Zitat von Spatz33 im Beitrag #150Und ich frag mich immer noch, was Nackt-Sein mit Ideologie zu tun hat.
Ja, ich mich auch. Wozu braucht es eine Freikörper-"Kultur" mit Ansätzen zu Missionierungstendenzen: Wer Vulven und Würsteln, Skrotum und Anus nicht in direkter Nahaufnahme sehen will, ist hoffnungslos verklemmt. warum muss man, wenns kalt ist, unten ohne rumlaufen? Wer sich ausziehen mag, der ziehe sich aus und respektiere, dass Andere nicht mögen oder nicht alles so genau sehen mögen. nb: ich rülpse auch daheim aufm Sofa nicht
Jetzt wird’s schon wieder extrem….deshalb gibts doch spezielle Bereiche. Jeder, wie er mag….
Ich habe genug Geld, um bis an mein Lebensende gut zu leben. Vorausgesetzt, ich sterbe nächsten Donnerstag.
Moderatorin in den Foren: COVID-19, Politik und Tagesgeschehen, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz, Tägliches Leben, Rund um Kinder und Familie, Forum für besondere Lebenssituationen, Haushalt und Kochen, Plaudern und Spiele. Ansonsten Userin.
Zitat von Spatz33 im Beitrag #147 Ja, um Geschlechtsteile vor Verletzungen zu schützen. Das hat erstmal nix mit Scham zu tun.
Nein, nicht nur Schutz vor Verletzungen. Sondern auch Grenzziehungen - das ist mein Bereich und ich bestimme, wer den (egal ob mit Berührungen, Blicken oder auch mit Worten) betreten darf und wer nicht. Das sind nicht nur erotisch-sexuelle Bereiche sondern auch Fragen eines Machtgefälles.
ZitatAbgesehen davon ist das Verhüllen anerzogenes Kulturgut. In vielen Teilen Afrikas stillen Mütter ihre Kinder im Gottesdienst, während sie ihre Beine oberhalb des Knies verdeckt halten.
Das mag ein Beispiel sein. In antiken Kulturen liefen wiederum Slaven und Sklavinnen z. B. nackt, während ihre Herr/innen bekleidet waren. Sie waren Besitz.
So linear verlief die kulturelle Entwicklung von nackt = frei zu bekleidet = unfrei also nicht, je nach Kulturraum.
ZitatUnd ich kann sehr wohl meine übliche Scham an der Umkleide abgeben, sobald ich eine Sauna betrete, sowie ich nicht rülpse, wenn ich in der Oper sitze, sehr wohl aber, wenn ich allein daheim auf dem Sofa sitze.
Ich halte Sauna und Umkleideräume nicht für einen glatten Vergleich zu FKK. Als ich es noch vertrug, bin ich oft und gerne in die Sauna gegangen und Umkleideräume (auch gemischt) waren nie ein Problem für mich. Das sehe ich rein pragmatisch. Aber ich sehe gerade, dass du mich beim Tippen überholt hast:
ZitatUnd ich frag mich immer noch, was Nackt-Sein mit Ideologie zu tun hat.
"Freikörperkultur" ist eine Ideologie mit einem expliziten Anspruch. Den hat sie als Ideologie in ihrer Entstehungszeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts auch so formuliert:
Das hat offenbar bis heute so eine Art von Haltung an sich, die möglicherweise vielen Anhängern nicht bewusst ist. Mir geht einiges davon gegen den Strich - die demonstrative Haltung, nicht Nackt-Sein an sich. Auch die Unterstellung von Körperfeindlichkeit bei Nicht-FKKlern. Da gehe ich nicht mit.
Vielleicht liegt ein Teil der Einstellung dafür oder dagegen in der Sozialisation, im Umgang mit Nacktheit in der Familie.
Nein, ich. habs ja schon geschrieben: Meine Eltern waren da sehr entspannt, innerfamiliär. Ausgewiesenes FKK war im größeren Umkreis nicht gegeben (Grüße an den Achensee), an einem Badeteich aber ging meine Mutter gern abends zum Schwimmen, nackt. auch Sonnenbäder unbekleidet in der Wiese mochte sie sehr, ich sollte immer aufpassen, ob jemand kommt. In meinem Umfeld Jugendliicher mochte ich mich aber nicht ausziehen, es dort aber auch weder Thema noch üblich. Später dann an besagtem Badesee fand ich es so lange schön, bis mir dieses demonstrative "wir haben ja so was von keine Hemmungen" too much wurde, relativ zeitgleich fing ich an, das auch ästhetisch häufig bäää zu finden. Nicht anders als bodygebuildete Körper oder Käsige Elefantenstampfer in Hot pants.
