Zitat von Saraya! im Beitrag #1848Ja, das denke ich auch..ich mache dazu einen anderen Thread, wenn @Analuisa Lust und Zeit hat kann sie ja bitte die Beiträge verschieben
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Zitat von Convallaria im Beitrag #1841Davon abgesehen hat die Bezahlkarte für Flüchtlinge deshalb einen Einfluss auf die Einwanderung von Fachkräften, weil sie (und die in Teilen aufgeheizte Diskussion darum) Deutschland nicht unbedingt als Einwanderungsland empfiehlt. Als generelles Stimmungsbild gegenüber Menschen aus anderen Ländern.
Ist die denn in anderen Ländern soviel besser? Im europäischen Vergleich haben wir die lockerste Asylpolitik. Selbst Schweden und Finnland sind da inzwischen restriktiver.
Es geht darum wie Restriktionen dieser Art nicht nur auf Asylbewerber wirken sondern auch auf Menschen die hier arbeiten wollen als qualifizierte Fachkraft.
Die Stimmung hier im Land ist eh schon ziemlich aufgeheizt und die AfD fährt eine "Germany first" Kampagne dazu (wie sehr das ihre steigende Beliebtheit beeinflusst weiß ich nicht). Soll heißen: ZUERST Deutsche qualifizieren und DANN Fachkräfte aus dem Ausland. Ja, macht mal....
Als Signal sehe ich sowas schon und das halte ich für ungünstig für den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Aber ok, in anderen EU Ländern mag es auch nicht viel besser sein. Dann wäre es doch ein Standortvorteil wenn wir es anders hielten?
Zitat von Nicolo im Beitrag #1830 Will sagen: die Realität verhält sich eben nicht wie eine Computersimulation.
Dann versteh ich nicht, warum dermaßen viel Geld in immer neue, leistungsfähigere Supercomputer gepumpt wird, die noch mehr, schneller und besser Prognosen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen mit schier unendlich vielen Parametern ausspucken können, wenn es (lt. deiner Meinung) eh für die Katz ist, weil die Realität sowieso ganz anders läuft. Wozu sollten sich junge Leute sowas wie ein Studium der Statistik, der Mathematik u.ä. antun um solche Simulationen zu etablieren und zu verbessern, wenn es glatt an der Realität vorbeiläuft, was das rauskommt?
Zitat von Sariana im Beitrag #1850Ich denke, es geht weniger um die Asylpolitik als um die Hürden eine Arbeitserlaubnis als ausländische Fachkraft zu erhalten. Nur wird ein potentieller Bewerber auch schauen wie der Umgang mit Ausländern generell ist.
Und genau das hat Herr Fratzscher gesagt. Wie gesagt, ich bin nichtmal sein Fan, aber man muss niemandem das Wort im Mund verdrehen.
Heute beginnt die EM 2024. Für die Älteren unter uns: das sind ungefähr 4048 DM.
Zitat von Nicolo im Beitrag #1830 Will sagen: die Realität verhält sich eben nicht wie eine Computersimulation.
Dann versteh ich nicht, warum dermaßen viel Geld in immer neue, leistungsfähigere Supercomputer gepumpt wird, die noch mehr, schneller und besser Prognosen und Wahrscheinlichkeitsrechnungen mit schier unendlich vielen Parametern ausspucken können, wenn es (lt. deiner Meinung) eh für die Katz ist, weil die Realität sowieso ganz anders läuft. Wozu sollten sich junge Leute sowas wie ein Studium der Statistik, der Mathematik u.ä. antun um solche Simulationen zu etablieren und zu verbessern, wenn es glatt an der Realität vorbeiläuft, was das rauskommt?
Natürlich verstehst Du das nicht. Denn natürlich hätte ich präzise Wirtschafts- und Politiksimulation schreiben müssen, um auch bemühtestes Missverstehen auszuschließen.
Um zu verstehen, wie Deutschland sowieso schon auf Fachkräfte aus anderen Ländern wirkt, genügen einige Minuten der Doku im ZDF: "Die Farbe meiner Haut", vom Dienstag Abend, sicher noch in der Mediathek.
@ Nicolo Du formulierst schlecht, ich versteh´s nicht, schön, daß wir scheinbar wirklich die Trottel sind, für die wir einander halten.
Aber zurück zum Wirtschaftsstandort: Voriges Jahr eine neue Solaranlage aufs Dach bauen lassen (man ist ja umweltbewusst), im Keller steht der neue Speicher, und damit das überhaupt ans Netz gehen kann, muß ein neuer Zähler her. Klar wird der auch noch eingebaut. Heute ein Schreiben von Westnetz bekommen, daß Mitte März der Zähler getauscht wird. Ich ruf dort an - "jaaaaa, sie haben schon einen neuen Zähler, der kann auch bidirektional messen, das ist wunderbar. Aber sie müssen einen intelligenten Zähler haben!" Was brauch ich einen Zähler, der vielleicht intelligenter ist als ich? Meine Gegenfrage: "und was ist an dem neuen Zähler so intelligent?" Langes Schweigen, dann die Erleuchtung: "der kann die Daten ins Internet übertragen!"
Geile G´schicht.... ich hab die gute Frau gefragt, wo sie meint, daß meine ganzen Daten der Solarstromgenerierung und des Stromimports aus dem Netz, die ich am Handy ansehen kann, denn herkommen? Vielleicht aus dem Internet? Ratloses Schweigen, dann der für Deutschland schlagende Beweis der Notwendigkeit: "Das steht so im Gesetz, und (Nachsatz) sie haben damit keine Kosten!" Ich so: "wirklich nicht? War da nicht eine Servicegebühr?" Kurze Pause "Ja, stimmt, die wird sich erhöhen!" Ich: "Und der neue Zähler kostet nichts? Der Monteur kommt ebenfalls gratis und franko und werkelt hier? Das zahlt alles Westnetz oder zahlt das deren Kunden?" Entlarvend: "Ja, das müssen wir schon auf die Kunden überwälzen."
Ich hab also demnächst einen völlig funktionstüchtigen Stromzähler um knapp 80 Euro (lt. Internet), den ich mir auf den nächsten Christbaum nageln kann, und dann hängt ein Gerät bei mir, das exakt das Gleiche kann und tut - und incl. Anfahrt und Monteurkosten nebst Verwaltung wurden gut und gerne 200.- verbraten für? Nix und wieder nix. Wahrscheinlich geht es tausenden Anderen genau so - da kommen hübsche Summen zusammen, Monteure (Fachkräfte, von denen wir eh zu wenige haben) werden sinnlos in der Gegend herumgeschickt und der Endverbraucher kann seinen alten, neuen Zähler entsorgen. Ist das nachhaltig? Hat das Sinn?
Der einzige Sinn, der sich mir aus der Aktion erschließt ist der, daß das neue Teil wahrscheinlich ferngesteuert den Verbrauch drosseln oder sperren kann bzw. zum Lastausgleich im Netz auf den Inhalt meiner Batterie (und die des Elektroautos, so ich eines hätte) zugreifen kann - alles ohne mich zu fragen bzw. ohne meine Zustimmung. So richtig Paranoia meinerseits kann diese Überlegung ja nicht sein, denn derlei Überlegungen sind ja schon angestellt worden.
Zitat von Nicolo im Beitrag #1830 Warum sollten die anderen Nationen das Spiel immer weiter mitmachen, wo D doch zunehmend immer weniger hat und kann, was nur D hat und kann? Keine plausible Antwort. Das ist ja das Problem.
Ist irgendwie schon bezeichnend. Da haben wir doch tatsächlich geglaubt, weil wir mal ein Land der Dichter, Denker und Ingenieure waren, geht das immer so weiter und niemand kann uns das Wasser reichen. Nee, wir habens entweder verpennt oder aus Überheblichkeit (?) nicht mitbekommen. Oder es war uns damals zu teuer. Ich gerate immer wieder ins Kopfschütteln beim Thema Solaranlagen, bei denen Deutschland einmal zu den Innovativsten gehörte. Interessanter Artikel Klar, China kann billiger produzieren, aber konnte man die Abhängigkeiten wirklich nicht voraussehen? Das Gleiche passiert wieder mit den Elektroautos. Ich bin erstaunt, wieviele junge Chinesen bei uns Mint- und technische Studienfächer belegen, bis jetzt genießt Deutschland in Hinsicht Wissenschaft und Forschung immer noch einen excellenten Ruf.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Tja, neoliberale Schule: Der Markt regelt alles zum Besten, solange er alles zum eigenen Besten regelt.
Aber wehe wenn nicht (mehr) - dann sind die Gewerkschaften, die Grünen, die jungen Leute, Bürokratie, Steuern, Gesetze, kaputte Infrastruktur etc. schuld - oder allenfalls noch die Chinesen oder Putin. (Diesbezüglich aktuell verblüffend unhinterfragt: die USA und ihr IRA. Tja, falls irgendwer dachte, nur Trump und die Roten könnten und wollten "USA first" ... falsch gedacht.)
Niemals verantwortlich, geschweige denn schuld sind die Wirtschaftsunternehmen selbst. Auch niemals die Parteien, die über lange Zeit die Regierung angeführt haben, also für Bürokratie, Gesetze, Steuern und Infrastruktur verantwortlich waren. Helfen tun immer: Subventionen und Steuererlässe, egal für was oder wen und möglichst maximale Deregulierung.
Unter'm Strich: Profite privatisieren, Verluste und Risiken vergesellschaften. Wird ihnen ja auch von den Wähler:innen denkbar leicht gemacht.
Ich finde es ja auch immer lustig, wenn im persönlichen Gespräch mit mir gleichaltrige Personen von den Ach so viel besseren 80gern samt der Kohl Regierung schwärmen- damals waren wir Teenies, das ist unter Umständen mitunter tatsächlich besser als ein leicht angeschlagener Mittfünfziger zu sein- aber sonst? War alles höher als heute. Die Arbeitslosenquote, der Spitzensteuersatz...und die Stimmen auch ( man denke sich nun im Hintergrund einen Jingle mit "Cherie Cherie Lady". Geklaut von Oliver Welke aus der Heute Show.)
