Jetzt ist es passiert - ich habe die Zusage für eine neue Stelle bekommen. :-) Ich freue mich sehr, es bedeutet abwechslungsreicheres arbeiten, mehr Geld, Homeoffice-Option und noch paar "Kleinigkeiten". Das Gespräch, und die Leute die ich kennengelernt habe, alle sehr nett. Alles super also - eigentlich...
Ich habe jetzt aber 2 "Probleme":
1. Habe ich noch ein alternatives Angebot, für welches das Gespräch aber noch aussteht. Dies Angebot bedeutet noch einmal mehr Geld, auch Homeoffice-Option, ein Aufgabengebiet welches ich zu 90% beherrsche (beim o.g. müsste ich mich fast komplett einarbeiten), ein wissentlich gutes Arbeitsklima. Aber hier ist das Gespräch erst noch, und es gibt, das weiß ich, mehrere Bewerber. Also kann ich da die Chancen Null einschätzen...
2. Ich habe unglaubliche Angst zu kündigen. Ich hatte das in einem anderen Thread ja schon einmal angedeutet: meine Chefin ist nicht einfach, hat deshalb hier unter den Kollegen/innen nicht ganz so einen guten Stand, aber ich komme sehr gut mit ihr aus. Aber auch aus dem Grunde, weil ich ein Geduldsmensch bin, ich verzeihe halt auch viel. Es ist auch so, dass hier derzeit einige gekündigt haben in der ganzen Abteilung, aber zuletzt auch 1,5 Kräfte aus meinem direkten Umfeld, d.h. "wir" überlegen jetzt schon, wie "wir" das jongliert bekommen.
Und wenn ich jetzt auch noch komme? Meine Chefin hält sehr viel von mir, vertraut mir 100% (beruflich und aber auch privat), gibt mir tatsächlich das Gefühl dass ich eine ihrer wenigen Freundinnen hier im Haus bin. Dass ich ersetzbar bin, ist mir auch bewusst... Es ist mir auch klar, dass ich auf jeden Fall kündigen werde, und ich weiß auch, dass mir das keiner abnehmen kann, aber ich habe wirklich so schreckliche Angst. Ich habe natürlich noch ein paar Tage Zeit (der neue Vertrag wird ja jetzt erst erstellt und mir dann zugeschickt), kann mich noch beruhigen oder auch Strategien entwickeln, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es am besten anstelle. Bei einem persönlichen Gespräch habe ich Angst, dass sie mich anbrüllt (wobei das vielleicht das kleinste Problem wäre), oder zu weinen anfängt (macht sie öfters bei Auseinandersetzung mit (ihr untergebenen) Kollegen/innen), oder, oder, oder ... :-(
Und ich weiß auch nicht was ich mit dem evtl. anderen Angebot machen soll. Soll ich den Termin absagen, damit ich gar nicht erst in Versuchung geführt werde, oder den Termin wahrnehmen? Aber was dann, wenn es dann doch auch dort klappen würde? "Der jetzigen Zusage" wieder absagen? Aber ich glaube fast, das könnte ich nicht. Ich habe so ein großes Problem damit andere zu "verletzen" oder zu "enttäuschen" (auch wenn ich weiß, dass es im beruflichen Kontext eine ganz andere Sache ist)...
War schon einmal jemand in einer der beiden Situationen? Wie habt ihr es gelöst??? Und falls nicht - ein paar aufmunternde Worte helfen vielleicht auch schon... ;-) DANKE!!!
Lissy, ich war noch nie in der Situation, aber wann sollst du auf der zugesagten Stelle anfangen? Hast du da noch etwas Luft zur anderen Bewerbung? Und zur Kündigung, ja ist schon doof, aber du willst ja da nicht weg, weil du 100 % zufrieden mit der Stelle bist. Halte dir doch noch mal deine Gründe vor Augen. Fühl dich mal gedrückt.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Zum 01.01. Ja, habe noch Luft, habe aber natürlich am Telefon schon gesagt, dass ich das Angebot gerne annehme und mich freue. Und jetzt wird der Vertrag fertig gemacht - was natürlich noch etwas dauert, so dass ich das andere Gespräch vor Unterzeichung noch absolvieren könnte. Aber ob eine Entscheidung dann auch so zügig fällt, weiß ich natürlich nicht. Und außerdem, wie gesagt, ich habe ja schon zugesagt, und die den anderen Bewerbern dann vermutlich abgesagt...
