Ich bin jetzt ein bisschen überrascht, ich hatte angenommen, es geht um eine Situation, in der man sich ernsthaft Sorgen machen muss, bis hin zum Suizid.
Zitat von mühe1 im Beitrag #126Ich bin jetzt ein bisschen überrascht, ich hatte angenommen, es geht um eine Situation, in der man sich ernsthaft Sorgen machen muss, bis hin zum Suizid.
Dazu hatte ich was geschrieben, glaube ich. So lange die Mutter lebt, denke ich, dass das nicht infrage kommt. Dazu kommen noch andere Faktoren. In der Hauptsache geht es um die Perspektivlosigkeit und die Sache mit Geld/Haus/Job. Natürlich mache ich mir ernsthaft Sorgen. Muss ich deshalb was überstürzen (sozialpsychiatrischer Dienst)? Er hatte ja Pläne für letzte Woche. Nun muss ich sehen, wann er zurückruft oder eben eine Mail schicken. Er tut sich schwer, zurückzurufen, wenn er nichts neues positives berichten kann, glaube ich.
Zitat von sundays im Beitrag #127 In der Hauptsache geht es um die Perspektivlosigkeit und die Sache mit Geld/Haus/Job. Natürlich mache ich mir ernsthaft Sorgen. Muss ich deshalb was überstürzen (sozialpsychiatrischer Dienst)?
nee, wenn du dir keine ernsthaften Sorgen um Leib und Leben um ihn machst, sondern eben Geld/Haus/Job muss ich sagen, ändert das die Lage schon. Dann könnte man auch der Ansicht sein, dass dich das nichts angeht. Also nicht, wenn er dich nicht um deine Unterstützung fragt. Wenn er das tut, kannst du ihm die Schuldnerberatung oder eine Beratung bei der AWO etc vorschlagen. Ihn ggfs. auch mal begleiten, wenn er das möchte.
Ihm wen ins Haus schicken, noch dazu ohne dass er das auch möchte, fände ich unter der Prämisse jetzt ehrlich gesagt übergriffig. Er mag ein Chaot sein, die Bude baufällig, seine Laune mies, aber dennoch ist er ein Erwachsener.
Sorry, aber ich dachte auch wir reden davon, dass du fürchtest, er tue sich was an... Hilfe anbieten: Ja! Unbedingt "Dienste" unerbeten ins Haus schicken: nein.
"Ich kann nicht mehr" hat er geäußert. Wenn das nicht bedeutet, dass er sein Leben gefährden könnte - umso besser. Ein normaler Arztbesuch wäre dann vielleicht eine Idee? Wo er Tacheles redet?
_____________________________________ Ich bin Karla48 aus dem alten Brigitte-Forum.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #128 Sorry, aber ich dachte auch wir reden davon, dass du fürchtest, er tue sich was an... Hilfe anbieten: Ja! Unbedingt "Dienste" unerbeten ins Haus schicken: nein.
Genau kann ich garnicht sagen, was ich befürchte. Aber in den letzten Jahren, also seit Corona, hat sich immer alles mehr verschlechtert, von Telefonat zu Telefonat. Ich hätte gern, dass es ihm besser geht, reicht das nicht. Er hat noch nicht zurückgerufen bisher.
Ich schließe mich Rokeby an, auch ich habe das als dramatisch verstanden. Klar machst du, was du willst, aber irritierend ist dann schon, wenn es jetzt dann doch gut Zeit hat.
Zitat von kenzia im Beitrag #131Ich schließe mich Rokeby an, auch ich habe das als dramatisch verstanden. Klar machst du, was du willst, aber irritierend ist dann schon, wenn es jetzt dann doch gut Zeit hat.
Wie schon mehrfach gesagt, eskalieren wird das erst, wenn die Mutter stirbt oder sich ihr Zustand verschlechtert. Problemgespräche führen wir seit mehr als 5 Jahren, wobei sich die Situation (tatsächlich für mich unvorhergesehen) einmal stark verbessert hat. Dann kam Corona. Ich werde bestimmt nicht reingrätschen, wenn er gerade selber dabei ist, sich zu organisieren. Ich habe ja in dem Gespräch auch schon das meiste von dem geraten, das ihr dann auch aufgebracht habt. Er weiß selbst, dass er depressiv ist. Ich hatte nur gehofft, dass jemand vielleicht noch etwas weiß, um den Knoten mit dem Haus zu lösen und da könnte eres' Hinweis vielleicht langfrsitig noch hilfreich sein.
