Ich würde meinen Mann (bzw. überhaupt nochmal) heiraten, wenn es dafür juristische Gründe gibt.
Ich bin zum zweiten Mal verheiratet und auch bei der ersten Ehe war die Liebe nicht der Grund für die Heirat. Für's Lieben und die Verbindlichkeit braucht/brauchte es keinen Trauschein. Um alles, was das Zusammenleben so mit sich bringt einschließlich Kindern, gegenseitige Absicherung usw. zu regeln, bildeten die Eheschließungen aber jeweils geeignete Vertragsgrundlagen. Was aber erst bei der Trennung/Scheidung wirklich von Bedeutung war, und es wahrscheinlich bei meinem Tod oder dem meines Mannes wieder sein wird.
Bei der ersten Heirat haben mein erster Mann und ich uns vorher versprochen, dass die Eheschließung nichts an unserer Beziehung zueinander ändert. Hat funktioniert, denke ich. Die Beziehung hat sich natürlich in den Jahrzehnten verändert, aber nicht durch den Trauschein. Bei der zweiten Eheschließung waren mein zweiter Mann und ich schon gestandener und brauchten solche Versprechen nicht mehr, war sowieso selbstverständlich. Die Trauungen/Eheschließungen waren beide Male bewusst sehr unromantische, unfeierliche Angelegenheiten, mit kleinen Zugeständnissen an die Herkunftsfamilien in Form eines Hochzeitsessens.
Mit meinem jetzigen Mann würde ich jederzeit wieder eine Beziehung eingehen, weil er mich so leben und sein lässt, wie ich das möchte, sehr liebevoll ist und meine Liebe annimmt.
An der Qualität der Beziehung und der Verbindlichkeit hat die Eheschließung für uns auch nichts geändert, das war auch ohne Trauschein gegeben.
Aber so ein bisschen Romantik im Sinne eines festlichen Rahmens mit schöner Kleidung und Feier musste es für uns dann doch sein und ich habe beide Trauungen, standesamtlich und kirchlich, als große Momente empfunden. Selbst das Standesamt war für mich am Ende dann doch mehr als nur ein Verwaltungsakt, da war ich deutlich gerührter, als ich erwartet hätte. Bei uns war das Rechtliche aber eher ein - durchaus sinniges - Nebenprodukt der Eheschließung. Es fühlte sich nach langjähriger Beziehung irgendwann einfach richtig an, das Ganze auch offiziell zu besiegeln.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
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Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #52. Bei uns war das Rechtliche aber eher ein - durchaus sinniges - Nebenprodukt der Eheschließung. Es fühlte sich nach langjähriger Beziehung irgendwann einfach richtig an, das Ganze auch offiziell zu besiegeln.
Für das „Rechtliche“ braucht man aber auch nicht unbedingt einen Trauschein. Der hat ja eher so „Abo-Charakter“ - einmal unterschreiben, und dann sind alle Services freigeschaltet. Was aber nicht heißt, dass die Dinge nicht auch anders geregelt werden können. Bei uns wollte nicht mal die Bank das offizielle Papier für den Immobilienkauf, also haben wir‘s gelassen.
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
Wir wollten es einfach, fühlte sich für uns einfach richtig und gut an. Gründe brauchten wir keine. Nur Standesamt, hübsch angezogen, aber keine Hochzeitskleidung. Ich im ersten Kleid, das er mir gekauft hat. Habe ich heute noch, trage ich heute auch noch.
War lustig, meine Trauzeugin hatte ihren Ausweis vergessen, dafür musste ihr Lebensgefährte (Buchhalter) herhalten. Der wiederum hatte seinen Anzug vergessen, erschien in T-Shirt und Jeans, was zu Verwechselungen führte. Nämlich mit dem Trauzeugen meines Mannes, ein ewiger Student, der aber im schicken Anzug. Kleider machen halt Leute und es dauerte ein wenig, bis den Beamten aufging, wer wer wirklich war. Die Traurede der Standesbeamtin war völlig unpassend, gedacht für ein junges Paar. Als die Rede auf Silberhochzeit & Co kam, entglitt meinem Mann ein entgeisterter Ausruf:“Ich bin doch schon 50!“. Unsere Kinder amüsierten sich königlich, was die Rednerin mit der Androhung eines Rausschmiss ahndete. Aber dass kannten sie schon von daheim und ließen sich nicht beirren. Später nutzte ich wegen des langen Namens eine zweite Zeile. Damit war das Dokument ungültig und musste neu gedruckt werden. Wir waren sehr froh, als es vorbei war und die Standesbeamtin sicher auch.
Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #53Was aber nicht heißt, dass die Dinge nicht auch anders geregelt werden können. Bei uns wollte nicht mal die Bank das offizielle Papier für den Immobilienkauf, also haben wir‘s gelassen.
Natürlich geht das auch, ist aber oft komplizierter und aufwendiger.
Und davon abgesehen war das Rechtliche bei uns ja gerade nicht der Hauptgrund für die Hochzeit, sondern wie bei Mayali: wir wollten es einfach :)
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Für das „Rechtliche“ braucht man aber auch nicht unbedingt einen Trauschein. Der hat ja eher so „Abo-Charakter“ - einmal unterschreiben, und dann sind alle Services freigeschaltet. Was aber nicht heißt, dass die Dinge nicht auch anders geregelt werden können. Bei uns wollte nicht mal die Bank das offizielle Papier für den Immobilienkauf, also haben wir‘s gelassen.
was rechtliches anbetrifft ohne ehe keine witwenrente und ohne ehe auch kein unterhaltsanspruch an den partner nicht alles laesst sich ueber vertraege regeln
und selbst wenn dein partner dich als erbe fuer seine halbe immobilie eingetragen hat, darfst du oberhalb deines freibetrages von 20tsd euro erst mal 30% erbschaftssteuer abdruecken
hat er gar kein testament, hast du selbst bei der beerdigung kein mitspracherecht…
Wir sind seit 30 Jshren zusammen, und seit 2007 verheiratet. Ich meine, ich würde mit meinem Mann nicht nochmal zusammen sein wollen mit dem Wissen von heute. Heiraten schon, die Absicherung Witwenrente u.ä. fühlt sich gut an. Auch haben wir uns eine Eigentumswohnung mit Garten leisten können, und uns fürs Alter gut abgesichert, unsere Kinder lieben die Kontinuität und Sicherheit, die wir ihnen vermitteln. Zu allem anderem: wir haben manchmal richtig böse Streit. Er, wie ich sind manchmal so drauf, dass wir nur auf das negative des anderen antworten, und das negative im anderen sehen. Es ist echt für mich eine Herausforderung immer wieder loszulassen, mich von ihm abzuwenden, und sich mir selbst zuzuwenden. Dann gelingt es, und wir haben eine harmonische Zeit über Wochen, bis zum nächsten Knall. Wenn ich mit dem heutigen Wissen nochmal alles anders machen könnte, wäre ich gerne mal Single über eine lange Zeit.
"Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten." Max Planck - deutscher Physiker und Nobelpreisträger 1858-1947
"Es ist nicht wie es ist, sondern so, wie Du denkst, dass es ist. "bifi
Wir seit 55 ! Jahren verheiratet. Aber wenn ich zurück blicke, ( soll man ja eigentlich nicht machen ) würde ich überhaupt nicht mehr heiraten. Meinen Beruf behalten, und einfach für mich leben. Mein Mann quasselt den ganzen Tag. Hat ne Schallplatte verschluckt, sag ich immer. Der redet sogar noch, wenn er die TV Kopfhörer im Ohr hat, dann spricht er mit dem TV :-) ich ziehe mich sehr gerne zurück zb. ins Bricom :-) oder schau Musikvideos an.
Zitat von ereS im Beitrag #58 was rechtliches anbetrifft ohne ehe keine witwenrente und ohne ehe auch kein unterhaltsanspruch an den partner nicht alles laesst sich ueber vertraege regeln
Nichts davon brauche ich, denn ich verdiene mein eigenes Geld. Das klingt irgendwie alles nach „Versorger-Ehe“. Und „Mitspracherecht bei Beerdigung“ ist jetzt nichts, was mir so wichtig wäre, als dass ich dafür so ein Ehe-Abo abschließen würde. Wenn die Familie das unbedingt selbst regeln will - bitte, würde mich nicht stören.
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Zitat von ereS im Beitrag #58 was rechtliches anbetrifft ohne ehe keine witwenrente und ohne ehe auch kein unterhaltsanspruch an den partner nicht alles laesst sich ueber vertraege regeln
Nichts davon brauche ich, denn ich verdiene mein eigenes Geld. Das klingt irgendwie alles nach „Versorger-Ehe“. Und „Mitspracherecht bei Beerdigung“ ist jetzt nichts, was mir so wichtig wäre, als dass ich dafür so ein Ehe-Abo abschließen würde. Wenn die Familie das unbedingt selbst regeln will - bitte, würde mich nicht stören.
wo klingt denn dem staat erbschaftssteuer zu bezahlen nach versorger-ehe ? aber du zahlst dann sicherlich auch gerne die anfallende erbschaftssteuer an den staat und verzichtest auch gerne auf sonstige vorteile die dir eine ehe bieten wuerde dein letzter satz klingt lieblos deinem partner gegenueber, aber es wird gruende geben, warum du nicht verheiratet bist finanzierst du aktuell eigentlich deinen mann, oder arbeitet er wieder ?
