Ich bin mir nicht so sicher, ob das Thema auch unter Gesundheit gut aufgehoben wäre, aber da ich oben beschriebenen Zustand im Zusammenhang mit einer Trennung sehe, stelle ich meine Frage mal hier rein.
Also, vor knapp einem Monat habe ich eine dreijährige Beziehung beendet.
Jetzt fühle ich mich erschöpft. Zumindest die meiste Zeit des Tages. Seelisch und körperlich; die meiste Zeit könnte ich nur schlafen und wenn es zeitlich in meinen Alltag passt, dann tue ich das auch.
Was biochemisch im Hirn während und nach einer Trennung passiert, weiß ich und dass mentale Erschöpfung sich auf den Körper legt, habe ich in meinem Leben schon oft genug erfahren.
Dazu kommen bei mir noch die Auswirkungen der Pandemie, zwei chronische Erkrankungen, die ebenfalls mit Müdigkeit und Erschöpfung einhergehen plus häufige Wetterwechsel, die mich energiemäßig auch des Öfteren ans Sofa tackern. All das spielt mit hinein in meinen Zustand, aber irgendetwas sagt mir, dass das nicht hauptsächlich die Erschöpfung hervor ruft. Zumindest im Moment nicht.
Ich habe kurze Phasen am Tag, an denen ich die berühmten Bäume ausreissen könnte, nur um danach wieder völlig platt aufs Sofa zu sinken.
Mit einer Ausnahme: Wenn es ums Kochen geht. Hunger habe ich zwar wenig, aber ich esse dreimal am Tag und die Zubereitung des Ganzen erschöpft mich gar nicht. Das ist gerade eines der wenigen Dinge, die mir gut tun.
Ansonsten: Siehe oben.
Ich weiß gerade auch nicht so genau, ob ich mir das hier einfach von der Seele schreiben will oder Zuspruch möchte oder einen Rat...
Doch, eine Sache würde mir weiter helfen: Kennt das jemand von Euch? Habt Ihr das auch schon durch und wurde es wieder besser?
Schwierig. Mein erster Anhaltspunkt wäre jetzt deine Aussage, dass du kurze Phasen am Tag mit enormer Energie hast und kurz darauf wieder erschöpft bist. Was passierte denn, bevor die Energie kam? Gibt es da ein Muster von Handlungen, Nahrungsaufnahmen, Sozialkontakten, etcpp.? Da könntest du sofort analysieren.
Ansonsten Arzt aufsuchen? Du machst ja schon viel, das dir gut tut. Kannst auch scheinbar gut schlafen.
Ich bin auch seit Wochen dauermüde und vermute einen Infekt als Ursache, evt. Corona oder wer weiß was auch immer. Wird aber besser, nur sehr langsam. Trennung hatte ich nicht, aber durchaus psychische Belastungen.
Auf jeden Fall wünsche ich dir gute Besserung oder dass du dahinter kommst und es abstellen kannst!
Edit: habe die Rechtschreibfehler korrigiert, sch… Autokorrektur.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Warst du zuletzt sehr unzufrieden in der Beziehung? Vielleicht kommt da jetzt einfach sehr viel Erschöpfung nach, weil du dich ggf. vorher lange emotional aufgerieben hast?
Marieken, danke schön für Deine Antwort und für Deine Fragen und Ideen.
Tatsächlich hab ich Energie früh am Morgen kurz nach dem Aufstehen und nach zwei Tassen Kaffee. Da scheine ich über Nacht wohl eine kleine Reserve "rauszuschlafen" und mir fiel vorhin ein, dass ich mich heute Morgen fragte, warum es nicht den ganzen Tag früh um acht sein kann.
Das werde ich mal weiter beobachten und ansonsten weiter an den Dinge dran bleiben, die mir gut tun.
Tut mir leid, dass Du auch mit Dauermüdigkeit zu kämpfen hast. Ich wünsche Dir da gute Besserung und es ist echt ein Kraftakt, gegen diese Müdigkeit anzugehen. Es ist denke ich bei jeder psychischen Belastung schwierig, egal ob Trennung, Streß oder sonstiges. Einfach doof.
Ich hatte in letzter Zeit mit einigen Leuten Gespräche, die auch das Problem mit der Müdigkeit haben. Das scheint gerade bei echt vielen ein Thema zu sein.
Danke auch Dir für Deine Antwort. Und danke, dass Du mir das Brett vorm Kopf weg genommen hast.