Lissy, ich war auch noch nie in solch einer Situation, aber ich denke, Offenheit kann nicht schaden.
Zum einen, deiner Chefin gegenüber, was dich letztendlich bewegt hat, dich weg zu bewerben und zum anderen der Firma gegenüber, von der du jetzt die Zusage bekommen hast. Ich kenne es aus meinem Job, dass hier auch schon Leute wieder abgesagt haben, weil sie für einen besseren Job eine Zusage bekommen haben.
eine Führungskraft muss es aushalten können, dass Leute kündigen und sollte professionell damit umgehen können. Ich hoffe, Du kannst da eine virtuelle Mauer um Dich bauen und ihren Frust an Dir abprallen lassen. Vielleicht hilft dabei der Ausblick darauf, dass Du dem bald nicht mehr ausgesetzt sein wirst.
Glückwunsch, dass Du eine gute Alternative hast!
Falls Du eine Einladung zum anderen Job bekommst, nimm sie ruhig wahr. Wenn sie nichts für Dich ist oder Du eine Absage bekommst, kannst Du damit abschließen.
Wenn sie supertoll ist und Du eine Zusage bekommst, dann kannst Du überlegen, ob Du sie nehmen möchtest.
Ja, das ist nicht schön, wenn eine Kandidatin dann doch noch absagt, aber auch das kommt vor. Je nach Vertrag auch da ggf. Fristen beachten, Vertragsstrafen wg. Absage vor Antritt sind ja eher unüblich (und auch nur in geringem Maß zulässig).
Zitat von Lissy im Beitrag #1... Und wenn ich jetzt auch noch komme? Meine Chefin hält sehr viel von mir, vertraut mir 100% (beruflich und aber auch privat), gibt mir tatsächlich das Gefühl dass ich eine ihrer wenigen Freundinnen hier im Haus bin. Dass ich ersetzbar bin, ist mir auch bewusst... Es ist mir auch klar, dass ich auf jeden Fall kündigen werde, und ich weiß auch, dass mir das keiner abnehmen kann, aber ich habe wirklich so schreckliche Angst. ... Bei einem persönlichen Gespräch habe ich Angst, dass sie mich anbrüllt (wobei das vielleicht das kleinste Problem wäre), oder zu weinen anfängt (macht sie öfters bei Auseinandersetzung mit (ihr untergebenen) Kollegen/innen), oder, oder, oder ... :-(
Was wäre denn eine gute Reaktion für dich? Eine, die du dir gut vorstellen kannst für dich? Ich kann dir jetzt sagen, wie ich bei einer starken emotionalen Reaktion wie Schreien oder Weinen reagieren würde ("ich sehe, das nimmt Sie / dich jetzt sehr mit. Ich geb Ihnen jetzt mal ein bisschen Zeit und dann können wir gerne später weiterreden, wenn Sie sich beruhigt haben")(*Nachtrag: und dann die Kündigung dort liegen lassen und sofort rausgehen) aber das nutzt dir wahrscheinlich wenig, weil du anders bist. Ich würde die unterschiedlichen Reaktionen vorher üben. Entweder mit Freund oder Freundin oder auch alleine. Ich habe viele Stunden im Auto sitzend mich auf Besprechungen vorbereitet und habe dabei laut gesprochen. Wenn ich merkte "ui, hört sich blöd an" dann habe ich eine bessere Formulierung gesucht, die für mich authentischer und überzeugender klang. Ob ich die dann später so angewendet habe oder nicht, ist nebensächlich. Ich fühlte mich sicher, wenn ich dann in das Gespräch reinging und das ist das Entscheidende.
ZitatUnd ich weiß auch nicht was ich mit dem evtl. anderen Angebot machen soll. Soll ich den Termin absagen, damit ich gar nicht erst in Versuchung geführt werde, oder den Termin wahrnehmen? Aber was dann, wenn es dann doch auch dort klappen würde? "Der jetzigen Zusage" wieder absagen? Aber ich glaube fast, das könnte ich nicht. Ich habe so ein großes Problem damit andere zu "verletzen" oder zu "enttäuschen" (auch wenn ich weiß, dass es im beruflichen Kontext eine ganz andere Sache ist)...
War schon einmal jemand in einer der beiden Situationen? Wie habt ihr es gelöst??? Und falls nicht - ein paar aufmunternde Worte helfen vielleicht auch schon... ;-) DANKE!!!
Ich finde, das musst du selber wissen, das ist meiiner Meinung nach eine Typfrage. Eine einmal gegebene Zusage würde ich persönlich nie zurückziehen, so bin ich eben. Ich erwarte auch, dass andere sich an ihre Zusagen halten. Bin ich da schon enttäuscht worden? Aber sicher. Mir egal, ich möchte für mich authentisch sein und dazu gehört, dass ich Verlässlichkeit erwarte und gebe. Was ich echt schlimm finde, sind die Leute, die mit zweierlei Maß messen. Beispielsweise vom Arbeitgeber Dinge erwarten, die sie selber nicht bereit sind zu geben. Flexibilität, Großzügigkeit, Vertrauen, aber eben auch Verlässlichkeit sind für mich gute Werte, wenn sie in beide Richtungen gelebt werden. Aber wie gesagt, das kannst du sicher selber entscheiden, wie sehr du dich an die Zusage gebunden fühlst.
Personal Trainer? Wenn ich von jemandem mit krassen Oberarmen angebrüllt werden will, frag ich einfach eine bayerische Bedienung nach dem veganen Tagesgericht.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #6[...]Eine einmal gegebene Zusage würde ich persönlich nie zurückziehen, so bin ich eben. Ich erwarte auch, dass andere sich an ihre Zusagen halten. Bin ich da schon enttäuscht worden? Aber sicher. Mir egal, ich möchte für mich authentisch sein und dazu gehört, dass ich Verlässlichkeit erwarte und gebe. [...]
Du hast Recht - was möglich wäre und was man tatsächlich macht, sind zwei paar Schuhe.
Firmenseitig haben wir in einem Bereich (für den es ohnehin schwierig ist, Leute zu finden) in letzter Zeit oft damit zu kämpfen, dass Leute trotz Vertragsschluss abspringen. Ja - ist ärgerlich, macht viel mehr Arbeit und Kandidat Nr. 2 hat oft inzwischen auch etwas anderes.
Andererseits: Die meisten Leute haben genau einen Job gleichzeitig und manche betrachten den aktuellen Wechsel als ihren letzten (z.B. weil es vom Alter her in ein paar Jahren schwierig sein könnte). Daher nehme ich das nicht persönlich, auch wenn ich selbst in deren Lage mit mir ringen müsste, so kurz vorher abzusagen.
Lissy, was heisst denn "alternatives Angebot, für das das Gespräch noch aussteht"? Heisst das, du hast bereits einen Gesprächstermin? Wann? Oder heisst es "nur", du hast dich beworben und eine Empfangsbestätigung, aber noch keine Gesprächseinladung?
Unter "alternativem Angebot" würde ich persönlich eine weitere Jobzusage verstehen. Alles andere ist noch kein Angebot, sondern vorläufig bloss eine Möglichkeit.
Unter Umständen kann es zweckmässig sein, bei der zweiten Option mit offenen Karten zu spielen und zu sagen, dass du bereits einen anderen Arbeitsvertrag erhalten aber noch nicht unterschrieben hast. Dann wird sich sehr schnell zeigen, ob der andere AG dich unbedingt haben will und alle Hebel in Bewegung setzt, um dich doch noch zu bekommen, oder eben nicht.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Herzlichen Glückwunsch erstmal und alles Gute für die neue Stelle - welche auch immer.
Zitat von Lissy im Beitrag #1... meine Chefin ist nicht einfach, hat deshalb hier unter den Kollegen/innen nicht ganz so einen guten Stand, aber ich komme sehr gut mit ihr aus. Aber auch aus dem Grunde, weil ich ein Geduldsmensch bin, ich verzeihe halt auch viel. Es ist auch so, dass hier derzeit einige gekündigt haben in der ganzen Abteilung, aber zuletzt auch 1,5 Kräfte aus meinem direkten Umfeld, d.h. "wir" überlegen jetzt schon, wie "wir" das jongliert bekommen.
Und wenn ich jetzt auch noch komme? Meine Chefin hält sehr viel von mir, vertraut mir 100% (beruflich und aber auch privat), gibt mir tatsächlich das Gefühl dass ich eine ihrer wenigen Freundinnen hier im Haus bin. Dass ich ersetzbar bin, ist mir auch bewusst...
Und Deiner Chefin ist das auch bewusst. Oder glaubst Du, sie würde vor lauter Güte alles dafür tun, dass Du Deinen Job behältst, wenn der Betrieb das nicht mehr hergäbe? Wieso meinst Du, die Probleme Deiner Chefin und/oder Deines Arbeitgebers lösen zu müssen, können, sollen?
Zitat... Es ist mir auch klar, dass ich auf jeden Fall kündigen werde, und ich weiß auch, dass mir das keiner abnehmen kann, aber ich habe wirklich so schreckliche Angst. Ich habe natürlich noch ein paar Tage Zeit (der neue Vertrag wird ja jetzt erst erstellt und mir dann zugeschickt), kann mich noch beruhigen oder auch Strategien entwickeln, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es am besten anstelle. Bei einem persönlichen Gespräch habe ich Angst, dass sie mich anbrüllt (wobei das vielleicht das kleinste Problem wäre), oder zu weinen anfängt (macht sie öfters bei Auseinandersetzung mit (ihr untergebenen) Kollegen/innen), oder, oder, oder ... :-( ...
Deine Jetzt-Chefin könnte Dich auch tagelang anschweigen, oder erschiessen, oder erdolchen, oder erwürgen ...
Mal ernsthaft: Ein Arbeitsverhältnis ist ein Arbeitsverhältnis und muss professionell gestaltet werden. Da gehören Kritik, Gehaltsverhandlungen und auch Kündigungen eben dazu. Freundschaftlichkeiten sind im Job solange schön und wünschenswert, wie sie der Professionalität nicht im Wege stehen. Das allerdings ist in Deinem Job der Fall - nicht nur seitens Deiner Chefin, sondern auch auf Deiner Seite.
Zitat... Und ich weiß auch nicht was ich mit dem evtl. anderen Angebot machen soll. Soll ich den Termin absagen, damit ich gar nicht erst in Versuchung geführt werde, oder den Termin wahrnehmen? Aber was dann, wenn es dann doch auch dort klappen würde? "Der jetzigen Zusage" wieder absagen? ....
Wenn Du die ersten Zusager risikolos so lange hinhalten kannst, bis Du ggf. die zweite, eben noch bessere Zusage bekommen hast, dann tu es.
Du ha(tte)st halt zwei Angebote und eins davon war deutlich attraktiver, darum hast Du dieses angenommen. Dabei denkt sich kein Profi was Böses (und die Amateur*innen ... siehe oben).
Zitat... Ich habe so ein großes Problem damit andere zu "verletzen" oder zu "enttäuschen" (auch wenn ich weiß, dass es im beruflichen Kontext eine ganz andere Sache ist)...
Daran, also an einer angemessenen und professionellen Haltung solltest Du unbedingt arbeiten. Denn Deine "Herzensgüte" wird Dir meiner Erfahrung nach kein Arbeitgeber der Welt auch nur ansatzweise mit Gleichem vergelten. Wenn Du "so bleibst", sind sehr bittere Enttäuschungen vorprgrammiert.
Deine Chefin benimmt sich aber ganz und gar nicht wie eine solche. 'Freundinnen', Gefühlsschwankungen der komplett unprofessionellen Art inkl. Weinen und Brüllen --- ist sie insgeheim dein fünftes Kind oder warum parentifizierst du sie so ;-))
Ja, jede/r ist ersetzbar, das heißt zwar nicht, dass du ohne Rücksicht auf Verluste abposchen musst, aber Kündigungsfrist einhalten, eine ordentliche Übergabe vorbereiten/durchziehen, that's it - mehr bist du niemandem schuldig.
Management wird dafür bezahlt, dass sie sich drum kümmern, dass genügend Leute da sind, diese einigermaßen zufrieden sind mit, die Arbeit sinnvoll verteilt ist, der Informationsfluss funktioniert - mach das nicht zu deinen Problemen, zumindest nicht, ohne den dazugehörigen Gehaltszettel zu bekommen.
Geh zum zweiten Gespräch auch noch, allein weil du sonst immer denken würdest "was wär wohl gewesen" - dann triff deine Entscheidung. Und wenn du lieber zum zweiten Arbeitgeber willst, ist das auch okay so, selbst wenn du den Vertrag schon unterschrieben hättest - dann gehst du eben nach der Probezeit; mit diesem Risiko müssen Recruiter leben.
Du kannst es nicht allen recht machen, und das ist auch dein Thema, oder? Gehört weniger ins Arbeits- als ins Persönlichkeitsforum ...
I found it hard it's hard to find oh well whatever nevermind
Herzlichen Glückwusch zur Zusage der neuen Stelle, die klingt ja wirklich gut.
