Zitat von daggy5gram im Beitrag #224Nur eins, ganz persönlicher aspekt. Bin ja bekennende klugscheisserin, nicht nur hier. Was mich schon als kind geärgert hat: wenn das, was ich wirklich besser wusste als mein gegenüber, abgetan wurde. Wissen, das ich mir erarbeitet habe; denkprozesse, die ich durchlaufen habe - das ist ja arbeit und leistung. Und dann kommt da jemand, der/die diese leistung erkennbar nicht erbracht hat (und gefühlt auch nicht bereit ist, dies zu tun) und stellt ihre diffuse meinung mit meinem wissen auf eine stufe. Weil ich ja nur besserwisserei betreibe und mich über sie erheben will. Das ist eine nivellierung, die ich als anmassend empfinde.
Im Extremfall kann es passieren, dass du an einen Diskussionspartner gerätst, der deine Argumente schlicht und ergreifend nicht versteht und das Wissensgefälle zwischen euch nicht abschätzen kann.
Wildes Beispiel: Du bist Geologin, dein Gegenüber sammelt Steine, redet mit ihnen und lädt sie bei Vollmond energetisch auf. Oder du bist Juristin und unterhältst dich mit jemandem, der auf True-Crime-Formate steht und sich deshalb für Polizist, Profiler, Richter, Gutachter und Gesetzgeber in Personalunion hält.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn der Betreffende dir dann deine Kompetenz abspricht und sich in seiner selbstempfundenen Überlegenheit sonnt. Aber du wirst ihn normalerweise nicht von seinem Standpunkt abbringen, die Diskussion führt absehbar zu keinem Ergebnis und eigentlich lohnt sich der ganze Auftrieb nicht.
Klugscheißen ist nur dann sinvoll, wenn der Gesprächspartner grundsätzlich aufnahmefähig und -bereit ist.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #224 Wissen, das ich mir erarbeitet habe; denkprozesse, die ich durchlaufen habe - das ist ja arbeit und leistung. Und dann kommt da jemand, der/die diese leistung erkennbar nicht erbracht hat (und gefühlt auch nicht bereit ist, dies zu tun) und stellt ihre diffuse meinung mit meinem wissen auf eine stufe. Weil ich ja nur besserwisserei betreibe und mich über sie erheben will. Das ist eine nivellierung, die ich als anmassend empfinde.
Du willst also eigentlich Anerkennung für die Denkarbeit und nicht für das Ergebnis. Bzw siehst das Ergebnis dann als die einzige Wahrheit an.
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
Zitat von Lizzy im Beitrag #227Und dann auch noch die Frechheit der moralisierend tiefergestellten die keine Bewunderung für die woke Sekte haben. Das ist frech
Kannst du hier bitte näher ausführen, was du meinst?
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #226Natürlich ist es ärgerlich, wenn der Betreffende dir dann deine Kompetenz abspricht und sich in seiner selbstempfundenen Überlegenheit sonnt. Aber du wirst ihn normalerweise nicht von seinem Standpunkt abbringen, die Diskussion führt absehbar zu keinem Ergebnis und eigentlich lohnt sich der ganze Auftrieb nicht.
Deshalb habe ich schon früh gelernt, mich an diesem punkt zurückzuziehen. Arrogant formuliert: mein gegenüber hat mein angebot, wissen vermittelt zu bekommen, ausgeschlagen, weil ihm dessen wert nicht bewusst war. Sein eigener schaden, nicht meiner.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #228Du willst also eigentlich Anerkennung für die Denkarbeit und nicht für das Ergebnis. Bzw siehst das Ergebnis dann als die einzige Wahrheit an.
Nein. Ich gehöre zu den Neugierigen, die nie aufhören zu lernen. Und zu den Naiven, die ihr wissen gerne freigiebig teilen, ohne irgendwas dafür zurück haben zu wollen. Und zu denen, die gedankenaustausch an sich als bereicherung empfinden. Anerkennung von anderen habe ich in diesem bereich noch nie gebraucht.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #225Genau, eben das. Es wird einfach vom Tisch gewischt, was z.B. von Wissenschaftlern erarbeitet und dokumentiert wurde, was ich dann recherchiert, aufbereitet und zusammengefasst habe, zugunsten anekdotischer Evidenz.