Es gibt Leute, die jahrelang Probleme haben udn damit hausieren gehen, aber völlig beratungsresistent sind. Das will ich Deinem Kumpel nicht unterstellen, bitte nicht falsch verstehen.
Ich habe nur eingesehen, dass ich manchen Mitmenschen nicht helfen kann, weil sie es nicht zulassen. Im Endeffekt habe ich mir bei manchen mehr Gedanken gemacht als sie selber. Eine gute Bekannte von mir chronische Geldprobleme. Als ich während Corona Jobs zu vergeben hatte, habe ich sie als erstes gefragt. War ihr alles zuviel . . weil da muss der Hund raus, da bin ich beim Friseur und putzen will ich eh nicht . . letztendlich habe ich alles selber gemacht und bin finanziell über die Runden gekommen, derweil sie jammert (und nichts ändert).
Es gibt Leute, die jahrelang Probleme haben udn damit hausieren gehen, aber völlig beratungsresistent sind. Das will ich Deinem Kumpel nicht unterstellen, bitte nicht falsch verstehen.
Ich habe nur eingesehen, dass ich manchen Mitmenschen nicht helfen kann, weil sie es nicht zulassen. Im Endeffekt habe ich mir bei manchen mehr Gedanken gemacht als sie selber. Eine gute Bekannte von mir chronische Geldprobleme. Als ich während Corona Jobs zu vergeben hatte, habe ich sie als erstes gefragt. War ihr alles zuviel . . weil da muss der Hund raus, da bin ich beim Friseur und putzen will ich eh nicht . . letztendlich habe ich alles selber gemacht und bin finanziell über die Runden gekommen, derweil sie jammert (und nichts ändert).
lg Luci
Ja, danke dir. Ich weiß, was du meinst. So sieht es jeder verschieden, je nach seinen Erfahrungen. Schon interessant.
Auch kleine Gesten helfen. Gerade, wenn jemand depressiv ist. Ein bisschen Essen vor die Tür stellen, wenn man zuviel gekocht hat. Ein Foto von einer Wanderung schicken und fragen, ob er das nächste mal mitkommt. Ihm die Adresse einer Sozialberatung schicken und fragen, ob man mitkommen soll. Das sind alles Kleinigkeiten, die weder viel Zeit noch Geld kosten, aber zeigen: ich bin Dein Freund, ich antizipiere und lasse Dich nicht alleine.
Ich finde die Haltung "der ist ja selbst schuld an seinem Unglück", "die Probleme sind so groß, daß es keine Hilfe gibt", "ich hab ja schon soviel getan, man kann ja eh nichts tun, weil er nichts gebacken kriegt", "da sind andere zuständig, es gibt ja soviel Hilfen" eher abstossend. Bei einer Freundschaft. Man kann klare Grenzen setzen, "ich fungiere nicht als Geldgeber, Therapeut, oder Arzt", aber gar nichts tun, finde ich persönlich als schäbig.
Look for the bear necessities, the simple bear necessities. Forget about your worry and your strife.
da bin ich ganz bei Dir. Man muss halt aufpassen, nicht jahrelang helfen zu wollen, wenn sich beim Gegenüber so gar nichts tut . . Diesbezüglich musste ich dazulernen.
Zitat von Mendo im Beitrag #135Auch kleine Gesten helfen. Gerade, wenn jemand depressiv ist. Ein bisschen Essen vor die Tür stellen, wenn man zuviel gekocht hat. Ein Foto von einer Wanderung schicken und fragen, ob er das nächste mal mitkommt. Ihm die Adresse einer Sozialberatung schicken und fragen, ob man mitkommen soll. Das sind alles Kleinigkeiten, die weder viel Zeit noch Geld kosten, aber zeigen: ich bin Dein Freund, ich antizipiere und lasse Dich nicht alleine.
