Puuuh, so viele Informationen verwirren noch mehr und lassen mich noch weniger zu einen Entschluss kommen. Bin verwirrt, was tun? Miete oder kaufen?
Geldentwertung/ Inflation betrifft Guthaben und Schulden: Zur Zeit in Deutschland ca. 6%. Bin ich zur Miete, wird vermutlich die Miete mindestens um den Wert der Inflation steigen, da die Miete die Rendite des Hauseigentümers ist. Dagegen wird mein erspartes Geld um die Inflation an Kaufkraft sinken.
Haus kauf: Hypothekenzins ca. 0,75% abzüglich 6% Inflation = -5,25% Zinsen. Wenn man es mir richtig gesagt hat, wird sich der Hypothekenschuld beim Eigentumserwerb um -5,75% verringern. Bedeutet das, jetzt Eigentum erwerben ist nicht nur eine gute Geldanlage?
Die Verwirrung und Fülle von Infos und verschiedenen Aspekten sollte klar machen, dass diese Entscheidung nicht einfach mal so gefällt werden sollte und es eben nicht genügt, nur Kaufpreis vs aufsummierte Mieten gegenzurechnen, sondern man sich gescheiter von jemandem seriös beraten lassen sollte. Und nein, nicht bloss von der Bank, die einem den Kredit andrehen will.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Fritz im Beitrag #26[...] Geldentwertung/ Inflation betrifft Guthaben und Schulden: Zur Zeit in Deutschland ca. 6%. [...]
Haus kauf: Hypothekenzins ca. 0,75% abzüglich 6% Inflation = -5,25% Zinsen. Wenn man es mir richtig gesagt hat, wird sich der Hypothekenschuld beim Eigentumserwerb um -5,75% verringern. Bedeutet das, jetzt Eigentum erwerben ist nicht nur eine gute Geldanlage?
(gefettet von mir)
Ganz so leicht ist die Frage nicht zu beantworten, Du solltest auch bedenken:
- Wie lang wird die Kreditlaufzeit sein? Je länger, umso unsicherer ist das Eintreten der derzeit geplanten Parameter (z. B. Inflation) im Zeitverlauf - Deine Bank möchte den vereinbarten Zins von Dir - unabhängig davon, wie sich die jetzt schön eingerechnet Inflation entwickelt - wenn Du wenig tilgen kannst, läufst Du Gefahr, nach Ablauf der Zinsbindungsfrist und die Breduille zu kommen, weil dann die Bauzinsen hoch sein könnten und Du noch einen hohen Darlehensrest hast - ob die derzeit angebotenen Immobilien tatsächlich ihren Preis wert sind, ist fraglich - in manchen Gegenden sind die Preise in den letzten Jahren explodiert, weil viele u. a. wegen geringer Guthabenzinsen in Betongold investieren möchten... den Rest regelt der Markt. Kann sich auch als Immobilienblase entpuppen...
Auch wenn Dich die ganzen Informationen verwirren - es gibt in dieser Frage keine klare Antwort - Man muss vieles bedenken, die eigenen Bedürfnisse berücksichtigen, Risiken abwägen. Und da die meisten Privatpersonen, wenn überhaupt, nur 1-2 x im Leben eine Immobilie kaufen, sind sie auch nicht geübt darin, alles objektiv abzuwägen und eine Immobilie richtig einzuschätzen.
Ich konnte und kann mir schlicht keinen Wohnungs- oder Hauskauf leisten. Zu lange studiert, zu lange als AE Teilzeit gearbeitet. Da geht sich hier in Österreich in meinem Bundesland einfach Eigentum nicht aus (außer ich hätte mich in den letzten 20 Jahren von Steinen ernährt).
jetzt habe ich eine günstige Dienstwohnung zur Miete - beruhigt mich ungemein.
Zitat von bazeba im Beitrag #29Ich konnte und kann mir schlicht keinen Wohnungs- oder Hauskauf leisten. Zu lange studiert, zu lange als AE Teilzeit gearbeitet. Da geht sich hier in Österreich in meinem Bundesland einfach Eigentum nicht aus (außer ich hätte mich in den letzten 20 Jahren von Steinen ernährt).
jetzt habe ich eine günstige Dienstwohnung zur Miete - beruhigt mich ungemein.