Hierzu eine ganz kurze Anmerkung, die ich ausdrücklich nicht weiter vertiefen möchte. Ich werde die Anmerkung auch nicht mit Links belegen, bei Interesse ist hierzu aber ausreichend Material auffindbar.
Es gibt sowohl in den Sozialwissenschaften als auch in der Medizin als auch in vielen anderen Disziplinen unendlich viele Publikationen, die im Grund genommen den Minimalstandards korrekten wissenschaftlichen Arbeitens nicht genügen. Publikationsdruck, schlampiges Arbeiten, komplette Zahlenblindheit, mangelhafte Recherche, unzulässige Schlussfolgerungen, ...
Hinzu kommt ein wilder Ausstoß an "Studien" von diversen "Instituten", die gar nicht den Charakter wissenschaftlicher Arbeiten haben (keine Peer-Review etc.), aber allzu oft trotzdem so aufgefasst und in den Medien kolportiert werden.
Es ist - jenseits bestimmter Disziplinen wie z.B. Physik oder Chemie - immer eine gewisse Vorsicht geboten, wenn jemand allzu autoritär darauf pocht "die Wissenschaft" hätten dieses oder jenes herausgefunden. Dass anekdotische Evidenz kein Ersatz für wissenschaftliches Arbeiten ist ("Mein Onkel Bert hat Arnika-Globuli geschluckt, danach war der gespaltene Schädel wieder heil.") ist dabei völlig klar. Aber Wissenschaftler sind ihrer Natur nach eher Skeptiker als Oberlehrer.
Ich zitiere nochmal einen früheren Beitrag von mir:
Zitat von Analuisa im Beitrag #164Meinem Eindruck nach diskutiert ihr hier (mindestens) zwei Themen (wahrscheinlich noch viel mehr):
a) Tatsachenbehauptungen und die gefühlte Notwendigkeit, diese ggf. richtigzustellen (Beispiele Erde/ Scheibe, Chemtrails) - darauf hebst du sehr stark ab, @Agathe13, und auch du, @noBarbie, und b) Das Gegeneinanderstellen von Meinungen, von denen jede Schreiberin natürlich auch überzeugt ist.
Vielleicht solltet ihr euch einigen, worüber ihr redet, um Missverständnisse und unnötige Schleifen zu vermeiden.
@daggy5gram, du bist beim Faktenwissen, andere reden von Meinungen, das geht gerade bunt durcheinander.
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
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Zitat von Analuisa im Beitrag #232Ich zitiere nochmal einen früheren Beitrag von mir:
Zitat von Analuisa im Beitrag #164Meinem Eindruck nach diskutiert ihr hier (mindestens) zwei Themen (wahrscheinlich noch viel mehr):
a) Tatsachenbehauptungen und die gefühlte Notwendigkeit, diese ggf. richtigzustellen (Beispiele Erde/ Scheibe, Chemtrails) - darauf hebst du sehr stark ab, @Agathe13, und auch du, @noBarbie, und b) Das Gegeneinanderstellen von Meinungen, von denen jede Schreiberin natürlich auch überzeugt ist.
Vielleicht solltet ihr euch einigen, worüber ihr redet, um Missverständnisse und unnötige Schleifen zu vermeiden.
@daggy5gram, du bist beim Faktenwissen, andere reden von Meinungen, das geht gerade bunt durcheinander.
Aber zu einer Meinung kommt man doch in aller Regel, indem man die Fakten, die einem bekannt sind (oder die man für richtig hält), irgendwie interpretiert und bewertet.
"Wir haben eine unsägliche Kuscheljustiz (Meinung), das sieht man schon daran, dass die meisten Mörder wegen Unzurechnungsfähigkeit höchstens drei Jahre bekommen (Tatsachenbehauptung, die in diesem Beispiel nachweislich falsch ist)."
Eine reines Gegeneinanderstellen von Meinungen, die völlig abseits von Fakten im luftleeren Raum existieren, kann ich mir fast nicht vorstellen. Meines Erachtens sind Fakten und Meinungen fast immer miteinander verwoben.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #230Und zu den Naiven, die ihr wissen gerne freigiebig teilen, ohne irgendwas dafür zurück haben zu wollen. Und zu denen, die gedankenaustausch an sich als bereicherung empfinden. .
Die anderen wollen das Wissen aber vielleicht gar nicht haben. Warum also beleidigt sein, wenn es jemand dann irgendwie „wegwischt“?
