Ich denke, gerade bei einem Hauskauf sollte man sich unbedingt lange vorher genau informieren, was welches Angebot mit sich bringt. Sitzen beide Parteien beim Notar, ist es eigentlich schon zu spät.
Und ich würde gern noch das Bauchgefühl dazu werfen, denn ich finde, Hauskauf ist weit mehr als eine Geldanlage, wenn man selbst drin wohnen möchte. Für MICH war die grundsätzliche Lage ein wesentlicher Faktor. Ich will nicht am A... der Welt wohnen, aber auch nicht mittendrin. Vieles steht und fällt mit der Infrastruktur.
Genannt wurde hier ja ich glaube von Hillary ein uraltes Haus mit kleinen Wohnungen ohne Parkplätze. Könnte doch im Trend "New Work" und Carsharing und vielen Singles durchaus wieder interessant werden. Da kann man auch JWD wohnen.
Zitat von Sondermodell im Beitrag #51Ich denke, gerade bei einem Hauskauf sollte man sich unbedingt lange vorher genau informieren, was welches Angebot mit sich bringt. Sitzen beide Parteien beim Notar, ist es eigentlich schon zu spät.
Klar ist es besser, sich im Vorfeld umfassend zu informieren. Aber es ist nicht zu spät, notfalls vor dem Notar einen Rückzieher zu machen. Zu spät ist es nach der Unterschrift.
Es muß einem letztlich auch klar sein - jeder Artikel, der heute veröffentlicht wird, bedient auch den Zeitgeist.
Guck auf das Datum, an dem er veröffentlicht wurde und Du weißt, wohin die Grundintention gehen wird. Derzeit verkaufen sich Immobilien schneller, als der Anbieter den "send" Knopf drücken kann und erschwingliche Mietwohnungen sind einigermaßen rar und jeder kann eine Horrorstory über die Schwierigkeiten erzählen, eine solche zu finden. Die Artikel preisen schwerpunktmäßig den Trend zu Eigentum (und befeuern damit den Markt).
Vor etlichen Jahren sah das anders aus und man konnte vor allem Gebrauchtimmobilien extrem schlecht verkaufen. Kann ich aus eigener Erfahrung sagen - 2003 wollte ich eine attraktive Wohnung im Zuge einer Trennung verkaufen. Geboten wurde ein Preis, der 30 % unter dem reinen Kaufpreis (ohne Nebenkosten) lag. Wir haben dann halt nicht verkauft, sondern vermietet und mittlerweile wohne ich in selbiger Wohnung selbst. Wollte ich sie jetzt verkaufen, dürfte ich dafür etwa den 3fachen Betrag bekommen, der 1995 dafür bezahlt wurde.
Ob also ein Kauf zwingend mit einer Wertsteigerung einhergeht zu dem Zeitpunkt, wo man die Immobilie verkaufen möchte oder muß - das ist absolut nicht vorhersehbar. Und nicht jeder kann eine Flaute ggf. 15 Jahre aussitzen.
Zitat von ja-aber im Beitrag #52Und ich würde gern noch das Bauchgefühl dazu werfen, denn ich finde, Hauskauf ist weit mehr als eine Geldanlage, wenn man selbst drin wohnen möchte. Für MICH war die grundsätzliche Lage ein wesentlicher Faktor. Ich will nicht am A... der Welt wohnen, aber auch nicht mittendrin. Vieles steht und fällt mit der Infrastruktur.
Genannt wurde hier ja ich glaube von Hillary ein uraltes Haus mit kleinen Wohnungen ohne Parkplätze. Könnte doch im Trend "New Work" und Carsharing und vielen Singles durchaus wieder interessant werden. Da kann man auch JWD wohnen.
Wenn die Lage rundherum gut ist, dann geht so etwas wieder. In meinem Fall fürchte ich, nein.
