Uh, das interessiert mich auch. Habe schon öfter überlegt, ob ich nicht ein Ehrenamt übernehmen oder mich sozial oder ökologisch engagieren möchte. Für Erfahrungsberichte diesbezüglich bin ich dankbar, vielleicht macht ja hier jemand was in die Richtung?
Zitat von gretchenross im Beitrag #2Uh, das interessiert mich auch. Habe schon öfter überlegt, ob ich nicht ein Ehrenamt übernehmen oder mich sozial oder ökologisch engagieren möchte. Für Erfahrungsberichte diesbezüglich bin ich dankbar, vielleicht macht ja hier jemand was in die Richtung?
Ich habe vor 12 Jahren einen Nachhilfe- und Beratungstreffpunkt vor allem für Migrierte, Geflüchtete und ihre Kinder gegründet (bzw. eigentlich war es ausdrücklich für alle hier im Viertel gedacht, gekommen sind aber nur Migrierte). Seit 2015 ist es im vollzeitnahen Ehrenamt, in Hochzeiten waren es 30 Präsenzstunden, derzeit wg. Pandemie etwas eingedampft bei ca. 10 Stunden, ist auch räumlich verlagert/verkleinert.
Leben tu ich von Hartz IV - nachdem meine Behinderung sichtbar wurde, habe ich keinen bezahlten Arbeitsplatz mehr bekommen - fühlte mich aber für "Sofa und RTL" zu jung und aktiv, also hab ich geguckt, was hier so sinnig wäre ...
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Zitat von Kleines grünes Dreieck im Beitrag #3 Ich habe vor 12 Jahren einen Nachhilfe- und Beratungstreffpunkt vor allem für Migrierte, Geflüchtete und ihre Kinder gegründet (bzw. eigentlich war es ausdrücklich für alle hier im Viertel gedacht, gekommen sind aber nur Migrierte). Seit 2015 ist es im vollzeitnahen Ehrenamt, in Hochzeiten waren es 30 Präsenzstunden, derzeit wg. Pandemie etwas eingedampft bei ca. 10 Stunden, ist auch räumlich verlagert/verkleinert. Leben tu ich von Hartz IV - nachdem meine Behinderung sichtbar wurde, habe ich keinen bezahlten Arbeitsplatz mehr bekommen - fühlte mich aber für "Sofa und RTL" zu jung und aktiv, also hab ich geguckt, was hier so sinnig wäre ...
Toll!! Woher hast Du die Räumlichkeiten?
Mich interessiert das Thema zum einen im Hinblick auf die Zeit, in der ich nicht mehr arbeiten muss oder zumindest kürzer trete. Auch ich werde dann - meine ich Stand heute sicher zu wissen - das Bedürfnis haben, neben Relaxen und Hobby-Frönen auch etwas Sinnhaftes im Sinne von Der-Welt-Zurückgeben zu tun. Es dauert zwar noch eine Weile bis dahin, aber ich sammle schon mal Inspirationen und spinne so rum.
2022 möchte ich versuchen, je nach meinen Möglichkeiten Kleineres zu tun. Da schaue ich auch gerade, was gut passen würde.
Einen eigenen Strang mache ich dafür nicht auf, aber mein diesjähriges Spendenprojekt (individuelles Avatar im Tausch gegen eine Spende) läuft noch bis zum Ende des Jahres.
Bestellungen und saisonale Änderungswünsche bitte per PN. Die "alten" Modelle aus der BriCom funktionieren auch in der beCom und langsam wird es Zeit für Weihnachtsdeko. Wisster Bescheid.
Zitat von Galah im Beitrag #4[ Woher hast Du die Räumlichkeiten?