So jetzt beruhigst du dich erst mal. Dann wartest du ab, bist du den von der anderen Seite unterschriebenen Vertrag in der Hand hast. Vorher tust du exakt gar nichts.
Wenn er da ist, nochmal genau nachlesen, ob alles drin steht und dann unterschreiben.
Dann finde ich die Idee von BBlueVelvet gut, dass du das Gespräch mit deiner Chefin und verschiedene Szenarien, wie du ruhig rein gehst, mit jemandem übst und ein paar Formulierungen durchprobierst, bist du dich damit wohl fühlst. Und ja - jenseits jeder Professionaliät - es ist doof gute Mitarbeiterinnen zu verlieren, aber das ist eben auch Teil des Berufslebens und deine Chefin wird es überstehen - egal wie sie im ersten Moment reagiert.
Wegen der zweiten Stelle würde ich auch abwarten, was da noch kommt, ich würde auch da Bewerbungsgespräch auf jeden Fall mitnehmen und mir anhören, was sie so bieten. Erst wenn sie dich tatsächlich haben wollen und das wirklich besser klingt, als das was du jetzt im neuen Job hast, dann würde ich anfangen nachzudenken.
Ab wann soll denn der andere Job sein?
Es gibt dann verschiedene Szenarien, von Nachverhandlungen beim ersten neuen Job, dann ist das Angebot vielleicht genauso gut, erst mal Stelle antreten und in der Probezeit entscheiden, wie gut er wirklich ist und dann mit den anderne Job vergleichen, vor Jobantritt kündigen etc. aber darüber würde ich erst nachdenken, wenn du die Konditionen des zweiten Jobangebots wirklich kennst und auch ein konkretes unterschriebenes Angebot hast.
Und ja jeder Arbeitnehmer kann in der Probezeit jederzeit kündigen - das weiß jeder Arbeitgeber und ja das ist dann ärgerlich, aber auch das ist Teil des Berufslebens.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zunächst was die zwei Stellen angeht: da unterschreibe ich alles, was Promethea geschrieben hat.
Zur Kündigung: ich prophezeie dir, dass dir danach ein Riesenstein vom Herzen fällt. Deine Sorgen diesbezüglich ehren dich zwar, aber sie sind in meinen Augen fehl am Platz. Deine Chefin ist Führungskraft, sie muss mit so etwas professionell umgehen können. Wenn nicht, ist das schade, aber für sie. Wenn die Situation umgekehrt wäre und das Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen entscheiden würde, dass du gehen musst - dann wird so etwas durchgezogen, zwar mit Bedauern, aber wirklich lange belasten wird sich damit kein Chef/In.
Ich wünsche dir alles Gute für das Kündigungsgespräch, mach es so schnell wie möglich. Und wenn du magst, berichte doch anschließend.
Und vor allem: Herzlichen Glückwünsch zur Jobzusage!
erst einmal tausend Dank für die vielen Antworten! Die meisten hatte ich gestern schon gelesen, musste aber irgendwie drüber schlafen.
Thema Kündigung: Den Tipp mit "Szenario durchspielen" finde ich tatsächlich super gut. Da wäre ich in meiner "Panik" selbst gar nicht drauf gekommen... Das werde ich auf jeden Fall tun, hilft mir bestimmt sehr, die Angst bleibt natürlich trotzdem. Aber da muss ich durch, weil ich auf jeden Fall kündigen möchte. Ich überlege nur noch über den richtigen Zeitpunkt.
Ich habe eine telefonische Zusage von meinem zukünftigen Chef, und eine Zusage per Mail von dem Personalleiter dort. Der Vertrag wird jetzt ausgearbeitet und mir per Post zugesandt. Unterschrieben ist noch nichts. Aber es ist schon ein sehr großes bekanntes Unternehmen, da kann ich die Zusage per Mail schon als verbindlich ansehen, denke ich.
Heute morgen habe ich wieder eine Kündigung von einem anderen Kollegen auf dem Schreibtisch vorgefunden, die 5. Kündigung innerhalb der vergangenen 2 Monate - meine wäre dann die 6. ... Hach...
