Zitat von R_Rokeby im Beitrag #520In einem Konzept wo ein Mensch der krank ist ,vorrangig oder ausschließlich als Kunde betrachtet wird, hätte ich Sorge, dass ein erkrankter Mensch, der in wirtschaftlicher Hinsicht nicht als lukrativ betrachtet wird, es schwer hat.
Ja, den Punkt verstehe ich absolut. Allerdings bedeutet der Blick auf den Patienten als Kunden meiner Ansicht nach nicht, den finanziellen Aspekt in den Vordergrund zu stellen, sondern den Austausch-Aspekt: Der Patient benötigt eine Leistung, die er nicht selbst erbringen kann - tauscht dafür aber auch etwas gleichwertiges ein, nämlich sein hart erarbeitet Geld. Beide begegnen sich daher auf Augenhöhe.
Ich muss sagen, dass ich mit "meinen" Ärzten an dem Punkt sehr zufrieden bin, ich habe aber auch ein paar Mal gewechselt. Was ich als "Kunde" nicht akzeptieren kann: - wenn meine Zeit weniger wert ist als die des Arztes, von Notfällen abgesehen, da bin ich gern bereit, länger zu warten - wenn mir nicht alle Optionen ohne Nachfragen genannt und erläutert werden, sondern ich Dinge aus der Nase ziehen muss - Wenn ich etwas nachfrage und darauf keine vernünftige Antwort bekomme und/oder eine von oben herab Über Weiteres muss ich nachdenken. Edit, einen hab ich noch - mein bisher untrüglichstes Alarmsignal ist, wenn ein Arzt mit Blick auf meine KK-Karte und den Dr Grad darauf erschrocken/pikiert reagiert und wissen möchte, "ob wir Kollegen sind". Ein untrügliches Signal für einen schlechten Arzt. Nix wie weg 😁
Zitat von Convallaria im Beitrag #526 - mein bisher untrüglichstes Alarmsignal ist, wenn ein Arzt mit Blick auf meine KK-Karte und den Dr Grad darauf erschrocken/pikiert reagiert und wissen möchte, "ob wir Kollegen sind". Ein untrügliches Signal für einen schlechten Arzt. Nix wie weg 😁
Erschrocken?? Gar pikiert?? Warum sollte er das sein?
Ist kein Problem. Ist eine Beobachtung, die ich über die Jahre gemacht habe. Gewürzt mit etwas Übertreibung 😉 Doch, der ein oder andere reagiert so. Ich kann nur spekulieren, aber ich tippe darauf, dass man sich nicht so gern auf die Finger schauen lässt. Ich bin übrigens keine Ärztin...
Man kann auch "Juristin" als Beruf nennen... Ich wüsste nicht, dass man beim Arzt zu wahrheitsgemäßer Auskunft des eigenen Berufs verpflichtet wäre. Es hilft ihm/ihr sicherlich gelegentlich, die Patientin einzuschätzen (körperliche Belastungen z. B. ) aber darüber hinaus ja eigentlich nichts.
Zitat von Convallaria im Beitrag #526Allerdings bedeutet der Blick auf den Patienten als Kunden meiner Ansicht nach nicht, den finanziellen Aspekt in den Vordergrund zu stellen, sondern den Austausch-Aspekt: Der Patient benötigt eine Leistung, die er nicht selbst erbringen kann - tauscht dafür aber auch etwas gleichwertiges ein, nämlich sein hart erarbeitet Geld. Beide begegnen sich daher auf Augenhöhe.
Ich muss sagen, dass ich mit "meinen" Ärzten an dem Punkt sehr zufrieden bin, ich habe aber auch ein paar Mal gewechselt. Was ich als "Kunde" nicht akzeptieren kann: - wenn meine Zeit weniger wert ist als die des Arztes, von Notfällen abgesehen, da bin ich gern bereit, länger zu warten - wenn mir nicht alle Optionen ohne Nachfragen genannt und erläutert werden, sondern ich Dinge aus der Nase ziehen muss - Wenn ich etwas nachfrage und darauf keine vernünftige Antwort bekomme und/oder eine von oben herab
Sehr gut zusammengefasst, genau das wollte ich auch sagen. Leider gibt es immer noch viele "Halbgötter in Weiß". Das ist besonders unangenehm, wenn es einem richtig dreckig geht und man nicht die Kraft hat, selbstbewusst aufzutreten und Informationen einzufordern. Oder wenn man sich Sorgen um kranke Angehörige macht. Ich erinnere mich noch gut, wie mich eine Ärztin pikiert korrigiert hat, als ich einen lateinischen Fachbegriff nicht korrekt ausgesprochen habe. Sie hat es aber nicht für nötig gehalten, mir zu erklären, dass das, was meine Mutter hat, für den Laien als "Herzinfarkt" bekannt ist.
"Die Pointe [..] ist, dass diese inhaltlich nichttriviale Frage (logisch stringent ist sie sowieso) aus dieser Sprache-macht-Wirklichkeit-Stoßrichtung in der Debatte von Genderbefürwortern - gemessen an den Reaktionen - so gut wie nie anders als karikierend aufgefasst werden möchte." (aus der Reihe: Perlen des Internet)
„Meine Sprache ist allzeit simpel, enge und plan. Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf.“ (Georg Christoph Lichtenberg)
Zitat von schafwolle im Beitrag #527 Erschrocken?? Gar pikiert?? Warum sollte er das sein?
Und Du verlässt dann fluchtartig die Ordination??
Probleme gibt's ... da wunder ich mich schon.
Ich mich auch. Meiner Erfahrung nach entspannt es die Situation umgehend, wenn mein Gegenüber erkennt, dass da jemand sitzt, der ganz offenkundig auf Augenhöhe agiert.
Mein Servicewüstenproblem aktuell: Automatisch erstellte Schreiben, die einen eigentlich im Unklaren über alles Weitere lassen. Mir ging von einem Dienstleister ein Brieflein zu, dass zu einem bestimmen Termin (der natürlich nicht verhandelbar ist) Heizungsthermostate und Wasseruhren oder auch nur eines diese Dinge ausgetauscht werden müssten. Bitte alles freiräumen und Möbel wegschieben! Auch ein Anruf brachte keine Klärung. Jetzt waren die Honks da und lasen nur die Wasseruhr ab. Die tatsächlich austauschbedürftig wäre, weil seit Jahren verkalkt. Aber wann und wie, ja, das wussten die beiden Unschuldigen (nicht ironisch gemeint) nicht.