Bei mir genauso. Zu lange studiert und viele Jahre Teilzeit (aus gesundheitlichen Gründen) gearbeitet. Dazu befristete Arbeitsverträge bis zu meinem 40. Lebensjahr. Ich bin auch häufig umgezogen, was als Mieter unkomplizierter ist.
Die Miete ist beileibe nicht die Rendite des Eigentümers - die Miete deckt die Zinsen des aufgenommenen Kapitals (die wenigsten Eigentümer kaufen Cash - und selbst wenn - würde der Eigentümer sein Geld anderweitig anlegen, bekäme er deutlich bessere Rendite) und sie deckt auch Instandhaltungsarbeiten (Du kannst das ganz gut sehen, wenn Du die Nebenkostenabrechnung einer Wohnanlage vergleichst - es gibt "nicht umlagefähige Nebenkosten" - die summieren sich zu ca. 1/3 der Nebenkosten auf.
Sprich: Ein Eigentümer bezahlt etwa 30 % mehr Nebenkosten als ein Mieter. Bei einem Haus fallen diese Kosten ja durchaus auch an - und der Vermieter kann sie nicht umlegen. Die Miete muß solche Kosten natürlich auch abdecken.
Es gibt Gründe, warum so wenige Wohnungen zur Vermietung angeboten werden - Wohnungsbau zum Zwecke der Vermietung ist nicht besonders rentabel (wenn die Wohnung nicht schon seit 50 Jahren im Familienbesitz ist). Man muß ja bei Vermietung auch immer berücksichtigen, daß man Leerstand hat (oft zwischen 2 Vermietungen 1 Monat), daß vor einer Neuvermietung Renovierungsarbeiten anfallen, die nicht vom Mieter zu tragen sind, daß größere Investitionen anstehen (und bei weitem nicht immer ist der Kreditzinssatz so günstig wie derzeit). Von Mietausfällen und Mietnomaden mal ganz zu schweigen (machen wir uns nichts vor - 99,9 % der Mietverhältnisse laufen normal - aber 0,1 % solcher Fälle tun privaten Vermietern sehr sehr weh).
Und beim Kauf sind die Nebenkosten des Kaufs nicht zu vernachlässigen - benötigt man einen Makler, summiert sich Maklercourtage, Notar und Grunderwerbssteuer auf locker 10 % des Kaufpreises auf - dem steht kein "Materialwert" der Immobilie gegenüber - aber Du brauchst das Kapital. Bei einem 500.000 € Haus/Wohnung sind das 50.000 €, die Du finanzieren mußt ZUZÜGLICH zum Kaufpreis.
Und mt 500.000 bekommst Du in vielen Gegenden nichts großartiges. In München gerade mal ne 2 Zimmerwohnung Neubau.
Zitat von Puls im Beitrag #28[quote="Fritz"|p33793][...] Geldentwertung/ Inflation betrifft Guthaben und Schulden: Zur Zeit in Deutschland ca. 6%. [...]
Haus kauf: Hypothekenzins ca. 0,75% abzüglich 6% Inflation = -5,25% Zinsen. Wenn man es mir richtig gesagt hat, wird sich der Hypothekenschuld beim Eigentumserwerb um -5,75% verringern. Bedeutet das, jetzt Eigentum erwerben ist nicht nur eine gute Geldanlage?
Die Hoffnung auf teilweise oder vollkommene Entschuldung in inflationären Phasen darf nur der Staat berechtigt haben, alle anderen Nutznießer dieser Konstellation wurden zumindest in der Vergangenheit anschließend zu Kasse gebeten. Stichwort Hauszinssteuer.
Generell sagt man, dass derjenige, der mit dem gleichen Vermögen aus einer inflationären Phase rauskommt, wie er reingegangen ist, bereits Inflationsgewinner ist. Ob die mittlerweile trabende Inflation weitertrabt-- wer weiss das schon; genauso wie generell schon weit vor den apokalyptischen Reitern die Menschen in inflationsgesicherte Werte geflüchtet sind, was wiederum usw usw usw.....