Tja, die andere Stelle....Diese ist tatsächlich eine Position, die ich so zu 90 % schon einmal hatte, im gleichen Unternehmen. Jetzt allerdings mit anderem Abteilungsleiter (Chef) wie damals, aber zum großen Teil gleiche Kollegen/innen. Deshalb weiß ich da was mich erwartet und ich weiß auch dass ich mich da (wieder) wohl fühlen werde (ich hatte damals gekündigt, weil ich meinte, nach langer Betriebszugehörigkeit mal etwas anderes machen zu müssen).
Es hätte diese Woche ein Gespräch stattfinden sollen (vor dem Gespräch bei der "jetzigen Zusage"), aber das musste kurzfristig aufgrund eines dringenden Termins des Abteilungsleiters beim Mutterkonzern abgesagt werden, und wurde auf kommende Woche verschoben. Der Termin zum Gespräch steht also. Da die Stelle aber auch aus Compliance-Gründen offiziell ausgeschrieben werden musste, gibt es natürlich auch andere Bewerber, mit denen auch Gespräche geführt werden. Das sind auch keine "Fake-Bewerber", sondern ernsthafte Kandidaten. Deshalb habe ich vielleicht einen Tick bessere Chancen (weil Unternehmen/Job bekannt), aber ich kann mir alles andere als sicher sein dass es klappt. Ich muss genauso überzeugen wie alle anderen.
Deshalb habe ich das andere Gespräch ja auch geführt. Weil ich bei meinem jetzigen Arbeitgeber auf jeden Fall kündigen möchte, und die andere Stelle auch attraktiv ist. Ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass ich von dort so eine rasche Zusage nach dem Gespräch bekommen würde. Ich dachte, ich könnte das so halbwegs parallel entscheiden. Dumm gelaufen... :-(
Und ja, ich bin grundsätzlich auch genau so, egal ob privat oder beruflich: "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu." Deshalb tue ich mich ja gerade so schwer. So viele sagen immer (u.a. 2 meiner besten Freunde, die ich auch gestern Abend noch gefragt habe) "Es ist DEIN Leben, du entscheidest was für DICH am besten ist", aber irgendwie fehlt mir so ein wenig das "Ich-Gen"... Und ich fände eine nachträgliche Absage halt irgendwie nicht fair... Ich fühle mich gerade wirklich in einer Zwickmühle.
Aber wie sagte mal eine Lehrerin einer meiner Söhne mal zu mir "Machen Sie sich doch erst dann einen Kopf, wenn das Problem wirklich da ist. Vorher wissen Sie doch noch gar nicht, ob Sie ein Problem haben." Vielleicht hatte sie recht - noch habe ich von den anderen ja keine Zusage, und falls diese auch nicht kommt, muss ich ja auch gar nicht nachdenken... Aber bei dem Gedanken dass es da nicht klappen könnte, bin ich jetzt schon traurig, seufz...
Lissy, auch wenn das Unternehmen, das zugesagt hat, gross ist und die Zusage per Mail geschickt hat, solltest du nicht kündigen, bevor du den unterschriebenen Vertrag in den Händen hast. Dann gewinnst du schon mal ein bis zwei Zusatztage.
Und frag dich mal: ist das „fast freundschaftliche Verjältnis“, das die jetzige Chefin zu dir an den Tag legt, echt? Wärt ihr tatsächlich auch befreundet, wenn du nicht dort arbeiten würdest?
Selbst wenn ja - Job und Freundschaft sind zu trennen. Seid ihr echt befreundet, wird die Freundschaft die Kündigung überstehen. Falls sie sie nicht übersteht, war die Freundschaft sowieso eher Zweckgemrindchsft und wohl auch ein guter Teil Vereinnsjmung seitens deiner Chefin. Du bist für sie halt ziemlich praktisch, weil sie genau weiss, dass dein ausgeprägtes Schlechte-Gewissen-Syndrom dich relativ leicht ausnutzbar macht. Nicht nur arbeitsmässig, sondern auch emotional. Ich werd immer hellhörig, wenn jemand schreibt/sagt „die Person hat eigentlich niemanden ausser mir, ich bin die einzige, die mit ihr klarkommt“. Da steckt nicht selten eine machtmässige Schieflage drin.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Lissy, ganz ehrlich, selbst wenn du die jetzt zugesagte Stelle wieder absagst, werden sie sich vielleicht eine Woche darüber ärgern. Dann fragen sie vielleicht den/die Zweitbeste(n) und du bist Schnee von gestern.