Ich erinnere mich: Unter Kohl betrug die Arbeitslosenquote in den 80ern mehr als 10%. Viele waren arbeitslos. Die Druck- und Textilindustrie brach zusammen (Ja, auch die alte Bundesrepublik hatte eine Bekleidungsindustrie), der Zusammenbruch der Montanindustrie.....
Habt Ihr, die ihr im Westen groß geworden seid und damals 15 Jahre und älter wart, davon nichts mit bekommen?
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Doch, ich hab das mitbekommen. Hautnah mit der Druckindustrie, ich hab eine Ausbildung in einem Verlagshaus gemacht. Da hab ich gelernt wie Fortschritt auch Verlierer generiert.
Die 70er ind 80er fand ich auch nicht rosig, aus verschiedenen und bereits genannten Gründen. Die 90er machten mir Hoffnung, vor allem (welt)politisch: Wiedervereinigung, Russland wollte sich öffnen, Abrüstung. Was hatte man da noch für Sorgen.... erinnert ihr euch noch an die Angst dass am 1.1.2000 alles zusammenbricht was nur im entferntesten mit IT zu tun hatte?
Am Ende ist es egal. Es fehlt einfach ein Bewußtsein dafür, dass es auch schlechtere Zeiten geben kann, dass nicht immer alles bergauf geht oder wenigstens nicht schlechter wird. Der Wunsch, das Streben danach ist nicht verwerflich aber es bleibt doch eine Illusion. Muss man nur mal in die Geschichtsbücher gucken.... rise and fall of empires...
Dabei ist heute gar nicht alles so schlecht wie es derzeit oft geredet wird.
Eben. Und: Ich habe das mitbekommen. Ich bin etwa eine Stunde von Bremen entfernt aufgewachsen und erinnere mich an die Schließungen der A.G Weser und des Bremer Vulkans. Eine meiner Tanten lebte im Ruhrgebiet und hat sich bei den Streiks in Rheinhausen stark engagiert. Anders als heute war es deutlich schwieriger einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Das bekam man auch - Und gerade- als Teenager mit.
Ja, mit dem Ausbildungsplatz hab ich das auch so erlebt. Was jetzt auch nicht verwundert, ich gehöre zu den geburtenstarken Jahrgängen. Es ging dann trotzdem irgendwie weiter.
Die ganzen Pleiten in der New Economie nach der Jahrtausendwende. Der Abbau bei der Telekom. Die Arbeitslosigkeit von Leuten, die über 40 waren, die in Kurse gesteckt wurden, um die Statstik zu bereinigen. Karstadt-Mitarbeiter, die auf Teile ihrer Sonderzahlungen verzichtet haben, um den Arbeitsplatz zu sichern. Die Zeitarbeitsfirmen als Sammelbecken für Menschen, die sich unterm "Wert" verkauften, um nicht in die Sozialhilfe zu rutschen.
Zitat von Ranunkel im Beitrag #1857Um zu verstehen, wie Deutschland sowieso schon auf Fachkräfte aus anderen Ländern wirkt, genügen einige Minuten der Doku im ZDF: "Die Farbe meiner Haut", vom Dienstag Abend, sicher noch in der Mediathek.
Ich habe mir den Film gestern Abend dann tatsächlich auf diesen Tipp hin angeschaut. Und was heute immer alles angeblich " rassistisch" sein soll, nun ja. Seltsam fand ich, dass die alle sagten, dass in den Familien da so gut wie nie drüber gesprochen wurde.
Luciernago, wen bezeichnest du als das "ganze Volk"? Die Inflation hat Auswirkungen auf alle, dennoch trifft es nicht alle gleichermaßen. Und ja, wer über Jahre nach dem günstigsten Energieanbieter geschaut hat und jährlich Verträge gewechselt hat, hat nach diversen Pleiten eben dieser Billiganbieter nun die Grundversorgung an der Backe. Dass die Grundversorger den erhöhten Preis aufrufen, das ist Marktwirtschaft. Wie billig kauft, kauft zweimal. Ich wurde häufig in der Vergangenheit belächelt wegen meiner Kundentreue. Gerade in Bezug auf meine Strom- und Gasabrechnung kann nun ich milde lächeln, wenn die Pfennigfuchser heute das Doppelte bezahlen und in der Schlange der Gläubiger von insolventen Anbietern anstehen.
Jeder vernünftige Mensch wägt ab, wohin er geht, wenn er schon sein Heimatland verlässt. Warum Fachkräfte ausgerechnet nach Deutschland kommen sollten, da fallen mir nicht viele Argumente ein. Bürokratie, schlechte Bezahlung ( hohe Abgabenlast) fehlender Wohnraum, schlechte Infrastruktur etc.etc... Aber natürlich kann es "nur" am Rassismus und den fiesen Deutschen liegen, das es hier so unattraktiv ist. Da kann man schön die A Karte weiter geben, ohne sonst schleunigst etwas zu ändern.
ich bin ganz bei Dir, was Kundentreue angeht. So bin ich auch und das bewährt sich. Wer billig kauft kauft halt doppelt, da hält sich mein Mitleid in argen Grenzen.