Ich empfinde sein Verhalten momentan als wirklich unerträglich und hab gerade keinen Bock mehr, ständig einen auf Verständnis zu machen, während er wahllos Austeilen und um sich schlagen kann.
Ja, mein Bemühen um Verständnis für deinen Freund kippt auch gerade.
Wie kann man (n) sich denn wegen solch einer - eigentlich doch nur lieb gemeinten - Bemerkung deiner Mutter gleich schon wieder so persönlich angegriffen fühlen?
Ne, das geht echt zu weit.
Ich würde dieses ständige 'Ego-Kreiseln' garantiert auch nicht auf Dauer mitmachen.
Sag's ihm klar und bestimmt. Vielleicht geht ihm doch endlich mal ein Licht auf.
Zitat von ja-aber im Beitrag #175 Meine Küchenpsychologie sagt: da ist der Hase im Pfeffer. Er kann sich nicht freuen, dass seine Schwester Gratiskinderbetreuung kriegt, die er nicht mal benötigt. Das Thema "Dir geht es doch nicht schlecht" scheint ein Reizthema zu sein...
Dieses Denken, wenn andere was haben, fehlt mir das, das ist ein grundsätzlich schwieriges Thema, weil es beinhaltet, wenn die anderen es nicht kriegen, bekomme ich es. Und das ist ja leider sehr oft ein Trugschluss :-)
Ja, das ist auch meine küchenpsychologische Einschätzung. Was mir bei meinem Freund manchmal fehlt, ist einfach die Selbstreflexion. Damit würden sich viele Dinge leichter handeln lassen.
Beispiel: Ich war früher in meiner alten Beziehung unglücklich und deshalb neidisch auf meine Freundinnen, die alle gerade am Heiraten, Familie gründen, Hausbauen u.d. waren. Ich hatte einen Partner mit Privantinsolvenz und sonst auch viele Probleme und es tat mir weh, meinen Freundinnen beim "Glücklich-sein" zuzuschauen. Aaaaber: Mir war bewusst, dass meine Freundinnen nichts für meine bescheidene Situation können und ich wusste auch, dass es mir nicht besser gehen, würde, wären auch sie unglücklich. Und deshalb hab ich diesen Neid, der eben einfach da war, nur mit mir ausgemacht und meine Freundinnen davon nie etwas spüren lassen.
Weil ich mich kenne. Weil ich eben weiß, was bestimmte Situationen mit mir machen. Und weil ich dann auch weiß, wie ich gegensteuern kann. Das fehlt meinem Freund.
Zitat von Larifari im Beitrag #176 Sag's ihm klar und bestimmt. Vielleicht geht ihm doch endlich mal ein Licht auf.
Für alle, die es interessiert, ein (kleines) Update.
Habs meinem Freund so gesagt. Ohne Umschweife, ohne Schönreden, einfach gerade heraus. Im Auto, weil da kann er schlecht weglaufen. ;-) Gesagt hat er dazu nicht viel, ich dann auch nicht mehr, ich habe von ihm keine Stellungnahme eingefordert. Gestern hat er dann aus eigener Initiative heraus meine Eltern und meinen Bruder zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Wir hatten einen durchaus angenehmen und heiter-entspannten Nachmittag/Abend.
(Ich muss vorausschicken, dass sowohl mein Partner als auch ich ziemlich lockere Familienbeziehungen pflegen), aber: ist der status quo ante tatsächlich so erstrebenswert? Diese häufige Aufeinanderhocken mit der latenten Aggression von mehreren Seiten klingt mir nach einem absoluten Dauerstress. Ich hätte die Gelegenheit dieses Krachs genutzt, die Beziehung zu den Eltern wesentlich lockerer zu lassen, mit dem Verweis auf den "schwierigen" Freund. Dein Vater, der um Deinen Bruder rumtanzt, Deine Mutter, die um Deinen Vater herumtanzt und Dein Bruder, der es sich gefallen lässt (auch ziemlich traurig, irgendwo), und Du, die Du um einfach alle herumtanzt, das klingt nach hausgemachter Hölle... Ich würde mich mit Mutter und Bruder lieber separat treffen, als mir das anzutun.
Und schon gar nicht würde ich mich von meinen Partner, den diese Brudergeschichte schon selbst dauernd triggert, da noch dauernd hinschleifen lassen. Ich weiß nicht, wie und warum er sich an Eurer Familienkonstellation abarbeiten muss - obwohl, "Ersatzeltern", die genau das tun, was er an seinen eigenen Eltern hasst, nämlich die Bevorzugung eines Geschwisters - man liebt halt, was man kennt, offenbar, selbst wenn es ziemlich furchtbar ist. Trotzdem ist es aus meiner Sicht gruselig, sich das ständig zu geben. Ich (wie gesagt, völlig anders gepolt), würde mir einmal im Monat, bestenfalls, in so einer Runde ein Kaffeetrinken geben und sonst schauen, dass ich Land gewinne.
