Bei uns gibt es etwas abseits ein Naturfreundehaus, das die Gastronomie verpachtet hat. Erst dieses Jahr hat ein neuer, offensichtlich engagierter Pächter diese neu übernommen. Eine Kollegin von uns kennt ihn und meinte, wir könnten ja mal unsere Weihnachtsfeier dort machen. Gesagt, getan. Ca. 2 Wochen vor der Feier kam diese Gastronomie auf eine "Ekelliste", die gibt bei uns das Landratsamt heraus. Anscheinend hat man dort im Sommer nicht fachgerecht gelagertes Wild gefunden. Der Pächter behob den Mangel innerhalb weniger Tage und ärgerte sich sehr, dass dies nun kurz vor seinem Weihnachtsgeschäft in die Presse kam.
Wir dachten: Gut, wir geben ihm eine Chance, etwas unfair fanden wir die Vorgehensweise des Amtes auch. Als ich am Freitag etwas später dort ankam, war es stockdunkel draußen, das Haus liegt wie gesagt etwas abseits. Mit Mühe fand ich den zum Wald hin gelegenen Parkplatz und auch zum Restaurant hin wars sehr dunkel. Ich kannte das Haus von vor längerer Zeit und meinte mich zu erinnern, dass man vorne rein gegangen war.
Ah, da stand ja jemand neben dem Haus und rauchte, der Kleidung nach offensichtlich der Koch. Ich sagte schon von weitem: "Hallo!" Keine Reaktion. Ich kam näher und sagte nochmal "Hallo, guten Abend". Immer noch keine Reaktion. Oje, dachte ich, vielleicht hört der Arme nichts. Als ich praktisch direkt neben ihm war, sagte ich: "Entschuldigung, muss ich denn hier hinten rein zur Vesperstube?" Ohne sich umzudrehen sagte der Koch: "Gehen sie endlich hinein und halten Sie die Klappe!"
Ich war so verblüfft, dass ich zum Hintereingang rein ging und noch dachte, wenn die Kollegen nicht schon drin gewesen wären, wäre ich direkt wieder gegangen.
Was uns dann auch noch aufstieß war, dass wir die einzigen Gäste an diesem Abend waren und als eine Kollegin als erste auf die Toilette ging, hatte diese sehr unschöne braune Sprengel.
Mir war da der Appetit schon echt fast vergangen, ich aß nur was Kleines. Das Essen kam allgemein gut an, war auch nett hergerichtet und der Service recht höflich.
Zu allem anderen war es dann auch noch ziemlich frisch im Gastraum. Was meint ihr, würdet ihr das einfach auf sich beruhen lassen, nicht mehr hingehen und gut. Oder sollte man die Beanstandungen dem Pächter mitteilen? Am besagten Abend wollte ich die Stimmung nicht verderben. Aber ich denke, wenn einer schon so Ärger mit dem Amt hatte, dürften solche Sachen auf keinen Fall vorkommen, oder?
Ich hätt beim Bezahlen freundlich darum gebeten, den Restaurantmanager (nicht dasselbe wie der Pächter?) zu sprechen. Dann zum Einstieg: Lob für alles, was gut gelaufen ist Dann die Reklamation. (Ebenfalls höflich).
Jede/r, wo was auf sich hält, nimmt solches Feedback dankbar oder zumindest professionell entgegen. Und grad, wenn's eh grad so hakt und das Restaurant sozusagen 'auf Bewährung' operiert, wie du eh sagst, werden sie drauf schauen, dass sie alle Mängel quasi in einem Aufwaschen beheben. Und auch wenn der Pächter neu ist und sich, wie das dann so üblich ist, bissl mehr reinhängt.
Dass es kalt ist, kannst auch schon bei der Vorspeise sagen Dann können sie wenigstens gleich die Heizung aufdrehen.
Ich denk aber, für das alles ist es nicht zu spät - schau einfach, ob du noch mit wem reden kannst.
PS - ansonsten nimm's nicht tragisch. Köche sind eine eigene Spezies
Kann die Person, die die Orga der Feier gemacht hat, Feedback aller Teilnehmer einsammeln, konsolidieren und an den Pächter geben? So würde ich es machen. Und ja, definitiv Feedback. Und bei einer Firmenfeier auch im Nachgang. Finde ich wichtig für den Pächter.