Was deine jetzige Chefin angeht: ja, es ist wirklich dein Leben und du hast nur dieses eine. Und das sollte man so leben, wie man es sich wünscht. Schlechtes Gewissen hin oder her. Gibt leider keine Alternative als zu kündigen und den besten Zeitpunkt gibt es sowieso nie.
Zitat von Lissy im Beitrag #15Und ja, ich bin grundsätzlich auch genau so, egal ob privat oder beruflich: "Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem anderen zu." Deshalb tue ich mich ja gerade so schwer.
Ohne jetzt zu sehr ins OT geraten zu wollen - aber dieser Spruch ist, wenn man ihn allzu wörtlich nimmt und praktiziert, trotz der lobenswerten Absicht dahinter nicht mehr so hilfreich. Es geht ja nicht darum, dass sich alle immerzu haargenau gleich behandeln und eben das Gleiche tun - grad dabei entstehen oft Konflikte - sondern gewisse Werte zu leben und ins eigene Verhalten einfließen zu lassen - und das heißt einfach, anderen Leuten mit Respekt und Anstand zu begegnen, so wie man auch eben selber möchte, dass einem andere mit Respekt und Anstand begegnen. Und da läufst du, denk ich, keine Gefahr, dagegen zu "verstoßen".
Du kannst es auch umdrehen: Würdest du als Chefin wollen, dass eine Mitarbeiterin bei dir bleibt, obwohl sich woanders eine Chance auf was Besseres bietet? Würdest du ihr ein schlechtes Gewissen machen, schreien, weinen, ...?
I found it hard it's hard to find oh well whatever nevermind
Ich möchte Dir auch gratulieren und würde denken, Du solltest nicht zu sehr hadern die alte Stelle zu kündigen und im neuen Job und mit neuen Chef weiterhin sicher fühlen un auch weiterhin Karriere machen.
Und, diese 5. Kündigung auf dem Schreibtisch ... das spricht doch für sich...
Du musst nicht die Verantwortung dafür übernehmen, dass da alle Mitarbeiter gerne abspringen... und du musst dir kein Problem konstruieren, nun selbst auch zu kündigen... so wie eben viele ... dieser neue Job ist in Deinem Interesse. Chefin und Kollegen vertreten Deine Interessen nicht.. das musst schon du tun und für Dich sorgen.
Stelle die nicht zurück, nur um Deiner Chefin da noch einen Gefallen zu tun und ihr keinen Probleme zu bereiten... Freundschaft zu erhalten Das tut sie evtl. dann ja nun auch nicht!
Ergreife Deine neue Chance jetzt... denn diese Stelle ist dir sicher... Das ist wie mit dem Spatz in der Hand und der Taube auf dem Dach.
Weitere Bewerbungen und noch ganz andere Firmen sind doch trotzdem denkbar... es ist doch nicht so, dass Du nun konkret das für immer und ewig machen musst, nur weil Du Dich jetzt für diesen neuen Job und diese Aufgabe unter alten Kollegen entscheidest.
Grundsätzlich bleibt es doch dabei, dass Du Dich auch aus der neuen Stelle heraus immer wieder verändern und neu bewerben kannst und eben immer wieder neue Jobperspektiven aufstehen können.
Ja, das stimmt schon. Die Kündigungen der Kollegen hier haben schon ihren Grund, denn rein vom Ruf des Arbeitgebers und den Arbeitsbedingungen ist es grundsätzlich hier sehr gut. Die Kündigungen hat tatsächlich meine Chefin mit ihrer Art zu verantworten. Trotzdem fällt es mir schwer jetzt auch noch in die Kerbe zu schlagen, aber, wie gesagt, es steht nicht zur Diskussion dass ich mir DAS anders überlege. Ich habe hier schon angefangen an Listen mit meinen Aufgaben zu arbeiten, um ein Nachschlagewerk für meine/n Nachfolger/in zu erstellen... Hier muss ich nur über den richtigen Zeitpunkt noch nachdenken. Also hier steht keine Entscheidung mehr an, sondern Angst-Bekämpfung... ;-)
Die Entscheidung muss ich eventuell (!) in dem anderen Fall treffen - aber da ist es eigentlich tatsächlich zu früh drüber nachzudenken. Zum Termin hingehen werde ich auf jeden Fall, das zumindest habe ich für mich entschieden. Weil ich auch glaube, ich würde mich sonst immer fragen "was wäre wenn...". Und so muss ich dann vielleicht eine schwierige Entscheidung zwischen 2 tollen Arbeitgebern treffen, aber ich trauere keiner möglichen Chance hinterher.