10 Jahre lang stellte die Vermietungsgesellschaft zusammen mit der Stadt eine Wohnung zur Verfügung, die wir durch Spenden möblierten und ausstatteten. Durch Intrigen wurde diese dann ganz knapp vor der Pandemie gekündigt. Wir haben recht viel Mobiliar, Bücher und Material gerettet und unsere private Wohnung umgestaltet - wir haben jetzt kein "Wohnzimmer" mehr, sondern ein "Lernzimmer" von 22 qm mit dem ganzen Unterrichtskram und der dazugehörigen Technik, in dem ich auch arbeite, wenn gerade nichts stattfindet. Weiterhin habe ich in meinem winzigkleinen Schlafzimmer eine ganze Wand mit Regalen voller Material (mein Mann hat ein eigenes Zimmer) Theoretisch könnten 6er-Gruppen stattfinden in 4 Terminen täglich, aufgrund der Pandemie natürlich meeh. Wir machen Kleinstgruppen von Geschwistern, Eheleuten, KLassenkameradinnen und -kameraden etc. und nur 2 Termine/Tag, damit dazwischen ordentlich gelüftet werden kann. Coronahotspot wollen wir dann doch nicht werden :D. Hoffe sehr auf Kinderimpfung, so dass wir ab Frühjahr wieder halbwegs normal anbieten können - alle Ü12 sind geimpft, ich lasse keine freiwillig Ungeimpften zu.
Was ist klein, grün und dreieckig? - Ein kleines grünes Dreieck! (copyright: mein Neffe als Kleines)
Ich sammle in meinem Umfeld Kleidung, Decken, Schuhe und Kinderspielzeug für ein Sozialkaufhaus. (Irgend etwas findet sich immer, zumindest in den vollen Kleiderschränken meiner Freundinnen). Das Sozialkaufhaus befindet sich zusammen mit der Obdachlosenhilfe in einem kleinen Gebäude. Seit letztem Jahr hat das Kaufhaus chice Edelstahlgitterboxen, die ein Krankenhaus einfach wegwerfen wollte. Ich hatte mein ganzes Auto voll mit den Gittern, das waren wohl Körbe für die Sterilisation. Warum die weggeworfen werden sollten, hat sich mir nie erschlossen.
Wenn ich Spenden vorbeibringe, schaue ich immer nach "meinen" Obdachlosen, wir trinken meistens einen Kaffee zusammen und philosophieren über die Welt. Dort ist ehrlich gesagt mehr Nestwärme als bei manchen meiner Industriekunden . .
Zitat von gretchenross im Beitrag #2Uh, das interessiert mich auch. Habe schon öfter überlegt, ob ich nicht ein Ehrenamt übernehmen oder mich sozial oder ökologisch engagieren möchte. Für Erfahrungsberichte diesbezüglich bin ich dankbar, vielleicht macht ja hier jemand was in die Richtung?
Was interessiert dich denn? Die Möglichkeiten sind ja sozusagen unbegrenzt, was man alles machen kann. In vielen Städten gibt es eine Freiwilligenbörse (oder Ehrenamtsbörse genannt). Aber auch wenn man sich umhört oder die örtliche Zeitung liest, stößt man immer wieder auf Aktivitäten, Vereine, Initiativen, wo man schauen kann, ob man sich anschließen kann.
Ich selbst habe ein aufwendiges Ehrenamt als Vorsitzende, seit kein Kind mehr zuhause wohnt. (Genauer möchte ich das aus Anonymitätsgründen nicht schreiben). Ich habe aber auch schon mehrere Ideen, was ich dazunehmen könnte, wenn ich in 5 Jahren in Ruhestand gehe.
Ich werde mich im nächsten Jahr zur Sterbebegleiterin ausbilden lassen. Dann kann ich im Hospiz oder in Krankenhäusern nach Bedarf eingesetzt werden - ehrenamtlich. Die Ausbildung dauert ein Vierteljahr, Unterricht ist nur an Wochenenden. Das klingt klingt jetzt ein bisschen seltsam, aber der Umgang mit Sterbenden liegt mir. Im Gegensatz zu Menschen in meinem Umfeld habe ich überhaupt keine Berührungsängste, sondern halte gerne Hände, höre zu, streichele und schweige. Die Idee ist jetzt über mehrere Jahre gewachsen und ich glaube, dass ich damit viel zurück geben kann. Ja. Dann haben wir eine halbjährliche großzügige Dauerspende für einen Obdachlosenarzt bei uns in der Stadt (toller Typ, tolles Engagement) und seit Corona - je nachdem wie viel Geld wir dafür übrig haben - unterstützen wir die lokale Kunst- und Künstlerszene - ganz aktuell ein freies Tanztheater.
