche Methoden oder Verfahren Du anwenden möchtest (und warum genau diese und nicht andere), um diese Hypothese zu überprüfen bzw. die Fragestellung zu beantworten. Zeig der Welt die Daten und Ergebnisse, die Du mit diesen Methoden und Verfahren erhoben oder erzielt hast. Leite aus diesen Daten und Ergebnissen ab, ob und wenn, warum sie Deine Hypothese stützen (oder eben nicht). Leite aus all dem ab, was ggf. noch erforscht werden muss, um Deine Hypothese weiter zu bestätigen (oder ggf. zu widerlegen).
Wer all dies geleistet hat, hat wissenschaftlich gearbeitet, und die eigene Arbeit überprüf- und kritisierbar gemacht.
Zitat... Werden wissenschaftliche Ergebnisse dogmatisiert, dann entsteht Stillstand. So wird aus Wissenschaft Ideologie. ...
Nö, so entstehen auf einem bestimmten Wissenschaftsstand basierende oder einen bestimmten Wissenststand nutzende Ideologien. Die Ideologie als als solche ist keine Wissenschaft. Und die Ideologie schwächelt oder stirbt in dem Moment, in dem der ihr zugrundeliegende Wissenstand als falsch bzw. überholt erkannt wird
Zitat ... Vieles ist aber auch kein Irrtum gewesen, sondern lediglich Ausdruck des derzeitigen Wissenstandes, erreichbar mit den derzeit möglichen Methoden. ...
Eben.
Zitat... Schwierig wird es dann, wenn sich Dogmatiker (oder Wirtschaftstreibende, Lobbyisten mit finanziellen Interessen) eines derzeitigen Wissenstandes bemächtigen, diesen dogmatisieren und zur Ideologie, die die Sinne verblendet, erheben. ...
Ja, dann wird es schwierig.
Zitat ... Persönlich glaube ich, dass hinter mancher (nicht hinter allen) Klimamaßnahme massive finanzielle Interessen von Lobbyisten stecken, die sich eine goldene Nase verdienen. ...
Möchtest Du das in irgendeiner Form argumentativ unterfüttern oder beweisen? Das könntest Du beispielsweise entlang obiger Kurzanleitung zu wissenschaftlichem Arbeiten tun, falls Du Lust dazu hast. Fängt mit dem Erkenntnisinteresse an.
Denn m.M.n. ist es doch gut, dass mit Klimaschutz sogar Geld verdient werden kann, neue Geschäftsfelder und -modelle entstehen können. Und es ist m.E. auch nicht so , dass der Kreis derer, die davon profitieren könnten, in irgendeiner Weise grundsätzlich eingeschränkt wäre. Die Chance werden halt schlechter, je später mensch anfängt, es zu versuchen.
Wie auch immer: handfest beweisbar ist, dass auch dieser Glaube von Lobbies verschiedener Wirtschaftszweige gesät und genährt wird, um ihr bisheriges Geschäftsmodell zu schützen. Wie auch der Zweifel an menschgemachtem Klimawandel, dessen Existenz m.W. vollständig bewiesen ist. Unter anderen durch Forschungsergebnisse der Fossilenergie-Industrie, die wir aber leider erst mit erheblicher Verzögerung zu sehen bekommen haben.
Wie Du selbst ja auch schon festgestellt hast: es wird schwierig, wenn Wissenschaft und Forschung von Dogmatiker*innen, Lobbyist*innen und profitierenden Industrien in Dienst genommen und gelenkt werden.
Zitat von sprachlos im Beitrag #19Forschungsergebnisse dürfen hinterfragt werden, aber bitte von Wissenschaftlern die etwas davon verstehen. Wenn jeder Depp in sozialen Netzwerken anfängt zu "hinterfragen" nur weil ihm die Ergebnisse nicht passen wird es halt schwierig. ...
Nö, denn Depp*innen in sozialen Netzwerken sind ja leicht als von allem Wissenschaftlichem befreit zu demaskieren.