Liebe Trauernde2.0, hier ein Text für Dich - vielleicht ein kleines bisschen tröstlich. Ich habe das Gleiche hinter mir.
DIE SEELE WÄHLTE DIESEN TAG ... SICH AUS UNSAGBAREM LEIDEN FÜR DAS ENDE ZU ENTSCHEIDEN. WARUM SICH KEINE WEGE FANDEN, BLEIBT WOHL IMMER UNVERSTANDEN: WIE IN EINEM BÖSEM TRAUM STEHEN DIE FRAGEN STARR IM RAUM: KONNTE MAN DIE TAT VERHINDERN? WAS MUSSTE WOHL EIN MENSCH ERTRAGEN, UM DEN LETZTEN SCHRITT ZU WAGEN? DIE WELT STEHT STILL UND ALLES SCHWEIGT; DENN JENE QUAL WAR NIE GEZEIGT. SO WUCHS DER DRANG ZUR LETZTEN REISE, DER SCHREI NACH HILFE WAR ZU LEISE, NIEMAND MUSS SICH JETZT EMPÖREN, ER WAR GANZ EINFACH NICHT ZU HÖREN. DIE SEELE WÄHLTE DIESEN TAG. ALS SIE DER SEHNSUCHT STILL ERLAG, WAR ALLES LEID GANZ SCHNELL VORBEI – NUR EIN MOMENT - DANN WAR ER FREI. VERZWEIFELT IST MAN UND SCHOCKIERT: WARUM NUR IST ES SO PASSIERT? TRAUER MACHT DIE HERZEN SCHWER UND MAN ERTRINKT IM TRÄNENMEER. DOCH STEHT ES UNS NICHT ZU, ZU KLAGEN, WIR HABEN NIE DIE LAST GETRAGEN. RESPEKTIERT DEN WUNSCH NACH STILLE, URTEILT NICHT, ES WAR SEIN WILLE.
Und noch ein Rat von mir an Dich und Deine Familie: bitte, bitte versucht nicht, eine/n Schuldige/n zu finden, das schmerzt nur noch mehr.
Zitat von Broken im Beitrag #26Liebe Trauernde2.0, hier ein Text für Dich - vielleicht ein kleines bisschen tröstlich. Ich habe das Gleiche hinter mir.
DIE SEELE WÄHLTE DIESEN TAG ... SICH AUS UNSAGBAREM LEIDEN FÜR DAS ENDE ZU ENTSCHEIDEN. WARUM SICH KEINE WEGE FANDEN, BLEIBT WOHL IMMER UNVERSTANDEN: WIE IN EINEM BÖSEM TRAUM STEHEN DIE FRAGEN STARR IM RAUM: KONNTE MAN DIE TAT VERHINDERN? WAS MUSSTE WOHL EIN MENSCH ERTRAGEN, UM DEN LETZTEN SCHRITT ZU WAGEN? DIE WELT STEHT STILL UND ALLES SCHWEIGT; DENN JENE QUAL WAR NIE GEZEIGT. SO WUCHS DER DRANG ZUR LETZTEN REISE, DER SCHREI NACH HILFE WAR ZU LEISE, NIEMAND MUSS SICH JETZT EMPÖREN, ER WAR GANZ EINFACH NICHT ZU HÖREN. DIE SEELE WÄHLTE DIESEN TAG. ALS SIE DER SEHNSUCHT STILL ERLAG, WAR ALLES LEID GANZ SCHNELL VORBEI NUR EIN MOMENT - DANN WAR ER FREI. VERZWEIFELT IST MAN UND SCHOCKIERT: WARUM NUR IST ES SO PASSIERT? TRAUER MACHT DIE HERZEN SCHWER UND MAN ERTRINKT IM TRÄNENMEER. DOCH STEHT ES UNS NICHT ZU, ZU KLAGEN, WIR HABEN NIE DIE LAST GETRAGEN. RESPEKTIERT DEN WUNSCH NACH STILLE, URTEILT NICHT, ES WAR SEIN WILLE.
Und noch ein Rat von mir an Dich und Deine Familie: bitte, bitte versucht nicht, eine/n Schuldige/n zu finden, das schmerzt nur noch mehr.
Das ist ein schönes Gedicht, Broken. Ich überlege, es meinem Onkel zu schicken, dessen Sohn sich mit Anfang 20 das Leben nahm. Er und meine Tante haben es von außen betrachtet ganz gut geschafft, das Schreckliche in ihr Leben zu integrieren, ohne daran zu zerbrechen. Das wünsche ich dir auch, liebe Trauernde.
