Habt Ihr eher Lieblingsmaler/-innen oder Lieblingskunstrichtungen und wenn ja, welche?
Als Jugendliche hätte ich klar den Impressionismus als Lieblingskunstrichtung bezeichnet, heute finde ich es in der Masse eher „zu nett“, auch wenn mir nach wie vor viel davon gefällt.
Während ich dann lange fast nur modernere Kunst (Ende 19. Jahrhundert und jünger) mochte, kann ich inzwischen auch „alte Meister“ schätzen und könnte gar keine Epoche oder Richtung als bevorzugt bezeichnen.
Auch habe ich keinen Lieblingskünstler, aber besonders mag ich zB
- August Macke - Jack Vettriano - William Turner - Breughel (beide Pieters)
die mir jetzt spontan in den Sinn kommen.
Gibt bestimmt etliche, die ich gerade nicht auf dem Schirm habe und bin gespannt, wen Ihr so nennt.
"Wer nichts fürchtet, ist nicht weniger mächtig als der, den alles fürchtet." - F. Schiller, Die Räuber
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Meine Lieblingsmaler sind David Salle (von ihm mag ich am meisten seine Collagenhaften Bilder, ein Mix aus abstrakter und realistischer Malerei), Eric Fischl (er ist für mich sowas wie der John Updike der Malerei) und Sigmar Polke (über den muss man, glaub ich, nicht gross was sagen) ... naja ... und Gerhard Richter natürlich :-)
Nachtrag: Elvira Bach hab ich vergessen ...
Aus der nicht ganz so bekannten Abteilung: Hanne Neß (mal ein Beispielbild von ihr)
Ich glaube, die Impressionisten-Phase hatten so ziemlich alle in der Jugend - ich mag vieles davon auch heute noch und gebe zu, dass Kunst für mich auch durchaus "nett" sein darf. Zu sehr abstrakten oder provokanten Bildern oder Skulpturen fehlt mir ganz oft der Zugang, und ich gebe zu, dass ich in der Kunstwelt nicht so wirklich firm bin.
Wer mich seit Jahrzehnten fasziniert, ist Marc Chagall, egal ob seine Bilder, in denen man immer wieder neue Details entdecken kann, oder die wundervollen Glasfenster wie in Mainz/St. Stephan.
This is a broken world and we live with broken hearts and broken lives but still that is no alibi. (Leonard Cohen)
* Moderatorin in Kultur und Unterhaltung | Mode und Kosmetik *
Stimmt, der Horizont wird mit der Zeit in vielen Dingen etwas weiter - wobei ich mich in puncto Musik und Literatur deutlich mehr weiterentwickelt habe.
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Bei mir standen auch am anfang die Impressionisten. Monet und Van Gogh.
Danach kamen Expressionisten dazu, Emil Nolde, Franz Marc und Ernst Kirchner.
Ausserdem Caspar David Friedrich, Kasimir Malewitsch, Paul Klee, Ernst Barlach und Käthe Kollwitz und viele mehr. Jugendstil in architektur und innendesign (Henry van de Velde).
Besonders angetan haben es mir auch Stefan Lochner und die namenlosen holzschnitzer, die im frühen Mittelalter statuen aus Lindenholz geschnitzt haben.
Zitat von Marie-Madeleine im Beitrag #7Ich glaube, die Impressionisten-Phase hatten so ziemlich alle in der Jugend - ich mag vieles davon auch heute noch ...
Ja, das geht mir auch so. (Das Gleiche gilt aber auch für die Expressionisten.)
Ich war vor kurzem in einer Max Liebermann-Ausstellung in Düsseldorf und war recht begeistert von dessen Gesamtentwicklung, die das Kuratorium allerdings auch sehr gut dargestellt hat.
Diesen Mann hatte ich gar nicht so recht auf dem Schirm, da die franz. Garde ja immer im Vordergrund stand.
Zitat von Larifari im Beitrag #15 Max Liebermann-Ausstellung
Ja, er hat wunderbare Werke. Was mich beim Impressionismus echt fertig gemacht hat: Als Studentin hatte ich Bücher gewälzt, kannte viele relevante Werke. So, dann steh ich in Paris im Musée d'Orsay vor all diesen Bildern......w o r t l o s...weil erst DA begriffen, stehend vorm Original, was gemeint ist mit "Spiel mit dem Licht".
Im Original hat mich besonders von Manet Frühstück im Grünen beeindruckt. Ein RIESENbild!!!!
Was Künstler betrifft, mag ich viele um die Gruppe "die Brücke" herum (Kirchner etc.).
Es gibt ein Bild von Max Beckmann, das ich mal live in Berlin gesehen habe. Mir sind die Tränen gekommen, wirklich, so übel.
