Danke, Tigerente, für die Zurückleitung zum Thema.
Um der TE eine Chance zum Nachlesen zu geben, schließe ich diesen Strang vorübergehend. Liebe @Chrissiemuc, bitte melde dich bei Haze oder bei mir per PN, wenn du ihn wieder geöffnet haben willst.
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
************************************ Moderatorin in der Pandemie und der Politik, im Persönlichkeits-, im Familien- und im Trauerforum, bei den Angehörigen, im Glücklicher leben, in der Kindergesundheit und bei den Krebserkrankungen
Nach Rücksprache mit der TE öffne ich den Strang wieder.
Chrissiemuc hat mir gegenüber bestätigt, dass sie sich von der Menge der Beiträge im Strang überfordert fühlt. Bitte respektiert dies und lasst sie zunächst einmal antworten, bevor ihr hier weiter schreibt.
Wenn ihr euch äußert, habt die Situation der TE im Auge. Nicht jede eigene Geschichte muss hier ausführlichst erzählt werden.
Analuisa, Moderation
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Hi, also ich war jetzt tatsächlich die letzten Tage auch total eingespannt und hatte keine Sekunde Zeit mich an den Rechner zu setzen. Aber ich habe auch gar nicht alles lesen können, es war einfach zu viel ;)
Nochmal kurz zur "Aufklärung": prinzipiell kann ich das, was ich für meinen Vater derzeit mache, weiter machen. Allerdings hat er einfach andere Vorstellungen/Erwartungen etc, was ich tun "muss" als ich. Und es ging mir darum, wie ich das am Besten lösen kann, notfalls auch durch eine neutrale, dritte Person. Allerdings, die Frau von der Caritas war nicht geeignet. Sie hat völlig aburde Vorschläge gemacht, zB man könne doch die Dusche ins Schlafzimmer einbauen. Abgesehen davon, dass das meinem Vater nicht hilft, da er sich nicht alleine Duschen kann - egal wo die Dusche sich befindet, ist das ja ein total realitätsferner Schwachsinn. Erstens: klar, jeder Vermieten stimmt sicher SOFORT zu, dass man in ein Schlafzimmer eine Nasszelle einbaut. Abgesehen von den Kosten, die dürften eher im fünfstelligen Bereich liegen. Und sie hat meinen Vater nicht gefragt warum er zB in kein Pflegeheim möchte, sondern fett in die Kerbe geschlagen "klar Herr Otto, Sie können natürlich auf jeden Fall immer zuhause wohnen, das lässt sich alles regeln". Auch war sie nicht in der Lage meinem Vater zu übermitteln, dass ich da mit dem Toilettenstuhl nichts zu tun haben möchte. Ich bin mir manchmal nicht sicher ob mich mein Vater als eine Art "Partner" sieht. Er spricht immer von "wir", als wenn es unser gemeinsamer Haushalt wäre. Er hat den kleinen Kühlschrank, und da müsste man die Tür umbauen. Das hab ich noch nicht gemacht, und neulich war meine Schwester mit ihrem Partner da. Ich habe ihn gefragt warum er nicht denen aufgetragen hat die Tür umzubauen. Die Antwort war "das können WIR doch selbst machen...." Welche Art von Person (Sozialarbeiter, Psychologe etc.... ) kann mit meinem Vater ein Gespräch führen und ihm das erklären. Denn alles was er von mir fordert und ich ablehne, schlägt ja weiter eine Kerbe zwischen unser Verhältnis. Er wird sauer weil ich nicht das erfülle was er von seiner Tochter "erwartet" und ich werde sauer, weil es für mich manchmal an Telefonterror grenzt wenn er mich 4x am Tag anruft wegen - aus meiner Sicht - Nichtigkeiten oder Forderungen a "Du hättest ja heute eigentlich vorbeikommen müssen, die Pinkelflaschen sind voll und der Toilettenstuhl auch".
