mir geht es um die Weihnachtszeit immer sehr schlecht. Es ist jetzt mehr als drei Jahre her seit mein erwachsener Sohn ganz plötzlich gestorben ist. 2018 um diese Zeit war die Vorfreude so groß, wir haben auf ihn gewartet und dabei "driving home vor Christmas " gehört. Das Lied kann ich seit seinem Tod nicht mehr hören, ich mach sofort das Radio aus wenn es kommt. Ich ertrage es nicht, tut viel zu weh. Warum schreib ich das jetzt überhaupt, bringt es was, ändert es etwas, nützt es jemanden? Nein, es bringt nichts, niemanden. Vielleicht will ich einfach nur meinen Schmerz teilen.
Mein Mitgefühl geht an alle die ein ähnliches Schicksal hatten, ich fühle mit euch.
es tut mir sehr leid, dass Du einen solchen Verlust erleben musst. Aus meiner Sicht ist es sehr verständlich, dass die Weihnachtszeit als "Fest der Familie" sich besonders schwer anfühlen kann - bei Euch kommt noch dazu, dass es die Zeit ist, in der sich der Tod Deines Sohnes jährt. Auch wenn es nichts nützen wird, möchte ich Dir zumindest mein Mitgefühl ausdrücken. Schreib hier ruhig von Deinem Schmerz, wenn Du magst - auch dafür hat das Forum Platz.
Zitat von Amanita im Beitrag #1 Warum schreib ich das jetzt überhaupt, bringt es was, ändert es etwas, nützt es jemanden? Nein, es bringt nichts, niemanden. Vielleicht will ich einfach nur meinen Schmerz teilen.
Liebe Amanita, "Schmerz teilen" ist so wichtig- und "es bringt was"....nämlich die Erfahrung des Mitgefühls und die Erfahrung, dass auch andere durch diesen tiefen Schmerz des Verlustes gehen müssen und sich kaum/nur schwer davon erholen - es ist geteiltes Leid.......
mein Cousin ist auch an Weihnachten gestorben - aber den Sohn zu verlieren geht noch viel tiefer....ich habe auch meinen verloren...auf andere Weise.....
Liebe Amanita, Mensch, wie furchtbar! Während viele an Weihnachten besondere Freude empfinden, ist diese Zeit bei dir von so einem großen Schmerz verdunkelt.
(Ich hoffe, es ist okay, wenn ich hier etwas schreibe, auch wenn ich kein Kind verloren habe.)
Wenn ich von solchen Verlusten wie dem deinen lese, geht mir das nahe. Ich glaube, ein Kind an den den Tod zu verlieren ist eins vom Schlimmsten, was einem überhaupt geschehen kann - für jemanden, der es nicht erlebt hat, wohl kaum vorstellbar.
Ich finde es wunderbar, dass du hier dein Mitgefühl für andere ausdrückst.
Ich möchte gerne dir mein Mitgefühl senden. (Auch wenn das nichts an diesem schrecklichen Verlust ändert, ich weiß.) Wenn es dir ein wenig hilft: Dieses Weihnachten werde ich aus verschiedenen Gründen ziemlich stark an Menschen denken, die Familienmitglieder verloren haben. Jetzt auch an dich und deinen Sohn.
Ich wünsche dir Kraft und gute Menschen um dich herum, um diese besonders schwere Zeit durchzustehen. Und ich wünsche dir Trost, soweit und in welcher Form das überhaupt möglich ist.
vielen Dank für eure lieben Worte und dass ihr geschrieben habt.
Mittlerweile bin ich Oma geworden von meinem "kleinen Sohn". Mein Enkel ist jetzt bald 16 Monate und so ein süßes Kind. Ich hab ihn wirklich sehr lieb aber manchmal ist es auch schwer....er ist meinem großen Sohn so ähnlich. Ich hab neulich wieder mal Fotos angesehen, das ist beinah das selbe Gesicht und auch das gleiche Lächeln, die gleiche liebfreche Art. Beinah so als wäre mein Sohn wieder da. Ich freu mich immer wenn ich auf ihn aufpassen darf, aber manchmal tut es dann auch weh. Klingt so verrückt, aber vielleicht könnt ihr das verstehen. Und jetzt denk ich an alle Weihnachten die wir zusammen verbracht haben. Seine ersten und das letzte das wir zusammen verbracht haben und da ist dieser Schmerz, das ist ein Schmerz gegen den es kein Mittel gibt. Ich weiß inzwischen es wird wieder vorübergehen, es gibt die schlimmen Tage und dann auch wieder die besseren.
Falls Piano auch mitliest, ich hab schon sehr oft an dich gedacht und wünsch dir viel Kraft im ersten Jahr ohne deinen Sohn.
Zitat von Amanita im Beitrag #5 Ich freu mich immer wenn ich auf ihn aufpassen darf, aber manchmal tut es dann auch weh. Klingt so verrückt, aber vielleicht könnt ihr das verstehen.
nein, das klingt keineswegs verrückt- das ist völlig normal.......
und ja, wie gut kann ich das verstehen:
Das Leben besteht immer aus beidem: Freude und Schmerz- er ist Dein Enkel und sieht Deinem Sohn so ähnlich, den Du so schmerzlich vermisst.....
gute und schwere Momente/Stunden/Tage/Phasen......
Anfangs wollt ich fast verzagen, Und ich glaubt, ich trüg´es nie. Und ich hab es doch getragen, Aber fragt mich nur nicht, wie?