Heute habe ich mal wieder festgestellt - das passiert ab und an mal - wie sehr ich meinen letzten Chef vermisse. Um diese Jahreszeit stand immer eine ganz bestimmte Planung an, auch die vermisse ich, das Event auch, und ich gucke seit fast 10 Jahren immer um diese Zeit auf den Seiten nach, mit denen ich damals arbeiten musste.
Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.
Ich habe jetzt auch einen tollen Chef - aber der ist ja jeden Tag da. Muss auch nicht sein.
Der Ex-Chef ist in meinem Alter, wir haben 17 Jahre zusammen gearbeitet und haben auch einiges zusammen erlebt. Wenn ich ihn heute googel und Bilder von ihm sehe, wie auch er ein wenig älter geworden ist, dann freu ich mich, er sieht auch immer noch echt gut aus. Es sind halt überwiegend gute Erinnerungen und ich träume auch häufig davon, dass ich in der Firma wieder anfange zu arbeiten.
Bevor ich mich jetzt aufrege, isses mir lieber egal.
Eine Begegnung mit den Mitarbeiterinnen meines früheren langjährigen Friseursalons
Wir kennen uns ewigst und sie sind soo warmherzig, fröhlich und offen. Wir haben uns nicht mit Smalltalk aufgehalten, sondern unmittelbar in die wirklich wichtigen Fragen eingestiegen. Schön soviel gegenseitige zu spüren und zeigen zu dürfen
Vor etwa zwanzig Jahren hat meine Mutter eine Geburtstagskarte geschrieben, die ich aufgehoben habe, weil sie so hüsch ist (so ein PopUp-Ding). Seit mehr als fünfzehn Jahren hängt diese Karte an der Pinwand in meinem Arbeitszimmer.
Und ich glaube nicht, daß es Zufall ist, daß die Karte ausgerechnet heute - an meinem Geburtstag - von der Wand gefallen ist.
Das ist ein Glückwunsch von meiner Emm.
(... oder eine Mahnung, endlich den Schreibtisch im Arbeitszimmer aufzuräumen. So, wie ich sie kannte, vermutlich beides.)
@bunte Kuh, da gratuliere ich dann auch ganz herzlich.
Mich rührt neuerdings immer wieder das Kind der Flüchtlingsfamilie, die Ende März bei uns eingezogen ist. Der kleine Junge war anfangs völlig verstört, hat lange nichts geredet, sich immer hinter Oma oder Mama versteckt. Und neuerdings schreit er schon, wenn er mich auf der Straße sieht, meinen Namen und winkt und strahlt übers ganze Gesicht. Wenn die Fenster offenstehen, höre ich ihn auch tagsüber reden. Wenn ich mit dem Hund unterwegs bin und er begegnet mir, dann streichelt er so inbrünstig meinen Hund, dass mir das Herz aufgeht.
Der Kleine hat Bombennächte erlebt und war binnen zwei Wochen hier in Deutschland in vier verschiedenen Lagern. Es heißt ja immer, dass Kinder schnell vergessen und man kann nur hoffen, dass er mit der Zeit tatsächlich vergisst.
Was mich ausserdem rührt, ist die Hilfsbereitschaft der Leute hier. Die fragten, was die Familie brauchte, und schon war es da. Die waren froh, direkt helfen zu können und nicht über möglicherweise dubiose Umwege.
... dieser Tage kommt man ja nicht drum herum, aber ich schwöre: jedes Mal, wenn Queen Elizabeth II ins Bild kommt, schießen mir kurz die Tränen in die Augen. Ich weiß, daß das gerade eine Art Abschied von der kleinen, alten Dame ist und auch, wenn ich eigentlich nichts mit ihr und dem englischen Königshaus zu tun habe - ich sehe das Ende einer Epoche.
Die "Teestunde" der Queen mit Paddington Bär hat mich sehr berührt. Das Marmeladenbrot in der Handtasche ("... für später")! Und auch, wenn ich den Bären in seiner animierten Form eher gruselig finde, ist es mir ans Herz gegangen, wie er sich artig bei ihr bedankt hat.
