"Aber vorher gibt's was zu futtern," sagte Andrea, "nach all der Aufregung haben wir uns das verdient!" Sprach's und briet ein gehaltvolles Omelett aus acht Eiern, Speck und Schinken. Dazu gab es Bier. Micky haute rein in die guten Sachen, bis ihm die Ohren wackelten und er satt und seufzend die Gabel sinken ließ und den letzten Schluck Bier trank. Andrea aß sparsam und trank Mineralwasser. Micky sah sie fragend an. "Ich dachte, du hast auch Hunger?" "Na ja, ich werde langsam zu pummelig und muss Maß halten," gab Andrea kleinlaut zu. "Aber mein Hummelchen, so gefällst du mir doch!" sagte Micky feurig. "Ich mag keine dürren Hühner, nur prächtige Vollweiber, an denen was dran ist!" Andrea wusste nicht so recht, ob sie das gut finden sollte, überging die Bemerkung aber. "Okay," meinte sie. "Wie auch immer, wir sollten jetzt zur Kirmes gehen." Leah war unterdessen ganz und gar in Trübsinn verfallen. Warum rief Tom nicht an! Sie fühlte sich so trostlos, dass sich das sogar auf ihre Geranie am Fenster übertrug, die plötzlich welk wurde ... Dann schrillte das Telefon! Sie sprang hin und meldete sich zitternd mit: "Leah hier, bist du es, Tom?" "Nein, ich bin es, Generosa!" entgegnete diese kalt und höhnisch. "Tom liegt im Bett und schnarcht, nachdem wir leidenschaftlich der Liebe gefrönt haben, die ganze Nacht lang! Das solltest du wissen, ehe du dir noch Hoffnung machst." Leah ließ den Hörer sinken. Ihr schwindelte und sie dachte: ich hätte den Strick gestern doch lieber für etwas anderes nehmen sollen, dann hätte ich diesen grausamen Alptraum wenigstens hinter mir! Sie bekam nicht mehr mit, dass Tom Generosa das Handy aus der Hand riss und sie anschrie: "Was soll das, du blöde Kuh? Du weißt genau, dass ich dich nicht angerührt und die Nacht auf dem Sofa geschlafen habe!" Dann rief er Leah zurück - aber diese nahm nicht ab. Noch mehr von Generosas Hohn und Spott hätte sie nicht ertragen!
Zitat von Wendy im Beitrag #126schwarz Kleiderhaken Brutstätte rätselhaft jubeln
Leah taumelte tiefverzweifelt in ihr Schlafzimmer. “Die Brutstätte allen Übels ist hier, die Liebe, die Laken, die Lügen” murmelte sie, schwankte zum Kleiderschrank, der sich wie ein schwarzes Grab von der eierschalfarbenen Tapete absetzte, öffnete die knarrende Tür, fummelte den Strick aus ihrem Morgenmantel, knotete ihn an einen sehr hochhängenden Kleiderhaken, formte eine Schlinge und versuchte, ihren Kopf hindurchzustecken. “Rätselhaft, wieso geht das nicht? Wieso sind meine Ohren plötzlich abstehend und hinderlich? Wieso sind meine Haare alle ausgefallen?” Mit einem Schrei fuhr sie aus dem Schlaf auf! Ein Traum! Es war nur ein Traum gewesen! “Ich lebe!” jubelte sie … aber da fiel ihr wieder die ganze Scheiße mit Tom und Generosa ein. Was nun, was tun? Micky und Andrea fuhren indessen mit dem Rad zum Kirmesplatz, es war nicht weit dorthin. Den Schlüssel hielt Andrea fest umschlossen in ihrer Hand. “Am Kirmesplatz 3, Fach 701” murmelte Micky, und seine Augen suchten die Gegend ab. Dort leuchtete das Riesenrad in der Nacht, da war das Kinderkarussell, wo sind hier Fächer? Wo sind Hausnummern? “Ich hab es!” schrie Andrea, die schon ein Stückchen weitergelaufen war. Hier ist eine Paketstation! Mit lauter Fächern, und die haben Nummern! Schnell fanden sie das Fach mit der Nummer 701. Andrea steckte zitternd den Schlüssel ins Schlüsselloch … er passte! Sie schloß auf.