Bei uns gibt es immer noch, 30 Jahre nach der Wende, leerstehende ehemalige Fabrikgebäude aus der Zeit vor dem 1. WK, in NewYork oder Berlin wären die als Loft's oder Ateliers schon lange weg. Ich fahre da jedesmal wehmütig dran vorbei, die liegen nicht außerhalb der Stadt, sondern am äußeren Rand der Innenstadt. Sie verfallen, die Stadt hat Null Anreize für Investoren und für Hippe Existenzgründer ist das auch nix. Manche Ecken sind totes Land. So ist das auch mit meinem Elternhaus. Die Nachbarn mit ähnlichen Immobilien vermieten an Hartz4 Empfänger, bei denen das Amt an den Vermieter bezahlt. Die Straße hat ne ziemliche Bewohnerfluktuation, wie die ganze Stadt. Wenn hinterm Mond auch wirklich hinterm Mond ist, lockt man keinen hinterm Ofen vor.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Zitat von Antje im Beitrag #42Gehen wir von 600.000 Investition aus (das ist hier etwa ein kleines Reihenhaus) Mieteinnahme etwa 2.000,00 €/Monat = 24.000 € Jahr
Zinslast im Jahr 1,5 % = 9.000 € Tilgung 3,5 % = 19.500 € (mit der Tilgung ist die Immobilie in 30 Jahren abbezahlt)
Man kann die Zinsen steuerlich geltend machen und die lineare Abschreibung in der Steuererklärung ansetzen (2 %) - macht 21.000 €. Damit sind die Mieteinnahmen steuerfrei - sie decken aber nicht komplett die Ausgaben (Zins + Tilgung) der Immobilie - zudem sind nicht alle Nebenkosten auf den Mieter umlegbar - man kann davon ausgehen, daß bei so einem Objekt etwa 200 € im Monat nicht umlagefähig sind.
Danke für die detaillierte Antwort. Ich werde mich nach einem Haus umschauen und es dann einmal berechnen.
Zur Zeit kann man mit dem Geld nichts machen da alles was Spaß macht und Geld schluckt geschlossen hat. Folglich sammelt sich das Geld. Das gesammelte Geld frisst die Inflation. Da nichts für ewig ist, muss ich eine Immobilie, falls ich eine finde auch nicht ewig behalten. Ich will nicht Hauseigentümer oder Baugenossenschaften mit meiner Mietzahlung reich machen.
Andererseits werde ich einfach in das kalte Wasser springen und schauen was die Zeit mit sich bringt. Das genaueste planen nutzt nichts, da niemand in die Zukunft schauen kann. Oder wusste jemand dass Corona kommt und hat seine Teilzeit eingeplant und bei seinem Vermieter eine Mietreduktion bekommen? Ein Hauseigentümer geht im Notfall zu seiner Bank und setzt seinen Kredit für eine bestimmte Zeit aus und bezahlt 0,-€/Mon. Alles hat sein für und wieder.
Zitat von Fritz im Beitrag #56 Alles hat sein für und wieder.
So ist das.
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Ich kann vielleicht noch etwas zum Thema "Immobilienteilverkauf" beitragen, weil das bei uns gerade zur Überlegung steht (allerdings haben wir noch ein paar Jährchen Zeit damit).
Derzeit ist es bei den meisten Anbietern so, daß die Bedingungen für Diejenigen, die nach dem Teilverkauf noch in ihrem Haus wohnen bleiben wollen, durchaus fair sind und der Haken an der ganzen Sache erst zum Tragen kommt, wenn die Immobilie dann komplett verkauft werden soll. Da ist der Preis dann oft deutlich niedriger und es fallen noch mitunter üppige "Bearbeitungsgebühren" an, wodurch die anbietenden Firmen ihren Profit machen. Für uns ist das egal, da wir keine Erben haben und nicht daran interessiert sind, was nach unserem Tod mit dem Haus geschieht. Allerdings werden wir, wenn wir zum Renteneintritt meines Mannes ins Eigenheim umziehen, ein dann knapp 50 Jahre altes Haus (mit exzellenter Bausubstanz) energetisch sanieren und behindertengerecht umbauen müssen und da bietet sich in unserer Situation - ohne Erben - so ein Teilverkauf einfach an.
Die aktuelle Ausgabe der "Bellevue" befasst sich übrigens auch mit diesem Thema und erklärt die unterschiedlichen Modelle ganz gut.
Fritz, du musst halt mit berechnen, dass bei jedem Immobilienkauf Gebühren anfallen. Notar Ggf. Makler Grundschuldbestellung Und ganz happig: Grunderwerbsteuer :Die Höhe des Steuersatzes beträgt je nach Bundesland 3,5 - 6,5 % des Kaufpreises
Das ist viel viel Geld, um mal eben spontan zu kaufen und wieder zu verkaufen.. Bei o.g. Rechenbeispiel wären das je nach Bundesland und ob du einen Makler brauchst oder nicht 60.000 bis 90.000 €, die müsstest du erstmal mehr als 3 Jahre mit den kompletten Mieteinnahmen für die Kaufnebenkosten einplanen...
@Antje, ich sag mal danke, dass du dein fundiertes Wissen teilst, ist mir drüben schon aufgefallen.
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Ich sage es mal so Hillary - ich habe jeden Cent, den ich an Kaufnebenkosten bezahlt habe hart erarbeitet und es hat mich bitter gereut. Und ich habe gelernt, was es heißt, daß eine Immobilie immobil ist. Ich bin in eine zauberhafte Wohnung eingezogen, habe ne Menge Geld an Kaufnebenkosten bezahlt und kurz drauf habe ich meinen Lebenspartner kennengelernt. Nach einiger Zeit wollten wir zuammenziehen, haben eine passende Wohnung gefunden. Und ich immerhin glücklicherweise einen Käufer für die Wohnung. Der bezahlt hat, was ich auch bezahlt habe - aber natürlich nicht, was ich reinrenoviert hatte (ein paar tausend Euro) und natürlich ist kein Mehrwert durch reine Gebühren entstanden. Der Spaß hat mich letztlich für etwas mehr als 3 Jahre dort Wohnen neben den ganz normalen Kreditzinsen (die damals bei 7 % im Jahr lagen!!!!) einen nicht ganz niedrigen 5stelligen Betrag gekostet.
Meine Beiträge hier mögen ja wie "gegen Kauf" klingen - das ist so aber nicht richtig. Ich wohne im Eigentum, für mich paßt das - aber ich glaube nicht, daß das für jeden ist. Ich kenne meine Spardisziplin und meine Langzeitziele. Und ich finde immer, man sollte so etwas mit realistischen Erwartungen angehen.
Eine Bekannte hat Finanzkurse an der VHS gegeben - da kamen kaufwillige Menschen und wollten sich ihre Möglichkeiten durchrechnen lassen. Aber üblicherweise wollten sie nicht hören, wenn sie ihnen klar gemacht hat, daß bei deren Einkommen und den Kaufpreisen der gewünschten Objekte ein Kauf einfach nicht guten Gewissens empfohlen werden kann.
Und machen wir uns nichts vor - es bleibt ja auch nie beim Kaufpreis im Prospekt. Ist es ein Neubau, fängt es mit den Sonderwünschen an - jede Steckdose zusätzlich kostet (und erfahrungsgemäß braucht man viele Steckdosen zusätzlich - inklusive sind nämlich wenige). Und die inkludierten Fliesen sind auch nicht schön genug. Und man möchte auch ein anderes Parkett, andere Bodenbeläge auf der Terrasse. Ne Markise muß auch an die Terrasse. Der Garten muß angelegt werden (man kann unfaßbar viel Geld selbst in einen kleinen Garten versenken). Im Keller ein Hobbyraum. Und ein 2. Bad im Dachgeschoß. Und niemand kann erwarten, daß man die abgeranzte Küche aus der alten Wohnung in das schöne neue Haus einbaut. Natürlich muß da eine neue Küche rein. Und jetzt ist es was eigenes für immer - da darf die Küche auch etwas teurer sein. Und hast Du nicht gesehen sind es 50.000 € Mehrkosten.
Bei Gebraucht-Objekt renoviert man auch so vor sich hin, Böden, Fliesen, Neue Fenster, Bad sanieren.... und natürlich die Küche (die Küche ist in Deutschland ein Statussymbol - auch wenn nachher nur Lieferando kommt).
Und dann bricht die Familienkutsche zusammen und ein neuer Wagen muß her oder es kündigt sich unerwartet Nachwuchs an.....
@antje: versuche gerade den Unterschied zur Miete herauszufinden und kann keinen Vorteil erkennen. Miete muss immer bezahlt werden, komme da was wolle. Hypothekendarlehn kann man in einer Notsituation für eine bestimmte Zeit aussetzen. Wohnzuschuss kann für Miete und Hauskauf gleichermaßen beantragt werden.