Du kannst Dich nur für etwas entscheiden, was Du Dir leisten kannst und womit Du Dich wohl fühlst.
Nicht jeder kann gut mit einer halben Million Eure Schulden gut schlafen. Nicht in jeder Stadt gibt es für einen akzeptablen Preis ein akzeptables Objekt Nicht jeder glaubt, er müsse was vererben Nicht jeder potentielle Erbe legt überhaupt Wert darauf, daß sich die Eltern krumm legen für etwas, was man selbst dann gar nicht will. Nicht immer sind beide Partner der gleichen Meinung, was Immobilien angeht. Nicht jeder möchte sich langfristig so einschränken.
Und hier mal eine kleine Beispielrechnung (ausgehend von einem familientauglichen Kaufobjekt, Kaufpreis 600.000 €, Eigenkapital 150.000,00 €, Darlehensbedarf: 500.000 €)
Bei einem Zinssatz von 1,5 % und einer Tilgung von 3 % pro Jahr beträgt die Monatsrate 1.875 €. Dazu kommen natürlich Nebenkosten und Instandhaltungsrücklagen. Am Ende der Zinsbindung von 10 Jahren stehen dann immer noch 338.250 € (gerundet) Schulden.
Abgezahlt ist ca. nach 27 Jahren.
Da sollte man aber schon wieder gut Rücklagen zusätzlich gebildet haben für allfällige Renovierungen wie Fassadenanstrich, Dach, Bad usw.
Wenn Immobilie kaufen schwer bis unmöglich ist, stellt sich die Frage wie machen das die Immobilienkäufer? Es können doch nicht alle im Lotto gewonnen haben? Angenommen ich kann 27 Jahre lang die Rate von 1800,-€ bezahlen, habe ich gehört dass es anschließend möglich ist die Immobilie zu verkaufen und das Wohnrecht zu behalten. Dann würde ich von dem Käufer Monatlich Geld bekommen und in der Immobilie wohnen. Folglich käme ein Teil des Immobilienpreises zurück und würde meine Rente aufbessern. Hat damit jemand Erfahrung gemacht?
Nein, damit habe ich keine Erfahrung. Es gibt verschiedene Modelle, eine Immobilie zu verkaufen und ein Wohnrecht zu behalten. Das wird aber eher bei Leuten Ü80 in Betracht kommen Je jünger, desto niedriger der Immobilienpreis bei solchen Verträgen (hohes Risiko, dass die Immobilie lange mit dem Wohnrecht belastet sein wird).
Für Wohnungen/Häuser, die mit einem Wohnrecht für eine bestimmte Person belastet in den Verkauf gehen, bekommt man in der Regel wesentlich weniger Verkaufserlös. Denn dauerhaftes Wohnrecht für eine andere Person - sei das der Vorbesitzer oder der neue Käufer - schränkt den Gebrauch der Immobilie für den neuen Käufer deutlich ein, weshalb er sich nur zu einem tieferen Preis drauf einlassen dürfte. Sofern sich überhaupt jemand findet.
Und wiedo müsste der neue Besitzer dir monatlich Geld zahlen, während du drin wohnen bleibst? Er kauft dir die Hütte ab, klar, den Kaufpreis muss er dir überweisen. Aber ab dem Zeitpunkt, ab dem ihm das Haus gehört, musst du ihm Miete zahlen, auch mit Wohnrecht. Es sei denn, du versuchst ihm einen Verkaufsvertrag aufzuzwingen, der mietfreies Wohnrecht für dich enthält. Oder bloss symbolische Miete für 100 Euro. Dann viel Spass beim Suchen eines Käufers, der einen für ihn derart ungünstigen Vertrag akzeptiert… Oder aber, er lässt sich zwar drauf ein, drückt den Kaufpreis aber auf einen lächerlich niedrigen Wert. denn von einem Haus, das mit Miete-freien Wohnrecht belastet ist, hat der Käufer erst mal nichts, weshalb er sich nur drauf einlässt, wenn er dafür an anderer Stelle profitiert, also von einem sehr tiefen Kaufpreis.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Ja - ich kann Dir das sagen: Immobilie kaufen heißt sparen sparen sparen und idealerweise sehr sehr früh damit anfangen. Vorausgesetzt Du bekommst nicht im Laufe Deines Lebens ein großzügiges Erbe.