Zitat von bunte Kuh im Beitrag #5Einen eigenen Strang mache ich dafür nicht auf, aber mein diesjähriges Spendenprojekt (individuelles Avatar im Tausch gegen eine Spende) läuft noch bis zum Ende des Jahres.
Bestellungen und saisonale Änderungswünsche bitte per PN. Die "alten" Modelle aus der BriCom funktionieren auch in der beCom und langsam wird es Zeit für Weihnachtsdeko. Wisster Bescheid.
Ich habe mich umgezogen, und werde - wie die Kinder zu Weihnachten - meine Ski ins Bett mitnehmen und nie mehr ausziehen. Danke Bunte Kuh. Selbstverständlich werden ich das Projekt unterstützen. Eine tolle Idee
Ich habe über 30 Jahre neben meinem Beruf ehrenamtlich im pädagogischen Bereich bei einem großen Verband gearbeitet. Die letzten 15 Jahre auch als Vorsitzende. Nach dieser langen Zeit bin ich der Meinung gewesen, die Arbeit und die Leitung in jüngere Hände zu legen.
"Eines Tages wirst du aufwachen und keine Zeit mehr haben für die Dinge, die du immer wolltest. Tu sie jetzt."
Zitat von Vamos! im Beitrag #9Ich werde mich im nächsten Jahr zur Sterbebegleiterin ausbilden lassen. Dann kann ich im Hospiz oder in Krankenhäusern nach Bedarf eingesetzt werden - ehrenamtlich. Die Ausbildung dauert ein Vierteljahr, Unterricht ist nur an Wochenenden. Das klingt klingt jetzt ein bisschen seltsam, aber der Umgang mit Sterbenden liegt mir. Im Gegensatz zu Menschen in meinem Umfeld habe ich überhaupt keine Berührungsängste, sondern halte gerne Hände, höre zu, streichele und schweige. Die Idee ist jetzt über mehrere Jahre gewachsen und ich glaube, dass ich damit viel zurück geben kann. Ja. Dann haben wir eine halbjährliche großzügige Dauerspende für einen Obdachlosenarzt bei uns in der Stadt (toller Typ, tolles Engagement) und seit Corona - je nachdem wie viel Geld wir dafür übrig haben - unterstützen wir die lokale Kunst- und Künstlerszene - ganz aktuell ein freies Tanztheater.
Das ist eine besondere Gabe, wenn Du es gut kannst. Als Alltagsbegleiterin im Seniorenwohnheim habe ich über 10 Jahre hinweg viele Sterbebegleitungen gemacht, die alle total unterschiedlich waren. Allerdings habe ich leider nicht gut genug auf mich aufgepasst, die Sache mit der "Psychohygiene" muß man auf jeden Fall lernen, damit man gesund bleibt. Seit 3 Jahren arbeite ich für ein ambulantes Palliativteam, allerdings nicht mehr an der Patientenfront, sondern im Back-Office und das macht mir richtig Spaß. Meine Erfahrungen im Umgang mit Angehörigen von sehr alten bzw. sehr kranken Menschen helfen mir täglich bei Telefonaten mit Angehörigen von schwerstkranken und sterbenden Menschen.
Unser persönliches Unterstützungsprojekt ist meine Schwägerin, die nach dem Tod meines Bruders vor 2 1/2 Jahren völlig mittellos auf der Straße stand, weil sie sich um nichts gekümmert und einen Riesenberg Schulden hatten. Wir haben mit einiger Unterstützung von unerwarteter Seite sehr viel für sie angeleiert und organisiert und inzwischen ist ihre Versorgung einigermaßen geregelt. Sie ist auch wirklich anspruchslos, nur gelegentlich bittet sie mich, ihrem großen Hund mal einen Sack Futter zu spendieren. Wenn ich sie besuche (leider gerade selten möglich), gehe ich mit ihr Kleidung und Lebensmittel einkaufen, das hatte ich meinem Bruder noch in seinen letzten Lebenstagen versprochen und wäre eh selbstverständlich gewesen.