Hallo Broken, ja, ich versuche manchmal, meine Tränen zurückzuhalten, aber gestern konnte ich nicht mehr anders als zu weinen. Ich habe gerade folgenden Film gesehen, wo ich weinen musste, hier ist der Link: https://www.zdf.de/serien/fruehling/frue...ommers-100.html. Wenn es dich und euch interessiert, dann kannst du sehr gerne reinschauen. Leiser Gruß von Trauernde2.0
Zitat von Trauernde2.0 im Beitrag #25Gestern, als ich meine Hausaufgaben erledigt habe, mit denen ich immer noch nicht fertig bin, schaute ich den Papphasen an, der mal meinem Vater gehört hat, und dachte an meinen Vater. Daraufhin habe ich alleine geweint aber ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. Leiser Gruß von Trauernde 2.0
Liebe Trauernde, Vielleicht hilft Dir ein Zitat von einer (meiner Ansicht nach) sehr klugen Frau:
Grief is the price we pay for love. Trauer ist der Preis, den wir für Liebe zahlen. Queen Elisabeth II
Sie sagte es in ihrer Ansprache an die Angehörigen der Opfer von 9/11. Auch diese wurden plötzlich und unerwartet aus den Leben ihrer Angehörigen gerissen.
Egal, was der Grund für den Verlust ist - Jemanden zu verlieren, der Dir wichtig ist, Das tut einfach weh! Und es ist wichtig und richtig, das zuzulassen, auch wenn es vielleicht auch Momente gibt, in denen andere Gefühle (Wut?) überwiegen.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Trauernde es ist in Ordnung dass du nur traurig bist. Und du darfst auch weinen - immer dann wenn es dir danach ist.
Ich hoffe die Schule nimmt Rücksicht auf deinen grossen Verlust. Du kannst auch mit deiner Klassenlehrerin oder der Beratungslehrerin reden damit die deinen Mitschülern sagt wie du willst dass sie mit dir umgehen Jetzt sind ja die Ferien bald zuende.
Liebe Trauernde, viel Kraft in dieser schweren Zeit wünsche ich dir. 🩶🌹🩶
Liebe/er Broken, So ein schönes Gedicht (wenn man schön in dem Zusammenhang verwenden kann...), mir sind beim Lesen die Tränen gekommen. Danke für dieses sehr treffende tröstliche Gedicht.🩶🌹
Zitat von kiwikirsche im Beitrag #36Liebe Trauernde, viel Kraft in dieser schweren Zeit wünsche ich dir. 🩶🌹🩶
Liebe/er Broken, So ein schönes Gedicht (wenn man schön in dem Zusammenhang verwenden kann...), mir sind beim Lesen die Tränen gekommen. Danke für dieses sehr treffende tröstliche Gedicht.🩶🌹
Hallo kiwikirsche, vielen Dank für deinen Wunsch nach Kraft für mich. Und, ja, mir sind auch beim Lesen die Tränen gekommen.
ich hoffe, du hast Menschen an deiner Seite, die dich stützen können. Das ist schrecklich was passiert ist. Wenn du im realen Leben keine Möglichkeit hast, schreib bitte hier. Ich denke, ich spreche für viele hier: es ist immer jemand da. Mir fehlen ein bisschen die Worte, es gibt auch keine des Trostes. Ich wünsche dir viel Kraft! 🕯️für deinen Papa
On ne voit bien qu‘avec le coeur - l‘essentiel est invisible pour les yeux! Antoine de Saint-Exupéry
aus ähnlich leidvoller Erfahrung kann ich AGUS- Angehörige um Suizid empfehlen- es gibt eine geschlossene fb-Gruppe, die mir sehr hilfeich war - https://www.agus-selbsthilfe.de/
ich habe es jetzt erst gelesen - was für ein schrecklicher Schmerz und Verlust! Es tut mir sehr, sehr leid! Fühl dich ganz lieb in den Arm genommen, wenn du möchtest 💞.
Zitat von Trauernde2.0 im Beitrag #15Erreicht mich das Licht, wenn ich mich über ein paar Dinge wieder freuen kann?