Ich bin an sich keine Freundin des Konzepts "Ehe". Hatte ich ja auch schon oft geschrieben.
Dass wir nach 25 Jahren doch noch geheiratet haben, hat sich - abgesehen von einer für uns beide überraschend positiven emotionalen Komponente - als sehr wichtig gezeigt, als mein Mann plötzlich sehr krank wurde. Natürlich hatten wir keine Vereinbarung bezüglich Auskunft im Krankenhaus, Zugang u´zur ITS, Ansprechbarkeit der Ärzt:innen etc. getroffen.
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Getrennte Wohnungen nicht, aber ich brauche unbedingt einen Rückzugsort. Gott sei Dank ist unser Haus groß genug, so dass das möglich ist, sonst wären wir vermutlich schon geschieden oder doch in getrennten Wohnungen - Liebe hin oder her.
Eigentlich leben wir erst seit unserer Verrentung zusammen, vorher war es eine Fernbeziehung, ich mit den vier Kindern daheim (aber berufstätig) und er weltweit unterwegs, teilweise auch ein ganzes Jahr mit nur 3 Heimflügen für jeweils nur ein paar Tage. Mit soviel Eigenständigkeit entwickelt man „Macken“, wie mein Alleinseinwollen und er seine Gesprächigkeit.
@M-M Bei uns hatte jede/r ein Stockwerk, wobei in meinem Stockwerk das Schlafzimmer lag, in seinem Stockwerk die Küche. Das war perfekt, allein schon deswegen, weil wir oft gleichzeitig unterschiedliche Musik hörten.
Davor haben wir ewig in 2, später dann mit zusätzlicher Galerie gewohnt. Wir haben auch 2-mal mehrere Monate auf 12 Quadratmetern gelebt, als wir größere Umbauten hatten.
Er war der einzige Mensch, mit dem ich das aushalten konnte und sogar gut fand.
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Hui, länger auf 12 qm zusammenleben wäre für mich definitiv auch eine Challenge. Hut ab, dass Ihr das gut hinbekommen habt!
Bisschen Platz und Freiraum für uns brauchen wir beide, funktioniert im Alltag dank reichlich Platz (und einem Arbeitszimmer pro Nase) aber auch ziemlich gut. Das Musikthema hatten wir früher auch gelegentlich, inzwischen hören wir, wenn nicht gemeinsam über die Anlage, auch viel über Kopfhörer. Da stören wir uns nicht gegenseitig.
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Zitat von ereS im Beitrag #63 aber du azhlst dann sicherlich auch gerne die anfallende erbschaftssteuer an den staat und verzichtest auch gerne auf sonstige vorteile die dir eine ehe bieten wuerde
Ich sehe keinen Sinn in einer Ehe als Steuersparmodell. Mir gehört mein Teil der Immobilie, und wenn mein Partner nicht mehr da ist, wird die Bude verkauft, und ich nehme meinen Teil mit. Das ist doch nicht so kompliziert. Wenn seine Familie den Rest auf den Kopf hauen will, können sie das ja machen, ich bin finanziell autark unterwegs. Und Beerdigungsfeiern finde ich derartig furchtbar, dass ich weder selbst eine will noch sonst irgendeine Meining dazu habe, wie das bei meinem Partner so sein soll. Das ist alles kein Grund für eine Ehe. Ich bin ja nicht „Frau von xy“.
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Zitat von Naomi_Nagata im Beitrag #73 Ich sehe keinen Sinn in einer Ehe als Steuersparmodell.
Da bin ich ausnahmsweise deiner Meinung.
Für uns war es erst eine spaßige Idee, nach so langer Zeit die Leute zu verblüffen. In der Folge haben wir beide eine andere emotionale Qualität gespürt. Eine noch tiefere.
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Ich würde meinen Mann sofort wieder heiraten, weil er die gleichen Wünsche an Beziehung, Hochzeit, Ehe und gemeinsames Kinder-haben hat wie ich und wir einander Liebe geben und zeigen können. 🙃 Ungeachtet dessen, was Marie-Madeleine treffend schrieb: Irgendwas ist immer.
"It has to be possible to feel the pain in one community without denying it to the other. It has to be!" John Oliver
Moderatorin in den Foren zu Beziehung und Sex, zu Kunst, Musik und Literatur, zu Politik und Tagesgeschen und zum Handwerken (warum auch immer). Ueberall sonst gilt: Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen.