Ich würde wie schon geraten das Gespräch gut vorbereiten. Hast du jemanden mit dem du das machen kannst? Wenn du nicht verletzen sein möchtest, könntest du sagen, dass du angesprochen worden bist und sie dir ein so gutes Angebot gemacht haben, dass du nicht nein sagen konntest.
Warum sollte sie lügen? Wenn sie ehrlich ist, hat die Chefin vielleicht die Möglichkeit, ihr Verhalten zu überdenken und die Arbeit für die verbleibenden Mitarbeiter erträglicher zu machen.
Zitat von TrishaTT im Beitrag #26... Warum sollte sie lügen? Wenn sie ehrlich ist, hat die Chefin vielleicht die Möglichkeit, ihr Verhalten zu überdenken und die Arbeit für die verbleibenden Mitarbeiter erträglicher zu machen.
Ich würde zwar konziliant formuliert auch eher die Wahrheit sagen, aber:
Warum sollte sie die Kündigungssituation für sich unangnehmer gestalten als nötig? Es ist doch nicht Aufgabe oder Verantwortung der gehenden Mitarbeiter*innen, der Chefin ihr Fehlverhalten aufzuzeigen und sie zur Veränderung zu motivieren. Das sollte mensch, wenn denn, doch im eigenen Interesse schon viel früher thematisieren.
Viele denken sich „nach mir die Sintflut“ und bringen die wahren Kündigungsgründe nicht zur Sprache, erzählen nur was von einem besseren Angebot, das man nicht ablehnen konnte. Ich hab für mich die Erfahrung gemacht, dass sich mein Selbstwertgefühl gebessert hat, wann immer ich für mich eingestanden bin. Und das heißt auch, dass ich bei einer Kündigung klar gesagt habe, warum ich gehe. Das kann man auch auf eine sachlich und angenehme Art tun, niemand muss verletzend werden. In einem Fall, wo ich mit dem Vorgesetzten befreundet bin, würde ich erst recht sagen, was los ist. Das hilft doch einem Freund nichts, wenn man ihm verschweigt, wo er falsch liegt.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Vorab erst einmal: Den neuen Vertrag habe ich tatsächlich schon seit dem Wochenende vorliegen - das ging viel schneller als gedacht/erhofft. Ich kann die Unterschrift vielleicht mit ein/zwei Rückfragen rauszögern, aber nicht so lange, bis bei UN2 eine Entscheidung gefallen wäre... Hier muss ich mir also jetzt konkret was überlegen...
Zur Chefin: meine Gründe sind andere als diejenigen der anderen Mitarbeiter. Die 1,5 Kolleginnen aus meinem direkten Bereich (kaufmännisch) haben aufgrund einer 3. Kollegin gekündigt, also nicht Chefin-Sache. Die anderen Kollegen aus dem anderen (aber der Chefin unterstellten) operativem Bereich kündigen wegen a) Arbeitsüberlastung und b) wegen Chefin, ja. Sie kommunizieren diese Gründe aber auch sehr offen, und dass die Gründe u.a. in ihr zu suchen sind, ist meiner Chefin auch sehr bewusst. Sie spricht hierüber ja vertrauensvoll mit mir... Wobei sie aber auch nicht ihre Schuld daran sieht, sondern nur das vermeintliche Fehlverhalten der anderen...
Ich kündige nicht wegen ihr (auch wenn ich ihr Verhalten auch grenzwertig finde, aber bisher ja nie mir gegenüber, ich bekomme es nur mit - entweder durch die geschlossene (!!) Tür, oder weil es mir jemand erzählt), sondern weil ich aus persönlichen Gründen gerne mehr Homeoffice-Anteil hätte und mich natürlich auch gerne finanziell verbessern möchte. Nachvollziehbare Gründe, aber für sie mit Sicherheit nicht.
Heute hatte die eine Kollegin, welche vorige Woche gekündigt hat, noch ein Gespräch mit der Chefin (sie wollte ihr ihre Gründe darlegen, bzw. auch um frühere Entlassung aus dem Vertrag bitten). Sie hat das Gespräch aber abgebrochen, da "die Chefin aggressiv geworden sei, und sie Angst bekommen habe"... Ich kann es nicht beurteilen. Ich habe wieder gehört dass es sehr laut im Büro geworden ist, aber ich verstehe nie die genauen Worte.
Meine Angst ist jetzt natürlich umso größer... Aber ich denke zu keiner Sekunde deshalb darüber nach nicht zu kündigen, niemals. Ich habe jetzt Rahmenbedingungen angeboten bekommen die ich wollte, das gebe ich nicht mehr auf.
Zitat von Lissy im Beitrag #30Vorab erst einmal: Den neuen Vertrag habe ich tatsächlich schon seit dem Wochenende vorliegen - das ging viel schneller als gedacht/erhofft. Ich kann die Unterschrift vielleicht mit ein/zwei Rückfragen rauszögern, aber nicht so lange, bis bei UN2 eine Entscheidung gefallen wäre... Hier muss ich mir also jetzt konkret was überlegen...
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Meine Angst ist jetzt natürlich umso größer... Aber ich denke zu keiner Sekunde deshalb darüber nach nicht zu kündigen, niemals. Ich habe jetzt Rahmenbedingungen angeboten bekommen die ich wollte, das gebe ich nicht mehr auf.
Ich kann dich nur ermutigen: Vertrag unterschreiben, nicht weiter abwarten. Und dann gleich kündigen. Die Gründe hast du sehr gut beschrieben, z.B. das HO. Und dann Augen zu und durch. Nicht rechtfertigen, nicht argumentieren. Wenn es ganz arg wird, darfst du auch den Raum verlassen. Du wirst sehen, hinterher geht es dir sehr viel besser.
Lissy, du kannst, wenn du willst, eine Zeugin oder einen Zeugen zum Kündigungsgespräch mitnehmen. Das kann jemand von der Gewerkschaft sein, falls du Mitglied bist, eine rechtsberatende Person (nicht formell dein Anwalt, sondern kann auch ganz einfach eine Juristin aus deinem Freundeskreis sein), oder einfach eine externe Person, der du vertraust und die eine deeskalierende aber sehr selbstsichere Ausstrahlung hat.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Eine Sache noch. Du sagst "Nachvollziehbare Gründe, aber für sie mit Sicherheit nicht." Doch, diese Gründe wären auch für sie mit Sicherheit nachvollziehbar. Sie will sie nicht nachvollziehen, weil sie sich zuerst sieht. Das ist wiederum auch verständlich, weil das menschlich ist, so sind wir nun mal. Aber es ist trotzdem ein Unterschied. Mach dir das klar. Wenn Sie dir gegenüber freundschaftliche Gefühle hat, kann sie das sehen. Vielleicht erst, wenn der erste Ärger verraucht ist, aber dann sollte sie es sehen können. Klar, sie steht jetzt mit dem Rücken an der Wand, so langsam wird sich das nach oben rumsprechen, warum ihr alle geht. Das kann aber nicht dein Problem sein.
Also, wie gehts weiter bei dir?
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Auf jeden Fall kündigen. Nur wann und wie ist die Frage. So schnell wie möglich, klar, finde ich nur fair dem Arbeitgeber gegenüber. Aber heute oder morgen, nach dem Eklat heute morgen, hm... Ich weiß, Ausrede um es vor mir her zu schieben.... :-(
Morgen ist der Kanarienvogel von der Stange gefallen, übermorgen hat der Lieblingsblumentopf das Zeitliche gesegnet, am Freitag ist die Kaffeetasse zerschellt und dann will "man" niemandem das Wochenende verderben. So in etwa? Es wird nie den passenden Zeitpunkt geben.
Zitat von Sariana im Beitrag #35Morgen ist der Kanarienvogel von der Stange gefallen, übermorgen hat der Lieblingsblumentopf das Zeitliche gesegnet, am Freitag ist die Kaffeetasse zerschellt und dann will "man" niemandem das Wochenende verderben. So in etwa? Es wird nie den passenden Zeitpunkt geben.