Ja, das tut es! Ich hoffe, dass du inzwischen vielleicht schon den einen oder anderen kleinen Lichtmoment erleben konntest. Es kann aber auch sein, dass es noch eine Weile dauert, bis die dunkle Wolkendecke der Trauer Lücken bekommt und da und dort wieder einen Sonnenstrahl durchlässt - und nach und nach immer mehr... ☀️
Das Bild mit der Wolkendecke hatte ich einmal in der Zeit nach dem Tod meiner Mutter und ich möchte dir aus meiner Erfahrung gern sagen: Es wird besser, ganz bestimmt, vertrau darauf! Auch wenn der Weg dahin länger sein kann. Auch wenn wahrscheinlich auch immer wieder Phasen kommen, wo dich die Trauer plötzlich erneut ganz stark überflutet, wo Erinnerungen schrecklich wehtun, wo momentan unbeantwortbare Fragen hochkommen, wo die Trauerwolke einfach alles überschattet und verdunkelt oder wo die Tränen kommen - das alles, die schmerzhaften und auch die helleren Momente, sind wie ganz viele kleine Schritte der Seele (damit meine ich die Gefühlswelt, das Innere).
Du machst auf mich nach den Antworten, die ich hier von dir gelesen habe, den Eindruck einer schon sehr reifen und tapferen Person ❤️. Ich habe das Gefühl, dass du alles in dir hast, um diesen"Weg der Seele" gut zu schaffen, auch wenn er schwer ist. Ich wünsche dir dafür sehr viel Kraft! Und auch Menschen, Zeiten, Dinge, positive Ablenkungen, wo du neue Kraft tanken kannst! Tu dir selbst ganz viel Gutes!
Für die Momente, wo negative Gefühle oder Tränen kommen, wünsche ich dir, dass du an einem Ort oder von Menschen umgeben bist, wo du sie zeigen kannst, weinen kannst, einfach das rauslassen kannst, was grade in dir hochsteigt...
Du hast ja geschrieben, dass du Menschen hast, die dir Halt und Unterstützung geben. Aber auch wenn es mal Leute mitbekommen, die nicht zu deinem "engsten Kreis" gehören: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sogar da oft gar nicht so schlimm ist wie befürchtet, wenn man auf einmal doch weinen muss. Vielleicht sind sie verunsichert, wie sie reagieren sollen, aber sie kommen dann schon damit zurecht. (Manchmal sage ich dann auch, was für mich grade okay wäre, z.B. "Lasst mich einfach, da muss nur grade was raus" oder "Ich würde gern reden, wäre das grade oder ein bisschen später okay?" oder "Reden mag ich grade nicht, aber einfach mal den Arm um die Schulter legen / nur neben mir sitzen / ... wäre gut".) Hoffentlich bei deinen Leuten - Mitschüler z.B. oder mit wem du sonst mal Zeit verbringst - auch!
Und für die Momente, wo du alleine bist und die Traurigkeit oder schmerzhafte Gedanken oder Tränen kommen, lasse ich dir (wenn du magst) nochmal eine ganz feste und herzliche Umarmung hier 💞🤗💚.
Ich saß vor ein paar Tagen im Informatikunterricht und musste erneut an meinen Vater denken. Meine Mitschüler aus meinem Kurs und die anderen merkten es nicht. Wo ich gerade den Text schreibe, denke ich nochmals an meinen Vater. Gestern in der Schule war es auch so.
Zitat von Trauernde2.0 im Beitrag #43Ich saß vor ein paar Tagen im Informatikunterricht und musste erneut an meinen Vater denken. Meine Mitschüler aus meinem Kurs und die anderen merkten es nicht. Wo ich gerade den Text schreibe, denke ich nochmals an meinen Vater. Gestern in der Schule war es auch so.
Vermutlich ist es ja noch nicht lange her, seit sich dein Vater das Leben nahm, und so ein Trauerprozess dauert lange.
Du schreibst ja, dass du Menschen hast, mit denen du offen über alles reden kannst- das ist wichtig, immer wieder von deinem Vater und dem, was dir gerade einfälllt zu sprechen (Fragen, Erinnerungen...), Mitgefühl zu verspüren...
Schreibst du deine Gedanken, Erinnerungen, Gefühle auf oder hast einen Platz für deine Trauer gefunden, gestattest du dir zu weinen?
Jeder Mensch geht anders damit um auf seinem persönlichen Weg, diesen schrecklichen Verlust zu verkraften...lass dir Zeit!
Mein Vater hat sich vor 17 Jahren das Leben genommen - und natürlich denke ich auch heute noch regelmäßig an ihn. Es wird nicht aufhöhren. Aber Du wirst innerlich für Dich einige Fragen mit der Zeit "abgearbeitet" haben. Laß Dir Zeit fürs trauern - aber vergiß nicht, Dir auch Zeit fürs Leben zu nehmen.
Sprich offen mit Freunden oder Verwandten - es gibt nichts Schlimmeres als einen Suizid quasi als Familiengeheimnis zu behandeln. Zum einen wirst Du dabei feststellen, in wievielen Familien ebenfalls ein Suizid passiert ist und wie oft die Familie das Gefühl hatte, daß man darüber nicht spricht und wie schwer es das macht. Zum anderen hilft es auch ungemein, darüber zu sprechen.