Ich denke, man muß da sehr genau unterscheiden, ob es sich um spontanes Benehmen handelt - hier ist ein See und wenig Menschen und jetzt möchte ich gerne nackig baden/schwimmen, mir doch egal, wenn es jemand sieht oder ob man sich der Freikörperkultur anschließt - so auf jeden Fall erstmal und überall nackig und wer sich nicht auszieht ist ein Spießer. Saukalt aber unten ohne und oben Rollkragen.
Und in einer weiteren Ecke - oder besser eben nicht in einer Ecke, sind die Pfaue, die provozieren wollen. Balzverhalten. Schließlich suchen manche Gene ja den passenden Partner zur Vermehrung . Muß man sehr genau differenzieren.
Zitat von Rosalie im Beitrag #132 Was macht einen Penis schön?
Könnte man diese Abwägungen vielleicht in einen eigenen Thread des Erotik-Forums verlegen? Hier passt es auf alle Fälle mit Sicherheit nicht hin.
Da schließe ich mich moderativ an.
Die (mangelnde) Ästhetik von Geschlechtsteilen ist hier OT.
Starbuck, Moderation
Ich habe genug Geld, um bis an mein Lebensende gut zu leben. Vorausgesetzt, ich sterbe nächsten Donnerstag.
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Zitat von Spatz33 im Beitrag #147 Abgesehen davon ist das Verhüllen anerzogenes Kulturgut.
Und wenn schon - es ist ja unser Kulturgut.
So wie unsere Umgangsformen und die Art und Weise der sozialen Interaktionen anerzogen sind. Selbst ein sogenannter Freigeist tut gut daran, kulturelle (und natürlich auch interkulturelle) Kompetenzen zu haben.
Zitat von Ranunkel im Beitrag #151eben. Und was mit intellektuellem Freigeist?
Was mein nackter Hintern mal grundsätzlich damit zu tun haben soll, was mein Gehirn treibt… Ehrlich gesagt sind diese „Freigeister“ wesentlich verklemmter, denn sie lassen niemand nach „ihrer Façon selig werden“.
(Motto: Woran erkennt frau einen Freigeist im Raum? Das ist die Person, die Dir, ob Du willst oder nicht, eine Diskussion zu ethischen Themen aufzwingt und alle von deren eigener abweichenden Meinungen als engstirning, reaktionär bis bourgeois oder - jetzt hier im FK-Thema - prüde klassifiziert.)
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Nora im Beitrag #160 (Motto: Woran erkennt frau einen Freigeist im Raum? Das ist die Person, die Dir, ob Du willst oder nicht, eine Diskussion zu ethischen Themen aufzwingt und alle von deren eigener abweichenden Meinungen als engstirning, reaktionär bis bourgeois oder - jetzt hier im FK-Thema - prüde klassifiziert.)
Die einzigen "Klassifizierungen" als prüde hier haben sich zwei Userinnen selbst zugeschrieben:
Zitat von Hair im Beitrag #65 Nur ohne mich. Bin prüde.
Zitat von vultura im Beitrag #152 Ja, ich mich auch. Wozu braucht es eine Freikörper-"Kultur" mit Ansätzen zu Missionierungstendenzen: Wer Vulven und Würsteln, Skrotum und Anus nicht in direkter Nahaufnahme sehen will, ist hoffnungslos verklemmt.
Wo liest Du denn "Ansätze zu Missionierungstendenzen"?
Wo steht denn, dass andere auch an den FKK gehen sollen? Wo steht, dass sie andernfalls verklemmt wären?
Ich habe hier von einer Reihe von Leuten gelesen, die gern nackt schwimmen und sich gern nackt sonnen.
... und anderen, die das nicht möchten. So what? Es gibt doch für alle die Möglichkeiten, die sie bevorzugen, und für Textil-Anhänger die Masse der Badebereiche.
Zitat von Chambord im Beitrag #163 Eher (und so ist auch meine Denke) gehört die eigene Nacktheit zur Privat- und Intimssphäre und das hat m.E. nichts mit Prüderie zutun.
