Aus aktuellem Grund (die nächste Mammographie steht an) und weil meine Gefährtin, die parallel mit mir an der selben Krankheit gelitten hat, im Januar gestorben ist, während es mir - mit kleinen Ausnahmen - wirklich gut geht, zeige ich euch mal das einzige Bild von Mama und mir. Das war Weihnachen 2015 und während ich meine kahle Platte ungeniert zeigen konnte, hat sie ihre Perücke in der Hand und geniert sich offensichtlich.
[ich suche ein anderes Foto raus]
Meine Haare - in der Zwischenzeit schon einmal geschnitten - reichen mittlerweile wieder bis weit über die Schultern und sind so dick und fest und dunkel (!) wie nie zuvor. Das hätte ich nicht gedacht, als damals der erste, weiße Hamsterbauchflausch nach der Chemo zurückgekommen ist. Also keine Panik, bitte: die Haare sind nur Haare, das Schlimmste ist die Zeit zwischen den Wissen um den Verlust und dem eigentlichen Verlust, wenn sie weg sind, sind sie weg - und dann kommen sie wieder.
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ich kenn Dich und Deine Geschichte aus der alten Bri. Wie Du diese Krankheit und den Tod Deiner Mutter wuppst, das zollt meinen großen Respekt.
Ich habe Mitte Juni 2022 diese bekloppte Diagnose bekommen. Als ich auf der Liege bei meiner Gyn lag und sie den Ultraschall vorgenommen hat und einmal tief durchgeschnauft hat, wusste ich, ohne dass sie ein Wort gesagt hat, was los ist.
Im ersten Moment hat sich unter mir der Boden aufgetan hat. Ich habe nicht gezittert, sondern gebebt. Brustkrebs!
Brustkrebs war bisher etwas für mich, was nur andere Frauen betrifft. Aber nicht mich. Und nun hatte es auch mich erwischt.
Der zweite, und völlig nebensächliche Gedanke war der, dass ich mein Haar verlieren könnte. Kein Gedanke an OP, Schmerzen, Chemo- oder Strahlentherapie. Kein Gedanke daran, dass sich von nun an mein Leben auf den Kopf stellen könnte. Nein! Die Haare und deren Verlust!
Inzwischen bin ich operiert und warte auf die weiterführende Therapie. Ich habe laut den Ärzten Glück, da bei mir aller Voraussicht nach eine Strahlentherapie vorgenommen wird. Angeblich soll man dabei das Haar nicht verlieren.
Inzwischen habe ich mich mit dem eventuellen Verlust der Haare abgefunden. Jedoch die Angst davor, was auf mich zukommt, bleibt.
Strahlentherapie, jahrelange Einnahme von Medikamenten, die einen in den Zustand der WJ zurückversetzt. Das macht mir Angst.
Bis zum Zeitpunkt dieser Diagnose war ich nie krank und musste nie irgendwelche Medikamente einnehmen. Und nun ereilt mich dieser Hammer. Damit kann ich gar nicht umgehen.
Gerade deswegen berühren Beiträge, wie z.B. von Parthenope
Sehr mutig von dir Partenope, dass du deine Fotos hier einstellst.
Der Verlust des Haupthaars scheint wirklich eines der Themen für uns Frauen zu sein, ich benannte es in etwa so, wie einen „Potenzverlust“. Allerdingst konnte ich mich recht schnell mit dem neuen Look anfreunden, habe die Haare auch sehr schnell und vor der Chemo, nach der erfolgten Diagnose abrasieren lassen. Es war eine Aktion noch etwas „selbst bestimmen“ zu können.
Liebe Euterpe, durch die Bestrahlung ist der Verlust der Haare nicht betroffen.
Und ja, auch ich erlebte die Diagnose > Brustkrebs (Ende 2021), als heftigen Einschnitt - nicht nur in mein Leben, sondern auch von dem eigenen Bild von „gesund sein“. Die Erkrankung zu akzeptieren und den schweren Weg der Therapien zu gehen, ist nicht leicht.
Kopf hoch und alles Gute Mocca
Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt. (Alte Eulenweisheit)
Zitat von Mocca im Beitrag #4Liebe Euterpe, durch die Bestrahlung ist der Verlust der Haare nicht betroffen.
