ich verstehe Deine Bedenken. Und ich finde wichtig, klarzustellen, dass Nora diese Nahbetrachtung wollte und im übrigen auch hier im Thread aktiv mitgestalten möchte. Voraussichtlich in den nächsten Tagen. Ja, wir hatten heute nachmittag PN-Kontakt. Und, nein, es wird von mir hier keine weiteren Befundskizzen, -abgleiche oder -analysen mehr geben. Nora hat das nächste Wort. Wenn sie möchte.
Grüße Aen
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen. (A. Lincoln)
Nur kurz - Ich werde mich in den nächsten Tagen melden. Nein, ich bin weder beleidigt, noch bin ich heulend zusammengebrochen.
Berufliche Verpflichtungen wurden gerade akut - und da ist „Persönliche Weiterentwicklung“ zwar ein „Corporate value“ und ganz doll wichtig - Aber wehe, es lenkt von der Arbeit ab.
Und auf beides Fokussieren geht nicht.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Ich habe nicht von dir gesprochen. Sondern mich grundsätzlich zum Thema geäußert, wie ich die Signatur verstehe. Eben als ein Statement "Ich will nicht darüber reden, erkenne es aber auch nicht an".
Zitat von ZeroZero im Beitrag #1162Ich habe nicht von dir gesprochen. Sondern mich grundsätzlich zum Thema geäußert, wie ich die Signatur verstehe. Eben als ein Statement "Ich will nicht darüber reden, erkenne es aber auch nicht an".
Du hast nichtmal eine Minute abwarten können oder besser gesagt dich beherrschen können, um abzuwarten, wie Nora sich äußert. Was ich schade finde, denn mich interessiert ja, wie Nora es meint und nicht du oder andere Leser es interpretieren. Und versteh es bitte richtig, ja, du hast das Recht, dich zu äußern und nein, du musst es auch nicht immer.
Beherrschen und abwarten können? Was soll das denn jetzt? Warum solltest du mir verbieten bzw mich dafür angreifen, mich dann und so zum Thema zu äußern, wie ich es möchte?
Das finde ich echt unnötig aggressiv.
Welchen Zweck verfolgt deine verbale Ohrfeige mir gegenüber?
So, wie frau an meiner Signaturänderung sehen kann - ich habe mich mit dem Thema sozusagen professionell befasst.
Die Psychiaterin kennt mich schon ziemlich lange privat (genaugenommen seit der 5ten Klasse). Und fand den Ansatz, „ob ich vielleicht doch Asperger haben könnte“ erst mal eher lustig. Aber „ja, Du warst schon immer etwas anders als die anderen“. Und war daher bereit, das zu testen, wie bei jeder anderen Patientin auch, auch wenn sie es für „unnötig, Du bist komplett funktional“ empfand. War sehr spannend.
Ergebnis - siehe Signatur.
Ich gehöre zu den Menschen, die extrem „logisch“ arbeiten - das bedeutet in dem Zusammenhang, „am Wortlaut“. Ich sehe nämlich auch das gehörte und gedachte Wort wie so ein Laufband vor dem inneren Auge (besser kann ich das nicht erklären - und ich soll auch nicht drüber nachdenken). Die anderen Elemente der Wahrnehmung sind daher weniger prominent.
Das erklärt auch, warum ich auf die Detail eingehe, und nicht nur auf den „Bausch und Bogen“. Ich sehe die Puzzleteilchen nämlich - und nicht nur das Bild. Daher auch meine Empfindung (ja, tatsächlich ist das ein Gefühl bei mir), daß es dem Schreibenden garnicht gerecht wird, nur auf das en gros einzugehen. Denn er/sie hat sich ja was bei jedem einzelnen Satz gedacht. Aber ihr habt mir ja deutlich gemacht, daß das eher ganz schlecht ankommt, als „sezieren“. Da ich an Eurer (stellvertretend für „vermutlich vieler Menschen“) Wahrnehmung nichts ändern kann, diese Art zu denken aber in meinem Beruf extrem nützlich ist, weiß ich noch nicht, ob ich da tatsächlich etwas ändern mag!
Grundsätzliche optische Wahrnehmung von Emotionen in Menschen funktioniert, was auch angemessene Reaktionen auf nonverbal ausgedrückte Gefühle erklärt.
Die „Aussetzer“ kommen tatsächlich im Bereich der Interaktion. (Überrascht jetzt niemanden, oder?) Weil die Erwartungshaltungen so extrem unterschiedlich sind, aufgrund dessen, wie ich Bedürfniskommunikation erlebe, und wie das bei den meisten anderen Menschen funktioniert.
Bei den meisten Menschen funktioniert das über „erlerntes Wissen über die Bedürfnisse anderer Personen“ dem sie vertrauen - das lernt anscheinend jeder Mensch als Kind über Versuch und Irrtum.