Mir fallen dazu nur 2 Dinge ein: Der Hausarzt und schreibe ihm einen Brief, in dem Du Dich erklärst. Das habe ich bei meinem Vater gemacht und er konnte ihn sich dann in Ruhe durchlesen, ich bilde mir zumindest ein, dass er das damals eher verstanden hat, als wenn ich auf ihn eingeredet habe. Ich wünsche Dir viel Kraft und eine Portion Gelassenheit
Die Dame von der Caritas würde ich mir übrigens auch nochmal vorknöpfen… unmöglich
Zitat von Chrissiemuc im Beitrag #1 ... seit ca. Oktober (weiterer Sturz) weigert er sich zu gehen und kann sich gar nicht mehr versorgen, er kann noch nichtmal mehr zur Tür um aufzumachen.
Hallo Chrissiemuc,
das Zitierte ist aus Deinem EP. In einem weiteren Beitrag hattest Du wörtlich geschrieben, dass er nicht mehr gehen kann/will. Das sind aber zwei unterschiedliche Dinge.
Dass Du nicht alles nachlesen magst, kann ich gut verstehen. Und da ich diesen Punkt mit dem Gehen wichtig finde, nochmals meine Frage:
könnte es nicht hilfreich für Deinen Vater sein, wenn er Unterstützung darin bekäme, sich innerhalb der Wohnung bewegen zu können? Mit Krücken oder einem Rollator?
Mir ist schon klar, dass Dein grundsätzliches Problem nicht lösen würde. Aber für Deinen Vater wäre es ein kleines bisschen mehr Lebensqualität, die sich auch positiv auf seinen Gemütszustand auswirken würde.
Mein Vater hat einen Rollator, aber auch mit diesem muss man ja gehen können (oder wollen). Er könnte sich mit einem Rollstuhl fortbewegen, aber dafür ist die Wohnung nicht geeignet. Wenn er sich fortbewegen könnte, dann könnte er auch wieder auf die Toilette gehen, denn ob er auf den Toilettenstuhl oder das WC hievt, ist ja egal. Und er könnte auch wieder in der Küche Dinge machen. Nur Rollstuhl geht eben nicht in dieser Wohnung. Deswegen ja der Gedanke mit dem betreuten Wohnen. Natürlich braucht er Hilfe, beim Duschen etc. Aber einiges könnte er wieder selbst machen.
Ich habe natürlich versucht eine geriatrische Reha zu bekommen. Keine Chance, die nehmen so jemanden nicht. Habe selbst versucht einen Platz in einer geriatrischen Einrichtung zu bekommen. Und Physio die nach Hause kommt, gibt es in München nur für privat Versicherte oder Selbstzahler. Das kann er sich nicht leisten.
Magst Du nochmal das mit dem Pflegedienst erklären und warum der nicht am Wochenende kommen kann?
Ich bin kein Experte und habe selbst keine direkten Erfahrungen, aber ich weiß von diversen Senioren im Bekanntenkreis, die mit "nicht gehen können" noch sehr lange in ihrer Wohnung bleiben konnten. Da kam der Pflegedienst für die Körperpflege, Anziehen der Kompressionsstrümpfe usw., ansonsten sind die mit Rollstuhl und anderen Hilfsmitteln zurechtgekommen. Mir scheint, bei Euch sind noch längst nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft.