Ich mag die Impressionisten immer noch, aber auch sehr vieles was folgte und begeistere mich seit vielen Jahren auch für die modernen und auch ganz aktullen Kunstschaffenden, wobei nachwievor Malerei und Skupturen für mich die am meisten geschätzte Kunst ist, Lichtinstallationen und Video haben auch einen gewissen Reiz, aber oftmals nerven sie mich doch eher ...
Bei den Impressionisten immer ganz oben Monet, Gauguin und Degas, wobei mich besonders fasziniert, dass die ganz farbintensiven Bilder der Seerosen entstanden sind in einer Zeit, als Monet wegen eines Augenleides schlecht sah .... er malte dann halt, was er dann sah und wenn ich in Paris bin kann ich untern in der Orangerie sitzen und in den Seerosen versinken.
Aber auch unbekanntere Maler wie die amerikanischen Impressionisten (kenne ich von einer Ausstellung im Barberini in Potsdam) oder dem Finnen Akseli Gallen-Kallela, von dem ich gerade einiges in Paris gesehen habe, können mich begeistern oder die Fauvisten, die Expressionisten, aber auch Beus und Richter und viele Werke sonst eher unbekannter Maler.
Je länger (wenn auch auf völliger Laienebene) ich mich mit Kunst beschäftige, desto mehr lerne ich "verborgene Werke" kennen und je mehr erkenne ich wie sie alle auch zusammen hingen, sich kannten, gegenseitig beeinflussten und inspirierten und was sich auch alles aus ihrer Biographie erklärt .... je mehr ich über eine Maler und seine Zeit oder seine Inspiration weiß, desto mehr sehe ich auch seine Bilder und mögliche Botschaften.
Gutes Beispiel der von Blue genannte Max Beckmann, dessen Bilder ich scheußlich finde (vor allem kann er keine Hände und Füße malen), aber nach einer gut kuratierten Ausstellung mit excellentem Audioguide sehe ich aber, was ihn zur Malerei gebracht hat und finde ihn absolut fantastisch .... nur aufhängen möchte ich bei mir nichts von ihm. Er wird es verschmerzen.
Bei den alten Meistern habe ich mehr Probleme mich zu begeistern, aber Bruegel und Bosch sind absolut faszinierend, die Erkenntnis, dass Canaletto in seinen Bildern teilweise "gelogen" hat und Bauwerke in Venedig verschoben, damit sie harmonischer auf seine Bilder passen und ähnliches finde ich auch spannend und lässt mich seine Bilder anders sehen. Oder auch die Detailverliebtheit von Piranesi in seinen Kerkerbildern https://de.wikipedia.org/wiki/Giovanni_B...:Piranesi9c.jpg die ich letzes Jahr in einer Aussstellung zum Surrealismus sah (eine der wenigen Kunstrichtungen mit der ich so gut wie nichts anfangen kann) und lernte, dass es Surrealismus schon lange gab, ehe man ihn so nannte.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von Blue2022 im Beitrag #17[quote=Larifari|p331109] .... So, dann steh ich in Paris im Musée d'Orsay vor all diesen Bildern......w o r t l o s...weil erst DA begriffen, stehend vorm Original, was gemeint ist mit "Spiel mit dem Licht".
....
Ja das ging mir als Jugendliche genauso und manchmal kann mich ein Kunstwerk auch heute noch total in seinem Bann ziehen, so dass ich eine halbe Stunde davor stehe oder sitze und mich faszinieren lasse.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Was Künstler betrifft, mag ich viele um die Gruppe "die Brücke" herum (Kirchner etc.).
Stimmt, auch hierzulande gab es Bestrebungen, mal frischen Wind in die verstaubten Gemüter in der Weimarer Republik zu blasen.
"Die Brücke", "die blauen Reiter" und auch das Bauhaus sind da ja die bekanntesten Gruppen dabei.
Leider wurden die Werke dann aber im 3. Reich als "entartete Kunst verbrämt", wie wir ja wissen ... und kamen erst wieder Jahrzehnte später so richtig zur Geltung.
Zitat von promethea71 im Beitrag #19... wobei mich besonders fasziniert, dass die ganz farbintensiven Bilder der Seerosen entstanden sind in einer Zeit, als Monet wegen eines Augenleides schlecht sah .... er malte dann halt, was er dann sah ...
Unfassbar eigentlich...
Zitat von promethea71 im Beitrag #19... dem Finnen Akseli Gallen-Kallela, von dem ich gerade einiges in Paris gesehen habe, ...
Du warst gerade in Paris? Welche Museen hast du besucht? Magst du ein Beispielbild des Finnen hier verlinken?
Zitat von promethea71 im Beitrag #19...und Bosch sind absolut faszinierend
Die Symbolik in seinen Bildern!...regelrecht überfordernd. Die Grausamkeiten darin auch. Hammer.
Zitat von Larifari im Beitrag #21Leider wurden die Werke dann aber im 3. Reich als "entartete Kunst verbrämt", wie wir ja wissen ... und kamen erst wieder Jahrzehnte später so richtig zur Geltung.