707 Kniestrümpfe entwickeln gurgeln Beitrag
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Zitat von Rotweinliebhaberin im Beitrag #127 707 Kniestrümpfe entwickeln gurgeln Beitrag
Und was fanden sie? Noch einen Schlüssel, zusammen mit dem Hinweis: gehe zu Fach 707! "Meine Güte," maulte Micky, "das entwickelt sich ja zu einer Schnitzeljagd!" Das Fach 707 war schnell gefunden und geöffnet, und was war darin? Ein Paar weiße Kniestrümpfe mit abermals einem Hinweis: zieh sie dir an! "Das wird mir langsam zu blöd," motzte Micky, und auch Andrea war sauer. Was sollte sie denn mit den albernen Kniestrümpfen am Bein? Denn dass sie es war, die sie anziehen musste, war klar ... "Okay," seufzte sie. "Ich leiste meinen Beitrag und zieh die Dinger an." Sie krempelte die Hosenbeine hoch und zog sie über ihre Socken. Aber was war das? Da war doch was drin! Tatsächlich, eine kleine Nuss, in einen Zettel gewickelt, auf dem stand: "Knack mich, dann erscheint eine magische schwarze Katze und steht dir zu Diensten." "Ach nee," seufzte Micky, "die kenn ich schon, die macht nix als Scheiße. Ich brauch jetzt erstmal einen Drink!" Er kaufte sich ein Bier und trank es auf einen Zug aus. "Das ist besser, als mit Milch zu gurgeln," meinte er. "Jetzt können wir die schwarze Katze in Angriff nehmen." Bei Leah klingelte es an der Tür, und wer stand davor? Kein anderer als Tom, mit einem riesigen Blumenstrauß. "Ich habe Generosa ausgetrickst," sagte er grinsend. "Sie hat nämlich vergessen, mit der Übergabe ihres Vermögens an mich die Bedingung zu knüfen, dass ich Zeit meines Lebens bei ihr bleiben muss. Einfach vergessen! Jetzt kann uns nichts mehr trennen, Geliebte, wir haben uns und wir haben Geld!" "Aber du hast die ganze Nacht Sex mit ihr gehabt, das hat sie gesagt!" "Gelogen von vorn bis hinten! Vergiss jetzt den ganzen Mist. Lass uns überlegen, was wir mit der Kohle anfangen."
Zitat von Wendy im Beitrag #128grauhaarig Pflanze geheimnisvoll schleichen scheitern
“Bist du soweit?” fragte Micky. Andrea nickte und biss auf die kleine, geheimnisvolle Nuss, die sie in den Kniestrümpfen gefunden hatten. Krack und Knirsch … ein wenig Dampf trat aus. Stille. Nichts. Andrea untersuchte die Nussschalen. Nichts. Sie schauten sich um. Sie standen immer noch vor der Packstation. War die ganze Angelegenheit gescheitert? Keine Katze? Da kam eine kleine, hutzelige, grauhaarige Frau auf sie zu. Sie trug einen merkwürdigen Spitzhut auf ihren zotteligen langen Haaren. Die Frau fixierte sie mit ihren blitzenden Augen, Micky und Andrea wurde es ganz mulmig … sie schauten sich an und nickten – beide fühlten es – hier ist etwas faul. Oder magisch. Die alte Frau erhob ihre Hand. Leah stellte die Blumen in eine Vase. Sie musste zugeben, ein solches Glücksgefühl hatte sie lange nicht mehr gehabt. Ihr Vertrauen kam langsam wieder. Ein warmes Lächeln schlich sich auf ihr bis vorhin noch zerknittertes Gesicht und glättete die Angstfalten. Leah war schön. Wie eine ausgedörrte Pflanze, die plötzlich einen warmen Regen empfängt!
Butter Knospe Autoradio riesengroß versprechen
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Zitat von Rotweinliebhaberin im Beitrag #129 Butter Knospe Autoradio riesengroß versprechen
Ach Leah! Wenn du wüsstest, was dich noch erwartet! Jetzt fühlst du dich wie eine Knospe, die zur Blüte aufgesprungen ist, aber warte, nur balde ... Egal, jetzt war sie glücklich, und was sollte mehr zählen als der Augenblick, wenn alles in Butter schien? "Versprich mir eins, Tom," sagte sie, "keine Lügen mehr zwischen uns, nur Ehrlichkeit, okay?" "Riesengroßes Ehrenwort," meinte Tom, der es in diesem Moment auch so meinte. Obwohl, wir, die ihn schon ein bisschen länger kennen, wissen auch, dass er nicht immer linientreu und meist auf seinen Vorteil bedacht war. Sei wachsam, Leah! Micky und Andrea starrten das alte Hutzelweiblein verdattert an. "Wir erwarten eine schwarze Katze!" stammelte Micky. "Das dürft ihr auch," krächzte die Alte, "aber zuerst müsst ihr noch eine Aufgabe erfüllen." "Oh nein," stöhnte Micky, "haben wir nicht schon genug durchgemacht?" "Nein," kicherte sie, "habt ihr nicht, vor allem du nicht, Mickymauserich!" "Also raus mit der Sprache," sagte er resigniert. "Was zum Geier erwartest du von mir?" "Du musst drei Tage und drei Nächte lang Liebe mit mir machen, hübscher Bursche, dann kommt die schwarze Katze und erfüllt all deine Wünsche." "Nein!" schrie Andrea. "Das machst du nicht, Micky! Komm, wir gehen!" Sie drehte sich auf den Absätzen um und lief nach Hause, so schnell sie konnte, und Micky folgte ihr. Das, was das Hutzelweiblein von ihm wollte, konnte er sowieso nicht bieten. Auf keinen Fall würde er bei ihr, um es in aller Deutlichkeit zu sagen, einen hoch kriegen und das drei Tage und drei Nächte lang, ausgeschlossen!" Andrea war bei ihrem VW angekommen, stieg ein und machte das Autoradio an, um ihre Nerven zu beruhigen. Da machte es plötzlich "miau", und zu ihrer Verblüffung sah sie eine schwarze Katze auf dem Beifahrersitz.