Der Pflegedienst kommt ja auch für Haushalt und nicht nur Pflege. Es gibt zum einen diese 40% Regelung, da kann mehr Haushalt übers Pflegegeld abgerechnet werden, und sie können Haushalt über "aktivierende Haushaltshilfe" abrechnen, das ist ganz legal (da wird dann zum Beispiel die Wäsche aus dem Trockner genommen und dann gesagt "So Herr XY, jetzt legen wir mal die Wäsche gemeinsam zusammen). Es wird ja bei meinem Vater weniger Pflegeleistung erbracht und aber mehr Haushalt. Der Einkauf, Wäsche, Putzen. Die kommen daher immer nur Doppelstunden oder mind. eine Stunde. Das ist nicht so dass die 20min kommen, Windeln wechseln, Anziehen und dann wieder gehen und das gleiche am Abend. Wenn ich die auch für das Wochenende buche, dann hat mein Vater 500 EUR Zuzahlung, das kann er sich nicht leisten. Und am Sonntag arbeiten die gar nicht. Wenn ich auf einen normalen Pflegedienst umändere, dann kommen die 3x täglich für kurze Zeiten. Aber dann bleibt Putzen, Wäsche, Einkaufen liegen. Wer soll das dann machen? Ich kann es nicht machen. Wie gesagt, in dieser Wohnung ist ein Rollstuhl nicht verwendbar. Er kommt damit weder in die Küche rein da der Abstand in der Küchenzeile zu schmal ist (U-förmige Küche) und auch ins Bad nicht rein. Ich habe schon alle Möglichkeiten ausgeschöpft, ich befasse mich damit nicht erst seit Kurzem. Ich kann nur umswitchen dass ich die Firma im Haushalt um das Putzen kürze und dann die Zeiten 3x pro Woche von 2 Std auf 1 1/2 kürze, dann wird die Zuzahlung geringer und dann kann mein Vater jemanden fürs Putzen am Wochenende bezahlen, der dann auch den Toilettenstuhl leert.
Siehe: "Umwandlungsanspruch bedeutet: Pflegebedürftige können bis zu 40 Prozent des ihnen zustehenden Betrags für Pflegesachleistungen für andere Leistungen nutzen. Sie können damit Angebote zur Unterstützung im Alltag finanzieren, die in ihrem Bundesland nach Landesrecht anerkannt sind."
Und: "Was sind aktivierende Maßnahmen? Aktivierende Maßnahmen dienen dazu, Pflegebedürftigen zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen. Sie können auf körperlicher, geistiger, alltagspraktischer oder sinnlicher Ebene umgesetzt werden."
Zitat von Chrissiemuc im Beitrag #256Mein Vater hat einen Rollator, aber auch mit diesem muss man ja gehen können (oder wollen).
Das ließe sich aber erlernen (in Altenheimen wird es den Herrschaften auch beigebracht).
Er will das absolut nicht?
Nachtrag:
nur ein Gedanke ... könnte es sein, dass er nicht *will*, weil er befürchtet, dass er Dich seltener sehen würde? Eine Art irrationale Verlustangst? Denn wahrscheinlich fühlt er sich auch einsam.
Ich hatte es anfangs schon mal geschrieben, und bleibe dabei, das ich denke der Vater hätte in eine geriatrische Reha gemusst nach dem Sturz. Die Schwestern und Pfleger dort haben etwas mehr Zeit und bringen die Patienten wieder auf die Beine. Man erklärt ihnen auch wie der Rollator zu handhaben ist. Vielleicht muss man in der Wohnung etwas umräumen, damit er mit dem Rollator durch kommt.
@TE: Du wirst dich selbst mit dem Vater auseinandersetzen müssen. Der Hausarzt gibt normalerweise keine Auskuenfte, aber versuchen könntest du. Ihn fragen wie man den Vater wieder auf die Beine kriegt. Wenn er sich selbst bewegen kann kann er auch auf die Toilette. Dann wäre ein Problem geloest.
Vier mal am Tag angerufen werden und du arbeitest geht nicht. Geh höchstens einmal dran. Frag ob es was wichtiges ist. Ansonsten: Papa, ich muss arbeiten. Ich kann jetzt nicht telefonieren. Sonst Krieg ich Ärger hier.
Weisst du warum dein Kopf rund ist ? Damit deine Gedanken eine andere Richtung nehmen können ;-)
Der Opa einer Kollegin konnte auch nicht mehr gehen und hat nur im Bett gelegen. Zumindest bei seiner Familie. Die Pflegekraft hat ihn immer hochgescheucht.
In dem Artikel geht es zwar vorrangig um verwirrte Nachbarn, aber vielleicht ist auch in deinem Fall einer der angeführten Ansprechpartner in der Lage zu helfen. Zitat Anfang:
".... kann ich z. B. die BSA (Bezirkssozialarbeit der Sozialbürgerhäuser) kontaktieren, deren Mitarbeiter bei Bedarf auch Hausbesuche machen, beraten und Hilfen vermitteln. Auch das nächstgelegene Alten- und Servicezentrum, die Nachbarschaftshilfe, den Gerontopsychiatrischen Dienst, die Fachstelle für häusliche Versorgung und natürlich den Hausarzt, soweit bekannt, kann ich zu Rate ziehen."