Ja, genau das... ;-) Ich werde berichten wie es war wenn ich meinen Ar... endlich hochbekommen habe...
Auch hier ist wieder die Entscheidung zu treffen, ob man so handelt, wie es juristisch in Ordnung ist (Kündigung so spät, dass die Frist gerade noch eingehalten wird) oder - dem Arbeitgeber entgegenkommend - schon so früh wie möglich.
Bei zu erwartender sehr schlechter Stimmung (oder gar Schikanen?) würde ich so spät wie möglich kündigen.
Verpassen sollte man den letztmöglichen Termin natürlich nicht - das wäre der schlechteste Fall. Lissy, im Ermitteln der Frist bist Du fit?
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #29Viele denken sich „nach mir die Sintflut“ und bringen die wahren Kündigungsgründe nicht zur Sprache, erzählen nur was von einem besseren Angebot, das man nicht ablehnen konnte. Ich hab für mich die Erfahrung gemacht, dass sich mein Selbstwertgefühl gebessert hat, wann immer ich für mich eingestanden bin. Und das heißt auch, dass ich bei einer Kündigung klar gesagt habe, warum ich gehe. Das kann man auch auf eine sachlich und angenehme Art tun, niemand muss verletzend werden.
Bei all dem würde ich aber einfließen lassen, ob ich schon ein gutes Arbeitszeugnis habe. Klar kann man sich das meiste notfalls einklagen, aber nervig ist es doch und derjenige hat erstmal ein Druckmittel in der Hand, wenn er findet, eine Kündigung ist eine Majestätsbeleidigung.
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Zitat von Lissy im Beitrag #30Die anderen Kollegen aus dem anderen (aber der Chefin unterstellten) operativem Bereich kündigen wegen a) Arbeitsüberlastung und b) wegen Chefin, ja. Sie kommunizieren diese Gründe aber auch sehr offen, und dass die Gründe u.a. in ihr zu suchen sind, ist meiner Chefin auch sehr bewusst. Sie spricht hierüber ja vertrauensvoll mit mir...
Allein schon, dass sie mit dir über Personalangelegenheiten spricht, ist höchst unprofessionell. Sieh zu, dass du Land gewinnst, mit ihr würde ich mich nicht mehr rumärgern. Für mich seid Ihr auch keine Freundinnen.
L’homme n’est ni ange ni bête, et le malheur veut que qui veut faire l’ange fait la bête. S’il se vante, je l’abaisse; s’il s’abaisse, je le vante; et le contredis toujours, jusqu’à ce qu’il comprenne qu’il est un monstre incompréhensible. (Blaise Pascal)
Allein schon, dass sie mit dir über Personalangelegenheiten spricht, ist höchst unprofessionell.
Ja, definitiv, das ist mir auch "schräg" aufgefallen. Gut möglich, dass sie Chefin mit einer anderen Person ebenso "freundschaftlich" über Personalangelenheiten redet, die Lissy betreffen.
Wer bei einigen Personen über andere tratscht, der tratscht in der Regel auch über diese anderen - einfach bei nochmals anderen.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
So unprofessionell muss das nicht sein, hier klingt es so, als habe Lissy ohnehin mit Personalangelegenheiten zu tun:
Zitat von Lissy im Beitrag #15 Heute morgen habe ich wieder eine Kündigung von einem anderen Kollegen auf dem Schreibtisch vorgefunden, die 5. Kündigung innerhalb der vergangenen 2 Monate - meine wäre dann die 6. ...