Zitat von Wendy im Beitrag #130glutäugig Schmarotzer Kiesgrube phantasieren schmettern
“Gut gemacht, Micky” miaute die Katze, “das war ein Test mit der alten Frau! Wärest du auf sie reingefallen und hättest du ihren Wünschen nachgegeben, wäre ich nicht erschienen! Jetzt kann ich euch helfen, wahrscheinlich ein letztes Mal, dann braucht ihr mich nicht mehr. Micky, gib mir mal die drei Tausenderscheine bitte!” Micky kramte sie aus seinem Brustbeutel und hielt sie der Katze hin. Diese fing an, ein ziemlich dissonantes Katzenlied zu schmettern, saß dort im dunklen VW und starrte glutäugig auf die Banknoten. Nahm das rechte Pfötchen hoch und patschte damit auf die Scheine. “Hier, ihr beiden, ich hab mal jeweils eine Null hinzugefügt, jetzt habt ihr 30.000 €! Das sollte genügen, euer Leben aufzuräumen und nicht mehr als elende Schmarotzer …” sie schielte zu Micky … “herumzueiern, sondern eure Liebe zu feiern und gesund und solide weiterzuleben!” Generosa indessen drehte langsam völlig durch. Ihr ging so langsam auf, dass sie Tom nun doch verloren hatte, als sie sich den Vertrag durchlas. “Der Verlust muss ersetzt werden! Tom war groß, doch die Kiesgrube des Lebens ist größer und hat noch viele Steine! Ich brauch Abstand! Bewegung!” … Sie fing an zu phantasieren …
Bank Venus Ersatz klettern rund
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Es half nichts, ihre Brüder mussten wieder her und mit Tom Tacheles reden. Aber wie! Die saßen noch immer im Knast. Als sie sie das letzte Mal besuchte, waren sie voller Pep und Pläne. Sie sprachen davon, eine Bank zu überfallen, damit das Leben endlich wieder rund laufen konnte. "Wie wollt ihr das denn machen? Die Geldautomaten knacken? Heutzutage ist das nicht so einfach wie früher!" Was würden sie wohl sagen, wenn sie davon erfuhren, dass sie Tom ihren Besitz überschrieben hatte ganz ohne Bedingungen und dass er sofort nach dem Besuch beim Notar wieder zu seiner Hartz 4 Venus abgedampft war? Sie hätte die Wände hoch klettern oder sich in den Allerwertesten beißen können vor Wut über ihre eigene Blödheit! Leah hatte indessen ihren kühlen Kopf behalten. "Tom, so geht das nicht," sagte sie. "Generosa ist ein Miststück, aber derart darfst du sie nicht reinlegen, das bringt schlechtes Karma. Wir müssen sie entschädigen und ihr einen Ersatz beschaffen oder anbieten. Wie wär's, wenn wir alles mit ihr teilen?" "Karma, Karma, was ist das für ein esoterischer Blödsinn!" ereiferte sich Tom. "Aber du könntest irgendwie Recht haben. So ganz verarmt sollte sie nicht weiterleben müssen. Was schlägst du vor?" "Sie kann das große Haus behalten und eine Pension daraus machen! Dann hat sie eine Aufgabe und verdient Geld, was meinst du?" Micky und Andrea schmiedeten Pläne. "Dreißigtausend Euro, hm," meinte Andrea, die praktisch veranlagt war. "Das ist im Grunde nicht besonders viel, damit können wir grade mal ein Jahr gut leben und dann?"
Zitat von Wendy im Beitrag #132Grundsicherung vielleicht umgraben heilig Spatz
Tom saß und schrieb. Was schrieb er? Einen neuen Vertrag. Andreas Worte ließen ihn nicht kalt. "Sie kann das große Haus behalten und eine Pension daraus machen! Dann hat sie eine Aufgabe und verdient Geld, was meinst du?". Also versuchte er, einen wasserdichten Vertrag zu formulieren. Das Haus als Grundsicherung für Generosa, alle Depots und Bankkonten für ihn. Vielleicht würde das den Hass verpuffen lassen. Er würde den Vertrag natürlich von einem Spezialisten gegenchecken lassen. “Spatz” sagte Micky, “lass uns doch einen von den drei Scheinen im Casino vermehren! Von dem zweiten kaufen wir uns ein tolles Tiny House und den dritten schleppen wir zur Bank. Oder kaufen Apple-Aktien! Oder Tesla? Auf jeden Fall gut anlegen. Was denkst du?” Andrea antwortete: “Micky, ich hab mich durch dich und durch unser wildes Abenteuer verändert. Ich bin nicht mehr die kleine spießige Andrea, die ich mal war. Nenn mich jetzt bitte Andy! Micky und Andy, das passt viel besser! Ich will mein Leben weiter umgraben und neue Pflänzchen setzen, ich bin bereit, alles mit dir zu wagen!” Micky wurde ganz gerührt und wisperte “Heilige Katze, schöne Andy, let's go to the Casino!!!!” und drückte ihr einen fetten Schmatzer auf den Mund. Heilige Katze? Da knisterte doch was …
Risiko Barbier zackig Laterne berühren
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Generosa saß zu Hause und weinte bittere Tränen. Warum nur war sie dieses Risiko eingegangen und hatte Tom ihren gesamten Besitz geschenkt, um ihn an sich zu binden? Er hatte sie trotzdem verlassen und alles war futsch! Da half nur noch beten ... Sie berührte das Medaillon ihrer verstorbenen Mutter, das sie immer am Hals trug und sagte schluchzend: "Lieber Gott, wenn es dich gibt, hilf mir!" Dann legte sie zur Nervenberuhigung ihre Lieblings CD ein: Der Barbier von Sevilla. Draußen wurde es langsam dunkel, die Straßenlaternen wurden hell. Ob man die, wenn es wirklich knapp wurde mit der Energie, abschalten würde? Generosa wurde angst und bange. Alles wurde durch Putins Krieg teurer, was sie bisher ignorieren konnte, sie hatte ja genug Geld. Aber jetzt? Zu allem Überfluss fing es an zu gewittern, es donnerte, und zackige Blitze loderten auf. Da klingelte es an der Tür: Tom stand davor. Er hatte einen großen Umschlag in der Hand! Andy und Micky, diese beiden Tölpel, saßen seit Stunden im Casino und verspielten erst 10.000, dann die gleiche Summe nochmal und zum Schluß die dritte. Was nun?! Das ganze Geld war weg, sie hätten es genau so gut ins Klo spülen können. "Wir Idioten!" sagte Andrea, die nicht mehr Andy genannt werden wollte, bitter. "Aber das ist alles deine Schuld, Micky!" "Was, ich? Du warst doch einverstanden, wer hat denn von Abenteuern gefaselt? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!" "Du Loser!" erwiderte Andrea heftig. "Ich bin eine Idiotin, auf dich reingefallen zu sein!" Ein Wort gab das andere, und im Handumdrehen hatten sie den allrtschönsten Krach.
Zitat von Wendy im Beitrag #134zweimal Rosenkranz Galerie heizen schmächtig
Generosa machte auf und bat Tom herein. Beide schauten sich ruhig und irgendwie scheu an. Draußen blitzte es noch zweimal, donnerte einmal sehr heftig, und dann prasselte ein starker Regen hernieder. Schnell gingen beide ins wohlig geheizte Wohnzimmer. Auf dem Tisch stand eine Karaffe Rotwein und daneben lag ein Rosenkranz. “Bist du jetzt religiös geworden, Generosa?” lachte Tom freundlich. “Ach was, das ist nur sowas wie Handyoga, es heizt meine Chakren an und bringt sie zum schwingen!” antwortete Generosa. “Was hast du denn da in deinem großen Umschlag?” “Den Frieden!” sagte Tom, und öffnete ihn behutsam. Die schwarze Katze besah sich derweil die ganze Micky-Andy-Misere im Casino an. Sie hatte eine Art Katzenkugel aus reinem Mausezahnkristall auf ihrem Arbeitstisch stehen, in der sah sie die beiden im Casino deftigst scheitern. Sie dachte nach. “Irgendwie hab ich Micky liebgewonnen. Er erinnert mich an meinen tapsigen, schmächtigen Cousin Pierrot, der immer über seine eigenen Tatzen stolperte, aber ein grundguter Kater war” maunzte die Katze vor sich hin. “Soll ich den beiden Schusseln noch eine Chance geben?” Sie überlegte. Nicht lange. Grinste ihr schiefes Katzengrinsen und beamte sich nach Bielefeld. Micky und Andy waren indes aus dem Casino rausgeflogen, weil sie zu viel Krach machten, und zeterten immer noch in Andreas Wohnung herum, mittlerweile leiser, weil erschöpfter. “Wenn wir doch bloß noch eine Chance hätten … ich liebe dich, Andy, vielleicht können wir irgendwie ehrenamtlich …” – “Ach Micky”, röchelte Andy erschöpft “lass uns erst mal schlafen gehen, ich kann nicht mehr, wir denken uns morgen was aus, die Miete ist noch bis Juli bezahlt …” Sie stolperten beide die Treppe hoch und schmissen sich in die Laken. Micky streckte wohlig seine Beine aus und berührte … “Aaaaaahh ojeeeeojeee, was ist das? Eine Leiche! Ein Zombie!!!!!” schrie er und schaute ans Fußende … wo sich die schwarze Katze gemütlich hingekringelt hatte. Sie schüttelte erschreckt ihr schönes Köpfchen und ließ das kleine Halsbandglöckchen zart klingeln. “Miau!! Ich hab euch was zu sagen!”