Miete hat lediglich in der Konsumgesellschaft voreile. Im Vergleich zum Kauf ist die Monatliche Miete geringer. Die Mieter kann die Differenz für Konsum wie z.B. Reisen, Auto oder Smartphone aus. jemand der zur Miete wohnt und sich ein Auto least hat ein gutes Gefühl das ihn täuscht, weil ihm tatsächlich nichts gehört. Jemand der eine Immobilie finanziert hat kann damit arbeiten. Beispielsweise ist die PKW Versicherung für Immobilienbesitzer günstiger. Vergleicht man Miete und Eigenheim nach 30 Jahren, wird man feststellen, dass die Miete sich um das 4-facher erhöht hat, während der Immobilienbesitzer 0,-€/Mon. bezahlt.
Hasens-Frau: Die Idee das Haus zu verkaufen und das Wohnrecht zu behalten bedeutet dass du in deinem Haus wohnst und monatlich Geld vom Hauskäufer bekommst? Das würde bedeuten, dass du von den 100% Hauspreis 80% zurückbekommst sodass du lediglich 20% für die Immobilie bezahlt hast während die Miete in gleichem Zeitraum um das 4-fache gestiegen ist. Diese Art der "Rentenversicherung" spricht ebenfalls für Immobilienkauf.
Nein, ganz so ist es nicht. Es gibt, wie erwähnt, unterschiedliche Modelle und wir werden uns wohl dafür entscheiden, einen Teil des Hauses zu verkaufen und für den Rest dann unsererseits ein monatliches sogenanntes "Nutzungsentgeld" an den neuen Miteigentümer zu zahlen. Die Entscheidungshoheit über alles, was mit dem Haus passiert, bleibt bei uns und wir dürften auch vermieten ( ist eigentlich ein Zweifamilienhaus) und haben zusätzlich juristische Unterstützung, wenn es z.B. um die Beantragung von Fördergeldern für Sanierungsmassnahmen geht. Ich will jetzt unsere genauen Zahlen nicht bekantgeben, aber mal eine einfache Beispielsrechnung: Gesamtwert Haus / Grundstück: 400 000 € Teilverkauf bringt: 200 000 € mtl Nutzungsentgeld: 400 €
So ungefähr und wirklich sehr vereinfacht gerechnet. Es sind nicht unsere Zahlen, aber bei uns wird es so sein (wenn wir uns für diesen Weg entscheiden sollten), daß wir zum Einen das Nutzungsentgeld finanziell kaum spüren werden und zum Anderen deutlich weniger für Sanierung / Umbau ausgeben müssen, als wir durch den Teilverkauf erlösen werden. Dazu kommt noch, daß wir uns einen Neubau in dieser Qualiät und dieser Größenordnung niemals leisten könnten, schon gleich dreimal nicht dort, wo wir jetzt leben.
Zitat von Hases_Frau im Beitrag #58 Allerdings werden wir, wenn wir zum Renteneintritt meines Mannes ins Eigenheim umziehen, ein dann knapp 50 Jahre altes Haus (mit exzellenter Bausubstanz) energetisch sanieren und behindertengerecht umbauen müssen und da bietet sich in unserer Situation - ohne Erben - so ein Teilverkauf einfach an.
warum macht ihr das ? und warum erst zum renteneintritt deines mannes ?
Zitat von ereS im Beitrag #64 warum macht ihr das ? und warum erst zum renteneintritt deines mannes ?
Die zweite Frage ist leicht zu beantworten: Weil zwischen dem Arbeitsplatz meines Mannes und seinem Haus ungefähr 700 km liegen. Das ist in unserer Situation - er arbeitet nicht nur Vollzeit, sondern ist auch meine eingetragene Pflegeperson - keine überbrückbare Entfernung mehr.
Die erste Frage ist mehrdeutig, auf welchen Aspekt beziehst Du Dich konkret ?
Die Aussetzung der Kreditraten wird sicher nur sehr kurzzeitig - wenn überhaupt - machbar sein. In unserem Vertrag war die Option im Standardvertrag der Bank enthalten, den Tilgungsanteil bis zu drei Mal anpassen zu dürfen. Wir haben das nie genutzt.