Ich finde die Haltung "der ist ja selbst schuld an seinem Unglück", "die Probleme sind so groß, daß es keine Hilfe gibt", "ich hab ja schon soviel getan, man kann ja eh nichts tun, weil er nichts gebacken kriegt", "da sind andere zuständig, es gibt ja soviel Hilfen" eher abstossend. Bei einer Freundschaft. Man kann klare Grenzen setzen, "ich fungiere nicht als Geldgeber, Therapeut, oder Arzt", aber gar nichts tun, finde ich persönlich als schäbig.
Danke Mendo, ich sehe das auch so. Wohne aber über 50km entfernt. Das schränkt meine Möglichkeiten ein.
Falls es noch für irgendwen interessant ist, er hat sich gemeldet und klang viel besser als neulich. Ein längeres Telefonat soll folgen, er rief ich an meinem Geburtstag an, als ich nicht so viel Zeit hatte. Er bedankte sich auch für meine freundschaftliche Treue, er wisse zu schätzen, dass ich ihm zuhöre und versuche, zu helfen. Einige eurer Vorschläge habe ich weitergegeben und er ist selber auch zu einigen Erkenntnissen gekommen.
Nun haben wir wieder telefoniert und er klang ganz gut. Ich habe ihm berichtet, dass ich etwas in Sorge war und er sagt, er sei eigentlich nicht der Typ, der Hand an sich legt. Als er sagte, er könne nicht mehr, hätte er gemeint, es kann sein, er legt sich ins Bett und tut gar nichts mehr, bis vielleicht jemand den Strom abstellt oder ihn sonst wie aufscheucht. Das Geld, das die Mutter monatllich erhkält, reicht übrigens für das Pflegeheim, das Haus ist gar nicht von daher in Gefahr. Er hat bloß kein Geld mehr für Reparaturen zur Verfügung. Naja, diese infos bekomme ich eben immer sehr punktuell. Er hat demnächst Geburtstag, ich denke, ich schicke etwas Geld mit der Post oder was über Paypal, das wird wohl nicht kontrolliert. Dann kann er sich über Momox oder so tewas Kleidung kaufen, er sagt, die letzte Hose ginge kaputt. Er will über das Versorungsamt den GdB beantragen, da fehlen noch Unterlagen. Aber es bewegt sich ein bisschen was.
Zitat von sundays im Beitrag #143 Er hat demnächst Geburtstag, ich denke, ich schicke etwas Geld mit der Post oder was über Paypal
Ich glaube, Paypal wäre nachvollziehbar, daher Post.
Wobei ich bei der Post immer entweder eine Karte aus dickerem Papier (200g-Papier) nehme oder aus dem Rückkarton eines Blocks ein Rechteck ausschneide*, das etwas kleiner ist als der Briefumschlag, und das Geld so blickdicht in den Umschlag mache, und das ganze dann als "Einwurf-Einschreiben" versende.
* das ist etwas, das ich nie vergessen werde - meine damalige Freundin, ein Jahr älter als ich und damals schon mit Führerschein, nahm mich vor der Disco öfter ins nahegelegene Altenheim mit, wo ein Großonkel von ihr ein Zimmer bewohnte, der ein Weltenbummler gewesen war (einmal zog er ein ausgestopftes kleines Krokodil unten aus seinem Kleiderschrank und hielt es uns unter die Nasen, der Blick meiner Freundin war damals so zwischen Entsetzen und Ekel, keine Ahnung, ob ich besser geschaut hab); und dieser Mann meinte eines Tages zu uns, sollten wir irgendwann mal Geld mit der Post versenden, dann nur "blickdicht" mit Karton drin, würde er immer so machen, und es wäre alles angekommen. Mache ich daher auch so, und auch bei mir ist bislang immer alles angekommen.
Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die andern können mich. (Konrad Adenauer)
Bei Weibern weiß man niemals, wo der Engel aufhört und der Teufel anfängt.(Heinrich Heine)
Gesegnet seien die, die den Mund halten, wenn sie nichts zu sagen haben.(frei nach Oscar Wilde)
Ja, mal sehen. Er sagte mir, er müsse lückenlos Kontoauszüge vorlege, aber Paypal nicht. Habe gerade noch mal nachgesehen, Geldgeschenke über 50 Euro können angerechnet werden beim Bürgergeld.
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Jetzt schränkt bitte doch nicht schon wieder ein, bevor 1 Mal (!) finanziell geholfen wird. Es geht nicht um Unsummen, so weit ich verstanden habe.