Kann man natürlich machen. Aber z.b. saubere Toiletten sollten selbstverständlich sein. Über den unfreundlichen Koch könnte ich hinweg sehen. Aber sonst denke ich hatte das Landratsamt schon seine Gründe.
fels du bist dir sicher, das besagte person dich als gast wahrgenommen hat ? und, ich werde nie verstehen, warum man vor ort erstmal nichts sagt, und hinterher in einem forum rumeiert, was man denn tun koennte
ich haette spaetestens beim bezahlen mir den chef geschnappt und ihm unter vier augen von der person die dich angegangen hat berichtet das geht auch ohne das andere was davon mitbekommen, oder man den abend sprengt
das uebelste finde ich jetzt irgendwo eine schlechte bewertung zu schreiben, ohne das der chef etwas vom fehlverhalten seines mitarbeiters mitbekommen hat
und das thema lebensmittelhygiene welches beanstandet wurde, hat gar nichts mit dem verhalten des mitarbeiters zu tun, diese dinge sollte man unbedingt trennen
Ja. Eine Google Bewertung würde ich lassen. Eher ein (schriftliches, persönliches ,telefonisches , je nachdem wie das Verhältnis ist. ) Feedback aber auf jeden Fall.
Dass der Pächter/Eigentümer nicht mitkriegt, wie sich seine Köche benehmen, würde mich nicht wundern. Eine meine Töchter ist Köchin- und fällt regelmäßig vom Glauben ab,was einige Kollegen so treiben, wenn sie meinen, sie sind unbeobachtet. Der Spruch "All cooks are Bastards " kommt nicht von ungefähr:)
Zitat von Fels im Beitrag #1 Wir dachten: Gut, wir geben ihm eine Chance ...
Das finde ich nett - allerdings hätte die Kollegin, die die Feier organisiert hat, gut daran getan, das Lokal im Vorfeld zu testen. Da wären ihr bestimmt auch die schmutzigen Toiletten aufgefallen und somit wäre der Laden erst gar nicht in Betracht gekommen, denke ich.
ZitatWas meint ihr, würdet ihr das einfach auf sich beruhen lassen, nicht mehr hingehen und gut. Oder sollte man die Beanstandungen dem Pächter mitteilen?
Nicht mehr hingehen und gut ... das finde ich die schlechteste aller Optionen. Ist ja meist in der Praxis auch daran gekoppelt, dass negative Mundpropaganda ihren Lauf nimmt, weil schlecht über den Betrieb geredet wird.
Ohne Feedback stehen die Chancen schlecht, dass Missstände behoben werden.
Ich würde dem Pächter eine Mail schreiben. Das gute Essen und den freundlichen, zuvorkommenden Service lobend anerkennen.
Dann die sachlichen Minuspunkte anführen: - Zustand der Toiletten - zu niedrige Raumtemperatur - eventuell die fehlende Außenbeleuchtung
Die ungehobelte Aussage des Kochs Dir gegenüber würde ich schon auch erwähnen, ohne sie so aufzubauschen, wie der Strangtitel und das gewählte Unterforum suggerieren. Derartiges Benehmen eines Mitarbeiters ist sicher auch nicht im Sinn des Betreibers. Er wird seinem Koch schon eine entsprechende Ansage machen.
Wenn der Pächter sein Lokal seriös, *mit Herzblut* und in der Hoffnung auf mehr Auslastung betreibt, dann wird er Dir eine Stellungnahme inkl. Entschuldigung zukommen lassen. Und er wird sich bestenfalls für Deine Reklamation bedanken.
ZitatAber ich denke, wenn einer schon so Ärger mit dem Amt hatte, dürften solche Sachen auf keinen Fall vorkommen, oder?
Na ja, die Sache mit dem Fleisch und alles andere, was Du beanstandest, haben ja nichts mit einander zu tun.
Zitat von SASAPI im Beitrag #11 Eine meine Töchter ist Köchin- und fällt regelmäßig vom Glauben ab,was einige Kollegen so treiben, wenn sie meinen, sie sind unbeobachtet. Der Spruch "All cooks are Bastards " kommt nicht von ungefähr:)
Muss jetzt nicht sein, so eine verallgemeinernde Verunglimpfung des gesamten Berufsstandes.
Das ist keine Verunglimpfung- es gibt diverse Damen und Herren dieses Genres, die diesen Satz sogar als Tattoo mit sich tragen:)
Koch ist ein Beruf, den man aufgrund der Gesamtbedingungen nur sein ganzes Berufsleben durchhält, wenn man eine gewisse Verrücktheit ( und das meine ich gar nicht negativ) mitbringt.
Für die gesamte Gastronomie gilt: Entweder, man liebt es oder man ist ganz schnell wieder raus.