Und ja, auch ich erlebte die Diagnose > Brustkrebs (Ende 2021), als heftigen Einschnitt - nicht nur in mein Leben, sondern auch von dem eigenen Bild von „gesund sein“. Die Erkrankung zu akzeptieren und den schweren Weg der Therapien zu gehen, ist nicht leicht.
Kopf hoch und alles Gute Mocca
Liebe Mocca, ich danke dir sehr für deinen Zuspruch. Dass der Verlust der Haare möglicherweise durch die Strahlentherapie nicht erfolgt, haben mir schon meine Ärzte mittgeteilt. Dennoch bleibt die Angst vor dem, was kommt.
Ich zwinge mich dazu, möglichst wenig im I-Net zu lesen. Das macht mich nur verrückt. Wichtiger sind mir momentan Gespräche und Berichte - wie z.B. hier - von Betroffenen. Ich gehe im RL offen damit um. Wenn mich jemand fragt, wie es mir geht, dann sage ich, dass es mir aus dem und dem Grund beschissen geht. Auf diese Weise habe ich erst erfahren, wie viele Frauen in meinem Umfeld direkt oder indirekt betroffen von Brustkrebs sind.
Ich stehe noch ganz am Anfang. Theoretisch weiß ich, dass ich krank bin. Aber der Witz: Ich fühle mich nicht krank - bis auf die ständigen Schwitzanfälle des Nachts. Mein Arzt sagt, das sei normal nach der OP.
Bis zum Zeitpunkt der Diagnose nahm ich Hormone gegen die WJ ein. Es ging mir gut. Geschlafen habe ich Nacht für Nacht wie ein Baby. So richtig im Kopf ist es bei mir noch nicht angekommen, dass ich jetzt krank bin.
Ich schrieb es ja bereits oben: Ich bewundere euch alle, wie ihr mit dieser Krankheit umgeht.
Ich wünsche dir und allen anderen Betroffen alles Gute und die Kraft, damit irgendwie zurechtzukommen.
ich denke, es ist ein ganz normaler Vorgang, nach Erhalt der Diagnose, dass man/frau irritiert und mit Angst reagiert. (Erst nach einigen Wochen realisierte ich wirklich, was passiert ist > die Erkrankung und den doofen Weg der Therapie (bei mir erst Chemo, dann OP, dann Bestrahlung und Antikörpergabe) gehen zu müssen. Da ich wenig Infos oder meinte zu wenig von meiner ehemaligen Onkologie zu bekommen, habe ich mich im Netz informiert, um genau zu wissen, was ich für eine Art Mammakarzionom ich hatte und wie die Therapie erfolgt und welche Nebenwirkungen sie haben. Das Wissen darüber gab mir die Kraft und den Sinn der Therapie.)
Auch die telefonische Hilfe der Deutschen Krebsgesellschft, um mich emotional wieder aufbauen zu lassen und mir dort Unterstützung im Umgang und meine Rechte mit der KK zu holen, war klasse.
Hoffentlich hast du Menschen in deinem Umfeld, die dich gut begleiten. Und es ist gut, dass wir uns hier auch austauschen.
Ich hoffe, es ist für Partenope ok, da sie hier ja über das Thema Haare bzw deren Verlust schreiben möchte. Sonst könntest du ja beim Brustkrebsstrang weiter schreiben.
Liebe Grüße und heitere Gelassenheit euch Allen 🌷 Mocca
Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt. (Alte Eulenweisheit)
Zitat von Mocca im Beitrag #6Auch die telefonische Hilfe der Deutschen Krebsgesellschft, um mich emotional wieder aufbauen zu lassen und mir dort Unterstützung im Umgang und meine Rechte mit der KK zu holen, war klasse.
Hoffentlich hast du Menschen in deinem Umfeld, die dich gut begleiten. Und es ist gut, dass wir uns hier auch austauschen.
Danke, für den Hinweis, dass es dort eine telefonische Hilfestellung gibt. Das wusste ich bisher nicht.
Ansonsten gibt es im meinem Umfeld Menschen, die mich auffangen, wenn es zu krass werden sollte. Obwohl ich sehr dazu neige, alles immer alleine machen zu wollen...