Na klar war ich emotional schon vor der Trennung aufgerieben und selbige war die Konsequenz daraus. Gut geschlafen hab ich in der Zeit auch nicht; das hole ich wohl jetzt nach.
ich kenn das auch, hatte nach der Trennung von meinem Exmann in der ersten Phase Zeiten, da konnte ich noch nicht mal 100m laufen ohne das ich körperlich Erholung brauchte (und das obwohl ich vorher topfit täglich joggen ging) mein damaliges Mantra: einatmen ausatmen einatmen ausatmen ...
Ich hatte zu dem Zeitpukt schon 2 schmerzhafte Trennungen hinter mir und vom Kopf her dachte ich ich weiss wie das geht :-/ und dann hat der Körper einfach gestreikt und mich zur Ruhe verdonnert ...
Gibt dir zeit das Ganze zu verarbeiten, auch wenn Du dich getrennt hast, so ist es ja trotzdem eine Aufgabe die nicht spurlos an Dir vorbei gegangen ist ich würde sagen: gönn Dir die Erholung die Dein Körper fordert und baue Dir täglich Dinge ein die Dir gut tun und Dir Spass machen und dann wird Körper und Geist auch bald wieder kräftiger sein und sich erholt haben
Natürlich solltest Du jedoch trotzdem ein Auge drauf haben und wenn das nach einer gewissen Zeit nicht besser wird dann solltest Du auch abklären lassen, ob nicht doch was anderes dahinter steckt.
Es ist nun wahrlich kein schöner Zustand, aber gleichzeitig tut es gut zu wissen, dass es anderen auch so ergangen ist und noch besser zu wissen ist es, dass der Zustand vorbei geht. Im Prinzip ist mir das ja alles klar und es ist nicht meine erste Trennung im Leben, aber zwischen "klar sein" und "wahrhaben wollen", liegen manchmal Welten. Da tut ein Blick von außen gut.
Ich werde mir die Zeit nehmen, die es braucht und irgendwann wird das schon wieder.
du hast dich getrennt und damit dein Leben verändert- vielleicht sogar gravierend. Bis dahin, gab es eine Phase, die das alles erst einmal durchdenken, durchfühlen, durcharbeiten musste und den Schritt dann zu vollziehen, ist ebenfalls mit viel Energie verbunden.
Schon alleine, dass man seinen Blick für den weiteren Weg, ganz anders justieren muss- ist anstrengend. Statt "zu zweit" ist jetzt wieder "ich alleine" -vielleicht eingefärbt von unschönen Fragen...."schaff ich das denn nie?", "wieso immer ich?"..oder ähnliches, was ebenso an uns frisst. Sich neu ausrichten beinhaltet doch sehr viel. Man ist nur noch für sich alleine- verantwortlich, bei Familie und Freunden, im Urlaub.......usw- natürlich ist so ein Schritt groß!
Das alles noch nach Corona und dem Krieg nun- alles Faktoren, die statt Ruhe und Sicherheit, Fragezeichen und Unsicherheit auslösen können.
Lass dir Zeit, gönn dir was Gutes und frag dich, wie lange du über die Trennung nachgedacht hast.........meist ist das schon lange in einem und genauso lange kannst du dir für das neue Einrichten im neuen Leben geben. Gesteh dir die Erschöpfung zu, geh sorgsam und liebevoll mit dir um und es wird dir mit der Zeit wieder gut gehen. Ich lasse den Arztbesuch mal außen vor- wobei du das ja immer selbst für dich entscheiden kannst.
Damit hast Du mich in einigen Punkten sehr bestätigt. Dem Hirn war einiges klar, aber manchmal brauche ich wohl doch immer mal eine Perspektive von außen. Das tat sehr gut und hat ein paar Knoten in mir gelöst.
Insgesamt stelle ich fest, dass ich meine Energie langsam wieder für mich nutze und die Erschöpfung langsam nachlässt.
Das erleichtert mich und ich bin zuversichtlich, dass es langsam aufwärts geht.
Danke nochmal an alle, die mir geantwortet haben; Eure "Schubser" in die richtige Richtung und Euer Zuspruch haben mir sehr geholfen.
ich kann das alles nachvollziehen und es gibt auch viele andere Gründe für solche von Dir beschrieben Zustände-
mir gehts auch gleich morgens nach dem Kaffee am besten..
und warum nicht den ganzen Tag "morgens" sein könnte, habe ich mich auch schon gefragt und musste grinsen beim Lesen aber ich habe längerfristig zu viele Baustellen gleichzeitig und der Körper schreit dann eben: "halt"- mach mehr Pausen, achte mal drauf, was ich brauche....
alles Gute Dir!
"Achtsamkeit bedeutet, auf eine bestimmte Weise aufmerksam zu sein: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen." Jon Kabat-Zinn