Zitat von mühe1 im Beitrag #261Der Opa einer Kollegin konnte auch nicht mehr gehen und hat nur im Bett gelegen. Zumindest bei seiner Familie. Die Pflegekraft hat ihn immer hochgescheucht.
Solange es irgendwie noch geht sollten die sich ein bisschen bewegen.
Weisst du warum dein Kopf rund ist ? Damit deine Gedanken eine andere Richtung nehmen können ;-)
Du meinst "Wiederlernen"? Er hat sich bis letztes Jahr Oktober mit dem Rollator bewegt, aber mehr schlecht als recht - also ziemlich wackelig. Sonst wäre er ja nicht öfter gestürzt. Die Treppen ist er gar nicht mehr gegangen, d.h. er war nur noch in der Wohnung. Er ist im Dezember 2019 gestürzt, draussen, über das Rad des Rollators und war dann längere Zeit im Krankenhaus - Kompartmentsyndrom. Dann war er nochmals draussen in 2020, das muss zu den Anfangszeiten von Corona gewesen sein. Er war hier in Begleitung der damaligen Frau vom Pflegedienst, sie waren zusammen einkaufen. Auch da ist er gestürzt. Seitdem wollte er nicht mehr raus. Natürlich haben alle gesagt dass er sich mehr bewegen muss, aber wenn er nicht will, dann will er nicht. Wer kann ihn zwingen und wer "scheucht ihn hoch". Er traut sich nicht mehr gehen, und er hat mittlerweile in den Beinen auch nicht mehr die Kraft logischerweise.
Jaha, und was meinst Du warum die Frau von der Caritas da war?? Das ist das nächstgelegene Alten- und Servicezentrum. Nur war die aus meiner Sicht ein total failure. Ich hatte auch den gerontopsychatrischen Dienst, aber die arbeiten alle nicht mit Zwang. Der hat ihn einmal angerufen und dann muss mein Vater sich aber selbst melden. Und das macht er nicht, weil er nicht will.
als Erstes- ich bin davon überzeugt, dass du nicht wirklich gut darüber informiert bist, was Pflegedienste alles leisten. Der Vorschlag wiederholt sich jetzt- melde dich bei einem Pflegestützpunkt, kontaktiere Pflegedienste, schau, was München im Internet für Anlaufstellen hat.
Am Wochenende muss keiner putzen oder waschen, aber Pflege kann dennoch laufen und das kostet doch keine 500,-Euro!!
Solange du dir von der Seite keine Klarheit und auch Unterstützung holst- solange werden hier viele Ideen in Luft aufgehen. Möglicherweise erübrigen sich dann auch 4 Anrufe am Tag- was dich logischerweise nervt!
Aber den Weg musst DU gehen- den kann dir auch keiner abnehmen, weil dann doch jeder Pflegefall individuell ist.
Die Frau von der Caritas war wohl was lange in der Sonne so ein Quark. Da würde ich ehrlich gesagt auch noch einmal nachhaken- ruhig im Büro drüber- was das für eine Unterstützung sein soll? Geht so gar nicht! Da muss man sich nicht wundern, wenn man sich entnervt abwendet- das ist keine Hilfe!
Mir scheint, du möchtest die Beziehung zu deinem Vater nicht belasten- aber bist du nicht die einzige, die für ihn macht? Dann hast du auch mehr Macht als du denkst und lass ihn sauer sein- der braucht dich und du machst ja nichts boshaft oder kannst ihm auch Sachen erklären. Es bleibt nicht aus, dass es immer wieder Stress geben wird, wenn die Vorstellungen so unterschiedlich sind. Ein Stück weit, musst du das aushalten lernen. Aber er braucht dich und wie seid ihr denn sonst im Leben mit Konflikten umgegangen?