In meinem KH (zertifiziertes Brustkrebszentrum) gibt es sowohl psychoonkologische Begleitung als auch den Sozialdienst. Das ist alles sehr gut abgedeckt.
Zitat von Mocca im Beitrag #6Ich hoffe, es ist für Partenope ok, da sie hier ja über das Thema Haare bzw deren Verlust schreiben möchte. Sonst könntest du ja beim Brustkrebsstrang weiter schreiben.
Ich warte mal ab, ob und was @Parthenope eventuell einzuwenden hat.
Ich "wuppe" gar nichts und zu besprechen habe ich auch nichts (mehr) - ich will nur ein bißchen Hoffnung machen.
Nächste Woche hätte meine Mama Geburtstag, wenn sie nicht im Januar ihren Kampf verloren hätte. Ihren 75. Geburtstag hat sie letztes Jahr im Krankenhaus gefeiert, weil man ihren kaputten Knochen in der Hüfte repariert hat - und bei der Gelegenheit festgestellt hat, daß es der Krebs war, der zurückgekommen ist.
Und wegen Corona durften wir sie nicht mal besuchen.
Als es mit der Chemotherapie losging, war das Warten darauf, daß die Haare ausfallen, am schlimmsten. Als sie meine schmerzende Kopfhaut endlich verlassen haben, war es eine Erleichterung.
Fusseln 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Und als der erste Hamsterbauchflausch nachgewachsen ist, hatten meine Mitbewohner immer eine Freude daran, mir über die kahle, flaumige Platte zu streicheln ("Das bringt Glück!"). So doof es ist, wenn sie ausfallen, so nett ist es, wenn sie wiederkommen.
In meinem Fall zunächst als zauberhafte, graumelierte Löckchen.
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@Parthenope, ja - du machst Hoffnung mit deinem Beitrag 👏 Und es tut mir sehr, um den Verlust deiner Mutter und Gefährtin. Ich hoffe, du kannst ihn gut bewältigen.
Ich stellte die Frage, weil Euterpe und ich vom Thema abkamen, wollte dir nicht zu nah treten. Sollte Das der Fall gewesen sein, tut es mir leid und war nicht meine Absicht.
Den „Hamsterbauchflausch“ (tolle Bezeichnung) haben auch meine FreundInnen gerne befühlt. Nun - nach einem viertel Jahr Wachstum hat er sich auch in Löckchen verwandelt und sind dicht gewachsen.
Partenope, wie lange hat es bei dir gedauert, bis du wieder „normales“ Haar hattest?
Euch Allen wünsche ich einen schönen Tag und Mut 😎
Mit der Drehung des Kopfes löst sich nicht das Problem, sondern es ergeben sich Blickwinkel, aus denen sich die Lösung ergibt. (Alte Eulenweisheit)
... lass mich nachdenken, ich hab das tatsächlich nicht mehr so genau auf dem Schirm.
Ab Anfang 2016 sind die Haare zurückgekommen und ich hatte dann ein, zwei Jahre lang den Kopf voller hübscher, grau-melierter Kringellocken - richtige Schneckerl. Danach waren sie wieder "normal". Nach dem ersten Schnitt (Herbst 2018) waren die Locken, die nur noch an den Spitzen kringelig waren, leider weg. Im Beitrag #2 ist meine aktuelle Länge zu sehen (frisch gewaschen und noch ungeföhnt/gestylt). Zwischen der Glatze und dem jetzigen Kopfputz liegen sechs Jahre und genau ein Friseurbesuch.
Was bei mir nach dem Kahlschlag nachgewachsen ist, ist übrigens dunkler (!) und kräftiger als alles, was ich vor der Chemo auf dem Kopf hatte. Der weiße Flaum ist genau so Geschichte wie die grauen Löckchen.
Und nix für ungut wegen der Verzögerung der Antwort; ich bin ja offiziell "geheilt" und tatsächlich denke ich oft tagelang gar nicht an das Theater mit dem verdammten Krustentier, das mich alles in allem ein Dreivierteljahr gekostet hat - vom ersten Kontakt bis zur letzten Bestrahlung.
Das kann also auch passieren. In diesem Sinne: toi, toi, toi!
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