Ich kann von mir sagen: Kein Erbe - und der erste Bausparvertrag mit 16 - zeitgleich mit dem Ausbildungsvertrag.
Und ich bin statt in eine WG ausgezogen in eine gekaufte 1 ZKB. Und glaub mir - als gerade mal 1 Jahr ausgelernte Arbeitende habe ich nächtelang nicht geschlafen bei der Aussicht, damals 60.000 DM Schulden zu haben. (Diese Wohnung kostete damals 72.000 DM zuzüglich Kauf-Nebenkosten - also etwa knapp 80.000 DM - davon hatte ich - wir erinnern uns - sparen sparen sparen.... - immerhin 20.000 DM angespart).
Und ich kann Dir - rückblickend - versichern - ich habe mein Leben lang monatlich DEUTLICH mehr abgedrückt fürs Wohnen als ein typischer Mieter - weil ich möglichst schnell abbezahlen wollte. Ich habe aber auch dem Staat und Notaren eine Menge Geld "geschenkt" beim Kauf und Verkauf - allein dafür dürfte ich 2 - 3 Jahre Sparleistung erarbeitet haben.
Das muß man wollen. Das erfordert halt jahrzehntelang Spardisziplin und die Bereitschaft, sich einzuschränken oder einen zusätzlichen Nebenjob zu haben. Das wollen definitiv die meisten Menschen nicht (hallo - die meisten sind nichtmal in der Lage, genug für ein Auto im Vorfeld anzusparen - und zahlen es lieber in Raten ab. Es gibt Menschen, die kaufen Fernseher auf Raten.). Ich hatte jahrelang kein Auto.
Es ist einfach so: Du kannst einen Euro nur einmal ausgeben - also mußt Du entscheiden, wofür und entscheiden, welchen Dingen Du den größten Stellenwert beimißt. Wenn das Wohnen ist - mach das, kauf was. Wenn das Reisen ist - dann hast Du das Geld nicht für Wohnen. Und wenn das Auto ist, wird auch für Wohnen nicht soviel Geld zur Verfügung stehen.
Zitat von Fritz im Beitrag #34Wenn Immobilie kaufen schwer bis unmöglich ist, stellt sich die Frage wie machen das die Immobilienkäufer? Es können doch nicht alle im Lotto gewonnen haben? Angenommen ich kann 27 Jahre lang die Rate von 1800,-€ bezahlen, habe ich gehört dass es anschließend möglich ist die Immobilie zu verkaufen und das Wohnrecht zu behalten. Dann würde ich von dem Käufer Monatlich Geld bekommen und in der Immobilie wohnen. Folglich käme ein Teil des Immobilienpreises zurück und würde meine Rente aufbessern. Hat damit jemand Erfahrung gemacht?
dafür brauchst Du halt den entsprechenden Markt. Angenommen, nur mal angenommen, unsere Regierung kommt zu dem Schluss, dass EFH reine Dreckschleudern sind und nudget die Bevölkerung in Wohnungen in der Stadt oder angenommen, nur mal angenommen, die Demografie entwickelt sich so, dass weit mehr alte Menschen als junge Menschen in D in 27 Jahren wohnen, angenommen, nur mal angenommen, der Zeitgeist wandelt sich von EFH aufm Land zu Wohnung in der Stadt, angenommen, nur mal angenommen, die ländlichen Räume werden weniger erschlossen wie der städtische Raum (sieh Punkt 1), angenommen, nur mal angenommen, wir haben in 27 Jahren einen horrenden Fachkräftemangel oder befinden uns in einer Landschaft der Megakonzerne, angenommen, nur mal angenommen EFH Besitzer werden durch Abgaben oder Gesetzesänderungen kräftig zur Kasse gebeten.....dürfte der Markt für Dein Vorhaben eher... Deinen Interessen zuwider laufen. Lebenslanges Wohnrecht übrigens eingepreist. Alternativ zahlst Du dann Miete. Geht gut, weil: siehe oben, diese Annahmen noch nicht oder gar nicht eingetreten sind und der Markt es aktuell erlaubt. Vor 20 / 30 Jahren wären die Menschen lachend vom Stuhl gekippt, hätte man das angeboten. Angebot, Nachfrage und so.
