Hallo, ich versuche mich kurz zu halten, falls Informationen fehlen reiche ich diese gerne nach.
Ich bin auf der Suche nach einer neuen Arbeit, frühestens voraussichtlich ab 01. Juni diesen Jahres (befristetet Arbeitsverhältnis). Nun zu meinem Problem: Bereits im letzten Jahr wurde ein Sommerurlaub dieses Jahr geplant, gebucht und bezahlt. 14 Tage im Ausland. Mitte-Ende August. Der Urlaub liegt mir aus verschiedenen Gründen sehr am Herzen: Die Menschen mit denen ich Urlaub mache, die Gegend, es ist der erste Urlaub seit Corona und von dem Urlaub zurück treten ist aufgrund der Konstellation und weiteren Faktoren nicht möglich.
Gemäß dem Fall ich beginne einen neuen Job frühestens Anfang Juni: Wie hoch seht ihr die Chancen, diesen Urlaub mitzunehmen? Es könnte ja ggf. sowohl an den Urlaubstagen, als auch dem Klassiker ,,kein Urlaub in der Probezeit" scheitern. Eine Überlegung ist, einen neuen Job erst nach dem Urlaub zu beginnen. Das wäre aber mehr als suboptimal für mich und müsste auch mit dem aktuellen AG besprochen werden, oder ich muss den Zeitraum anderweitig überbrücken.
Vielleicht nicht ganz unwichtig: Ich suche in einer Großstadt (viel Angebot) und in einer gefragten Branche. Ich könnte mir also vorstellen, dass Arbeitgeber im Optimalfall kulanter sind.
Zitat von bettertimes im Beitrag #1 Ich suche in einer Großstadt (viel Angebot) und in einer gefragten Branche. Ich könnte mir also vorstellen, dass Arbeitgeber im Optimalfall kulanter sind.
Wenn das Angebot groß ist, du dir sozusagen deinen Job aussuchen kannst … dann nimm doch den, wo dein fester Urlaub möglich ist! Wir können auch nur raten, wissen ja nicht mal die Branche. Kannst du dir zur Not einen oder zwei Monate unbezahlt leisten? Hast du schon gekündigt?
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Der Klassiker "Kein Urlaub in der Probezeit" ist längst überholt. Der hatte nämlich zur Folge, dass die erflogreichen Absolvent*innen der Probezeit dann den Urlaubsanspruch eines ganzen Jahres im schlechtesten Fall in 6 Monaten abfrühstücken mussten. Das ist weder für AN*innen noch AG*innen das Gelbe vom Ei. Daher: Wenn sonst alles passt, im Bewerbungsgespräch fragen. Meine Erfahrung: Wer einen wirklich einstellen möchte, ist bei sowas entspannt.
14 Tage Urlaub sind auch nicht gerade Ausdruck "spätrömischer Dekadenz". Und frühzeitiges Buchen kann auch als "Die hat einen Plan." interpretiert werden.
Sollte Dein/e neue/r AG*in dennoch Schnappatmung bekommen, fängste zur Not eben erst am 01.09. oder 15.09. an.
Ich würde das im Vorfeld direkt kommunizieren, Termin steht, Verschieben geht leider nicht, Einstellung dann möglich ja/nein? Ist ja nicht so außergewöhnlich.
** Wenn unser Verstand still wird, können wir unser Herz besser hören. **
In Deiner Situation verhandelst Du das am besten gegen Ende des Vorstellungsgespräches - es dürfte kein großes Problem sein. Falls jemand wegen der Probezeit Bedenken anmeldet, dann kann man ja alternativ z. B. 4 Monate statt 3 Monate Probezeit vereinbaren.
NICHT in Betracht ziehen würde ich eine Lücke zwischen den Arbeitsverhältnissen - aus sozialversicherungsrechtlichen Gründen - auch wenn das ginge.
Die Branche ist Bau- und Immobilienwesen. In meiner jetzigen Anstellung bin ich durch Zufall auch in den Personalbereich gerutscht. Bin also relativ breit aufgestellt und wurde seit Beginn meiner aktiven Suche schon von verschiedensten Personaler kontaktiert, die Angebote für mich hätten. Dies und mein Wohnort geben mir eine gewisse Sicherheit.