Man muss bedenken, dass sich die Banken jegliche Flexibilisierung gut bezahlen lassen (über den Zinssatz). Wenn man Optionen haben möchte (z.B. flexible Sondertilgung in zu leisten), hat auch das seinen Preis.
was ist denn aktuell mit dem haus ? steht leer, ist vermietet ? warum bindet man sich im rentenalter nochmal ein haus ans bein ? das ist meine frage und wenn du jetzt schreibst das es so weit weg von eurem jetzigen wohnort ist, kaeme noch die frage, will man sich wirklich nochmal so veraendern ? das bedeutet ja alles aufzugeben und komplett neu anzufangen
Damit habe ich keine Erfahrung. Macht das jede Bank einfach so?
Nein, das muss im Kreditvertrag vereinbart werden und soweit mir bekannt für max. 3 Monate.
Meine Eltern haben das damals andersrum gemacht, die haben eine kürzere Laufzeit gewählt, damit sie nicht 25 Jahre sondern nach 15 Jahren den Kredit durchhaben. Allerdings mussten die damals 50% Eigenkapital nachweisen. Wenn die Bank mitspielt, ist manches möglich. Eins unsrer Kinder finanziert die Immobilie sehr waghalsig, wenn da bei einem der Job wegbricht...aber die rechnen sehr sehr genau und leisten sich nix, außer ihrer Immobilie. Ob das nun das Wahre ist?
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Aktuell lebt meine Schwiegermutter im unteren Teil des Hauses - mein Schwiegervater ist im Oktober verstorben - die obere Wohnung war von jeher nur sporadisch bewohnt, bzw wurde von den Schwiegereltern mitgenutzt. Wir binden uns dieses Haus nicht neu ans Bein, vielmehr haben mein Mann und sein Vater (der vom Fach war) es in den 1980er Jahren gemeinsam gebaut und seit gut 20 Jahren ist mein Mann der alleinige Eigentümer. Ich brauche aufgrund meiner Erkrankung mehr Platz als andere Menschen (das Haus ist ca 250 qm groß, das Grundstück hat ca 1000 qm), habe dort oben die bessere medizinische Versorgung als hier ( "nur noch" 300 km in die einzige deutsche Spezialklinik, nicht mehr knapp 1000 wie jetzt) und mein Mann hat dort immer noch den Großteil seines Freundeskreises, die er dann auch mal spontan auf einen Kaffee treffen kann, was aktuell extrem schwierig ist (weder sind wir hier besuchbar, noch kann ich länger als ein, zwei Stunden alleine bleiben, das reicht nicht, um hochzufahren.)
Ausser der rein emotionalen Tatsache, daß ich an unserem derzeitigen Wohnort tief verwurzelt bin, spricht einfach nichts gegen diesen Umzug. Und ich habe ja krankheitshalber nichts mehr von der wunderschönen Umgebung hier - mal ganz platt formuliert, ist es völlig wumpe, in welchem Teil Deutschlands mein Pflegebett steht -, also ist es sinnvoller, das Augenmerk darauf zu richten, wo mein Mann sich wohl fühlt.
Und grundsätzlich schön ist es da oben auch, wir tauschen nur die eine Urlaubsregion gegen eine andere.
Zitat Der bezahlt hat, was ich auch bezahlt habe - aber natürlich nicht, was ich reinrenoviert hatte (ein paar tausend Euro) und natürlich ist kein Mehrwert durch reine Gebühren entstanden. Der Spaß hat mich letztlich für etwas mehr als 3 Jahre dort Wohnen neben den ganz normalen Kreditzinsen (die damals bei 7 % im Jahr lagen!!!!) einen nicht ganz niedrigen 5stelligen Betrag gekostet.
Dann mußt Du aber verdammt viel in die Renovierung gepulvert haben - wenn der Käufer das bezahlt hast, was Du bezahlt hast, und zusätzlich die Kreditzinsen UND noch ~50.000 angefallen sind!
Allerdings - was hättest Du denn für diese Wohnung in Deiner Ausbaustufe an Miete gezahlt? Das mußt Du ja gegenrechnen, bevor Du sagen kannst „Ich habe soviel mehr bezahlt“!