Meiner Meinung nach mußt Du auch nicht unbedingt verstehen, warum er sich das Leben genommen hat - denn die Gründe sind oft der Depression oder den (wie Du gesagt hast) Wahnvorstellungen geschuldet - in seiner Welt war das genug Grund, die Welt zu verlassen - während in Deiner Welt gar nicht nachvollziehbar ist, warum er die Situation so empfand.
Als uns die Nachricht von der Polizei überbracht wurde, war eine sehr einfühlsame Beamtin dabei, die uns eindringlich gesagt hat: "Fragen Sie sich nie, was Sie hätten tun können, um das zu verhindern. Es ist niemals die Aufgabe eines anderen, jemanden, der gehen will, zu halten. Weil man es nicht kann. Niemand ist verpflichtet, einen anderen 24 Stunden zu bewachen und allen seinen Wünschen zu folgen, um ihn am Leben zu halten." Und erst recht nicht, wenn derjenige sagt "ich bringe mich um, wenn Du nicht dieses oder jenes machst oder nicht machst".
Als uns die Nachricht von der Polizei überbracht wurde, war eine sehr einfühlsame Beamtin dabei, die uns eindringlich gesagt hat: "Fragen Sie sich nie, was Sie hätten tun können, um das zu verhindern. Es ist niemals die Aufgabe eines anderen, jemanden, der gehen will, zu halten. Weil man es nicht kann. Niemand ist verpflichtet, einen anderen 24 Stunden zu bewachen und allen seinen Wünschen zu folgen, um ihn am Leben zu halten." Und erst recht nicht, wenn derjenige sagt "ich bringe mich um, wenn Du nicht dieses oder jenes machst oder nicht machst".
sehr berührend, was du schreibst- danke!
Und welch klugen Worte dieser Beamtin- sie sind absolut wahr!
Man stellt sich sicher immer die Frage, hätte ich was machen können um das zu verhindern. Und da fand ich diese Aussage der Polizistin sehr sehr hilfreich und auch wahr. Wir haben uns das damals zu Herzen genommen. Und wir haben zudem jedem Getuschel den Wind aus den Segeln genommen und offen gesagt, was Sache war. Nichts bedrückt mehr als Familiengeheimnisse, die eigentlich jeder kennt, aber niemand drüber spricht.
Und in der Nachbarschaft - über Geheimnisse wird immer getratscht - bei Tatsachen wird nächste Woche eine andere Sau durchs Dorf getrieben. Davon abgesehen - wir hatten als Familie beschlossen, daß uns Getratsche egal ist. Leute die hinter unserem Rücken tratschen, sind keine Leute, deren Meinung uns interessiert. Damit sind wir gut zurecht gekommen.
Meine Mutter hatte auch noch ein- oder zweimal eine Selbsthilfegruppe für Familienangehörige besucht - aber für sich selbst festgestellt, daß das nicht das Umfeld ist für sie. Da waren viele dabei, für die das die einzige Möglichkeit war, über das Ereignis zu sprechen. Und die drehten sich auch nach Jahren oft noch im Kreis. Sie hatte das Gefühl, daß das nicht nicht gesund war. Sie hat da sehr klar gesehen, was für Schaden genau diese Heimlichtuerei anrichtet.
Berührt mich auch, was du schreibst, Antje. Wie gut, dass die Polizistin so einfühlsam war. Das ist nicht selbstverständlich und hätte ich mir damals bei meiner Schwester auch gewünscht. Ganz wichtig fürs Verarbeiten ist, dass man nichts vertuscht oder verheimlicht. Ein offener Umgang mit dem Suizid hilft auch bei der Verarbeitung. Trauernde, bei dir ist alles noch ziemlich frisch. Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Ich wünsche dir Menschen in deinem Umfeld, die dir zuhören und für dich da sind.
Wenn 'AfD' die Antwort ist, wie dumm muss dann die Frage sein?
Der Satz "Es ist niemals die Aufgabe eines anderen, jemanden, der gehen will, zu halten" - ist absolut wahr - aber auch nicht in jedem Fall. Es ist auch niemandes Aufgabe, einen Menschen so fertig zu machen, dass er schließlich und endlich keinen anderen Ausweg mehr sieht. Und trotzdem kommt auch das vor. Mir wurde jahrelang klar gemacht, dass ich besser nie geboren worden wäre - und an dem Suizid meines Vaters war selbstverständlich ich schuld.