Zitat von andratuttobene im Beitrag #179 Gestern hat er dann aus eigener Initiative heraus meine Eltern und meinen Bruder zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Wir hatten einen durchaus angenehmen und heiter-entspannten Nachmittag/Abend.
Die *Verfehlungen* wurden gar nicht mehr thematisiert? Auch keine Entschuldigung seitens Deines Partners?
Ich sehe es als Geste, Friedenspfeife, nonverbale Entschuldigung.... Das Wichtigste ist doch erst mal, dass die Barrikaden von der Front sind. Dann kann man es bei friedlicher Koexistenz unterschiedlicher Systeme belassen oder mehr, wenn von allen gewünscht. schwierig für alle Beteiligten Amateure
Zitat von vultura im Beitrag #186Ich sehe es als Geste, Friedenspfeife, nonverbale Entschuldigung....
Na ich weiß nicht - wenn sich jemand so richtig danebenbenommen hat, gar ausfallend geworden ist (?), dann sollte derjenige schon die Größe und den Anstand haben, sich auch verbal zu entschuldigen.
Zitat von Unayza im Beitrag #184(Ich muss vorausschicken, dass sowohl mein Partner als auch ich ziemlich lockere Familienbeziehungen pflegen), aber: ist der status quo ante tatsächlich so erstrebenswert? Diese häufige Aufeinanderhocken mit der latenten Aggression von mehreren Seiten klingt mir nach einem absoluten Dauerstress. Ich hätte die Gelegenheit dieses Krachs genutzt, die Beziehung zu den Eltern wesentlich lockerer zu lassen, mit dem Verweis auf den "schwierigen" Freund. Dein Vater, der um Deinen Bruder rumtanzt, Deine Mutter, die um Deinen Vater herumtanzt und Dein Bruder, der es sich gefallen lässt (auch ziemlich traurig, irgendwo), und Du, die Du um einfach alle herumtanzt, das klingt nach hausgemachter Hölle... Ich würde mich mit Mutter und Bruder lieber separat treffen, als mir das anzutun.
Also ganz sicher werden wir das "Aufeinanderhocken" nicht mehr in dem Ausmaß pflegen wie vor dem Streit. Ich habe gestern der Idee, meine Familie einzuladen deswegen zugestimmt, weil ich es als Versöhnungsangebot gesehen habe, das vielleicht alle Beteiligten wieder milder stimmt und Gottseidank ist es auch so gelaufen wie geplant.
In Zukunft werde ich Besuche öfters separat machen und zusehen, dass wir nicht zu jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit aufeinanderhocken.
Denn du hast Recht, das stresst mich und das will ich nicht mehr.
Zitat von andratuttobene im Beitrag #179 Gestern hat er dann aus eigener Initiative heraus meine Eltern und meinen Bruder zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Wir hatten einen durchaus angenehmen und heiter-entspannten Nachmittag/Abend.
Die *Verfehlungen* wurden gar nicht mehr thematisiert? Auch keine Entschuldigung seitens Deines Partners?
Zitat von vultura im Beitrag #186Ich sehe es als Geste, Friedenspfeife, nonverbale Entschuldigung.... Das Wichtigste ist doch erst mal, dass die Barrikaden von der Front sind. Dann kann man es bei friedlicher Koexistenz unterschiedlicher Systeme belassen oder mehr, wenn von allen gewünscht. schwierig für alle Beteiligten Amateure
So sehe ich das auch. Mein Vater hatte mich ja vor dem Bruder-Geburtstagstreffen gefragt, ob er das Thema nochmal anschneiden soll und ich habe verneint. Es würde insofern nichts bringen, als dass das Thema nur unnötigerweise wieder hochkocht. Und meinem Freund hab ich gesagt, dass ich verstehe, dass er da ein Thema hat, das offenbar sehr emotional behaftet ist. Aber dass er es entweder mit sich selbst oder mit professioneller Hilfe aufarbeiten oder - ganz salopp formuliert - die Klappe halten soll.
Zitat von vultura im Beitrag #186Ich sehe es als Geste, Friedenspfeife, nonverbale Entschuldigung....
Na ich weiß nicht - wenn sich jemand so richtig danebenbenommen hat, gar ausfallend geworden ist (?), dann sollte derjenige schon die Größe und den Anstand haben, sich auch verbal zu entschuldigen.
Mein Partner ist nicht meinen Eltern gegenüber ausfallend geworden. Er hat "nur" sehr unschön über seine eigene Familie gesprochen.
Zitat von andratuttobene im Beitrag #189 Mein Partner ist nicht meinen Eltern gegenüber ausfallend geworden. Er hat "nur" sehr unschön über seine eigene Familie gesprochen.
da die Situation dermaßen heftig war, fände ich schon eine kurze entschuldigende Bemerkung dazu angebracht- obwohl ich ihn total verstehe und auch quasi verteidigt habe.........
Zitat von andratuttobene im Beitrag #179 Gestern hat er dann aus eigener Initiative heraus meine Eltern und meinen Bruder zu Kaffee und Kuchen eingeladen.
Wir hatten einen durchaus angenehmen und heiter-entspannten Nachmittag/Abend.