Ja, das ist doch auch in Ordnung, es muss sich ja nun wirklich keiner am Strand/am See nackt aufhalten, wenn er das nicht möchte.
Zitat von Puls im Beitrag #165Ja, das ist doch auch in Ordnung, es muss sich ja nun wirklich keiner am Strand/am See nackt aufhalten, wenn er das nicht möchte.
Eben und noch deucht mir, leben wir in einem freien Land.
Ob es für die "Anhänger" nun unter dem Begriff "Kultur" gepackt wird, ist mir sowas von egal.
Zitat von Puls im Beitrag #164Wo liest Du denn "Ansätze zu Missionierungstendenzen"?
Wo steht denn, dass andere auch an den FKK gehen sollen? Wo steht, dass sie andernfalls verklemmt wären?
Das zieht sich bei sehr vielen Befürwortern durch… fängt mit so kleinen Aussagen an wie „bin froh, daß meine Eltern mich so frei erzogen haben“…
Ich finde an Nacktheit per se nichts schlimmes. Gehört zum Leben dazu, egal ob in der Schwimmbad-Dusche, beim Arzt, etc. Prüde wäre, wenn mensch grundsätzlich damit ein Problem hat.
Aber ich finde, es gibt genug Situationen, wo sie nicht sein muß. Gerne nackt in der Sauna. Aber die Macke mit „gemischgeschlechtlich inne Sauna“ haben nur wir „Deutschen“. Sogar im Mutterland des Saunierens gehen Mensch gewöhnlich „Sortenrein“ saunieren.
Mir gehen auch diese Unmengen von nackten kleinen Kindern in den diversen Brunnen in diesem Sommer auf den Keks… Warum, bitte? Ganz abgesehen von den Handys mit Kamerafunktion, die heute jeder in der Tasche hat, und schlimmerem.
Ich gehe gerne an den See schwimmen. Ich gucke mir aber nun mal nicht gerne Nackerte an - die sehen selten so aus, daß es echt betrachtenswert wäre. Frau muß aber hingucken, sonst tritt sie nämlich auf dem Weg zum Wasser drauf!
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Zitat von Nora im Beitrag #167Das zieht sich bei sehr vielen Befürwortern durch… fängt mit so kleinen Aussagen an wie „bin froh, daß meine Eltern mich so frei erzogen haben.
Muss doch nicht über jedes Stöckchen gesprungen werden?
Meine Antwort wäre kurz und knapp: Schön für Dich.
Jede/r besitzt die eigene freiwillige Entscheidungshoheit, wo er sich unbekleidet darbietet und ja, manchmal geht's zumindest "partiell" nicht anders (Arzt u.ä.).
In meiner Stadt gibt es auch Brunnen, wobei ich (bisher) kein nacktes Kind gesehen habe.
Zitat von vultura im Beitrag #152 Ja, ich mich auch. Wozu braucht es eine Freikörper-"Kultur" mit Ansätzen zu Missionierungstendenzen: Wer Vulven und Würsteln, Skrotum und Anus nicht in direkter Nahaufnahme sehen will, ist hoffnungslos verklemmt.
Wo liest Du denn "Ansätze zu Missionierungstendenzen"?
Wo steht denn, dass andere auch an den FKK gehen sollen? Wo steht, dass sie andernfalls verklemmt wären?
Ich habe hier von einer Reihe von Leuten gelesen, die gern nackt schwimmen und sich gern nackt sonnen.
... und anderen, die das nicht möchten. So what? Es gibt doch für alle die Möglichkeiten, die sie bevorzugen, und für Textil-Anhänger die Masse der Badebereiche.
Es bezog sich darauf, wie ich (unverklemmt sozialisiert und durchaus gerne textilflrei im Wasser) die Entwicklung an "meinem" Badesee erlebt habe. Das habe ich aber mehrfach erwähnt Hier: Wie? Vermeintlich Intellektuelle wollen NICHT nackig sein? Wo das doch das Natürlichste der Welt ist. Ich hab auch was von Körperbezug gelesen u.ä. Ist mir aber jetzt doch die Zeit nicht wert, danach zu suchen
Klassische FKK-Bereiche/Anlagen habe ich noch nie besucht. Fände ich aber super interessant und würde es bei Gelegenheit auch mal versuchen.