Birke Packpapier Ölfarbe meliert purzeln
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Micky purzelte vor Schreck aus dem Bett. "Andy!" rief er. "Ich glaube, ich halluziniere - ich sehe die Katze!" Auch Andy fuhr hoch. "Was'n los?" "Miau, miau, keine Panik!" maunzte das Katzentier. "Ich habe euch etwas mitgebracht und gleichzeitig die Chance, euer Geld wiederzubekommen. Schaut her!" Sie zeigte auf ein gutverschnürtes, in Packpapier eingewickeltes Paket. "Packt es aus!" Zum Vorschein kamen mehrere Tuben mit Ölfarbe, dazu eine Palette, große und kleine Pinsel und eine leere Leinwand. Fragend sahen Andy und Micky die Katze an. "Und?" "Ihr macht euch jetzt an die kreative Arbeit, miau! Malt mir ein schönes Bild, und ich gebe euch nochmal 30.000 Euronen. Ihr habt drei Stunden Zeit." Damit verschwand sie und ließ die beiden ratlos zurück. "Kannst du gut malen?" fragte Micky zweifelnd. "Nee!" "Ich auch nicht, aber versuchen müssen wir's!" "Was sollen wir denn malen? Am besten etwas Leichtes, denke ich." "Guck mal aus dem Fenster! Siehst du die Birke? Die dürfte hinzukriegen sein!" Mit Feuereifer machten sich die beiden ans Werk. Sie schmierten und klecksten nach Herzenslust, und als die Katze nach drei Stunden pünktlich wieder auftauchte, war tatsächlich etwas zu sehen, das entfernt wie eine Birke aussah. "Es ist ein abstraktes Werk." sagte Micky stolz. "Siehst du den grün-weiß-schwarz melierten Hintergrund? Er soll das Auf und Ab der Jahreszeiten symbolisieren!" "Na ja, mit etwas Phantasie könnte es so sein," maunzte die schwarze Katze. "Auf jeden Fall habt ihr euch Mühe gegeben, und ich lasse es gelten. Deshalb bekommt ihr noch eine zweite, aber auch letzte Chance - aber ins Casino geht ihr auf keinen Fall, okay? Das ist tabu! Absolutes Nogo!" Tom erzählte Generosa indessen, was er sich mit Leah ausgedacht hatte, um sie nicht mit bloßen Händen dem Bettelstab auszuliefern. Seifenblase Puppenkleid operieren scheckig blasiert
Zitat von Wendy im Beitrag #136 Seifenblase Puppenkleid operieren scheckig blasiert
“Generosa, nimm das Haus, transformiere es in ein Hotel oder vermiete die 8 Zimmer einzeln auf AirBnB, es ist deins, es ist groß, ich will nichts davon, ich möchte nur das ganze Geld und die Aktien. Und dann können wir uns auf ewig in Ruhe lassen: ich mit Leah und du … ach, egal, Peace!” dozierte Tom. Generosa schaute ihn blasiert an. “OK, wo muss ich unterschreiben?” … Tom reichte ihr ihren goldenen Stift, der im Stifteglas auf dem Wohnzimmertisch stand und zeigte auf den Vertrag. Konnte es wirklich so einfach sein? Er freute sich scheckig! Generosa unterschrieb, jeder bekam ein Exemplar und fertig! “Danke, Geni!” sagte Tom und zog sich an, “ich bin dir ewig dankbar, ich gehe jetzt und lass dich das hier erst einmal alles verdauen” … sprach's und wandte sich zur Tür, schaute sich noch einmal um, sah Generosa, wie sie dort steif und irgendwie … zuckersüß in ihrem gepunkteten Dress, der ihn an ein Puppenkleid der 50er-Jahre erinnerte, saß. Er grinste sich einen, noch nicht wissend, dass die Seifenblase bald zerplatzen würde … Die schwarze Katze war mit dem Birkenbild längst abgerauscht … da klingelte es an der Tür. Andrea öffnete, es war der Postmann, der ihr einen dicken Umschlag überreichte. Andrea ging damit zu Micky, beiden war es heilig zumute, denn sie ahnten: 30.000 Euro würden dort drin sein, genug Geld, um diesmal sinnvoll und bedacht zu operieren, keine spontanen Schnellschüsse mehr! Sie schauten sich in die Augen, nickten, und Andrea riss den Umschlag auf.
Kaktus zwölf allerletzte Bambus Bus
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Micky und Andrea sahen sich verblüfft an. Nein, sie sahen keine Geldscheine, sondern einen zwölf Seiten langen Brief. Was sollte das alles? Von wem kam er und wo blieb das versprochene Geld? Wie sich herausstellte, war der Brief vom großen "Zeremonienmeister stacheliger Kaktus" - bescheuerter Name, dachte Micky erbost und las. Dieser Mensch erwies sich als Ausbilder der schwarzen Katze, die auf der ganzen Linie kläglich versagt hätte. Ihnen nochmal Geld in Höhe von 30.000 Euro zu versprechen, war sozusagen der allerletzte Tropfen auf dem heißen Stein gewesen, sie zu feuern, weil sie keinerlei Talent zur Zauberei hätte. Da Micky und Andrea ihm aber leid täten, füge er dem Brief zwei Tickets bei. Sie sollten damit an einen bestimmten Punkt im Bambus Wald hinter dem Haus gehen und auf einen Bus warten. Einfach einsteigen und losfahren bis zur Endhaltestelle. Dort würde ihnen eine andere Katze erneut eine Aufgabe erteilen, bei deren Erfüllung immerhin 15.000 Euro winkten. Generosa lachte sich indessen heimlich eins ins Fäustchen. Der dumme Tom ahnte nicht, dass sie so gut wie kein Vermögen mehr hatte - was dem Notar auch nicht bewusst gewesen war - und die Aktien mittlerweile durch Kurseinbrüche völlig wertlos waren. Ihr Vermögen war in den letzten Jahren durch ihren aufwendigen Lebensstil auf so gut wie Null gesunken, und das geschah diesem nichtsnutzigenTom, der all die Jahre auf ihre Kosten ein faules Leben geführt hatte, nur Recht! Sollte er doch mit seiner Hartz4 Tussi glücklich werden! Sie könnte ja für ihn putzen gehen! Das Haus allerdings würde sie keineswegs in ein Hotel umwandeln, sie war ja nicht blöd! Sie wusste, dass es mindestens zwei Millionen Euro wert war, und würde es verkaufen!