Zitat[quote=Horus p33383] Erben ... bist du sicher, dass die erwachsenen Kinder - die bei deinem Ableben sicherlich selber bereits jenseits der 40 sein werden, eher jenseits der 50, und deshalb bis dahin auch bereits Geld in Kauf oder in Miete investiert haben, denn bis dahin müssen sie ja auch schon irgendwo wohnen - bist du sicher, dass die "Kinder" mit der Immobilie dann was anfangen können? Einem dann nicht mehr taufrischen Haus, das in meisten Fällen der Renovation bedarf? Entspricht es ihren Bedürfnissen? Bei mehreren Kindern, bist du sicher, dass die Erbteilung ohne Zoff und ohne finanzielle Belastung der Erben über die Bühne gehen kann (soll einer das Haus übernehmen und die anderen auszahlen, muss er sich das erst mal leisten können). Ich jedenfalls bin froh, dass mein Bruder und ich keine Immobilie erben werden. Ich seh' es gerade aktuell am Erbfall bei meinem Lebenspartner - gigantischer Aufwand, um das Elternhaus bei 4 Erben einigermassen sinnvoll "verwerten" zu können. Zumal alle 3 Geschwister meines Lebenspartners selber auch längst schon gebaut haben.
Langer Erbrede kurzer Sinn: der Aspekt "weitervererben" wird von der Elterngeneration nicht selten massiv überbewertet.
Yepp. Meine Eltern besitzen ein Mehrfamilienhaus Baujahr 1906. 1995 Dach neu gedeckt, Heizung Sanitär ebenfalls 1995 neu. Schnitt der Wohnungen, für heutige Ansprüche nicht durchdacht, Miniküche, Minibad, Durchgangszimmer. Devise - warm und trocken, aber schlicht und nicht größer als 60 m². Aber hinten einen kleinen Garten. Keine Parkmöglichkeiten vor dem Haus, auch nicht dahinter, Zugang ins Haus nicht barrierefrei. Ich lebe nicht mehr da, die Enkel leben nicht mehr da, hat was mit der Infrastruktur der Gegend zu tun. Bei uns wird viel gependelt. Kleinstadt am Poppes der Welt. Das wird mein Bruder erben, da er im Haus wohnt. Er hat keine Familie, es bekommen also im nächsten Erbfall meine Kinder, die es verkaufen oder verschenken müssen. Die Gegend ist nicht angesagt, da kommt auch nicht viel rüber. Aber wir haben fast 15 Jahre als Gesamtfamilie, Modell Mehrgenerationenhaus, zusammengelebt, auch ne schöne Erfahrung für die Familie.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Fazit: Haus kaufen ist teuer und schlecht, Miete bezahlen ist angenehm, verantwortungslos und günstiger. Mir ist lediglich bekannt dass Baugenossenschaften hohe Gewinne mit den Mieteinnahmen machten. Mieter beschwerten sich über die hohen Mieten weshalb der Bund daraufhin Mitpreisbremse/ Mietdeckel einführte. Andererseits ist mir noch kein Fall bekannt, dass es jemand leid tat eine eigene Immobilie gekauft zu haben.
In meinem Briefkasten lag die Werbung einer Firma, die Immobilien kauft und dem Eigentümer das Wohnrecht lässt. Dieser Werbeflyer brachte mich auf die Idee, selbst eine Immobilie zu kaufen. Andererseits wäre das eine gute Zusatzrente, wenn ich im Alter mein Haus verkaufen könnte und dafür noch Geld bekäme anstatt Miete zu bezahlen.
