Kürzlich las ich irgendwo den Spruch "Wenn man in die richtige Richtung geht, muss man einfach nur weitergehen." Ja, stimmt. Blöd nur, wenn man in die falsche Richtung geht. Dann wird es durch Weitergehen immer schlimmer.
Und die Frage ist dann: wann dreht man um? Das wird auch mein Jahr sicherlich prägen. Da bin ich nämlich ziemlich schlecht drin, nicht zu früh, aber auch nicht zu spät aufzugeben. Meist hört man ja nur die Erfolgsbeispiele: "xy hat soundsoviel Jahre gekämpft und nie aufgegeben, und dann plötzlich lief es..." Aber das ist ja nie ein Garant, dass es für einen selbst "läuft". Die Gegenthese ist: wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen. Nur: manche Pferde sind eher "untot" - so ein "The Walking Dead"-Pferd eben...
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
Zitat von Galah im Beitrag #19 Beim In-mich-gehen in den letzten Jahren habe ich erkannt, dass ich es nicht so weiterlaufen lassen darf wie in den letzten Jahren, weil ich mich in eine falsche Richtung entwickelt habe. Ich habe den Kontakt zu meinem Höheren Selbst zu einem großen Teil verloren, und wenn ich nichts ändere, wird sich das immer weiter verschlechtern. Deshalb ist mein Hauptziel für 2022, diese Verbindung wieder zu stärken.
Da oben hatte ich mich vertippt, ich wollte natürlich "in den letzten Tagen habe ich erkannt" schreiben. Diese Erkenntnis ist noch ziemlich neu.
Der Richtungswechsel ist nach wie vor auch ein berufliches Thema. Ich hatte ja vor 2 Jahren in der Bri berichtet, dass ich meinen Lebenslauf auf Stand gebracht und mit Stellenanzeigenlesen begonnen hatte. Dann kam ein Krankheitsschub meines Partners, worauf ich das Vorhaben (vermeintlich nur) temporär zurückgestellt hatte. Vor einem Jahr kam dann eine Wende in meiner aktuellen Position, von der ich berichtet hatte. Seither befinde ich mich in der gefühlt paradoxesten, absurdesten Situation, die es im Arbeitsleben überhaupt geben kann. (Missverhältnis Leistungserbringung vs. Wertschätzung unter aller Kanone, und mir werden ständig Leute weggenommen. Über das Projekt wird vom Management gesagt, es sei ja leicht, was man daran sähe, dass es noch keine Eskalationen gegeben hat.)
Der Zeitpunkt, hinzuschmeissen, wird jetzt bald überfällig. Ich weiß genau, was passieren wird, wenn ich jetzt hinschmeisse: Jemand anders wird an meine Stelle gesetzt, der netto das Doppelte verdient, und die personelle Situation im Projekt wird sich verbessern. Und es wird heißen, war ja klar, dass Galah nicht durchhält. Letzteres sollte mir völlig egal sein - wäre es auch, wenn ich nicht aktuell so abgeschnitten wäre vom Höheren Selbst.
Kürzlich las ich irgendwo den Spruch "Wenn man in die richtige Richtung geht, muss man einfach nur weitergehen." Ja, stimmt. Blöd nur, wenn man in die falsche Richtung geht. Dann wird es durch Weitergehen immer schlimmer.
Und die Frage ist dann: wann dreht man um? Das wird auch mein Jahr sicherlich prägen. Da bin ich nämlich ziemlich schlecht drin, nicht zu früh, aber auch nicht zu spät aufzugeben. Meist hört man ja nur die Erfolgsbeispiele: "xy hat soundsoviel Jahre gekämpft und nie aufgegeben, und dann plötzlich lief es..." Aber das ist ja nie ein Garant, dass es für einen selbst "läuft". Die Gegenthese ist: wenn das Pferd tot ist, sollte man absteigen. Nur: manche Pferde sind eher "untot" - so ein "The Walking Dead"-Pferd eben...
Darin bin ich auch schlecht.
Mir fehlt auch ein Plan B. Gleiche Rolle woanders könnte wieder genauso enden, ich scheine das anzuziehen.
Allerdings merke ich, wie sich das mit zunehmendem Alter allmählich relativiert. Ich komme jetzt in die Jahre, in denen immer mehr Gleichaltrige hinschmeissen und die letzten Jahre ihres Arbeitslebens hier und dort herumchillen bzw. nur noch nach dem Lustprinzip arbeiten.
Meine schwerbehinderung erreichen. Bisher veräppelt mich das Amt bei 40 %. Ich brauche aber 50 %, um in Ruhestand zu gehen, solange ich noch laufen kann drückt mir die Daumen 🍀
Zitat von Stepps im Beitrag #31 Wie definierst Du Höheres Selbst, wenn ich fragen darf. Und was müsstest Du tun um damit im Einklang zu sein?