Ich habe dann mit ihr über „Eure“ These gesprochen, daß das eben die meisten Menschen gut hinbekommen, es also richtig gelernt haben. Ja, das viele Menschen haben das, und viele eben nicht - jedenfalls nicht richtig. Die haben „etwas“ gelernt, was aber nicht unbedingt richtig ist - wovon sie aber davon ausgehen… Das sind dann die „übergriffigen“ Eltern, Partner etc. Ihrer Patienten. (Und die, über die hier in diversen Threads auch gesprochen wird…)
Im Gegensatz dazu habe ich da garnichts gelernt. Das ist dann wohl das „Loch“, das ihr bei mir wahrnehmt. Bei mir fehlt dieses Vertrauen in ein Wissen, bzw. eben das Wissen als solches. Ob das daran liegt, daß ich in der Kindheit zu oft falsch lag, und deshalb dieses Vertrauen nicht habe, oder ob das mein Umfeld schuld war, wäre nur sehr aufwändig zu ergründen, ist aber für die Tatsache egal. Ich benötige da verbale Kommunikation, weil ich sonst „blank“ bin - ich habe schlichtweg kein „learned repository“ für solche Situationen. Und das führt dann zu Verbalaustausch, der beim Gegenüber komisch ankommt - als Rechtfertigungsversuch, Abwiegeln, oder auch als Angriff. Wie dieser Thread bewiesen hat.
Das schaukelt sich dann hoch - weil ich eben so „komisch“ reagiere, und nicht verstehe, was an meiner Antwort belehrend, aggressiv oder sonstwas ist. Beispiel der „Al Bundy“-„Witz“. Ich habe das garnicht als Witz oder Beleidigung gemeint. Sondern als optische Beschreibung von etwas, das ich sehe (und Al Bundy genauso macht), ich aber echt daneben finde, und das genauso kommentiere, wie ich es geschrieben habe „Schatz, ich finde das Al-Bundy-Verhalten unsexy, kannst Du das bitte lassen“? Ging mir beim Lesen von Luftis Post durch den Kopf, also habe ich es hingeschrieben. Um es mit Terry Pratchett zu formulieren - „ich habe erste, zweite und manchmal sogar dritte Gedanken“
Daran, „Seitengedanken“ nicht zu äußern, kann ich tatsächlich arbeiten, um mein Umfeld nicht vom Botschaftskern abzulenken.
Fazit des Ganzen für mich: Benimm Dich wie die Queen - „Never explain!“. Das „Never complain“ bedeutet daher - „Nimm es hin - entweder es funktioniert, oder eben nicht.“
Bei jemand, der mich nicht so versteht, wie ich mich ausdrücke, habe ich auch keine Chance, mich zu erklären - die Erklärung würde ja - wie hier im Thread - auch nicht „richtig“ ankommen.
Bei sozialer Interaktion im „formellen“ Sinne habe ich praktisch keine Probleme - da hat meine Lernkurve funktioniert, weil es da klare Regeln gibt. Kommentar der Psychiaterin dazu:
Zitat Du kommst grundsätzlich besser in verhaltenstechnisch anderen Kulturen klar als die meisten Menschen, weil Du in der Lage bist, Dich gemäß Dir bekannter Regeln zu verhalten, ohne sie durch den Filter Deiner persönlichen emotionalen Bewertung laufen zu lassen. Das ist aber keine „Fähigkeit“ - Du hast den nämlich garnicht. Du hältst zwar sicher manches für grundsätzlich unpassend (Verschleierung etc), kannst aber problemlos damit umgehen, wenn es die Situation erfordert - was die Interaktion erleichtert, weil klar ist, daß die „Ausländerin“ nicht ganz genau so ist wie die Einheimischen, aber alle emotional begeistert sind, daß Du Dich an ungeschriebene Regeln hältst.
Im „eigenen Kulturkreis“ ist das aber ein Nachteil, weil Du auch da nur Deinen Logikfilter hast - die meisten anderen aber ähnlich getunte „Verhaltensannahmen“ treffen können, die auch bei Dir erwartet werden, die Du aber nicht beliefern kannst.
Insofern habt ihr einfach recht.
Ich habe übrigens auch mal bei den Freundinnen nachgefragt. Die „ertragen“ mich offensichtlich problemlos über längere Zeit. Kommentiert hat das eine so: „also, wenn Du nur kurzzeitverträglich wärst, hätte ich nie mit Dir darüber sinniert, im Alter eine WG Marke Golden Girls (minus Deine Mutter) zu gründen.“ Und als Quasseltasche werde ich auch nicht empfunden.
Das kann allerdings auch am „gleich und gleich gesellt sich gern“ liegen. Wir haben alle logikaffine Berufe und sind ziemlich sprachbegabt…
In einem muß ich aber Dir/Euch eindeutig widersprechen - da habt ihr Euch ein Bild gemalt, das nichts mit meiner Intention zu tun hat. Ich verlange nicht, daß sich alles nach meiner Nase dreht.