Zitat von Wendy im Beitrag #138Blamage Zampano heureka staubsaugen hässlich
Micky und Andrea warteten also mal wieder auf den Bus. Der würde sie hoffentlich zu einer versierteren Katze bringen! Heureka, da bog er auch schon um die Ecke! Sie stiegen ein – diesmal waren sie aber nicht die einzigen Passagiere. Mit ihnen fuhr ein Teenagerjunge, pickelig, ziemlich häßlich, aber sehr freundlich und witzig. “Hallo, wo wollt ihr denn hin? Ich bin Micky Müller-Zampano, wirklich, ich heiße echt so, meine Mutter ist Melba Müller, mein Vater Zicky Zampano! Ich soll in die Katzenschule und eine Lehre als Streichelpate und Intuitionsfachmann anfangen!” “Oh, noch ein Micky!” sagte Micky, “wir sollen eine Katze aus dem Bereich Finanzen kennenlernen, die uns … ääh … unser verlorengegangenes Geld zurückzaubert!” Der Bus verlangsamte seine ziemlich ruckelige Fahrt und hielt vor einem großen Tor an. Leah war gerade beim staubsaugen, das beruhigte ihre Nerven immer, als Tom hereinkam. Tom grinste sie an und sagte: “Leah, Generosa hat unterzeichnet, die Aktiendepots sind unser, lass mal gucken, wieviele Hunderttausend uns jetzt das Leben verschönern!” Sie gingen zum Computer und loggten sich ein. Generosas Aktiendepot bei der Ing-Diba – jetzt seins. Jede Menge Kram im Portfolio, Aktien und Fonds … wo steht denn der Gesamtwert, ach ja, dort unten. 52 Cent? 52 CENT? Bitte was? War das nicht ein Rapper? Ach nein, der hieß ja nur 50 Cent … Sollte das heißen … Generosas Gesamtvermögen belief sich auf 52 Cent? Welch Blamage … die beiden sahen sich ungläubig an. Aber da war doch noch das Girokonto und das alte Sparbuch bei der Post. Mal schauen.
sabbern Dorn Horn vorsichtshalber Knie
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Na sowas, ich hatte schon gestern eine Fortsetzung geschrieben, aber offenbar nicht abgeschickt - nun muss ich alles rekapitulieren .!!
"Ach ja, das Sparbuch und das Girokonto - und gibt es da nicht noch ein schwarzes Konto am Cap Horn?" fragte Leah hoffnungsvoll. "Du Dummerchen," sagte Tom liebevoll, "du bringst alles durcheinander. Das Konto ist auf den Cayman Islands, aber da kommen wir nicht ran. Generosa hat mir nie getraut und die Details dazu vorsichts- oder besser gemeinheitshalber in einem Safe deponiert, dessen Code sie mir nie verraten hat. Das war mir immer ein Dorn im Auge - dieses Miststück! Aber ich mach mich gleich auf die Socken, um Sparbuch und Girokonto abzuschecken. Vorher möchte ich mich aber noch stärken." Leah ging in die Küche und kochte eine Erbsensuppe, die schon, bevor sie fertig war, so gut duftete, dass Tom das Wasser im Munde zusammenlief und er doch tatsächlich zu sabbern anfing. Andrea und Micky stiegen aus dem Bus und gingen, gespannt wie ein Flitzebogen, durch das Tor und staunten mit offenem Mund. Sie sahen ein schlossähnliches Haus, ein Chateau! Davor stand eine Dame, die gekleidet war wie eine Lady aus der Renaissance. Sie sah die beiden hochnäsig an. Ein Lakai mit gepuderter Perücke, einem Brokatfrack, Kniehosen, weißen Strümpfen und dandyhaften Lackschuhen tauchte auf und gebot Micke und Andrea, auf die Knie zu gehen und der Dame die Hand zu küssen. "Ihr müsst der Gnädigsten huldigen," zischte er, "sonst könnt ihr euer Geld vergessen!"
Zitat von Wendy im Beitrag #140Kerker Lodenmantel glaubhaft stammeln bitterböse
Glaubhaft hoffentlich stammel ich hier in meinem Lodenmantel aus meinem bitterbösenKerker: “ich bin 'ne Woche außer Landes und gebe den Weg frei für andere Geschichtenerzählerinnen!!!!”
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Zitat von Wendy im Beitrag #140Kerker Lodenmantel glaubhaft stammeln bitterböse
Glaubhaft hoffentlich stammel ich hier in meinem Lodenmantel aus meinem bitterbösenKerker: “ich bin 'ne Woche außer Landes und gebe den Weg frei für andere Geschichtenerzählerinnen!!!!”
Gute Reise !
Und bitte Freiwillige vor! Die fünf Wörter gelten noch!