Wenn ich sehe, wie hoch die Mieten in den Städten sind sehe ich zum kaufen keinen großen unterschied.
Dann frag mal die ganzen Leute, deren Immobilien zwangsversteigert werden, weil sie sich mit dem Kauf übernommen haben, ob sie es bereuen. (Im Moment hat man immerhin bei einer Zwangsversteigerung gute Chancen, daß der Erlös die Schulden abdeckt - das ist eher neu) Frag die Leute, die Schrottimmobilien an der Backe haben Frag die Leute, wo die Ehe in die Brüche geht, aber die gemeinsame Hypothek bleibt (meine Standesbeamtin kriegt heute noch Lachtränen in den Augen über meinen Satz: Aus einer Ehe kommt man leichter raus als aus einer gemeinsamen Hypothek) Frag die Leute, die 10 Jahre nach Einzug noch gegen den Bauträger klagen.
Und ob eine Investition in Immobilien eine gute Investition ist - bei den derzeitigen Preisen in guter Lage sage ich: Nein.
Gehen wir von 600.000 Investition aus (das ist hier etwa ein kleines Reihenhaus) Mieteinnahme etwa 2.000,00 €/Monat = 24.000 € Jahr
Zinslast im Jahr 1,5 % = 9.000 € Tilgung 3,5 % = 19.500 € (mit der Tilgung ist die Immobilie in 30 Jahren abbezahlt)
Man kann die Zinsen steuerlich geltend machen und die lineare Abschreibung in der Steuererklärung ansetzen (2 %) - macht 21.000 €. Damit sind die Mieteinnahmen steuerfrei - sie decken aber nicht komplett die Ausgaben (Zins + Tilgung) der Immobilie - zudem sind nicht alle Nebenkosten auf den Mieter umlegbar - man kann davon ausgehen, daß bei so einem Objekt etwa 200 € im Monat nicht umlagefähig sind.
Natürlich wächst über die 30 Jahre der Anteil, der nicht mehr der Bank sondern mir gehört. Aber bis zum Ende der 30 Jahre mache ich schon jeden Monat "miese" - und an das Betonkapital komme ich ja nicht ran - das ist wie Festgeld, das ich zwar theoretisch habe, aber nicht aktiv nutzen kann.
Bei Eigennutzung sieht die Rechnung im Ergebnis auch nicht viel anders aus, sie berechnet sich nur etwas anders.
Aber es gibt natürlich Regionen, wo Du für 50.000 € ein Haus mit 1000 qm Grund kaufen kannst - da ist die Situation natürlich ganz anders. Wenn man dort wohnen will, mag und es zukunftsträchtig ist - dann ist es ein guter Baustein für die Zukunft.
Zitat von Fritz im Beitrag #40Fazit: Haus kaufen ist teuer und schlecht, Miete bezahlen ist angenehm, verantwortungslos und günstiger. Mir ist lediglich bekannt dass Baugenossenschaften hohe Gewinne mit den Mieteinnahmen machten. Mieter beschwerten sich über die hohen Mieten weshalb der Bund daraufhin Mitpreisbremse/ Mietdeckel einführte. Andererseits ist mir noch kein Fall bekannt, dass es jemand leid tat eine eigene Immobilie gekauft zu haben.
In meinem Briefkasten lag die Werbung einer Firma, die Immobilien kauft und dem Eigentümer das Wohnrecht lässt. Dieser Werbeflyer brachte mich auf die Idee, selbst eine Immobilie zu kaufen. Andererseits wäre das eine gute Zusatzrente, wenn ich im Alter mein Haus verkaufen könnte und dafür noch Geld bekäme anstatt Miete zu bezahlen.
Wenn ich sehe, wie hoch die Mieten in den Städten sind sehe ich zum kaufen keinen großen unterschied.