Aber ich erwarte, daß mein Partner mit mir klarkommt in meiner „Un“fähigkeit. Ginge es um eine rein physische Behinderung, wäre das „normal“ - keiner erwartet von einer Frau ohne Fuß, daß sie Tango tanzt (ja, es gibt welche, die können das). Genauso, wie nicht jeder mit einem klassisch behinderten Partner klarkommt, gilt das auch für eher psychologische Aberationen.
Und - das muß jetzt auch raus, auch wenn das vielleicht als unheimlich arrogant rumkommt -
Ich bin ok so, wie ich bin. Und wenn mehr Menschen so wären, wäre die Welt vielleicht besser, weil mehr sachlich statt emotional basiert gehandelt würde. Keine Coronaleugner - wäre doch klasse!
Danke an alle, die mitgeschrieben haben - es hat mich schon weitergebracht. Zur Erkenntnis, daß ich auf einer bestimmten Ebene nicht einfühlsam bin, weil ich da „blind“ bin.
Aber auch, daß mein Gefühl mich nicht trügt, daß ich mich da nicht anpassen kann, ohne daß das nicht mehr ich bin. Weil das Theaterspielen wäre, „so tun als ob“.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Hi Nora, schön, dass Du Deinen Thread wieder in die Hand nimmst.
Nicht wenig, was Du herausgefunden hast, und vielleicht, denk ich mir so, solltest Du's erst eine gute Weile für Dich schützen, ehe Du's in einem Internetforum in den Ring wirfst? Aber irgendwie passt's dann auch zu Dir ... tough cookie. :-)
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Halte Dir jeden Tag 30 Minuten für Deine Sorgen frei, und in dieser Zeit mache ein Nickerchen. (A. Lincoln)
Zitat von Jasper im Beitrag #1165Bevor das hier kippt - bitte klärt derartige Off-Topics per PN oder beibt bei Noras Thema. Danke und lieber Gruß, Jasper (Moderation)
Das verstehe ich jetzt nicht. Ich dachte, es würde für uns beide gelten, allerdings muss ich mir weiteres anhören und darf bestimmt nicht mehr darauf reagieren.
Nora, letztendlich sehe ich einen spannenden Prozess, der da stattfindet. Was für einen Namen das Ding am Ende hat: sich von der Masse zu unterscheiden hat positive Aspekte, ist absolut in Ordnung in jeder Hinsicht, aber kann das Leben eben auch manchmal anstrengender machen.
Natürlich steht und fällt es am Ende immer damit, dass man sich mit den Menschen umgibt, die einem gut tun.
Abschließend möchte ich dir nur auf den Weg geben, dass du Liebe am ehesten dann findest, wenn du für deine Eigenheiten geliebt und akzeptiert wirst, aber eben auch die Eigenheiten des Partners liebst und akzeptierst. Liebe heißt nicht in jedem Moment zueinander zu passen. Sondern zu verstehen und verstehen zu wollen, dass der andere eben auch mal ganz anders tickt, als man es sich erhofft oder erwartet.
Und das ist meiner Meinung nach Allgemeingültig. Egal zu welchem Teil, Ende, Mitte, links, rechts oder einmal drumherum, des Spektrums der menschlichen Unterschiedlichkeiten man am Ende gehört.
Die persönliche Meise einer jeden ist bei mancher eher ein Hubschrauber. Der macht schon soviel Krach, daß er für viele nicht mehr zu tolerieren ist. Für manche aber schon noch - das ist der von Dir beschriebene Ansatz.
Aber dann gibt es aber auch die, bei denen der Hubschrauber zum Sternenzerstörer mutiert ist. Das ist dann ein Fall für die geschlossene Abteilung der Psychiatrie, bitte mit Schlüssel wegwerfen und so. Es gibt Störungen/Ausprägungen in der Psyche und dem daraus resultierenden Sozialverhalten, die sind nicht mehr liebenswert und tolerierbar.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Ich rede von einem potentiellen Partner. Nicht von irgendeinem Psycho. Und nicht vom Vorhandensein einer Meise, wie groß sie auch ist, sondern von Eigenschaften oder Momenten, die eben nicht 100% perfekt oder stimmig sind.
Drücke ich mich wirklich so schlecht aus. Mit Worten. Also deinem Gebiet. ?!
Du hast dir hier einiges Anhören müssen - bis zur küchenpsychologischen Wertung.
Du hast Recht: du bist ok, so wie du bist. Wenn dein Partner dies nicht versteht, dann ist er nicht der Richtige.
Deine Analyse für dich ist gut. Niemand ist perfekt, der eine weniger, der andere mehr.
Tatsache ist, niemand hat das Recht, auch wenn du ein Problem für dich erkennen magst, dich in eine Schublade zu stecken und zu schwadronieren, die Therapie wird´s richten. Therapie sollte grundsätzlich für einen selbst sein, auch wenn am Ende steht: ich bin richtig und lerne es zu akzeptieren.
Von daher wünsche ich dir ein schönes Leben mit weiterhin tiefgründigen Gedanken und ebensolcher Kommunikation.
Zerreden eines anderen Glücks ist der Neid des Kleingeistes