Zitat von Wendy im Beitrag #140Kerker Lodenmantel glaubhaft stammeln bitterböse
Also knieten sich die Beiden hin und Micky platzierte einen dicken Schmatzer auf dem Handrücken der Dame. Verlegen stammelte er: "Oho-ho hol-de Maid, so hilf uns in un-un-unserem Leid. Wir haben alles Geld verspielt, weil Andrea nur auf noch mehr Geld schielt!" Andrea schaute ihn erst geschockt und dann bitterböse an. "Wie kannst Du es wagen!!???" Wie hatte sie sich nur auf diesen Versager einlassen können? Wieder und immer wieder? Micky versuchte sich wenig glaubhaft zu entschuldigen: "Es hat sich doch nur so schön gereimt! Nein, natürlich bist Du nicht Schuld! Mensch, Andrea, nimm es mir doch nicht so krumm, ich liebe dich doch!" Was die Beiden nicht bedachten: Es war gar nicht gut, sich vor der hohen Dame zu streiten. Erzürnt schaute sie erst Micky, dann Andrea an und gab ihrem Lakai einen Wink mit der Hand. Der zog sich einen Umhang an, der entfernt an einen Lodenmantel erinnerte, klatschte 3 mal in die Hände, drehte sich einmal und nach dem abschließendem Schnips mit den Fingern fanden sich Andrea und Micky im Kerker des Chateaus wieder. Stumm schauten sie sich betroffen an. Gartenhäuschen pikiert langsam Immobilienblase starten
A reader lives a thousand lives before he dies... The man who never reads lives only one. George R. R. Martin
Danke! Ich lese hier immer gerne mit und finde toll wie ihr die Geschichte entwickelt. Ich hab leider nicht die Zeit und Vorstellungskraftund das schriftstellerische Geschick hier immer mitzuschreiben, aber ich bemühe mich😁
A reader lives a thousand lives before he dies... The man who never reads lives only one. George R. R. Martin
Zitat von Liane im Beitrag #145Danke! Ich lese hier immer gerne mit und finde toll wie ihr die Geschichte entwickelt. Ich hab leider nicht die Zeit und Vorstellungskraftund das schriftstellerische Geschick hier immer mitzuschreiben, aber ich bemühe mich😁
Du bemühst dich mit grandiosem Erfolg! Denn du hast sehr wohl Vorstellungskraft und schriftstellerisches Geschick, und wir fänden es einfach toll, wenn du weiterhin mitmachst !
Zitat von Liane im Beitrag #143 Gartenhäuschen pikiert langsam Immobilienblase starten
Aufs äußerste gereizt und pikiert meinte Andrea: "Du Blödmann, warum musstest du so dämlich reimen, nur, um dich wichtig zu machen! Jetzt sitzen wir in der Tinte!" "Das wird mir langsam zu bunt," engegnete Micky empört. "Du eingebildete Tussi kannst mir nichts vormachen." "Was mache ich dir denn vor? Jedenfalls habe ICH nicht im Knast gesessen wie du." Ein Wort ergab das andere, und fast wären sie mit Zähnen und Klauen aufeinander losgegangen, als die Kerkertür laut knarrend aufgeschlossen wurde. Der Lakai kam mit einem Tablett herein, auf dem zwei rostige Blechbecher mit Wasser standen und zwei Kanten Brot. "Abendessen," sagte er fröhlich. "Guten Appetit!" Damit knallte er die Tür hinter sich zu, drehte den Schlüssel dreimal herum und ging davon. Andrea weinte und schluchzte, während Micky sich vor Wut am liebsten in den Hintern gebissen hätte. Generosa startete indessen unverzüglich den Hausverkauf. Voller Genugtuung stellte sie fest, sich gerade in einer Immobilienblase zu befinden. Ihr Gartenhäuschen allein schien bereits eine halbe Million Euros wert zu sein. So, wie es aussah, würde sie mit glatt 5 Millionen aus dem Deal herausgehen! Ganz zu schweigen von dem Konto auf den Cayman Islands. Ja, sie hatte mehr als ausgesorgt! Und Tom und Leah? Die saßen da, vor Schreck gelähmt. Auf dem Sparbuch befanden sich genau 211, 37 Euro und das Girokonto war mit 5000 Euros überzogen ... Das hatten sie nun von ihrer Großzügigkeit Generosa gegenüber. Denn dass das Haus eine reine Goldgrube war, war ihnen mit der Zeit auch schon aufgedämmert.
Zitat von Wendy im Beitrag #147Kleinkariert bloßstellen Feind schmalbrüstig futtern
Plötzlich schellte es an der Tür. Als Leah aufmachte sah sie eine kleine schmalbrüstige schwarze Katze auf der Fußmatte sitzen. "Miau!" maunzte sie und stolzierte mit hoch erhobenem Schwanz wie selbstverständlich ins Haus, direkt in die Küche, und sprang auf den Küchentisch. Sie reckte sich und schaute Tom, der dort saß, direkt in die Augen. Sprach: "Ich werde Euch helfen, die Schulden zu begleichen!" Bei Tom kam an: "Mi-au, mau, mau, schnurr, mau!" Ja! Es handelte sich um die uns bekannte schwarze Katze. Sie bekam vom Zeremonienmeister stacheliger Kaktus die Chance sich zu rehabilitieren, allerdings ganz ohne Zauberei und Sprachkünste. Wie sollte sie sich nur verständlich machen? "Oh schau, sie hat bestimmt Hunger! Wir sollten ihr was zu futtern geben!" Die Katze fand das erst mal nicht schlecht und verschlang herzhaft den dargereichten Thunfisch. Um die Schulden konnte man sich danach noch kümmern.
Derweilen überlegte sich Micky ob Andrea jetzt Freund oder Feind sei. Sie hatte sich immer noch nicht eingekriegt: "Wie konntest Du mich nur so bloßstellen? Mich? Die Liebe deines Lebens?" Außer sich vor Wut pfefferte sie das Tablett mit der luxuriösen Verpflegung in die Ecke, dass das Wasser nur so spritzte und die Kanten Brot auseinanderbarsten. Wie die Brotstücke so dalagen, sah Micky etwas glitzern. "Andrea, was ist das?" Er ging rüber, hob das Brotstück auf und rief: "Ha, unser Ticket in die Freiheit! Hat der Lakai wohl auch gefunden, dass die Dame des Hauses etwas kleinkariert reagiert hat!"