Das Höhere Selbst im Gegensatz zum sog. Ego ist der Persönlichkeitsanteil, der darauf vertraut, dass alles gut ist und wird statt Angst zu haben, der sich nicht am Außen orientiert, sondern am inneren Kompass. Was ich tun müsste.... bzw. tun möchte in diesem Jahr: Wieder mit Meditieren anfangen (- da bin ich seit Jahren draußen), täglich Reiki-Selbstbehandlung, meine Verbundenheit zum restlichen Universum wieder aktiv stärken z.B. durch verstärktes Engagement für Andere/Umwelt, mehr Natur und weniger Technologie, usw. Dazu konkrete Aktionen um ungesunde Ego-Bindungen aufzulösen, v.a. auf Job bezogen.
Jeweils am Ende des Monats will ich für mich Bilanz ziehen, wie gut ich auf diesem Weg bin.
Zwischenstand Mitte Februar: Seit Jahresbeginn strebe ich aktiv nach meinem Ziel, (wieder) in Einklang mit meinem Höheren Selbst zu kommen. Beim Befassen damit wurde mir bewusst, dass mein aktueller Zustand noch schlimmer als gedacht ist: Durch die negativen Ereignisse der letzten Jahre, v.a. Krankheit und damit verbundene Einschränkungen und Schmerzen meines Partners, plus hoffnungslose Prognose, bin ich psychisch sehr weit unten. Klar geht es immer noch tiefer, aber ich denke, dass ich es mir nicht leisten kann, noch tiefer zu fallen, weil ich dann evtl. die Kurve raus aus dieser Spirale gar nicht mehr schaffe. Auch körperlich häufen sich die Symptome, eine chronisches Sinusitis, die mir das Arbeiten am Bildschirm manchmal unmöglich macht, bekomme ich gar nicht mehr weg; ein Arzt hat mir erläutert, dass und warum das wahrscheinlich vom Stress kommt.
In der aktuellen "Psychologie Heute" ist zu lesen, dass ein neuer Begriff geprägt wurde: Burn-On. (Im Gegensatz zu Burn-Out.) Burn-On ist entweder die Vorstufe von Burn-Out, oder ein ewiger qualvoller Zustand, der sich niemals in einem Burn-Out entladen wird. Meinem Empfinden nach ist ein ewiger Burn-On viel fataler als ein Burn-Out. Ich selbst bin der Typ für einen ewigen Burn-On. (Manchmal habe ich gedacht, mein Coaching-Wissen ist auch ein Fluch, weil ich zu viele Mittel kenne und anwenden kann, um zu verhindern, dass ich einen Burn-Out bekomme, mit der fatalen Folge, dass ich im Burn-On verharre.)
Konkret habe ich erste Schritte zur Abgrenzung im Job unternommen und lese aufbauende Literatur, z.B. endlich mal Viktor Frankl. Auch habe ich es tatsächlich geschafft, in einer Spontanaktion (2,5 Tage vorher Hotel und Fahrkarten gebucht) ans Meer zu fahren. Ich war 2,5 Jahre lang nicht am Meer gewesen und habe jetzt gemerkt, wie sehr mir das gefehlt hat, wie "heilend" das Meer auf mich wirkt. Meditiert habe ich hingegen noch gar nicht in diesem Jahr. Das will ich in den kommenden Monaten auf jeden Fall endlich wieder machen. Dass ich da seit Jahren raus bin, ist sicher auch ein Teil des Problems.
Geduld mit mir ist nicht meine Stärke. Daher möchte ich mir bewusst machen, was ich schon erreicht habe, u.a. durch diesen Post. Langsam ernährt sich das Eichhörnchen - aber es geht, wenn auch in kleinen Schritten, voran.
Es tut mir wirklich leid, dass deine Energie für andere Dinge des Lebens gebraucht wird und Ev nicht mehr für dein geplantes großes Projekt ausreichen wird
Zitat von Galah im Beitrag #34 In der aktuellen "Psychologie Heute" ist zu lesen, dass ein neuer Begriff geprägt wurde: Burn-On. (Im Gegensatz zu Burn-Out.) Burn-On ist entweder die Vorstufe von Burn-Out, oder ein ewiger qualvoller Zustand, der sich niemals in einem Burn-Out entladen wird. Meinem Empfinden nach ist ein ewiger Burn-On viel fataler als ein Burn-Out. Ich selbst bin der Typ für einen ewigen Burn-On. (Manchmal habe ich gedacht, mein Coaching-Wissen ist auch ein Fluch, weil ich zu viele Mittel kenne und anwenden kann, um zu verhindern, dass ich einen Burn-Out bekomme, mit der fatalen Folge, dass ich im Burn-On verharre..
Hm, kommt mir irgendwie sehr bekannt vor. Bei mir ist es weniger Coaching-Wissen, sondern einfach „durchbeißen“, mein Körper kann das immer erstaunlich lange. Meine lessons learned zum Thema „burn on“: wohin auch immer du gehst, du nimmst dich selbst immer mit. Dh selbst wenn du mehr Abgrenzung etc im Job erreichst, kommt dann irgendwas anderes um die Ecke. Mittlerweile habe ich da aber meinen Frieden damit gemacht, sofern die Herausforderung irgendwie sinnstiftend ist. Wenn ich aus den Latschen kippe, werde ich es merken.
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."