Du schlägst doch nicht in eine Kerbe, nur weil Du für Dich und Dein Leben neue Wege gehen und eigenen Entscheidung treffen musst. Die Kollegen machen auch nur ihr eigenes Ding. Niemand hier legt es drauf an, den Massenexodus zu organisieren. Ihr trefft individuelle Entscheidungen aus einem gewissen gemeinsamen Background heraus.
Personalknappheit und Mangel ist heutzutage aber doch auch überall Thema. Das ist Grundsatzproblem. Dem muss die Chefin sich stellen.. so wie alle anderen Personalplaner eben auch. Fluktuation ist was normales. Absolut üblich.
Ich kann dich aber extrem gut verstehen. es fällt einem schon schwer zu kündigen... man hängt eben mit drin und ist emotional mit der Arbeitsstelle verbunden.
Ich hab meinen alten Arbeitsvertrag 16 Jahre bestehen lassen und nicht gekündigt ... Ich konnte das auch nicht einfach tun und hab erst gekündigt, als mein Mann die Klinik verlassen hat. Auch wegen künftiger perspektiven... Chancen, die sich ergeben könnten u.ä.
Mir viel das schwer und ich hab alles getan, um dabei zu bleiben... hab Kontakte gehalten, mich fortgebildet. Man hängst halt irgendwie am Job und gibt das wirklich ungern von sich aus komplett auf! Blödes Gefühl. Man war halt gerne da und dabei und hat sich eingesetzt... und das ist dann vorbei. Evtl endgültig.
Ich verstehe also, warum Du hier schreibst und zögerst.. Es ist keine einfache Entscheidung und nicht so simpel und Faktenbezogen, wie man meint.
Zitat von Blondine im Beitrag #21Fluktuation ist was normales. Absolut üblich.
Das stimmt. Irgendwie ist es doch so, wenn man im Job neu eintritt, wünscht man sich den "Hafen der Ehe" aber bestimmte Anzeichen sollten nicht ignoriert werden, selbst wenn es einen selbst nicht direkt betrifft ...
Ich würde wie schon geraten das Gespräch gut vorbereiten. Hast du jemanden mit dem du das machen kannst? Wenn du nicht verletzen sein möchtest, könntest du sagen, dass du angesprochen worden bist und sie dir ein so gutes Angebot gemacht haben, dass du nicht nein sagen konntest.
Zitat von Horus im Beitrag #16Lissy, auch wenn das Unternehmen, das zugesagt hat, gross ist und die Zusage per Mail geschickt hat, solltest du nicht kündigen, bevor du den unterschriebenen Vertrag in den Händen hast. Dann gewinnst du schon mal ein bis zwei Zusatztage. ...
Absolut. Wirklich verbindlich ist nur ein unterschriebener Arbeitsvertrag. Bevor Du den nicht für einen der beiden neuen Jobs hast, solltest Du den alten Job nicht kündigen.
Heisst auch: Sobald Dir Neufirma 1 einen fertigen und womöglich unterschriebenen Vertrag vorlegt, hast Du maximal 1-3 Arbeitstage Zeit, um mit Neufirma 2 an den selben Punkt zu kommen. Das wird also sehr knapp werden, wenn Neufirma 2 (warum auch immer) noch mehrere andere Vorstellungsgespräche führen wollen oder müssen.
Du könntest bei Neufirma 2 aber auch mit offenen Karten spielen, also sagen, dass Du bereits ein unterschriftsreifes Angebot hast.
Dann wäre es an der Neufirma 2, zu entscheiden, ob sie den Prozess normal weiterlaufen lassen (mit dem Risiko, dass Du nicht bei ihnen anfängst). Oder ob sie Dir einen schnellere Zusage geben wollen.
Was die Kündigung im alten Job angeht: Wenn so viele Leute dort kündigen, (auch) weil die Chefin so schwierig ist, dann besagt das m.E., dass diese Firma dies entweder nicht so wahrnimmt (schlecht) oder es ihnen egal ist (noch schlechter).
Vermutlich sieht diese Chefin sich selbst auch nicht als Teil des Problems. Sonst würde sie ja mal anfangen, ihr Verhalten zu verändern.
Alles in allem kein Grund für Dich, Dir wegen Deines alten Jobs der der Chefin dort da allzuviele Gedanken zu machen, geschweige denn aus Rücksichtnahme oder falsch verstandener Loyalität zu bleiben.