Ansonsten bringe ich in unregelmäßigen Abständen aussortierte Kleidung und Spielsachen zur örtlichen Tafel, die sich immer sehr über gut erhaltene Sachspenden freut.
---------------------------------- ... and nothing else matters
Vamos, ich finde das gar nicht ‘seltsam’, sondern sehr wichtig. Es kann noch soviel verbessert werden, im Umgang mit Sterbenden, obwohl sich in den letzten Jahren in D schon Einiges getan hat. Ich denke auch immer mal wieder darueber nach, seit ich meine Mutter begleitet habe. Beruehrungsaengste habe ich nicht, ich muss mir nur erst sicher sein, dass ich es nicht nur fuer mich mache. Hier in Sydney leben noch eine Menge alte Menschen, die vor 50 oder 60 Jahren aus D oder A ausgewandert sind. Nicht jeder hat Familie. Da denke ich hin und wieder drueber nach, ob man da mit Altersheimen was zusammen machen kann. Ich muss immer mal wieder dran denken, dass angeblich die Zweitsprache bei Demenz vor der Muttersprache verschwindet. Die letzten Jahre war ich fuer Charities aktiv, einmal eine Organisation, die in grossen Stil Lebensmittel verteilt, die in Supermaerkten und Restaurants uebrigbleiben, das wurde mir dann aber zu gross und corporate, da fuehlte ich mich irgendwann fehl am Platz. Die anderen beiden sind klein und eher persoenlich, da geht es um medizinische Hilfe und Schulen im Ausland. Ich wuerd aber gerne noch was lokales Kleines machen, ohne viel Buerokratie und Kommitees.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Frangipani, unsere Kirchengemeinde sucht immer wieder für den Seniorennachmittag Menschen, die gerne vorlesen, Literatur und selbstgeschriebene Reiseberichte, musizieren, fotografieren. Eine gute Bekannte hat im Altenheim, in dem ihre Mutter bis zu ihrem Tod lebte, Vorträge über ihre Reisen gehalten. Sie macht tolle Präsentationen und hat einen eigenen Blog.
Meine Schwester hatte eine Nähgruppe für Mädchen und Frauen, überwiegend mit Migrationshintergrund, organisiert von einer Art Nachbarschaftstreff. Seit der Pandemie leider ausgesetzt. Vor Gründung hatten sie im Stadtviertelblättchen um Spenden gebeten. Die Spendenbereitschaft war enorm.
Ein Kreis älterer Damen strickt regelmäßig für soziale Projekte, wie zum Beispiel für die Kinderstation des Herzzentrums.
In der hiesigen Gegend gibt es einen ziemlich kleinen Verein von Metalfans, der eigentlich mal zwecks Organisation lokaler kleiner Festivals gegründet wurde ( derzeit eher nicht möglich). Zum Jahresende hin werden alle möglichen und unmöglichen Dinge unter den Mitgliedern zur Versteigerung zur Verfügung gestellt/ersteigert. Aus dem Erlös werden dann Körbe bei einem regionalen Supermarkt zusammengestellt, die dann an Familien und Einzelpersonen verschenkt werden, die es im vergangenen Jahr besonders schwer hatten bzw von einem Schicksalsschlag getroffen wurden. Über das "Vereinsnetzwerk" wird aber auch oft Hilfestellung organisiert- "Mein Nachbar benötigt Hilfe bei der Reparatur seines behindertengerechten Fahrzeugs. Wer kennt sich mit xy aus und kann helfen?", so in der Art. Futterspenden für einen Gnadenhof usw. Dafür, dass das eine wirklich kleine Truppe ist ( ich glaube, sie warten gerade auf Mitglied Nr 100) schaffen sie einiges.
Ich überlege schon lange, in meiner Freizeit ein Ehrenamt zu übernehmen und kann mich nicht entscheiden - es ist irgendwie alles wichtig und doch nicht so wichtig, dass ich denke "Ja, das passt zu mir." Ich habe es schon mehrfach erlebt, dass ich bestimmte Dinge ganz toll fand, doch dann stellte es sich heraus, dass es so eine "Phase" war, und nach einiger Zeit schwand das Interesse dann doch arg - was halt doof ist, wenn man dabei z.B. mit Menschen zu tun hat.
