Ich habe bei der grossartigen pyramidenbauweise nur politische bedenken. Was ist, wenn eine signifikante minderheit meint, 'die da oben' müssen weg? Vielleicht sollten wir die südamerikanische variante nehmen. Da ist die spitze flach.
Auch wenn es schwerfällt, versuche ich wenigstens stichpunktartig auf das EP einzugehen und ein paar ziemlich auf der Hand liegende historische Gründe für die Ansiedlung von Menschen in solchen Gegenden zu nennen:
- Auch in Mittelgebirgen gibt es zum Teil sehr fruchtbare Böden und gute Bedingungen für die Weidewirtschaft und Viehzucht - Nutzung der Wasserkraft, durch das große Gefälle und die zahlreichen Gewässer gab es viele Mühlen und wassergetriebene Schmiedehämmer - Meist sind diese Gegenden waldreich, also gab/gibt es Forstwirtschaft, früher Köhlerhandwerk und in den "Haubergen" Gewinnung von Lohe für die Gerber - Bodenschätze. Falls der TE mit dem "Bergischen" das Bergische Land meinte, nicht weit davon ist z.B. das topographisch durchaus vergleichbare Siegerland, das durch seine großen Eisenerzvorkommen und Hüttenwerke noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein vielen Menschen Arbeit und Brot gab
Aber das nur als kleine Randbemerkung, jetzt wieder zurück zu diesen wirklich genialen Pyramiden und anderen siedlungsgeographischen Ansätzen, die finde ich viel spannender!
Geschichtlich kann ich beitragen, dass es sehr viele "Butenostfriesen" gibt, deren Vorfahren nach Amerika auswanderten, weil sie der Armut entkommen wollten.
Und bzgl der Handtücher- da kann ich wenig beitragen. Höchstens so Ärgerlichkeiten wie sie in jedem Freizeit oder sonstigen Bad auftreten- ein herrenloses Handtuch liegt stundenlang auf der Relaxliege und niemand weiß warum. Am hiesigen Strand kommt das nicht vor, weil die Natur das alleine regelt. Was der Wind nicht schafft, regelt die See. Und um Lebensmittel kümmern sich die Möwen.
Ich würde aber anregen, auf den höheren Etagen der Pyramiden Alu Gartenmöbel und Sonnenschirme zu verbieten. Fest verbaute Sonnensegel ,die bei Bedarf abgenommen werden können, sind da besser. Ich konnte im ersten Jahr in diesem Haus bei einem beginnenden Gewitter den Sonnenschirm gerade noch daran hindern, aus eigener Kraft eine Flugreise nach Langeoog anzutreten. Das Kinderplanschbecken wollte sich trotz Füllung anschließen, wurde aber vom Pfeiler unseres Hoftores daran gehindert. Zwei Alu Stühle waren wohl eher auf Spiekeroog eingestellt und hatten, zusammen mit zwei Tischen des benachbarten Hotels eine Gruppenreise angetreten, gaben aber am Vordeich gemeinsam auf ( vielleicht ging auch der Veranstalter insolvent, wer weiß das schon).
Wenn schon was zum Drauflegen oder Draufsetzen, dann vielleicht Teppiche. Fliegende Teppiche sind ja schon mal da gewesen. Passen auch besser zu den Pyramiden.
In Fortsetzung der Erläuterungen von Iceman - also ernsthaft jetzt - war mein erster Gedanke hierzu:
Zitat von karheibes im Beitrag #1Was hat einst Menschen dazu bewegt sich in solchen unwirtlichen Gegenden nieder zu lassen, in der es kaum ebene Flächen gibt und dort Erde, Steine, Wasser, Gebäude, Fahrzeuge immer nach unten wollen.
"... na ja - und Feinde eben auch!" Du hast die Übersicht, siehst sie kommen - und dann kommen eben die Pechnasen und Pfeil und Bogen zum Einsatz. Und so ganz daneben scheint die Assoziation von "Burg" = Schutz und "Berg" = Höhe ja auch nicht zu sein:
"Römische Autoren wie Julius Caesar charakterisierten die befestigten Höhensiedlungen und Fürstensitze der Kelten als burgartige Anlagen. Dabei verwendeten sie jedoch nicht den Begriff der Burg, sondern die Bezeichnung oppida. Zu den bedeutendsten dieser keltischen Burg-Städte zählte unter anderem die Heuneburg bei Sigmaringen. Ähnliche Anlagen existierten in der Antike auch in Kleinasien.[9] Nach Meinung von Paraschkewow sei der Begriff Burg dem Berg entlehnt. Damit habe die Bezeichnung auf eine befestigte Anhöhe Bezug genommen, auf die sich eine Bevölkerung bei Überfällen habe zurückziehen können." wikipedia
(gefettet von mir ; Boris Paraschkewow wird als Sprachwissenschaftler zitiert, der beide Wörter vom griechischen "pyrgos" herleitet.)
Danke für die Erklärung. Und generell: Dieses "Sollen sie halt umziehen " hat etwas von "Sollen sie halt Kuchen essen, wenn sie kein Brot haben ", finde ich.