Zitat von mühe1 im Beitrag #126Ich bin jetzt ein bisschen überrascht, ich hatte angenommen, es geht um eine Situation, in der man sich ernsthaft Sorgen machen muss, bis hin zum Suizid.
sundays wohl auch, verständlicherweise, sonst würde es diesen Strang nicht geben.
ZitatIch hatte nur gehofft, dass jemand vielleicht noch etwas weiß, um den Knoten mit dem Haus zu lösen und da könnte eres' Hinweis vielleicht langfrsitig noch hilfreich sein.
Nenene, so weit käm's nocht, dass du dich jetzt rechtfertigst, und das für Sorgen, die du dir aus purer Freundschaft machst. Wie sehr es dich bewegt, ist deutlich zu spüren. Und so schön, dass du weiter an seiner Seite bleibst. Respekt, sundays, Respekt.
Zitat von Charlie03 im Beitrag #146Es wird nach PayPal gefragt.
Dachte schon an dich, Charlie.^^ Wie sieht das aus, wenn danach gefragt wird? Muss der Betroffene seine Bankzugangsdaten liefern (fände ich ziemlich seltsam) oder Kontoauszüge vorlegen?
Ich würde ihn besuchen, ihm einen Korb mit Leckereien mit bringen (Pesto, Wein, Kaffee, Schokolade, das Übliche halt bzw. du wirst wissen, was er mag) und ein Kuvert mit Barem. Mit dem Hinweis, dass er sich davon was gönnen soll. Weitere Leckereien, paar Stunden Putztruppe, Ausflug, Klamotten - oder halt was immer er will damit
Vorteil: unter dem Radar ihr seht euch mal wieder es firmiert unter Mitbringsel/ Gastgeschenk
Nachteil: du musst hin, er muss dich kommen lassen wollen/können
Oder: du lädst ihn zu dir ein und dann bekommt er die Chose als MitGEBsel.
Erschiene mir irgendwie passender als eine reine Überweisung von Geld, auch wenn es von der Summe auf dieselbe rausliefe. Aber eine gewisse Augenhöhe bzw. Leichtigkeit wäre gewahrt(er)
Das oben ist meine private Meinung. Mein pers. Empfinden. Meine Wahrnehmung.
Zitat von Charlie03 im Beitrag #146Es wird nach PayPal gefragt.
Dachte schon an dich, Charlie.^^ Wie sieht das aus, wenn danach gefragt wird? Muss der Betroffene seine Bankzugangsdaten liefern (fände ich ziemlich seltsam) oder Kontoauszüge vorlegen?
Es ist nicht unüblich, dass bei Bezug von Sozialleistungen Kontoauszüge (ohne Lücken oder geschwärzt) eingereicht werden müssen. Guthaben aus paypal-Konten werdne meist auf das Bankkonto überwiesen. Insgesamt vermute ich, dass bei Bezug von Sozialleistungen ein vorhandenes Paypal-Konto wahrheitsgemäß angeführt werden muss. Ob das jeder macht, wahrscheinlich nein.
Zitat von Mingararin im Beitrag #148Ich würde ihn besuchen, ihm einen Korb mit Leckereien mit bringen (Pesto, Wein, Kaffee, Schokolade, das Übliche halt bzw. du wirst wissen, was er mag) und ein Kuvert mit Barem. Mit dem Hinweis, dass er sich davon was gönnen soll. Weitere Leckereien, paar Stunden Putztruppe, Ausflug, Klamotten - oder halt was immer er will damit
Vorteil: unter dem Radar ihr seht euch mal wieder es firmiert unter Mitbringsel/ Gastgeschenk
Nachteil: du musst hin, er muss dich kommen lassen wollen/können
Oder: du lädst ihn zu dir ein und dann bekommt er die Chose als MitGEBsel.
Erschiene mir irgendwie passender als eine reine Überweisung von Geld, auch wenn es von der Summe auf dieselbe rausliefe. Aber eine gewisse Augenhöhe bzw. Leichtigkeit wäre gewahrt(er)
Finde ich eine gute Sache 👍 Statt Geld kann es ja auch ein Gutschein sein. Nur als Beispiel fuer C&A und er geht sich da eine Hose kaufen.
Weisst du warum dein Kopf rund ist ? Damit deine Gedanken eine andere Richtung nehmen können ;-)