Man kann natürlich sagen, dass es in jedem Fall gut ist, sich zu engagieren, doch ich frage mich oft, ob ich das wirklich auf Dauer wollen würde oder ob ich einfach nur ein "guter Mensch" sein will, sozusagen, und ich möchte andere Menschen nicht dafür benutzen, dass ich mich gut fühle. Wenn ich spende oder im Alltag freundlich zu anderen Menschen bin, dann tue ich das, weil es mir Spaß macht, und ich habe schon so den Eindruck, dass das zu mir gehört. Es tut mir gut; ich erlebe sogar ein "helper´s high", und doch frage ich mich immer wieder, ob ich nicht einfach nur nett bin, weil ich so gesehen werden oder auch einfach nur dieses Hochgefühl haben will und ob die jeweilige Aufgabe wirklich etwas ist, das ich auf Dauer ausüben möchte.
Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine... Habt ihr da evtl. einen Tipp?
Ich engagiere mich seit einigen Jahren bei Foodsharing. In meiner Stadt ist das relativ "groß ", es gibt ziemlich viele teilnehmende Betriebe, mehrere hundert Foodsharer.
Und die Stadt steht auch dahinter, was sich zwar nicht unbedingt in aktiver Unterstützung zeigt, aber daran, daß unsere Aktivitäten ideell unterstützt werden. So haben wir zb zu Beginn von corona von der Stadt ein Schreiben bekommen, dass wir trotz Ausgangssperre abholen konnten. In anderen Städten ist das leider nicht so, da wird das Engagement oft behindert.
Mir gefällt, dass ich mir selbst aussuchen kann, wieviel ich mich engagieren möchte. Ich kann jede Woche neu entscheiden, an welchen Tagen ich mich eintragen möchte. Wird es mir zuviel, kann ich einfach aussetzen , ohne jemanden zu bitten.
Und wir bekommen von so vielen positive Resonanz, selbst die Parküberwacher sagen uns, wie gut sie finden, was wir machen.
skinhype, solange dein "egoistisches Motiv" nur ist, dass du dich als guter Mensch fühlen willst, finde ich das völlig ok und vom Wunsch zu helfen und etwas Sinnvolles zu tun, nicht zu trennen. Erst wenn übertriebene Sucht nach Anerkennung dazu kommt o.ä., fände ich das bedenklich. (Etwas Anerkennung will jeder - nicht nur im Ehrenamt). Und ein Ehrenamt tut gut - das ist so.
Und ein Ehrenamt heiratet man ja nicht - da kannst du doch nach einiger Zeit wechseln. Aber klar, gerade übernommene Aufgaben sollte man auch nicht schmeißen, weil man dann doch keine Lust hat.
An was für Dinge denkst du denn? Würdest du "mit Menschen arbeiten" wollen - z.B. als grüne Dame im Krankenhaus? Oder in einer Gruppe mit anderen? Oder ggf. auch recht allein die Buchführung für einen Verein machen?
Ich arbeite seit über 10 Jahren als Hospizbegleiterin und begleite sterbende Menschen. Es ist eine Tätigkeit, bei der man sehr viel lernt über das Lebensende und den Umgang damit. Meine Motivation war, dass ich den Tod kennenlernen, mich mit ihm vertraut machen wollte weil ich sicher war, so mit meiner eigenen letzten Lebensphase (ich bin inzwischen Mitte siebzig) und mit meinem eigenen Tod besser umgehen zu können.
Ich glaube, diese Hoffnung hat sich erfüllt bzw. könnte sich erfüllen.