Die Hochwasserereignisse der letzten Jahre treffen ja nicht nur bergige Gegenden. Niedersachsen wurde bereits erwähnt, und da hat es Gegenden getroffen, die vom eigentlichen Meer - der Nordsee nämlich- über eine Stunde entfernt liegen. Zuviel Regen in zu kurzer Zeit, zu lange Dauerregen können überall auftreten. Ein Umsiedeln ganzer Landstriche bringt daher nichts. Wohl aber ein Ausbau des Hochwasserschutzes ( zum Jahreswechsel stellte unser MP Weil dann auch fest, dass die Deiche Dritter Ordnung ( nämlich die im Binnenland, an Flüssen wie zb der Hunte, Ems...) in den letzten Jahren vernachlässigt wurden. Da muss man ansetzen und in etlichen Gebieten auch evtl Begradigungen zurück bauen, zusätzliche Überlaufflächen schaffen.
Bei uns in Bayern sind Bäche über die Ufer getreten und haben in Orten immense Schäden angerichtet, die man nur als Einheimischer kannte. Söder war in Reichtershofen - wer bitte kennt den Ort, außer er wohnt dort oder in der Nähe? Wir sind auch abgesoffen, im wahrsten Sinne des Wortes. Gerade die kleinen Bäche steigen an, weil sie in die größeren nicht abfließen können und das Wasser sich deshalb zurückstaut.
Wenn an Hochwasser und entsprechende Maßnahmen gedacht wird, dann sind (ich rede von Bayern) Donau, Inn, Isar, Iller und Lech im Gespräch. Die ganzen kleineren Zuflüsse zu diesen Flüssen führen genauso Hochwasser und überfluten ganze Landschaften und Ortschaften. Aber natürlich ist es "spektakulärer" wenn das Wasser in Passau, Regensburg oder auch in Weltenburg massiv über die Ufer tritt. Kleinere Ortschaften sind genauso betroffen, aber die Politik wird hier wesentlich weniger Geld (wenn überhaupt) in den Hochwasserschutz stecken. Und nein, wir wohnen nicht in den Bergen und sind auch nicht wirklich nah an den Bachläufen. Trotzdem war der gesamte Ort überflutet.
Ach, SASAPI, wie schön, Deine reiselustigen Gartenmöbel! Haben wir hier auch. Obwohl ich hier im Mittelgebirge (!) lebe, ist es eine windreiche Gegend, und in unserer Straße freuen wir uns über das regelmäßig stattfindende Sturmwichteln. Erst kürzlich haben wir zwei Bälle, eine Motorradabdeckung und einen geringelten Kinderpulli geschenkt bekommen. Was haben wir uns gefreut!
Und ernsthaft zum Thema: Danke, Iceman et al, für die Aufzählung der Gründe, warum Menschen in Mittelgebirgen siedel(te)n. Da gibt es sicherlich noch viele mehr. Genauso gibt es Gründe, warum Menschen im Flachland, im Hochgebirge oder eben in der Wüste leben. Und manchmal gibt es auch keine Gründe, dann ist es einfach so, seit Jahrhunderten und Jahrtausenden.
skribifax, ja, die kleineren Gewässer können genauso verheerend sein. Die Ahr bspw. ist im Normalzustand eigentlich nur ein Bächlein. Was dieses Bächlein anzurichten im Stande war, haben wir alle in den Medien gesehen. Da wird heute, drei Jahre später, noch immer aufgeräumt und gebaut.
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Stimmt, @_tarasjugina_ , die keltischen Oppida hab ich ganz vergessen. Davon haben wir hier in Hessen auch einige eindrucksvolle, z.B. den Glauberg und den Dünsberg.
Und, @Mediterranee , genau, die Menschen leben dort seit vielen Generationen, es ist ihre Heimat, und vielleicht wollen sie gar nicht weg, trotz Hochwasser und anderer Widrigkeiten?
Übrigens sind groß angelegte, geplante Umsiedlungsaktionen meist ein Merkmal von Diktaturen, ich denke da an Hitler, Stalin und Mussolini, Stichworte Deutschbalten oder auch Südtiroler.
Ich bin mehrfach über Sibirien geflogen. Im Winter sah man Schnee, Schnee, Schnee und plötzlich eine Kreuzung und einige Häuser, dann wieder nur Schnee, Schnee, Schnee.
Was hat die Menschen geritten dort zu siedeln. Wasser, fruchtbarer Boden, ein Weg, Schutz vor dem Wetter und fremden Mächten. Es gibt so vieles.
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Die indigenen Völker, z.B. die Jakuten und Burjaten, waren "schon immer" da und haben sich, ähnlich wie z.B. die Inuit in Nordamerika und Grönland, an die extremen Klimabedingungen angepasst. Andere, z.B. viele Wolgadeutsche, wurden ab 1941 unter Stalin nach Sibirien deportiert, viele von ihnen überlebten es nicht. Später dann gab es neben der Peitsche auch ein bisschen "Zuckerbrot", indem Fachkräfte aus der ganzen Sowjetunion dorthin gelockt wurden mit relativ guten Lebensbedingungen (Wohnungen, Schulen, gute Lebensmittelversorgung). Man brauchte sie z.B. für die Förderung von Erdgas, Erdöl und anderen Bodenschätzen. Eine wichtige Rolle spielten auch Verkehrswege wie die Transsibirische Eisenbahn und später die Baikal-Amur-Magistrale. Aber Sibirien ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel, in vielerlei Hinsicht. Und weit weg von den deutschen Mittelgebirgen.