Ich habe noch nicht gekündigt. Mein Vertrag ist befristet bis Juni, hat unabhängig davon aber eine 4-Wöchige KÜ-Zeit. Ich würde aber gerne bis Juni dort bleiben, wenn nicht das Top-Angebot kommt, die keine 3 Monate KÜ-Zeit akzeptieren.
Vielen Dank für eure Beiträge - das macht Mut! Ich bin ansonsten auch niemand, der ständig Urlaub macht oder andere Extrawürste braucht. Im Gegenteil, gerade zu Beginn eines neuen Jobs versuche ich diesbezüglich unter dem Radar zu laufen. Nur dieser Urlaub ist für mich sehr wichtig und eigentlich nicht verhandelbar.
Wie schon geschrieben bin ich nun auf der Suche, mal schauen wann das Thema auf den Tisch kommt. Es beruhigt mich auf jeden Fall, dass mein Wunsch/meine Planung kein No-Go zu sein scheint. :-)
Ich habe in den letzten Jahren auch nie erlebt, dass es in der Probezeit tatsächlich keinen Urlaub gäbe, das ist ein Relikt aus langvergessener Zeit, und erst recht in einer Branche, die dringend Arbeitnehmer sucht und auch gerne erfahrene AN aus ungekündigter Stellung einstellt.
Daher einfach im Vorstellungsgespräch mitteilen, dass dann und dann Urlaub fest gebucht ist und ob das ein Problem darstellt.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von bettertimes im Beitrag #9Ich bin ansonsten auch niemand, der ständig Urlaub macht oder andere Extrawürste braucht.
Urlaub ist keine Extrawurst ;-)
ZitatIm Gegenteil, gerade zu Beginn eines neuen Jobs versuche ich diesbezüglich unter dem Radar zu laufen. Nur dieser Urlaub ist für mich sehr wichtig und eigentlich nicht verhandelbar.
Streiche das "eigentlich".
Das Problem bei den Menschenrechten ist ja auch, dass alle Menschen welche haben. (c) BBlueVelvet
Goldmedaillen-Gewinnerin beim BFO-Geburtstags-Topfschlagen
Informationen anzeigen
Beiträge:
2929
Registriert seit:
24.11.2021
Ich schließe mich Nicolo und weiteren an:
Kein Urlaub in der Probezeit ist ein Relikt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass früher im Kaufmännischen eher 3 Monate Probezeit üblich waren und dass dann tatsächlich ungern Urlaub gegeben wurde. Jetzt sind eher 6 Monate die Regel und das "kein Urlaub in der Probezeit" ist definitiv überholt. Für die letzten Firmen, in denen ich gearbeitet habe, war ein Anliegen wie deins keineswegs unüblich.
Ich denke auch nicht, dass das ein Problem sein sollte. Nicolo hat übrigens recht- im Notfall könntest Du dich arbeitslos melden, bitte bei befristeten Vertrag schon arbeitssuchend melden ( geht telefonisch und online), um eine Sperrzeit von einer Woche zu vermeiden. Drei Monate vor Ende der Beschäftigung muss man sich arbeitssuchend gemeldet haben, um diese Sperrzeit sicher zu vermeiden. Solltest Du tatsächlich zum 01.06 arbeitslos werden, aber schon einen Vertrag zum 01.09. In der Tasche haben, kannst du "Ortsabwesenheit", max 21Tage im Jahr beantragen. Das ist quasi der Urlaub von der Arbeitssuche.
Wenn Du bei einer Arbeitslosmeldung schon einen neuen Arbeitsvertrag mitbringst, bekommst Du für diese Zeit Arbeitslosengeld und gut.
Auch in diesem Falle. Also, am Ende des Bewerbungsgesprächs darauf hinweisen, dass du Urlaub gebucht hast, der auch schon bezahlt ist. Und fragen, ob das ein Problem wäre.
Zitat von promethea71 im Beitrag #10Ich habe in den letzten Jahren auch nie erlebt, dass es in der Probezeit tatsächlich keinen Urlaub gäbe, das ist ein Relikt aus langvergessener Zeit, und erst recht in einer Branche, die dringend Arbeitnehmer sucht und auch gerne erfahrene AN aus ungekündigter Stellung einstellt.