Zum Thema Betreuung noch ein paar Worte: Betreuung ist nicht dasselbe wie Vormundschaft. Selbstverständlich kann ich Teile an einen Betreuer abgeben. Wenn ich sage mir ist die Orga mit den Arztterminen und alles zu viel, und auch die Orga mit dem Pflegedienst, kann ich hier eine Betreuung beantragen, die sich dann ab sofort darum kümmert. Dass mein Vater das selbst nicht mehr schafft, das sieht jeder Richter. Aber diese Betreuung ist noch lange nicht für die Finanzen zuständig oder hat das Recht der Aufenthaltortsbestimmung. Stichpunkt: Gesundheitssorge zum Beispiel
Zitat von mühe1 im Beitrag #257 Ach so, Rollstuhl geht nicht, lese ich gerade.
Falls Rollstuhl zu breit, das Problem war hier auch, dass der Rollstuhl nicht durch eine Tür paßte; der Pflegedienst hat dann einfach den Toilettenstuhl zum Rollstuhl umfunktioniert und meine Mutter darauf (natürlich mit leerem und abgedecktem Pott) bspw ins Bad zum Haare waschen geschoben.
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich. (Konrad Adenauer)
Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.(Heinrich Heine)
Gesegnet seien die, die den Mund halten, wenn sie nichts zu sagen haben.(frei nach Oscar Wilde)
Also: mein Vater braucht nicht viel Pflege. Das einzige ist die Hilfe bei der Körperpflege (Duschen, Haare waschen) sowie das mit dem Toilettenstuhl. Ein klassischer Pflegedienst macht Haushalt "nebenher mit", aber nicht in dem Umfang wie es Alltagsbetreuer machen. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass ich hier einen klasssischen Pflegedienst buche, zumal dann auch die "Ansprache" wegfällt. Weil zu den Aufgaben der Alltagsbetreuer gehört auch die Ansprache, also die sitzen dann auch mal 15min da oder 30 (wenn es mein Vater möchte) und trinken Kaffee zusammen und ratschen. Mein Vater ist 24/7 in der Wohnung, Freunde leben nicht mehr viele, also er braucht auch diesen kommunikativen Austausch. Das macht ein Pflegedienst, wo die in 20min alles abgearbeitet haben müssen, sicher nicht.
Ja, das machen sie ja. Aber mein Vater braucht ja was womit er sich selbst fortbewegen kann. Das ist ein Rollstuhl. Und das funktioniert in der Wohnung nicht. Ich hatte einen da und habe es ausprobiert. Geht nicht.
Zitat von Chrissiemuc im Beitrag #267Zum Thema Betreuung noch ein paar Worte: Betreuung ist nicht dasselbe wie Vormundschaft.
Jepp- das ist auch im anderen STrang gut auseinandergenommen.
Zitat von Chrissiemuc im Beitrag #267 Selbstverständlich kann ich Teile an einen Betreuer abgeben. Wenn ich sage mir ist die Orga mit den Arztterminen und alles zu viel, und auch die Orga mit dem Pflegedienst, kann ich hier eine Betreuung beantragen, die sich dann ab sofort darum kümmert. Dass mein Vater das selbst nicht mehr schafft, das sieht jeder Richter. Aber diese Betreuung ist noch lange nicht für die Finanzen zuständig oder hat das Recht der Aufenthaltortsbestimmung. Stichpunkt: Gesundheitssorge zum Beispiel
Der Richter entscheidet, welcher Bereich erforderlich ist- und den könntest du ja angeben. ÜBrigens- ein Betreuer geht nicht mti deinem Vater zum Arzt. Das ist der falsche Gedanke, der immer gerne vorliegt- der sorgt nur dafür, dass er zum Arzt kommt- also zB Taxischein besorgen.