@ Marta-Agata: Ich würde gern etwas tun, bei dem ich mit Menschen zu tun habe; z.T. auch, um mehr Sozialkontakte zu haben. Vieles von dem, was da in Frage käme (z.B. älteren Menschen vorlesen oder allg. Leute im Alltag betreuen), ist schwierig, weil ich z.B. ein komisches Gefühl dabei hätte, zu meinen eigenen Eltern kaum Kontakt zu haben, andere Menschen aber, die in ähnlichem Alter sind, zu unterstützen. Vieles würde mich auch belasten, obwohl ich da in vielen Bereichen etwas beitragen könnte; ich bin ein sehr empfindsamer Mensch und nehme oft Dinge mit nach Hause, da müsste ich mich dann ständig abgrenzen, was ich schwierig und sehr anstrengend fände neben meiner Arbeit. Und es müsste etwas flexibel Planbares sein.
Plan International spukt mir immer mal wieder im Kopf herum - die Idee, eine Patenschaft zu übernehmen, finde ich gut und man bekommt anscheinend wirklich sehr genau mit, wo das Geld landet. Gleichzeitig hab ich aber auch immer ein bisschen den Gedanken, dass ich mir als "reiche", privilegierte Frau quasi ein Kind "kaufe" (Ich weiß, dass das eine große Übertreibung ist, aber es fühlt sich für mich so an.).
Ich erinnere mich genau, wie toll ich es fand, als ich zum ersten und bisher einzigen Mal Patentante wurde, doch bald stellte sich heraus, dass ich die Rolle, die man da hat, zwar an sich gut fand, doch mein Patenkind und ich konnten relativ wenig miteinander anfangen, weil wir sehr unterschiedlich waren, und jeder Kontakt (auch weil der Kontakt zu ihren Eltern schwierig war) war furchtbar krampfig und nervig und linkisch auf beiden Seiten und ich habe es oft als Quälerei empfunden... Da war ich (und sie, glaube ich, auch) ganz froh, als sie dann irgendwann in einem Alter war, in dem wir unser Verhältnis auslaufen lassen konnten.
Das ist natürlich etwas anderes als eine Patenschaft bei Plan, aber es macht mich unsicher, ob ich diese jahrelange Verpflichtung denn so möchte, denn einfach nur Geld schicken (was man ja auch machen kann) würde ich nicht wollen, sondern schon einen persönlicheren Kontakt aufbauen. Natürlich kann man solche Dinge auch wieder aufgeben, darauf wird auf der Website hingewiesen, aber es wäre nicht schön dem Kind gegenüber, das man da unterstützt.
In der Vergangenheit habe ich schon ein paar Dinge quasi ehrenamtlich gemacht: beratende Tätigkeiten, Texte verfassen, Blutspende, ... Das war alles eine Zeitlang ganz schön, aber hat auch sehr viel Zeit in Anspruch genommen (oder ich musste mich den Organisationen gegenüber immer wieder abgrenzen nach dem Motto: "Nein, ich suche keinen zweiten Job." ;)).
@skinhype, käme für dich eine Tätigkeit mit und für Geflüchtete in Frage? Da geht es unter anderem um Hilfe beim Spracherwerb, Unterstützung bei Behördenangelegenheiten oder Jobsuche, interkulturelle und interreligiöse Gesprächsangebote und, und, und . Ich bin seit 2015 in diesem Bereich tätig, inzwischen in einem Kreis von geflüchteten und einheimischen Frauen, die eigene Ideen umgesetzt und verschiedene Veranstaltungen und Projekte auf die Beine gestellt haben.
Daher wäre meine Idee, nicht nur zu überlegen in welchen vorhandenen Hilfsangeboten du mitarbeiten könntest, sondern auch, ob du dir ein paar Interessierte suchen willst, um mal etwas Neues zu initiieren.
„Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen.“
Um etwas Neues zu initiieren, müsste skinhype aber eine Verbindlichkeit eingehen, die sie wohl nicht will.
Ich möchte noch einmal bei dem Wunsch nach mehr Sozialkontakten anknüpfen: Die müssen ja nicht direkt bei der Tätigkeit sein, sondern können sich auch "in der Organisation" ergeben. Vielleicht ist da "Helfen beim nächsten Gemeindefest" geeigneter (und weniger absorbierend als etwas Regelmäßiges).
Insgesamt ist aber "ich will etwas Interessantes und darüber auch Sozialkontakte" und "ich will dabei ganz flexibel bleiben" schon ein Widerspruch.