Zitat von Nora im Beitrag #224 1a2b, Ich meine es wirklich nicht böse, aber Du akzeptierst das Unabänderliche NICHT!
@Nora, ich verbitte mir ausdrücklich, von dir hier angeschrieen zu werden.
Es sollte nur eine Betonung des Wortes sein.
Ja, Nettikette (ich schreibe vermutlich länger im Internet als die meisten - ich bin mit IRQ großgeworden). Auch im Internet gibt es kontextbezogenes Lesen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Was du schreibst mit ergo physio- wir sind gerade aus so einer Situation raus. Es war die Hölle. Ich komme aus dem System und weiß wo ich drehen muss, aber da war ich auch machtlos.
Fühle also mit dir. Konstruktives habe ich leider nicht zu sagen. Außer: es war die Hölle.
Zitat von Tinkerbell im Beitrag #233Was du schreibst mit ergo physio- wir sind gerade aus so einer Situation raus. Es war die Hölle. Ich komme aus dem System und weiß wo ich drehen muss, aber da war ich auch machtlos.
Fühle also mit dir. Konstruktives habe ich leider nicht zu sagen. Außer: es war die Hölle.
D a n k e Dir von Herzen!- dein Mitfühlen hilft mir enorm!
"Hölle" im übertragenen Sinne trifft es wirklich- aber dass es sooo schlimm ist, hätte ich mir nie träumen lassen
Und ja, das kann nur ermessen, wer das selbst durchhat...
Die Situation an sich ist noch nicht mal das Schlimmste, sondern "das System" in unserem reichen Land, das "implodiert" ist (sagte mir kürzlich jemand in der Klinik)
und zu viele Klugsch.....
ich traf gestern einen Bekannten meiner Mutter, der sich doch allen Ernstes wunderte - mit vorwürflichem Unterton- dass ihre Wohnung noch nicht vermietet sei- das ist so unglaublich unverschämt und ignorant...
aber ich lasse sowas inzwischen nicht mehr wirklich an mich rankommen, sondern abperlen wie am Lotos und schüttle innerlich nur den Kopf..
Die Idee mit dem Psychologen ist nicht verkehrt. Ich denke darüber nach, mir Hilfe zu suchen. Mein Vater verschwindet immer mehr in seiner Welt. Ich bin ziemlich verstört wenn ich ihn besucht habe.
Ja, solch eine (Persönlichkeits-)Veränderung erschüttert uns bis ins Innerste, zieht uns den Boden weg von den Füßen- weil es nicht mehr mit unserer Realität zu vereinbaren ist- das geht mir ebenso
Ich kann dich nur dazu ermutigen-
andere können uns zwar nicht "helfen"- aber wir helfen u n s selbst damit, indem wir unsere Gedanken aussprechen und Verständnis und Mitgefühl erfahren
Alleine durch das Aussprechen und darüber reden kann sich in uns Veränderung anbahnen und unsere Sichtweise sich den Gegebenheiten allmählich anpassen, so dass wir weniger leiden und im Laufe der Zeit zum Annehmen des Unveränderlichen gelangen und trotzdem noch Kraft haben, um die praktischen Angelegenheiten regeln zu können.
Ich wundere mich in letzter Zeit, dass ich immer, wenn ich meine Mutter besuche, auch immer in einen bestimmten Supermarkt gehe, obwohl ich nicht wirklich etwas brauche, und dort so traurig werde- jetzt ist mir klar geworden, dass ich da in den letzten Wochen vor ihrem Apoplex noch einige Male mit ihr - zum allerletzten Mal, wie ich jetzt weiß- dort einkaufen war, als sie sich noch selbst versorgen und auf eigenen Beinen laufen konnte.... Das führe ich mir jetzt vor Augen- und in ihrer Wohnung hab ich ja auch solche Erinnerungen. Irgendwie finde ich es trotzdem tröstlich, dass ich so "ratenweise" von ihr Abschied nerhmen kann, da sie ja noch lebt- nur allmählich verschwindet in ihre Welt, bevor sie dann - wer weiß wann- nach ihrem Tod auch körperlich verschwindet.....
Vielleicht trauerst du auch schon? Letztlich ist es ja ein Abschied auf Etappen, der jetzt passiert. Mit dem Schlaganfall hat es begonnen, erst der Verlust der Selbständigkeit, dann auch noch der Geist, der sich langsam zurückzieht, so dass man die Person nicht mehr erreichen kann und langsam verliert. Das ist unglaublich belastend.