Spinne rücksichtslos tatterig backen Kartenspiel
A reader lives a thousand lives before he dies... The man who never reads lives only one. George R. R. Martin
Zitat von Liane im Beitrag #148 Spinne rücksichtslos tatterig backen Kartenspiel
Micky hielt ein kleines scharfes Messer in der Hand. Das hatte der Lakai in das Brot gebacken! Ganz schön clever, obwohl er so einen tatterigen Eindruck gemacht hatte! "Schau mal, mit dem können wir uns aus dem Kerker herauskratzen." "Und wieviele Jahre dauert das?" fragte Andrea schnippisch, fing aber dann sofort an zu schreien. "Oh Gott, nein, eine Spinne! Ich kann die Viecher nicht ausstehen! Micky, mach sie weg, schnell!" Micky ergriff sofort seine Chance, sich bei Andrea wieder lieb Kind zu machen, fegte die Spinne von der Wand und zertrat sie rücksichtslos. "So, das wäre erledigt! Jetzt brauchen wir nur noch eine schwache Stelle in der Wand, in die ich ein großes Loch kratzen kann!" Sprach's und fing an, verschiedene Stellen an den Wänden abzuklopfen und anzukratzen. Aber da war wenig zu machen, die Wände waren aus dicken Mauersteinen und schienen undurchdringlich. Sie sahen sich beide an, erschöpft und mutlos, jeder Kampfwille war in ihnen erloschen, und Andrea meinte: "Komm, wir vertragen uns wieder, es hat keinen Sinn, wenn wir uns fertig machen. Lass uns lieber überlegen, wie wir den Lakai überreden können, damit er uns hier rauslässt." Micky stimmte zu. Die Stunden vergingen ... "Es ist so langweilig," seufzte Micky, "und mir fällt auch rein gar nichts ein außer, dass wir den Kerl niederschlagen und entfliehen. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht. Hoffentlich kommt er bald wieder!" "Ich weiß etwas," sagte Andrea. "Ich verwickele ihn in ein Gespräch und bitte ihn, uns etwas zur Unterhaltung zu bringen, ein paar Bücher oder ein Kartenspiel. Auf jeden Fall lenke ich ihn ab. Und wenn er nicht darauf gefasst ist, gibst du ihm einen Hieb auf den Kopf und nimmst ihm den Schlüssel ab, während er bewusstlos ist. Ich habe gesehen, dass er ihn am Gürtel hängen hatte. Aber schlag nicht zu fest zu, einen Mord möchte ich nicht auf dem Gewissen haben!" Die Katze bei Leah und Tom bemühte sich nach besten Kräften, Menschensprache zu sprechen, immerhin hatte sie das mal gekonnt! Den beiden war unbehaglich zumute, denn dass mit diesem Katzentier etwas nicht stimmte, war ihnen klar. "Komisch, ich hab den Eindruck, sie will uns etwas sagen!" meinte Leah verwundert.
Zitat von Wendy im Beitrag #149geradeaus Vollrausch sauber Kiesgrube klotzen
(ihr seid ja super! Ich bin mal kurz wieder hier, bevor ich nächste Woche wieder wegmuss …)
Im Spinnenreich herrschte Aufruhr. Spinne Eliza, die noch im Ausbildungsalter war (von 20 bis 40) und zum Lernen erst in eine Kiesgrube, dann in den Katzenkerker geschickt wurde, war tot! Lehrmeisterin Elliberta beschloss, eine Legion direkt an den Ort zu schicken, um nachzuforschen, was dort geschehen war. Immerhin war der Katzenkerker heilig und Morde, wenn es denn ein Mord gewesen war, geschahen äußerst selten an heiligen Orten. Micky und Andrea war die Heiligkeit gar nicht so bewusst, sie feilten noch an einem sauberen Plan, den Lakaien zu übertölpeln. Micky hatte eine Idee! In seiner Hosentasche fand er nämlich einen alten Lottoschein, zerknittert, ein halbes Jahr alt, im Vollrausch immer und immer wieder vergessen und garantiert wertlos. Vielleicht konnte er den ziemlich einfältig erscheinenden Lakaien irgendwie bestechen? Es ruckelte an der Tür, da stand er auch schon mit einem Krug Wasser. “Hier, ihr beiden, sollt ja nicht darben!” Micky sagte artig Danke und fing mit seiner Geschichte an: ”Meister, ich hab hier was für dich! Wenn du uns zeigst, wo die Wand ihre Schwäche hat, dann bekommst du diesen Lottoschein, den die Katzenkönigin doch bestimmt validieren kann!” Der Lakai schaute sich den Lottoschein genau an. “Hmm, ich sag es mal geradeaus, der sieht nicht schlecht aus, und das Datum ist aktuell” … Micky sah Andrea fragend an, sie zischte nur leise … “OK, ich geb euch einen Tipp: bei Vollmond öffnet sich ein Portal genau zwischen den beiden Kerkerfenstern, kratzt dann ordentlich rum, klotzen statt kleckern, und ihr habt eure Chance!” sagte er und verschwand. Vollmond … Montag??
ängstlich röcheln Petunie Erdbeere winzig
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.