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Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #226 Im Extremfall kann es passieren, dass du an einen Diskussionspartner gerätst, der deine Argumente schlicht und ergreifend nicht versteht und das Wissensgefälle zwischen euch nicht abschätzen kann.
Wildes Beispiel: Du bist Geologin, dein Gegenüber sammelt Steine, redet mit ihnen und lädt sie bei Vollmond energetisch auf. Oder du bist Juristin und unterhältst dich mit jemandem, der auf True-Crime-Formate steht und sich deshalb für Polizist, Profiler, Richter, Gutachter und Gesetzgeber in Personalunion hält.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn der Betreffende dir dann deine Kompetenz abspricht und sich in seiner selbstempfundenen Überlegenheit sonnt. Aber du wirst ihn normalerweise nicht von seinem Standpunkt abbringen, die Diskussion führt absehbar zu keinem Ergebnis und eigentlich lohnt sich der ganze Auftrieb nicht.
Klugscheißen ist nur dann sinvoll, wenn der Gesprächspartner grundsätzlich aufnahmefähig und -bereit ist.
Ja, das stimmt in einer Zwei-Personen-Konstellation. Aber wenn die Geologin im Forum irgendeinen Quatsch, den der Steinsammler schreibt, stehen lässt, halten andere User das vielleicht wegen der vermeintlichen Expertise des Steinsammlers, der ja mehr über Steine weiss, als man selber, für zutreffend. Für mich ist das ein Grund, Aussagen, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, im Forum vehementer zu widersprechen, als ich das im RL tue.
"Wer nichts fürchtet, ist nicht weniger mächtig als der, den alles fürchtet." - F. Schiller, Die Räuber
Moderatorin im Reiseforum, Frauengesundheit, Kinder, Familie und Erziehung, Kindergesundheit, Kinderwunsch, Psychische Gesundheit und psychische Erkrankungen, Schwangerschaft, Baby und Kleinkind, Umbrüche im Leben, Verlust und Trennung, Was bringt Dich aus der Fassung?
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #234 Meines Erachtens sind Fakten und Meinungen fast immer miteinander verwoben.
Kommt eben darauf an, was man unter Fakten so versteht. Und was der jeweilige Referenzrahmen so ist. Konnte man in der Corona-Pandemie schön beobachten, da hatten gefühlt alle gleichzeitig recht und unrecht, je nachdem, wer gerade was wo publiziert hatte. Aber jeder war der Meinung, dass gerade er ja faktenbasiert argumentieren würde. Oder auch bei praktisch allen Themen rund um die Energiewende - da gibt es eigentlich nur wenige Dinge, die wirklich „gesetzt“ sind, aber jeder pickt sich immer gerade die angeblichen Fakten heraus, die zu seiner Meinung passen. Was eben auch nicht heißt, dass das die absolute Wahrheit ist.
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Zitat von fritzi im Beitrag #236Ja, das stimmt in einer Zwei-Personen-Konstellation. Aber wenn die Geologin im Forum irgendeinen Quatsch, den der Steinsammler schreibt, stehen lässt, halten andere User das vielleicht wegen der vermeintlichen Expertise des Steinsammlers, der ja mehr über Steine weiss, als man selber, für zutreffend. Für mich ist das ein Grund, Aussagen, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, im Forum vehementer zu widersprechen, als ich das im RL tue.
Da hast du allerdings Recht.
Um bei meinem erfundenen Beispiel zu bleiben: Wenn jemand sich über die zahllosen Mörder verbreitet, die "wegen Unzurechnungsfähigkeit höchstens drei Jahre kriegen", dann können die Juristinnen nicht gut danebensitzen und den Unfug unkommentiert stehenlassen.
Zitat von fritzi im Beitrag #236... wenn die Geologin im Forum irgendeinen Quatsch, den der Steinsammler schreibt, stehen lässt, halten andere User das vielleicht wegen der vermeintlichen Expertise des Steinsammlers, der ja mehr über Steine weiss, als man selber, für zutreffend. Für mich ist das ein Grund, Aussagen, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, im Forum vehementer zu widersprechen, als ich das im RL tue.
So sehe ich das auch, habe aber zunehmend das Gefühl, dass es wenig bis nichts bringt. Geglaubt wird zunehmend , was das eigene Selbst- oder Weltbild stärkt, einem selbst am wenigsten abverlangt. Egal, wie falsch es ist. Schon das Eingeständnis, sich geirrt zu haben oder falsche Informationen gehabt zu haben, ist zuviel verlangt.