Meine Mutter war geistig noch klar und ich habe mich gewundert, warum sie sich immer so ausführlich bei mir bedankt hat, wenn ich nur eine Kleinigkeit mit ins Heim gebracht habe, es war doch nur ein Keks oder eine Creme. "Das ist doch selbstverständlich", war meine Standardantwort. Erst nach ihrem Tod habe ich verstanden, es war schon ein Abschied und sie hat sich nicht für die Handcreme bedankt, sondern für das Kümmern in den letzten Jahre.
Das ist etwas, das dir leider durch die Krankheit deiner Mutter versagt bleibt, das leise Dankbarsein, das sie dir bestimmt sagen will, aber nicht kann. Und auch wenn man keine innige Beziehung gepflegt hat, sind fast alle Menschen gegen Ende ihres Lebens dankbar für alles, was für sie getan wurde. Und auch Eule mit ihrem Vater im Pflegeheim wünsche ich, dass sie weiß, dass ihr Vater dankbar ist, auch wenn er es nicht mehr sagen kann.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Nocturna im Beitrag #235Vielleicht trauerst du auch schon?
ja, natürlich- Abschiede sind meist auch begleitet von Trauer...
und doch, sie zeigt je nach Verfassung auch Freude und Dankbarkeit bei meinen Besuchen (was ich ja gar nicht erwarte) - vor allem diese Woche hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen, weil ich tatsächlich da sehr viel für sie tun kann- z.B. Laufen mit ihr, weil die Physio nur einmal pro Woche kommt, Maniküre, die fast vertrockneten Blumen gießen,....
Zitat von 1a2b im Beitrag #236vor allem diese Woche hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen, weil ich tatsächlich da sehr viel für sie tun kann- z.B. Laufen mit ihr, weil die Physio nur einmal pro Woche kommt, Maniküre, die fast vertrockneten Blumen gießen,
Das sind gute Momente, die du immer in Erinnerung behalten wirst. Es freut mich für dich, dass es sie gibt. 🌷
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von 1a2b im Beitrag #236vor allem diese Woche hatten wir eine sehr schöne Zeit zusammen, weil ich tatsächlich da sehr viel für sie tun kann- z.B. Laufen mit ihr, weil die Physio nur einmal pro Woche kommt, Maniküre, die fast vertrockneten Blumen gießen,
Das sind gute Momente, die du immer in Erinnerung behalten wirst. Es freut mich für dich, dass es sie gibt. 🌷
danke für Dein Mitfreuen! 🌷
so schön, dass Du das verstehen kannst!
Ja, ich habe es ganz bewusst erlebt- die Rückenmassage, die ihr so gut getan hat, bei der Maniküre ihre Hände, Finger, die so viel gearbeitet haben und noch lebendig sind- wer weiß, wie lange noch- das sind wirklich sehr kostbare Momente
ZitatUnd auch wenn man keine innige Beziehung gepflegt hat, sind fast alle Menschen gegen Ende ihres Lebens dankbar für alles, was für sie getan wurde.
ja, das kann ich bestätigen. meine mutter war zeitlebens alles andere als ein dankbarer, einfühlsamer mensch, aber zum ende hin hörte ich von ihr anerkennendes, was ich nie für möglich gehalten hätte.
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -
ZitatUnd auch wenn man keine innige Beziehung gepflegt hat, sind fast alle Menschen gegen Ende ihres Lebens dankbar für alles, was für sie getan wurde.
ja, das kann ich bestätigen. meine mutter war zeitlebens alles andere als ein dankbarer, einfühlsamer mensch, aber zum ende hin hörte ich von ihr anerkennendes, was ich nie für möglich gehalten hätte.
das tut auch gut! Ich habe mich gestern auch gewundert- sie wirkte zufriedener- nicht mehr so vorwurfsvoll- hoffentlich gewöhnt sie sich ein-
allerdings klammert sie sich weiterhin ans Heimgehen "im März bin ich doch nicht mehr hier!" völlig entrüstet
schniiiief- ich hatte einen langen post geschrieben mit einer Frage- alles weg weil Verbindung komplett abgestürzt ist- dann eben nicht- Mist- muss zukünftig doch ein Schreibprogramm nehmen- schade, wenn ich schon mal ausführlicher schreibe....
liebe 1a2b, ich habe in meinen protokollen nachgelesen, wie es mir mit meiner Mutter damals ging und stieß dabei auf einen Satz, den mir jemand Wohlmeinendes sagte: "Wenn es an die Selbstaufgabe geht, hört es auf mit der Fürsorge für andere."
Ich reiche dir den satz ebenso wohlmeinend mal weiter....
habe versucht, geduldiger zu werden, hab aber damit aufgehört. ging mir einfach nicht schnell genug.
you get older and you learn there is one sentence, just four words long, and if you can say it to yourself it offers more comfort than almost any other. It goes like this: At least I tried. -Ann Brashares -