Daher einfach im Vorstellungsgespräch mitteilen, dass dann und dann Urlaub fest gebucht ist und ob das ein Problem darstellt.
Naja kommt drauf an, ob man den 14 tägigen Urlaub gleich zu Beginn des neuen Jobs machen möchte oder schon einige Wochen gearbeitet hat. Ist zumindest hier in Thüringen so. Ich hatte mal was ähnliches, da ist der Beginn des Jobs auf die Zeit nach meinem Urlaub verlegt worden, aber ich war da schon ALG 1. Ich möchte übrigens den Ratschlag von Sasapi noch mal wiederholen, rechtzeitig bei der AA wegen der Befristung melden.
-------------------------------------- „Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Fjodor M. Dostjewski
Ich würde nicht fragen, ob es ok ist, falls sie sagen, es wäre nicht ok, was machst Du dann ? Freundlich am Ende des Gesprächs oder bei passender Gelegenheit währenddessen mitteilen und fertig.
Ja genau. Mitteilen, machen und sich dann wundern, warum die Kündigung kommt. Herrjeh..... Aber schön, dass jemand nach drei Monaten mit der Superlösung um die Ecke kommt.
Du hasst mich, ich mag das, ich lebe durch dich. (Böhse Onkelz)
@bettertimes, da der Strang gerade "ausgegraben" wurde - was ist denn daraus geworden und wie hattest Du Deinen Urlaubswunsch letztlich rübergebracht? Ich hoffe, dass Du einen guten Job bekommen hast!
Zitat von Takamine im Beitrag #17Ja genau. Mitteilen, machen und sich dann wundern, warum die Kündigung kommt. Herrjeh..... Aber schön, dass jemand nach drei Monaten mit der Superlösung um die Ecke kommt.
Das Thema ist sicher zeitlos
Aufgrund des in vielen Branchen eklatanten Mitarbeitermangels, sind Kündigungen da kaum zu befürchten. Derzeit eher, dass von AG 35 Urlaubstage oder "immer frei über Weihnachten" als Boni angeboten werden.
Einen nicht kommunizierenden Mitarbeiter würde ich nicht behalten. Wer vorher fragt, der kann gerne seinen Urlaub bekommen. Aber ungefragt einfach machen. Nö. Nicht alle Arbeitgeber sind inzwischen unterwürfig.
Du hasst mich, ich mag das, ich lebe durch dich. (Böhse Onkelz)
Goldmedaillen-Gewinnerin beim BFO-Geburtstags-Topfschlagen
Informationen anzeigen
Beiträge:
2929
Registriert seit:
24.11.2021
Zitat von Takamine im Beitrag #17Ja genau. Mitteilen, machen und sich dann wundern, warum die Kündigung kommt. Herrjeh..... Aber schön, dass jemand nach drei Monaten mit der Superlösung um die Ecke kommt.
@Puls Vielen lieben Dank für deine Worte und die Nachfrage. Tatsächlich ist alles etwas anders gekommen: Eine meiner Kolleginnen hat sehr überraschend gekündigt und verlässt nach Absprache zum 01.07. das Unternehmen, woraufhin ich einen neuen Vertrag angeboten bekommen habe. Ich bleibe also im Unternehmen und daher war auch der Urlaub kein Problem. :-)
Aus Interesse habe ich mich aber auf einer internen Veranstaltung letztens mit zwei Mitarbeitern von HR und aus dem Recruiting Team unterhalten und beide meinten, dass Urlaub in der Probezeit zumindest bei ihnen (uns) schon lange kein Problem mehr ist - das kann man sich aufgrund des Mitarbeitermangels gar nicht mehr leisten. Wenn möglich, versucht man aber trotzdem das Stadtdatum dann auf nach dem Urlaub zu verschieben, was manchmal klappt und manchmal eben nicht.
@bettertimes, es freut mich, dass sich das so "gelöst" hat und ich wünsche Dir, dass Dir die neue Stelle ab 1.7. gefällt. Innerhalb des Unternehmens zu wechseln heißt ja meist, dass man besser weiß, wie der Job sein wird - und immerhin kennt man sich mit dem Unternehmen an sich gut aus und weiß, wer wofür verantwortlich ist.