Heute Morgen ist es passiert. Meine Lieblingstasse ging zu Boden. Ich habe sie auf einem Markt für Kunsthandwerk gekauft. Handgetöpfert, bemalt und vor allem: Genau das Format, das ich brauche für meinen Tee. Einzigartig. Ich bin echt traurig.
Habe ich irgendeine Chance, sie zu reparieren? Porzellankleber? Hat das jemand von euch schon mal probiert? Kann man dann wirklich wieder draus trinken?
Ich überlege, in einen Töpferladen zu gehen, vielleicht helfen die mir weiter. Notfalls kitte ich mit einer Heißkleberpistole und stelle ein paar Zweige rein. Aber am liebsten hätte ich sie fast wie neu.
Genau daran hatte ich auch gedacht, als ich das las … wusste nur das Wort dafür nicht. Wunderbar: die Brüche nicht vertuschen, sondern mit Gold extra betonen! Denn alles, was man lange liebt (wie deine Tasse) hat persönliche Makel. Falten. Brüche. Abrubbelungen. Ich hoffe, sie ist nicht in 6423456 Scherben zerborsten, dann wird das zu aufwendig …
Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume. Ich lebe in euch und geh durch eure Träume.
Von Kintsugi hatte ich tatsächlich auch schon mal gehört und das war auch mein erster Gedanke. So viele Scherben sind es nämlich nicht. Aber es scheint doch nicht so einfach zu sein, und wie ich gerade recherchiert habe ist es auch nur für dekorative Zwecke. Trinken kann ich dann aus der Tasse nicht mehr. So ein Kintsugiset ist auch viel teurer als die Tasse. Hm.
Ich frug mich, ob ein Porzellankleber lebensmittelecht ist.
Die ist von einem Kunsthandwerkmarkt, den ich im letzten Urlaub tatsächlich noch einmal besuchen konnte, aber dieselbe Tasse gab es leider da nicht. Bei der nächsten Gelegenheit werde ich die Künstlerin ansprechen, aber das kann noch ein paar Sommerurlaube dauern.
Ich habe sie jetzt doch Kintsugi-mäßig zusammengeklebt mit Heißkleberpistole und Acrylfarbe. Ich werde Trockenblumen hineinstellen. Manchmal muss man Abschied nehmen, und immerhin erlaubt mir das, wieder auf die Suche nach einer neuen Lieblingstasse zugehen.