Sauna dafür regelmäßig. Im "geschützten Rahmen" ist nackt Baden im Seen, Pool und Meer für mich seit meiner Jugend normal. Haben wir in der Clique eigentlich über Jahre immer so gehandhabt. Gerade im Urlaub, wenn man spontan an einer coolen Schwimmgelegenheit vorbeikam, musste man doch mal kurz reinhüpfen.
Grundsätzlich ist mir der Anblick von nackten Menschen komplett egal. Ich beobachte grundsätzlich wenig Menschen um mich herum und ob die dann angezogen sind oder nicht, interessiert mich eigentlich gar nicht. Von mir aus könnte auch jede*r nackt tanken, wenn's für die Person eine Herzensache ist.
Aber ich möchte doch gern meistens angezogen sein. Außer beim Schwimmen und ggf. Sonnenbaden hab ich selten das Bedürfnis nackt zu sein.
Zitat von Puls im Beitrag #162 Die einzigen "Klassifizierungen" als prüde hier haben sich zwei Userinnen selbst zugeschrieben: ...
@Chambord hat es gut erklärt. --->
Zitat von Chambord im Beitrag #163 Ach, ich denke, im Wortsinn ist es bestimmt nicht gemeint (alles, was auf Sexuelles Bezug hat, als peinlich empfindend, es nach Möglichkeit meidend).
Eher (und so ist auch meine Denke) gehört die eigene Nacktheit zur Privat- und Intimssphäre und das hat m.E. nichts mit Prüderie zutun.
Zitat von Nora im Beitrag #167 Mir gehen auch diese Unmengen von nackten kleinen Kindern in den diversen Brunnen in diesem Sommer auf den Keks…
Wir haben hier auch diverse Brunnen, in der Stadt, in den Parks - aber nackte kleine Kinder drinnen und drum herum gibt's dennoch nicht.
Ich habe - um der Prüderie die Krone aufzusetzen - generell etwas gegen Nacktheit von Kleinkindern. Denn auch sie haben mMn ein Recht auf ihre Intimsphäre. Schon in ganz frühen Jahren.
Zitat von Spatz33 im Beitrag #147 Und in FKK-Bereichen hat Glotzen und Scham nichts zu suchen.
Aber wie willst du das denn verhindern? (Ernstgemeinte Frage.)
Selbst wenn du dich deines Körpers nicht schämst, gibt es immer wieder (und überall) diese unangenehmen Glotzer.
Und ganz ehrlich: ich hätte nicht die geringste Lust, für solche Typen zu einem 'Betrachtungs-Objekt' zu werden.
Die kotzen mich ja schon im bekleideten Zustand total an und in meiner Nacktheit fühle ich mich noch wesentlich schutzloser und reagiere dementsprechend auch noch sensibler darauf.
Zitat von Avada im Beitrag #170 Ich beobachte grundsätzlich wenig Menschen um mich herum ...
Und ich gehe nicht mit gesenktem Blick durch die Gegend. Wobei aber *beobachten* das falsche Wort ist. Ich nehme einfach so ziemlich viel rund um mich wahr. Ich wüsste gar nicht, wie das anders ginge.
Glotzer wären und waren mir egal. Nicht aber die Schausteller. Gefühlt eher Männer und die wohl gleichmäßig verteilten: ich bin ja so total frei und zeige das, indem ich gynä-proktologische Einblicke allen aufzwinge, die vorbeikommen. Das finde ich so unverklemmt natürlich, wie Popel angucken im vollbesetzten Aufzug
Zitat von schafwolle im Beitrag #173 Und ich gehe nicht mit gesenktem Blick durch die Gegend. Wobei aber *beobachten* das falsche Wort ist. Ich nehme einfach so ziemlich viel rund um mich wahr. Ich wüsste gar nicht, wie das anders ginge.
gekürzt von mir
Ich denke, dass Menschen da einfach unterschiedlich den Fokus auf die Umgebung setzen. Ich bin auch grundsätzlich die, die mit erhobenen Kopf (😉) in der Stadt an Freunden vorbeigeht, weil ich sie einfach nicht wahrnehme. Ich schaue auch beim Autofahren nicht in andere Autos und grüße demnach niemanden, egal wer vorbeifährt. In anonymen Umgebungen sind Menschen für mich einfach eine in sich verschwimmende Masse. Aber das betrifft bei mir nur den Aspekt "Mensch". Natur, Architektur usw. nehme ich sehr bewusst wahr.