Zitat von bunte Kuh im Beitrag #15... dieser Tage kommt man ja nicht drum herum, aber ich schwöre: jedes Mal, wenn Queen Elizabeth II ins Bild kommt, schießen mir kurz die Tränen in die Augen. Ich weiß, daß das gerade eine Art Abschied von der kleinen, alten Dame ist und auch, wenn ich eigentlich nichts mit ihr und dem englischen Königshaus zu tun habe - ich sehe das Ende einer Epoche.
Das nimmt mich mit.
oh, mah ja.... mir geht's auch so... Und ich denk mir immer zeitgleich, ich soll das (Ende Ära etc.) nicht denken, das ist ja als würd ich ihr akkurat noch... naja... ABer spätestens seit letzten Sommer, Prinz Philip... seither hab ich "Angst um sie" :-(
Ich hatte heute eine zufällige Begegnung mit einer jungen Familie, die mich nicht nur sehr berührt, sondern mir gleichzeitig vorgeführt hat, wie dumm und vor allem überflüssig oft Vorurteile sind. Folgendes: Ich wartete in einem Einwohnermeldeamt, dass ich per Nummer aufgerufen wurde, um meinen neuen Personalausweis zu beantragen. Gegenüber saß ein junges Paar, das auf mich ziemlich unterschichtig wirkte, billig in Aussehen und Kleidung. Etliche Tatoos, und die Frau hatte aufgeklebte schillernde Fingernägel, schrecklich. Beide hatten T-Shirts mit geschmacklosen Aufdrucken an. Aber dann legte er den Arm um sie und gab ihr einen zärtlichen kleinen Kuss, gleich darauf noch einen. Sie strahlte ihn an. Die zwei waren einfach süß miteinander, verliebt.
Nicht weiter erstaunlich, aber sie hatten Kinder! Einen etwa zweijährigen sehr niedlichen Jungen, der ruhig und konzentriert mit einem kleinen Auto vor sich hinspielte und hin und wieder mit einem zarten Stimmchen "Mama" und "Papa" sagte, auf seine Eltern zulief und sich an sie schmiegte. Es gab noch ein Baby, etwa 5 Monate alt, im Kinderwagen. Als es anfing zu quengeln, nahm die Mutter es heraus und war so liebevoll mit ihm, dass es strahlte und gurgelte.
Ihre Nummer wurde aufgerufen, und sie gingen an einen Schalter. Ich beobachtete das kleine Quartett weiter, und sie bildeten eine derart liebevolle und nette Gemeinschaft, dass mich das ungeheuer rührte. Der kleine Junge sagte immer wieder strahlend: Baby, Baby und freute sich sichtbar über sein Geschwisterchen. Alles in allem eine glückliche Familie wie aus dem Bilderbuch, nur, dass sie von der Optik her ganz anders wirkten.
Aber was spielte das schon für eine Rolle! Sie waren perfekt miteinander.
Als ich an ihnen vorbeiging, blieb ich stehen und sagte: Was haben Sie für süße Kinder, wirklich ganz reizend! Sie freuten sich und sagten: danke!
Und ich schämte mich, weil ich so hässlich über sie geurteilt hatte. Die ganze Zeit muss ich an diese Episode denken, sie hat mich wirklich sehr angerührt.
Wendy, das kenne ich. Schubladen sind super, um xyz einzusortieren, sie sind unerlässlich im täglichen Leben. Aber was du erlebt hast, ist mir nicht unbekannt. Leider habe ich oft Recht mit meinen Schubladen, aber rein äußerlich sortiert habe ich schon öfter mal schief gelegen.
Immer gut, wenn wir es merken! (Ich habe z. B. eine Abneigung gegen Tattoos. Beim oberflächlichen Einsortieren geht das automatisch ne Nummer tiefer obwohl weiß, dass das nicht ok ist.)
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Ja, oft stimmen Vorurteile mit dem Gesehenen oder Gehörten überein, aber nicht immer. Auf jeden Fall kann es nicht schaden, die Scheuklappen flexibel zu halten .