Fritz du meinst den teilverkauf der immobilie ein sehr neues geschaeftsfeld, welches mit vorsicht zu geniessen ist, da es hierfuer noch ueberhaupt keinen rechtlichen rahmen gibt habe neulich einen bericht darueber gesehen, da sollte man grundsaetzlich sehr vorsichtig mit sein, denn derjenige der dir einen teil deiner immobilie abkauft, will daran geld verdienen, und das verdient er zu deinen lasten
Auch eine Firma, die Immobilien aufkauft und dem Vorbesitzer das Wohnrecht lässt, macht irgendwie Gewinn bzw. will das. Auf Kosten des Vorbesitzers. Was aber im Werbeprospekt eher nicht geschrieben steht. Was fast zu gut klingt, um wahr zu sein (Hütte verkaufen, ewig drin wohnen bleiben dürfen und noch Geld dafür bekommen), ist meistens tatsächlich zu gut, hat also garantiert einen Haken.
Und nein, die Kernaussage der Posts hier, die zur Vorsicht raten, ist nicht „kaufen = böse, mieten = günstiger“. Sondern die Kernaussagen sind: - es ist blauäugig, nur den Kaufpreis einer Immobilie mit den aufsummierten Mieten zu vergleichen, um zu sehen, womit man günstiger fährt. Sondern der wahre Preis, den man bei Kauf hinblättern oder mit Kreditaufnahme abdecken muss, ist DEUTLICH höher als der angegebene Kaufpreis. - Günstige Immobilien in Hochpreisgegenden haben meistens einen Haken, in der Regel: sehr hoher Renovationsbedarf. - Auch beim Kauf bezahlst du jemandem zusätzliches Geld, ohne einen Gegenwert zu bekommen, nämlich die Zinsen an die Bank. - Wo Mietpreise hoch sind, sind auch Kaufpreise für eine brauchbare Immobilie hoch. Wer sich über teure Mieten in den Städten beklagt, wird sich auch über hohe Kaufpreise in den gleichen Städten beklagen. - was im Werbeprospekt super klingt, hat meistens einen Haken. Keine werbende Firma macht irgendetwas aus reiner Nächstenliebe, sondern die wollen alle nur verdienen.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Das sind jetzt alles Perspektiven aus der finanziellen Richtung, wichtig finde ich aber nach wie vor auch, sich selbst die Frage zu beantworten, wie du wohnen möchtest. Wie stellst du dir dein Leben und damit Wohnen vor? So wie es nichts nützt, etwas kaufen zu wollen, wenn man es nicht finanzieren kann, so ist es sinnlos, die Vorzüge bzw. Nachteile des Mietens/ Kaufens aus sozioligscher/ psychologischer/ praktischer Sicht aus dem Auge zu verlieren. Was nützt dir z.B. die tollste Immobilie, wenn du dafür täglich ewig lange zum Job pendeln musst? Oder wenn du dauernd umziehst? (Nur als Beispiel) Soll es nur eine Investition sein oder willst du es für dich nutzen? Siehst du den Nutzen im Jetzt oder guckst du eher darauf, was du irgendwann in ferner Zukunft mit dem Objekt anfangen kannst (Wiederverkauf)? Das Ganze ist ja ein Gesamtpaket, die nackten Zahlen bringen dich da nur einen Schritt von vielen weiter.
Letztendlich ist das doch ganz einfach: Der Vorteil des einen ist der Nachteil des anderen.
Zum Eigentum kann ich nur mit entsprechendem Eigenkapital raten. Und die Kreditraten sollten auch bei finanziellen Einkommenseinbußen zu stemmen sein. Denn zur Rate kommen ja auch noch die Nebenkosten hinzu und die sind im Normalfall mehr als bei einem Mietobjekt. Ich kenne da Leute, die zahlen € 1.000,00 und mehr, denen bleibt am Ende des Monats nichts. Wer das will, bitte schön.