Die *Verfehlungen* wurden gar nicht mehr thematisiert? Auch keine Entschuldigung seitens Deines Partners?
diese "Größe" besitzen wohl nur sehr wenige Menschen....
oft lautet die Devise "Schwamm" drüber" oder "unter den Tepppich kehren"- halt einfach irgendwie weitermachen....so tun, als ob nichts geschehen ist.....
wenn alle mitspielen, ist ja gut......ich könnte das auch nicht so.....für mich ist Sprache wichtig und klare Rede.....
Zitat von 1a2b im Beitrag #190 diese "Größe" besitzen wohl nur sehr wenige Menschen....
oft lautet die Devise "Schwamm" drüber" oder "unter den Tepppich kehren"- halt einfach irgendwie weitermachen....so tun, als ob nichts geschehen ist.....
wenn alle mitspielen, ist ja gut......ich könnte das auch nicht so.....für mich ist Sprache wichtig und klare Rede.....
Kommunikation ist leider kein Schulfach....
Weißt du, ich bin eine Verfechterin der klaren Kommunikation mit Worten. Ich rede gern und gern auch viel und ich brauche das für mich auch, um Dinge besser aufzudröseln.
Aber ja, ich verstehe, dass es auch Menschen gibt, die sich in dieser Art der Kommunikation oft nicht ganz wohl fühlen. Deshalb habe ich hier für mich abgeschätzt, was mehr Sinn machen würde. Den Mann nochmal quälen, indem man das Thema wieder aufs Tapet bringt und er sich wieder in den Rechtfertigungsmodus versetzt fühlt oder gut sein lassen.
Meine Eltern akzeptieren die symbolische Hand, die mein Partner ihnen gereicht hat und damit kann mans doch vorerst auch mal gut sein lassen.
"Schwamm drüber" ist hier vielleicht sogar passend, aber das finde ich nicht verwerflich. Das muss auch manchmal einfach sein, sonst dreht man sich im Kreis.
"Unter den Teppich gekehrt" worden ist dieses Thema - finde ich - nicht. Ich habe mit meinen Eltern darüber gesprochen, ich habe mit meinem Partner darüber gesprochen. Die beiden wissen also, wo sie jeweils stehen und eine neuerliche, direkte Konfrontation zwischen meinen Eltern und meinem Freund würde nichts außer weiteren Unfrieden bringen.
Weißt du, ich bin eine Verfechterin der klaren Kommunikation mit Worten. Ich rede gern und gern auch viel und ich brauche das für mich auch, um Dinge besser aufzudröseln.
Aber ja, ich verstehe, dass es auch Menschen gibt, die sich in dieser Art der Kommunikation oft nicht ganz wohl fühlen. Deshalb habe ich hier für mich abgeschätzt, was mehr Sinn machen würde. Den Mann nochmal quälen, indem man das Thema wieder aufs Tapet bringt und er sich wieder in den Rechtfertigungsmodus versetzt fühlt oder gut sein lassen.
Meine Eltern akzeptieren die symbolische Hand, die mein Partner ihnen gereicht hat und damit kann mans doch vorerst auch mal gut sein lassen.
"Schwamm drüber" ist hier vielleicht sogar passend, aber das finde ich nicht verwerflich. Das muss auch manchmal einfach sein, sonst dreht man sich im Kreis.
hey, ich bin absolut Deiner Meinung und es war wirklich nicht beabsichtigt, dass zwischen meinen Zeilen auch nur der Hauch einer Bewertung mitschwingt!
wenn es für alle gut ist, dann ist es auch gut so! es gibt so viele Wege........das ist wunderbar!
Letztlich wurde das Thema dieses Mal ja von allen Mitbetroffenen nicht unter den Teppich gekehrt, der Partner weiß jetzt, dass das schon im Urlaub mitschwang, dass der Bruder ein Thema hat, dass das neulich mit dem Ausbruch definitiv eine Grenze überschritten hat (inkl. Rauswurf), das ist jetzt der Status Quo. Und entweder Dein Partner lernt mit seiner Wut umzugehen oder es kommt dann halt wieder auf den Tisch, wenn es das nächste Mal passiert. Vielleicht ist er tatsächlich auch noch etwas un"gebildet" oder unbeholfen in Sachen wie gehe ich mit Streits in der Familie um, diese Lösung mit dem Handreichen finde ich gut. Vielleicht hat das ja auch gereicht.
Zitat von 1a2b im Beitrag #192 hey, ich bin absolut Deiner Meinung und es war wirklich nicht beabsichtigt, dass zwischen meinen Zeilen auch nur der Hauch einer Bewertung mitschwingt!
wenn es für alle gut ist, dann ist es auch gut so! es gibt so viele Wege........das ist wunderbar!
Alles gut, ich habs auch überhaupt nicht wertend gefunden, sondern wollte nur erklären, dass ich mir sehr wohl Gedanken darüber gemacht habe, ob wir dieses Thema nochmal im direkten Austausch aufgreifen sollen oder nicht.