Darüber hinaus weiß ich wirklich gutes Essen sehr zu schätzen. So sehr, dass ich diverse Ausfälle des betreffenden Kochs ( m,w,d) bis zu einem sehr hohen Grad in Kauf nehme:)
Trotzdem geht so ein Benehmen nicht. Völlig egal, welchen Beruf man hat. Das sollte der Inhaber wissen und seinen Mitarbeiter entsprechend einnorden.
Auch das Zwinker-Zeichen macht *All cooks are bastards* nicht besser. Ist ein ähnliches Klischee/Vorurteil wie *Anwälte sind arrogante Abzocker* oder *Friseurinnen sind nicht die Hellsten*.
Aber lassen wir das. Es geht hier weder um @SASAPIs noch um Deine persönlichen Erfahrungen mit Küchenpersonal ...
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Ich finden einen Hinweis an den Pächter gut. So hat er die Chance etwas zu ändern.
Was die Köche angeht: ich habe im Freundeskreis Leute aus der Gastronomie, auch Köche bzw ehemalige Köche. Und kann das bestätigen, dass es ein sehr spezieller Berufsstand ist mit ziemlich rauem Umgangston.
Zitat von Islabonita im Beitrag #16Was die Köche angeht: ich habe im Freundeskreis Leute aus der Gastronomie, auch Köche bzw ehemalige Köche. Und kann das bestätigen, dass es ein sehr spezieller Berufsstand ist mit ziemlich rauem Umgangston.
Es ist ein Knochenjob, erstens mal schon ziemlich blöde, oft familienunfreundliche Arbeitszeiten, zweitens geht's da oft zu wie im Schützengraben, drittens starke Korrelation mit diversen Suchtproblemen. (Anekdaten!)
Persönliche Statistik: Es gibt in jeder Küche einen sehr netten Koch, einen völlig gestörten, und dann alles dazwischen in Abstufungen. Also, Fels, nimm's nicht tragisch, es lag zumindest nicht an dir *g* und solange die FoH--Mitarbeiter sich benehmen konnten, was deiner Schilderung nach der Fall war, reicht ein Gespräch mit Pächter/Manager. Hintenrum Online-Verrisse schreiben würd ich auch nicht tun, maximal dann, wenn du vom Besitzer vor die Füße gespuckt bekommst.
Weder "Bewertungen" bei Google, noch zukünftiges Meiden, helfen irgendwem.
Für freundlich geäußerte Kritik sollte jeder, dem sein Geschäft etwas bedeutet, offen sein
Wenn nicht, dann erledigt sich alles bald von selbst.
Dem Koch hätte ich sofort und persönlich einige Worte gesagt. Vielleicht einfach nur: "schade, dass Sie so schlecht gelaunt sind, ich hoffe am Kochen an sich, liegt es nicht"
Oder :"gell, das schlimmste an der Arbeit sind die Gäste..."
Allerdings kenne ich die Gastronomie und weiß wie es oft dort sein kann, dem war durch irgendwas die Laune verhagelt. Natürlich ist das auch keine Entschuldigung.
Die Toilette...dazu was zu sagen ist auch schwer. Wenn an diesem Tag noch keine Gäste da waren ist es natürlich eine Katastrophe. Auf Google posten fände ich den "Fall" trotzdem unnötig.
Was auf der öffentlichen Seite, vom vet.Amt stand oder steht, kann wohl jeder lesen und sich ein eigenes Bild machen.
>da stand mein Betrieb auch mal. 1.Kräutertopf mit Erde stand in der Küche 2. Lebensmittel im Waschkeller gelagert (Tetrapacks mit O-Saft für das Frühstücksbuffet sind eben Lebensmittel) Die Standards der Hygiene Verordnung sind sehr hoch und das ist auch gut so.
Wenn man selbst in so einer Situation ist, findet man das natürlich überhaupt nicht witzig. Aber ich musste jetzt doch lachen, als ich gelesen habe, was der Koch gesagt hat.
Ich hätte ihm direkt meine Meinung gesagt, aber ich weiß natürlich auch, dass vielen erst hinterher eine passende Bemerkung einfällt.
Was mich vor allem gestört hätte und dafür kann nur die Kollegin etwas: Warum thematisiert sie denn vor oder während des Essens, wie das Klo aussieht?
Da muss nur kurz zuvor jemand auf der Toilette gewesen sein und hat diese nicht sauber zurückgelassen, dafür kann der Pächter nichts - dass die Toiletten im Stundentakt kontrolliert werden, kenne ich hier nur von der gehobeneren Gastronomie.