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Nora, ich habe damals für 245.000 gekauft und auch wieder verkauft. Ich hatte etwa 8.000 reingesteckt für Parkettboden und ein paar weitere Renovierungen. Ich hatte 3.45 % Grunderwerbsteuer bezahlt, sind ca 8.500. Dazu Notar, Grundschuldbestellung und ein paar andere Gebühren, aber immerhin kein Makler. Das waren wohl so überschlägig 2.000 . Und dann Zinsen pro Jahr etwa 11.000 (und ich hatte solides Eigenkapital von fast 30 % der gesamten Kosten). Der Spaß hat mich also für 3 Jahre 33.000 Zinsen und 18.500 Renovierung und Kaufnebenkosten gekostet. Also überschlagen 50.000. Eine vergleichbare Wohnung kostete zu der Zeit etwa 650 kalt im Monat. Das wären in 3 Jahren 23.400 gewesen.
Und ich hatte noch Glück und musste keine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen, weil die Darlehen umgeschrieben wurden. Das wäre bei dem Zinssatz unbezahlbar gewesen.
Natürlich ist es mein persönliches Problem, wenn ich in der Wohnung nicht länger geblieben bin. Aber das Leben läuft halt nicht immer so, wie man sich das vorstellt. Zinsen sinken und steigen. Angebote und Nachfrage ändern sich. Und ich glaube, die wenigsten Menschen können wirklich 10 Jahre vorher sehen.
Kommt halt auch wahrscheinlich drauf an, wo das Objekt der Begierde liegt.
Eine Wohnung oder Haus in einer guten Lage kann man problemlos verkaufen.
Ich bin froh um unser Haus, es ermöglicht uns, früher in Rente zu gehen und dann noch sehr gut leben zu können.
Als wir jung waren haben wir nicht konkret an die Rente gedacht, jetzt ist das Thema relativ nahe. Und die Miete ist hat ein ziemlicher Batzen Geld, der einfach von der Rente weggeht.
@vanessab. Das war auch mein Grundgedanke. Zusatz Rentenversicherung - Niemand weiß ob es die Versicherungsgesellschaft im Rentenalter noch gibt. gesetzliche Rente - Wie viel Waren und Dienstleistungen bekomme ich für die ausgezahlte Rente? Sozialstaat - Werden Rentner Zuschüsse vom Staat bekommen?
Die bezahlte Immobilie wird es auch im Rentenalter geben. Irgend jemand wird immer etwas Geld für eine Immobilie geben sodass man als Rentner überleben kann.
Zitat von Fritz im Beitrag #74Zusatz Rentenversicherung - Niemand weiß ob es die Versicherungsgesellschaft im Rentenalter noch gibt. gesetzliche Rente - Wie viel Waren und Dienstleistungen bekomme ich für die ausgezahlte Rente? Sozialstaat - Werden Rentner Zuschüsse vom Staat bekommen?
Die bezahlte Immobilie wird es auch im Rentenalter geben. Irgend jemand wird immer etwas Geld für eine Immobilie geben sodass man als Rentner überleben kann.
Ja, klar gibt es immer Unwägbarkeiten. Die können aber auch das Haus betreffen - die Nachbarschaft verändert sich zum Nachteil, es werden Bodenbelastungen gefunden, die Einflugschneise verlagert sich... Und ja, irgendwer wird dir vermutlich etwas Geld für die Immobilie geben. Aber wieviel?
Und was du dir dafür dann kaufen kannst, weiß auch niemand.
Exkurs: Ich selbst war schon in der Situation eine Immobilie verkaufen oder vermieten zu wollen, es aber nicht zu können mangels Nachfrage. Ich wollte Werbungskosten für das Haus trotzdem geltend machen und musste dafür meine Vermietungsabsicht dem Finanzamt gegenüber glaubhaft machen. Ich konnte ihnen glaubhaft machen, dass der Markt so zusammengebrochen ist, dass ich keine Chance hatte und weitere Bemühungen rausgeworfenes Geld gewesen wären, siehe hier: https://www.t-online.de/finanzen/immobil...nordhessen.html Zitat: In den strukturschwachen ländlichen Gegenden [..] versuchen zurzeit viele Hausbesitzer, ihre Immobilien zu verkaufen, weil sie zu einer finanziellen Belastung geworden sind. Allerdings: Es finden sich keine Käufer, noch nicht einmal bei einer Zwangsversteigerung. Die Eigentümer bleiben also auf ihrem Immobilienvermögen sitzen -
Seither hat es sich zum Glück etwas gedreht wegen eines Infrastrukturprojekts dort, aber es kann halt auch andersrum kommen.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!