Zitat von Lizzy im Beitrag #227Und dann auch noch die Frechheit der moralisierend tiefergestellten die keine Bewunderung für die woke Sekte haben. Das ist frech
Frech ist allenfalls deine Wortwahl.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #231Es gibt sowohl in den Sozialwissenschaften als auch in der Medizin als auch in vielen anderen Disziplinen unendlich viele Publikationen, die im Grund genommen den Minimalstandards korrekten wissenschaftlichen Arbeitens nicht genügen. Publikationsdruck, schlampiges Arbeiten, komplette Zahlenblindheit, mangelhafte Recherche, unzulässige Schlussfolgerungen, ...
Denkst du, dass du mir oder jemand anderem damit etwas Neues erzählst?
ZitatEs ist - jenseits bestimmter Disziplinen wie z.B. Physik oder Chemie - immer eine gewisse Vorsicht geboten, wenn jemand allzu autoritär darauf pocht "die Wissenschaft" hätten dieses oder jenes herausgefunden.
Auch da sollte man genau hingucken.
Zitat Aber Wissenschaftler sind ihrer Natur nach eher Skeptiker als Oberlehrer.
Was nicht heißt, dass es kein gesichertes Wissen gäbe. Und schon gar nicht, dass es die Seriosität von jemandem schwäche, wenn es Leute gibt, die ihn/sie als "Oberlehrer" diffamieren.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Wir hatten das Beispiel mit "Die Erde ist eine Scheibe" Ist es nun wirklich überheblich oder Besserwisserei, das "bessere Wissen" vermitteln zu wollen? Und wie ist es dann mit demjenigen, der darauf beharrt, die Erde sei eine Scheibe und seinerseits versucht, den anderen zu missionieren? Das schenkt sich nix. Nicht an Besserwisserei, an Missionierung, nicht an moralischer Überheblichkeit. Wenn man das dann so etikettieren möchte.
Echte moralische Überheblichkeit ist für mich übrigens wenn sich jemand dieses Vorwurfs bedient ohne die Grundlage dafür erklären zu können oder zu wollen. Weiß doch jeder, was gemeint ist, oder gar wer sich den Schuh anziehen sollte... Auch da schenkt es sich nix. Da hat auch nicht der "gewonnen", der den Vorwurf als erster formuliert.
....
Gerade das Beispiel, dass die Erde eine Scheibe sei, hat für mich sehr wenig mit Moral zu tun. Ich jedenfalls sehe Moral immer in Beispielen, wo es um zwischenmenschliche Beziehungen geht. Sei es in partnerschaftlichen Beziehungen oder im Bahnstreik. Da finde ich kann es niemanden geben, der für sich beanspruchen kann, die absolute Moral für sich gepachtet zu haben. Ich habe hier auch von moralischer Überlegenheit gelesen... Ich finde das absolut überheblich, denn: niemand kann von sich sagen, dass er moralisch total über den Dingen steht und andere "stehen darunter". Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, jeder nimmt gewisse Dinge anders wahr. Es gibt in vielen Fällen ein Dafür und ein Dagegen. Die gegenteilige Erfahrung, die ein User/eine Userin schreibt, sollte auch mal ernst genommen werden.
Das vermisse ich sehr in diesem Forum: User/Userinnen bestehen auf ihrer Meinung. Niemals habe ich wahrgenommen, dass jemand mal schrieb: Ok, so wie deine Erfahrungen sind, da verstehe ich dich, ich sehe das auch ein aus deiner Sicht.
Zitat von fritzi im Beitrag #236Aber wenn die Geologin im Forum irgendeinen Quatsch, den der Steinsammler schreibt, stehen lässt, halten andere User das vielleicht wegen der vermeintlichen Expertise des Steinsammlers, der ja mehr über Steine weiss, als man selber, für zutreffend. Für mich ist das ein Grund, Aussagen, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, im Forum vehementer zu widersprechen, als ich das im RL tue.
Dem schließe ich mich an. Und dann darf man meinetwegen auch behaupten, man sei "weggebissen" worden.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Zitat von fritzi im Beitrag #236Für mich ist das ein Grund, Aussagen, von denen ich weiss, dass sie falsch sind, im Forum vehementer zu widersprechen, als ich das im RL tue.