Ja, Abwarten bis zum letzten Kündigungsdatum habe ich auch schon überlegt, aber das ist auch den Kolleginnen gegenüber nicht fair. Zumal ja 1,5 jetzt auch gekündigt haben (die Teilzeitkraft ist schon weg, die Vollzeitkraft geht zum Ende des Jahres, lieber früher). D.h. es müssten 2 Personen noch eingearbeitet werden, plus dann meine Position - die meine jetzige Vertretung dann übergangsweise übernehmen müsste (falls sie sich nicht auf meine Stelle bewirbt, was ich aber nicht glaube). Dass wir einen Ersatz für mich vor meinem letzten Arbeitstag finden, und ich so noch jemanden einarbeiten könnte, wage ich zu bezweifeln...
Ich habe Personalverantwortung für meinen direkten Kollegenkreis (6 Kolleginnen), nicht für den operativen. Meine Chefin bespricht/wütet bei mir über beide Bereiche. Aber dass sie in vielen Dingen unprofessionell ist, das ist Fakt. In Ihrem Job ist sie Weltklasse (soweit ich das beurteilen kann), als Chefin gänzlich ungeeignet.
Als Freundin würde ich sie auch nicht ansehen. Als "Freund" bezeichne ich genau 3 Personen in meinem Leben. Allen anderen bin ich freundschaftlich verbunden... Wobei meine Chefin meine Chefin ist, für mich nicht mehr als das. Aber sie sieht mich als "eine Art Freundin" hier im Unternehmen an, auch weil sie weiß, dass sie ansonsten nicht ganz so gut angesehen ist, rein menschlich. Sie hat hier sonst keine Vertrauensperson. Wobei ich das jetzt nicht überbewerte, ich denke nur, dass ihre emotionale Reaktion heftiger ausfallen wird, als bei anderen, die nicht "so nah an ihr dran sind".
Wie lieb dass du fragst!! Ja, alles hat sich irgendwie gelöst... Aber es war noch sehr, sehr "turbulent"! Aber letztendlich ist alles gut. Ich habe die Zusage für den Job, den ich lieber haben wollte, bekommen. Auch letztendlich viel schneller als gedacht (normalerweise muss man dort noch Probe arbeiten, etc.), weil ich dem dortigen Chef gesagt habe, dass ich ein alternatives Angebot hätte, für welches ich auch schon den Vertrag zuhause hätte. Er hat mir dann 3 Tage später zugesagt... :-)
Die andere Stelle habe ich dann (feige) per Mail abgesagt. Aber es auch so formuliert wie ich es tatsächlich empfunden hatte - ein toller Job, super-nette Leute dort, etc., und dass es mir sehr leid tun würde. Es kam dann auch noch eine sehr liebe Antwort, und mir fiel ein Stein vom Herzen.
Meiner jetzigen Chefin habe ich dann 2 Tage später auch gekündigt, damit sie die Chance hat, noch jemanden zu finden, den ich evtl. noch etwas zumindest einarbeiten kann. Auch sie hat sehr nett letztendlich reagiert, auch wenn es sie geschockt hat. Ich habe aber "parallel" mit unserer Personalabteilung gesprochen, und hier auch mein schlechtes Gewissen und so zur Sprache gebracht, und ich glaube, die Kollegin hat mit meiner Chefin dann auch gesprochen, und ein bisschen mit eingewirkt, dass sie sich zurück nehmen muss. Mittlerweile ist auch eine, in meinen Augen, sehr gute Nachfolgerin gefunden worden, ähnlich "ruhig/entspannt" wie ich, d.h. ich hoffe, sie wird auch mit der Chefin gut klar kommen. Aber das werde ich wohl nicht mehr erfahren. Ich kann sie aber tageweise zumindest noch ein wenig einarbeiten.
Und jetzt ist zum ersten Mal, dass in mir so eine "innere Ruhe" ist. Bei früheren Jobwechseln war immer so Unsicherheit, ob es richtig ist, ob es gut geht, was mich erwartet, ob ich das schaffe, blödes Bauchgefühl. Und jetzt ist es ganz anders, irgendwie wie "ankommen", kann es schlecht erklären. Ich hoffe, das Gefühl täuscht mich nicht... Ich freue mich auf jeden Fall sehr auf das neue Jahr! Und bin unglaublich dankbar, dass sich alles jetzt so gut gefügt hat...