hm, meine Eltern haben vor 30 Jahren das Haus gekauft, weil mein Vater ein Gewerbe hatte und dringend nach neuen Räumen suchte, weil in das alte Büro bereits zweimal eingebrochen wurde. Meine Eltern zahlten also Miete für die Wohnung und Miete fürs Gewerbe, sie suchten also gezielt nach einer Immobilie in der sie beides unterbringen konnten. Neubau war finanziell nicht drin, Finanzierung über die Bank eh schon schwierig, weil beide über 50 waren. Die Bank forderte damals 50% Eigenkapital und zur Unterschrift meiner Eltern, kam die meine. Ich war damals jung und Gutverdiener. Ich wohn seit 10 Jahren nicht mehr da, mein Vater hat seit 10 Jahren keine Firma mehr, der Hauskredit ist abbezahlt. Die Haustechnik ist veraltet, wird aber von meinen Eltern nicht mehr erneuert, die sind bescheiden. Ich wohne mit meinem LG ebenfalls in einer eigenen Immobilie, weil wir auch eine Firma haben, die großer geeigneter Räumlichkeiten bedarf. Alte durch uns ausgebaute Scheune in guter Lage. Wir machen aber immer nur was, wenn Geld vorhanden ist und da tut sich manches Jahr gar nichts. Vorteil, wir sind gelernte Bauhandwerker, müssen also nicht ständig jemanden bitten und bezahlen. Das unsre Heizung auch in die Jahre gekommen ist, merken wir am monatlichen Abschlag. Ansonsten sind eigenes Haus und Hof schon was feines, schon alleine das die elendige Parkplatzsuche nach Feierabend wegfällt. Hoftor auf und reinfahren. Da wir demnächst von Neben zu Hauptstraße umgebaut werden, fällt die himmlische Feierabend und Wochenendruhe weg, aber die hatten die, die an der vormaligen Hauptstraße wohnten auch nicht. Bisher fand ich eigenes Haus mit Grundstück toll, selbst im Herbst mit stundenlangem Laubfegen oder im Winter bei Schnee, weils ein Eckgrundstück ist.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Die Faustformel für Nebenkosten kann man (ich kenne es aus jeder Sicht: Eigentümer, Mieter, Vermieter und Verwaltung) sagen: Eigentümer haben ca. 30 % mehr Nebenkosten bei der gleichen Wohnung. Das sind die, die man nicht auf den Mieter umlegen darf. Natürlich variiert das je nach Alter der Immobilie und Beschlüssen der Eigentümergemeinschaft, aber pi mal Daumen kann man damit rechnen.
Und zu großen Teilen ist es halt eine Rechenaufgabe, ob man sich eine Immobilie erlauben kann.
Zitat von Horus im Beitrag #44Auch eine Firma, die Immobilien aufkauft und dem Vorbesitzer das Wohnrecht lässt, macht irgendwie Gewinn bzw. will das. Auf Kosten des Vorbesitzers. Was aber im Werbeprospekt eher nicht geschrieben steht. Was fast zu gut klingt, um wahr zu sein (Hütte verkaufen, ewig drin wohnen bleiben dürfen und noch Geld dafür bekommen), ist meistens tatsächlich zu gut, hat also garantiert einen Haken. [...]
Ja klar, aber den Haken kann man gut erkennen, wenn man sich die Konditionen ansieht.
Die Immobilie wird zu einem viel niedrigerem Preis den Eigentümer wechseln, wenn sie mit einem Wohnrecht belastet ist. Man ermittelt die zu erwartenden Lebensjahre des Bewohners anhand der Sterbetafel zzgl. ein paar Jahre "Langlebigkeitsrisiko", multipliziert diese Jahre mit einer für die Immobilie üblichen Jahresmiete und zieht diesen Betrag vom Marktwert des Hauses ab. Das ist so grob die Basis. Früheres Ableben gleich mehr Rendite. Dann kommen noch Feinheiten je nach Vertrag hinzu - wer hält instand, wer versichert, ist ein Restwohnrecht übertragbar usw.
Immobilienhändler werden da gerade sehr kreativ. Es gibt zu wenige Immobilien und viele Interessenten und da lässt man sich etwas einfallen, um "Oma ihr klein (oder groß) Häuschen" abzuluchsen.
Ich bin mir nicht sicher, ob da alle immer richtig verstehen, auf was sie sich einlassen. Immerhin laufen die Verträge über einen Notar - da kann man nur hoffen, dass er gut erläutert, was der Vertrag mit sich bringt.