Zitat von Chrissiemuc im Beitrag #269Also: mein Vater braucht nicht viel Pflege. Das einzige ist die Hilfe bei der Körperpflege (Duschen, Haare waschen) sowie das mit dem Toilettenstuhl. Ein klassischer Pflegedienst macht Haushalt "nebenher mit", aber nicht in dem Umfang wie es Alltagsbetreuer machen. Es macht überhaupt keinen Sinn, dass ich hier einen klasssischen Pflegedienst buche, zumal dann auch die "Ansprache" wegfällt. Weil zu den Aufgaben der Alltagsbetreuer gehört auch die Ansprache, also die sitzen dann auch mal 15min da oder 30 (wenn es mein Vater möchte) und trinken Kaffee zusammen und ratschen. Mein Vater ist 24/7 in der Wohnung, Freunde leben nicht mehr viele, also er braucht auch diesen kommunikativen Austausch. Das macht ein Pflegedienst, wo die in 20min alles abgearbeitet haben müssen, sicher nicht.
Wobei eigentlich sollte es doch so sein, dass "Pflege von außen" sich um Körperpflege, Haushalt usw kümmert und du als Tochter dann soweit entlastet bist, dass du die Ansprache und Kaffeetrinken übernehmen kannst, und nicht eine "gekaufte Kraft" für Ansprache und Kaffeetrinken zuständig ist, und dein Vater von dir das "Grobe" fordert (wie Toilettenstuhl leeren usw).
So war es damals bei meiner Mutter - sie wurde vom Pflegedienst gewaschen, Essen und auch Putzfrau kam vom Pflegedienst, ich hab das Organisatorische gemacht, auch gespült und Frühstück und Abendbrot, war aber insoweit entlastet, dass ich auch öfter meinen Kater unter den Arm geklemmt habe (den Mutti sehr mochte) und wir gingen ne Stunde hoch zu Mutti, wo der Kater auf ihrem Schoß saß und wir redeten.
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich. (Konrad Adenauer)
Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.(Heinrich Heine)
Gesegnet seien die, die den Mund halten, wenn sie nichts zu sagen haben.(frei nach Oscar Wilde)
Und wann soll ich das machen, den "Austausch"? Also doch Job kündigen oder reduzieren und am Besten gleich zu meinem Vater ziehen??? Ich kann nur alle 14 Tage zu meinem Vater. Ich habe auch noch ein eigenes Leben, und meine eigene Wohnung und Einkäufe. Wenn ich bei meinem Vater bin, dann ist ein halber Tag weg, weil trotzdem so viel zu tun ist. Heisst ich hab vom Wochenende nur nur 1 1/2 Tage. Und er möchte auch nicht nur alle 14 Tage Ansprache, sondern mehrmals wöchentlich, was ich verstehen kann. Wir telefonieren 1-2x täglich. Aber ich kann mich mit meinem Vater auch nicht unterhalten. Erstens hat er andere Interessen als ich, er ist über 30 Jahre älter, und er interessiert sich nicht mehr für die Dinge anderer Menschen. Das ist wohl normal wenn man älter wird. Ich bin eine "Bedürfniserfüllungsmaschine". Alte Menschen entwickeln eine Art Egoismus. Es zählen nur noch die eigenen Bedürfnisse, die möglichst rasch erfüllt werden müssen. Ob es anderen nicht gut geht, oder sie krank sind oder zum Beispiel eine kranke Katze zuhause haben, die in dem Moment für mich wichtiger ist, interessiert nicht.
Ich weiß, dass nicht mit Zwang gearbeitet wird, habe ich mit meinem Vater auch durch. Ich wollte dir den link nur zukommen lassen, weil ich nicht wusste, wen du bereits versucht hast ins Boot zu holen - auch zur eigenen Beruhigung, dass du nach Lösungen gesucht hast, die auch deine berechtigten Belange berücksichtigen.
(Vom Tod meines Vaters habe ich vom Krankenhaus erfahren, ohne vorher zu wissen, dass er überhaupt eingeliefert wurde. Weil er keinerlei Hilfsangebote akzeptiert hatte, wusste halt niemand aus der Familie, alle mehrere hundert Kilometer entfernt, wie es ihm ging und er hatte entschieden, jeden Kontakt abzubrechen, weil es nicht nach seinem Kopf ging. Das nur zur Erklärung, dass ich weiß, wie es ist, wenn man nicht durchdringt. Mir hat es geholfen, dass ich wusste, dass ich vorher alle überhaupt möglichen Ansprechpartner kontaktiert hatte. )