Wie haltet ihr es hier eigentlich mit moralisch fragwürdigen (aber legalen) Optionen, das eigene Geld zu vermehren oder zu verpulvern? Würdet ihr Aktien von Rüstungskonzernen kaufen oder Anleihen von autokratischen Staaten? Oder würdet ihr in Unternehmen investieren, die Steuern hinterziehen?
Ich achte bei meinen Anlagen auf so etwas. Nachhaltigkeit finde ich z.B. sehr wichtig. Bei Rüstungsunternehmen wäre ich tatsächlich mittlerweile weniger zurückhaltend, das möchte ich hier allerdings nicht unbedingt ausführlicher diskutieren.
Ehrlich gesagt wäre mir das ziemlich egal. Aber meiner Bank nicht wo mein Depot liegt. Wechseln kommt nicht in Frage, da bei den Fuchs Briefen immer ganz oben.
Zitat von Kathami im Beitrag #1Würdet ihr Aktien von Rüstungskonzernen kaufen oder Anleihen von autokratischen Staaten? Oder würdet ihr in Unternehmen investieren, die Steuern hinterziehen?
Rüstungsaktien sind neuerdings patrotisch angehaucht . Anleihen von autokratischen Staaten scheiden allein deswegen schon aus, weil die Bonität in solchen Systemen eher fragwürdig ist.
Was meinst du mit Steuer hinterziehen? Es wäre hirnrissig in Unternehmen zu investieren, die keinen sauberen Geschäftsabschluss haben (Wirecard), das kostet beim Kursverlust nur Geld. Oder meinst du internationale Steuerverschiebung a la Apple und Amazon? Das wäre dann klassische Doppelmoral, Produkte dieser Firma nutzen, aber auf die Geschäftspolitik schimpfen.
Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegenkommen. (Aristoteles Onassis)
ich bin bei geldanlagen konservativ. daher kommen mir auch keine anleihen seltsamer staaten ins portfolio. und ob unternehmen steuern hinterziehen, bekomme ich gar nicht mit. was rüstung angeht, so sind m.w. die meisten konzerne mischkonzerne. aber tatsächlich habe ich mich bislang weder für zb rheinmetall oder lockead martin interessiert.
wie hältst du es, kathami?
Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muß man eigenen haben. Arthur Schopenhauer
Die große Kunst für mich ist es, überhaupt erst einmal genug Kohle für sowas an die Seite zu legen. Aber mich interessiert das Thema, das Investments mir ja doppelt nützen können: Durch Rendite oder Dividenden und durch Wirtschaftswachstum.
Ich denke ja, dass nichts dagegen spricht, es wie Robin Hood zu machen. Bzw. halte ich es gar nicht für Doppelmoral, Rüstungskonzerne zu unterstützen und gleichzeitig an Ärzte ohne Grenzen zu spenden. Irgendjemand investiert immer, dann doch lieber ich selbst, damit ich auch entscheiden kann, was ich mit evtl. Gewinnen anstelle.
Beim Thema Rüstung war ich übrigens nie wirklich zurückhaltend - also was die Haltung angeht. Da bin ich Realist und denke mir, dass wir Waffen benötigen. Es gibt einfach Leute, die dich schlagen wollen und die erst aufhören, wenn du ihnen auf die Schnute haust. Putin ist für mich so jemand.
Ich habe einige Anlagen in regionalen nachhaltigen Firmen u. a. in 2 Biogenossenschaften und eine regionale Supermarktkette. Zwar ist die Rendite jetzt nicht exorbitant aber die letzten 7 Jahre waren es ca. 4% jährlich und spezielle Rabattcoupons.
Die Notwendigkeit von Waffen war mir schon immer klar, von daher habe ich auch schon seit Anfang der 2000 einige Aktien amerikanischer Rüstungsfirmen.
„Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart.“
Ich stimme dir zu. Für eine Volkswirtschaft ist es blöd, wenn der Rubel nicht rollt. Durch Investitionen sorge ich immer auch für mehr Wachstum, Produktivität und somit Wohlstand. Leider wird es aktuell immer schwieriger, über die Runden zu kommen. Ich finde, dass dieser Aspekt oft vergessen wird und dass Menschen Geldanlagen als rein private Angelegenheit betrachten, was sie nicht ist.
Zitat von Kathami im Beitrag #1 Würdet ihr Aktien von Rüstungskonzernen kaufen
Nein. Ich versuche, das zu vermeiden. Wähle meine Fonds und ETFs wohlüberlegt aus. Weiß gleichzeitig, dass ich als Aktienbesitzerin nie 100%ig “gut” sein kann, meinen Appleaktien z.B. haftet “Böses” an … Es gibt kein Wachstum ohne Ausbeutung.
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Zitat von Kathami im Beitrag #6Die große Kunst für mich ist es, überhaupt erst einmal genug Kohle für sowas an die Seite zu legen.
Bei den meisten Brokern beträgt die minimale Sparplanquote 25 Euro pro Monat. Das sollte eigentlich für jeden, außer Bürgergeld-Empfänger machbar sein. Einfach abschließen und du bist dabei: Rendite, Dividende, Wirtschaftswachstum.
Dem Geld darf man nicht nachlaufen, man muss ihm entgegenkommen. (Aristoteles Onassis)