So sehe ich das auch, habe aber zunehmend das Gefühl, dass es wenig bis nichts bringt. Geglaubt wird zunehmend , was das eigene Selbst- oder Weltbild stärkt, einem selbst am wenigsten abverlangt. Egal, wie falsch es ist. Schon das Eingeständnis, sich geirrt zu haben oder falsche Informationen gehabt zu haben, ist zuviel verlangt.
Der Trend ist leider da, das stimmt. Aber manchmal wirkt etwas, zeitverzögert, auch ohne dass irgendwer offen zugeben würde, sich getäuscht zu haben.
Ich habe schon manches Mal erlebt, dass Argumente, die ich vertreten habe, Wochen später manchmal sogar von denjenigen, die sich dazu skeptisch geäußert oder sie sogar bestritten haben, selbst aufgenommen und vertreten wurden. Ohne vorherigen Einlenken oder Eingeständnis.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Aber manchmal wirkt etwas, zeitverzögert, auch ohne dass irgendwer offen zugeben würde, sich getäuscht zu haben.
...
Genau das habe ich im Forum noch nie erlebt. Es wird einem aber auch nicht gestattet, dies zu äußern. Da wird dann auf den Beiträgen "rumgehackt", die man anfangs im Thread brachte. ("Man" ist sehr allgemein gemeint. Beobachtung.)
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #231Es gibt sowohl in den Sozialwissenschaften als auch in der Medizin als auch in vielen anderen Disziplinen unendlich viele Publikationen, die im Grund genommen den Minimalstandards korrekten wissenschaftlichen Arbeitens nicht genügen. Publikationsdruck, schlampiges Arbeiten, komplette Zahlenblindheit, mangelhafte Recherche, unzulässige Schlussfolgerungen, ...
Denkst du, dass du mir oder jemand anderem damit etwas Neues erzählst?
Es kann ja nicht jeder so produktiv sein wie du, Agathe.
Bei dir enthält jeder Beitrag etwas ganz Neues, noch nie Dagewesenes. Ich bin nur ein kleines Licht und weise auf bekannte Fakten hin, wo sie mir relevant erscheinen.
Zitat
Zitat Aber Wissenschaftler sind ihrer Natur nach eher Skeptiker als Oberlehrer.
Was nicht heißt, dass es kein gesichertes Wissen gäbe.
Das hat ja nun keiner behauptet. Ich habe darauf hingewiesen, dass es unendlich viel Pfusch im Wissenschaftsbetrieb gibt und dass viel Schindluder mit qualitativ schlechten "Studien" getrieben wird. Nicht mehr und nicht weniger. Die Aussage "Es gibt kein gesichertes Wissen" lässst sich daraus auch mit sehr viel Phantasie nicht herauslesen.
Zitat von Malaita im Beitrag #242Jeder Mensch hat seine eigenen Erfahrungen, jeder nimmt gewisse Dinge anders wahr. Es gibt in vielen Fällen ein Dafür und ein Dagegen. Die gegenteilige Erfahrung, die ein User/eine Userin schreibt, sollte auch mal ernst genommen werden.
Das vermisse ich sehr in diesem Forum: User/Userinnen bestehen auf ihrer Meinung. Niemals habe ich wahrgenommen, dass jemand mal schrieb: Ok, so wie deine Erfahrungen sind, da verstehe ich dich, ich sehe das auch ein aus deiner Sicht.
Merkwürdig, so nehme ich die meisten Schreiberinner gar nicht wahr. Es gibt hier wie im wahren Leben immer Einzelne, die völlig rigide sind und kein Jota von der eigenen Meinung abrücken, aber das erscheint mir eher als Ausnahme.
Zitat von Schreckgespenst im Beitrag #247... Merkwürdig, so nehme ich die meisten Schreiberinner gar nicht wahr. Es gibt hier wie im wahren Leben immer Einzelne, die völlig rigide sind und kein Jota von der eigenen Meinung abrücken, aber das erscheint mir eher als Ausnahme.
Da unterscheiden sich halt unsere Wahrnehmungen. Für mich stellt sich das nun mal so dar.
Zitat von LilyBlueming im Beitrag #135 [...] Aber hier im Forum erlebe ich es leider immer wieder, dass hier jemand über seine ureigenen persönlichen Befindlichkeiten berichtet und dann in seinem eigenen Strang förmlich in die Ecke gedrängt wird. Da wird dann schnell über alles Mögliche spekuliert und wenn die Person dann auf Fragen Antworten nachliefert, heißt es "Warum hast du das nicht gleich im Eingangspost geschrieben?" Wenn die Person keine Fragen beantwortet, heißt es oft "Warum beantwortest du hier keine Fragen?" Auch sehr beliebt sind manchmal Aussagen wie "ich bin nicht verantwortlich dafür, wie du meine Aussagen wahrnimmst" oder "wenn du auf meine Aussage ablehnend reagierst, musst du mal auf deine Anteile schauen".
Das passiert nicht immer und natürlich auch nicht von allen Usern, mir kommt es aber so vor, als würde das hier schon durchaus vorkommen.
Ich kenne die Dynamik hier schon eine Weile, aber ich kann mir vorstellen, dass das neue User möglicherweise abschreckt.
Ich jedenfalls finde es manchmal anstrengend.
Das ist für mich typische Forendynamik. Ich hab ja in der Bri viele Jahre das Beziehungsforum moderiert, da kam dieses in die Ecke Drängen häufig vor (und ja, das war schonmal sehr anstrengend für die Moderation und die TEs). Ich kann mir vorstellen, dass da bei den Foristen viele eigene Gefühle reflexartig anspringen, gerade bei so persönlichen Themen. Und die TEs grad bei emotionalen Themen und auch der schnellen Schlagzahl der Posts irgendwann nicht mehr weiterkönnen. Das hatte schonmal den Eindruck, als wenn die TEs gegen 30+ Spieler im Squashcourt stehen.
Das vermisse ich sehr in diesem Forum: User/Userinnen bestehen auf ihrer Meinung. Niemals habe ich wahrgenommen, dass jemand mal schrieb: Ok, so wie deine Erfahrungen sind, da verstehe ich dich, ich sehe das auch ein aus deiner Sicht.
Das kann man schon hin und wieder lesen, aber es kommt sicher auf das Thema an. Oder wie sehr sich jemand in seine Meinung verbissen hat und die andere nicht anerkennen mag, aus was für Gründen auch immer.
Onlinediskussionen - gerade in Foren, wo man mehr Platz hat als in Kommentarfunktionen - halte ich für schwieriger als Face To Face Diskussionen, wo man ja viel mehr Möglichkeiten hat, seine Sicht klarzumachen oder konstruktiver in Dialog zu treten. Allein durch Mimik und Gestik/Körpersprache. Online sind auch viel weniger Regulative vorhanden, wenn man allein vorm Bildschirm sitzt und ein Post alles Mögliche in Wallung bringt. Mich triggert zum Beispiel Gaslighting in jeglicher Form und Abstreiten meiner Gefühle. Oder wenn ich merke, ich werd verarscht und ich kann das Gegenüber nicht 'greifen'. Da hilft nur Rausziehen. Eine Konfrontation wie im RL ist online eher fruchtlos (ausser man tauscht sich per PN aus). Und dann stellt sich ja auch die Frage 'ist es überhaupt wichtig?'
Und - ich muss es leider klugscheissend sagen, die Besserwisserei und Insistieren findet man schon mehr im deutschsprachigen Umfeld. Warum weiss ich auch nicht und ich gebe auch zu, dass ich mich da auch immer noch nicht ganz frei davon machen kann, selbst nach fast einem Vierteljahrhundert in eine anderen Umgebung.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
Eine reines Gegeneinanderstellen von Meinungen, die völlig abseits von Fakten im luftleeren Raum existieren, kann ich mir fast nicht vorstellen. Meines Erachtens sind Fakten und Meinungen fast immer miteinander verwoben.
Der entscheidende Punkt ist für mich, ob die Meinung auf Fakten basiert, und nicht umgekehrt. Fakten aller Art (wahr oder nicht) finden sich zuhauf und es ist nicht schwer und verführerisch, sich das zu suchen was zur eigenen Meinung passt. Oder, wie in deinem Beispiel - man nimmt es nicht so genau. Ja, Fakten und Meinungen sind verwoben. Aber die Reihenfolge und das Bewußtsein davon, was davon was ist, macht einen Unterschied.
An solchen Sachen kann ich mich dann auch schonmal festbeißen. Auch dann, wenn ich schon von vorn herein eine Ahnung habe, dass es sinnlos ist.