Hm, Agathe, ob man mit dem Argument "chronisch krank" so einfach aus der Nummer kommt, bezweifle ich. In Deinem Link heißt es:
"Es ist also nicht grundsätzlich so, dass das Eigenheim sofort dem Sozialamt zufällt, vielmehr ist dies von Seiten der Sozialbehörde im Einzelfall genau zu überprüfen. In dem Fall, in dem das Eigenheim von dem Ehegatten weiter bewohnt wird und es sich insgesamt um ein sozialhilferechtlich angemessenes Haus/Wohnung handelt, wird der Ehegatte auch weiterhin dort wohnen bleiben dürfen.
Dann wird allerdings von Seiten des Sozialamts überprüft, inwiefern die Sozialhilfe als Darlehen erbracht wird, da der sofortige Verbrauch oder die sofortige Verwertung des Vermögens nicht möglich scheint oder eine besondere Härte bedeuten würde. Die Leistungserbringung wird dann regelmäßig davon abhängig gemacht, dass der Anspruch auf Rückzahlung dinglich oder in anderer Weise gesichert wird, zumeist durch eine Höchstbetragshypothek."
Das Haus ist alt, sanierungsbedürftig und auch nicht einmal abbezahlt. Ob hier noch eine größere Hypothek oder Darlehen möglich ist, wäre die Frage. Zudem wird man bei einem sehr alten Ehepartner oder einem schon sehr alten "Kind", das beispielsweise schon selbst 75 ist und jahrzehntelang gepflegt hat, andere Maßstäbe anlegen als bei einem 40- oder 50jährigen.
Ich hätte diese Regelung jetzt auch eher auf den verbleibenden Ehepartner bezogen. Ob das hier mit der chronischen Krankheit des "Kindes" zieht, kommt wahrscheinlich auf die Erkrankung an.
Das Haus ist alt, sanierungsbedürftig und auch nicht einmal abbezahlt. Ob hier noch eine größere Hypothek oder Darlehen möglich ist, wäre die Frage. Zudem wird man bei einem sehr alten Ehepartner oder einem schon sehr alten "Kind", das beispielsweise schon selbst 75 ist und jahrzehntelang gepflegt hat, andere Maßstäbe anlegen als bei einem 40- oder 50jährigen.
Ja, das ist eben alles nicht so standardmäßig und da sind irgendwie alle Stellen mit überfordert. Beim Starkregen stand auch schon Wasser im Keller. Das Haus steht auch am Ortsrand mitten in der Pampa. Nach meinem Empfinden ist er in der Maslowschen Bedürfnispyramide unten angelangt: Essen, Schlafen, Dach überm Kopf. Alles andere ist Kür. Das Schalfen zuhause beinhaltet aber die Wahrnehmung, dass da in der Hütte alles im Argen liegt und das übt mentalen Druck aus. Er müsste vielleicht mal eine Weile da raus, um klarere Gedanken zu fassen.
Zitat von mühe1 im Beitrag #52Ich hätte diese Regelung jetzt auch eher auf den verbleibenden Ehepartner bezogen. Ob das hier mit der chronischen Krankheit des "Kindes" zieht, kommt wahrscheinlich auf die Erkrankung an.
Weiter oben in der zitierten Quelle steht etwas von Familienangehörigen. Habe aber nicht ins Gesetz geschaut, was da genau steht.
Und klar kann es sein, dass es nicht funktioniert. Ich würde es aber trotzdem versuchen. Vielleicht findet sich ein Arzt, der eine Depression attestiert, man könnte schon mal einen GdB beantragen.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Zitat von mühe1 im Beitrag #54Welche Stellen sind denn bereits involviert?
Ich denke mal, weiter ins Details möchte ich nicht gehen, sorry, er würde sich eh schon selbst wiedererkennen, wenn er das hier lesen würde. Und das würde ihm nicht gefallen.. Er hat sich sehr schwer getan, überhaupt zum Jobcenter zu gehen, das läuft aber jetzt.
Ich überlege bloß, wer noch infrage käme, die ganzen Rechtsbereiche abzudecken, um die es geht.
Zitat von mühe1 im Beitrag #52Ich hätte diese Regelung jetzt auch eher auf den verbleibenden Ehepartner bezogen. Ob das hier mit der chronischen Krankheit des "Kindes" zieht, kommt wahrscheinlich auf die Erkrankung an.
Weiter oben in der zitierten Quelle steht etwas von Familienangehörigen. Habe aber nicht ins Gesetz geschaut, was da genau steht.
Und klar kann es sein, dass es nicht funktioniert. Ich würde es aber trotzdem versuchen. Vielleicht findet sich ein Arzt, der eine Depression attestiert, man könnte schon mal einen GdB beantragen.
Könnte man auch wegen der chronischen Erkrankung, wollte man bisher nicht...
Zitat von Agathe13 im Beitrag #55Vielleicht findet sich ein Arzt, der eine Depression attestiert, man könnte schon mal einen GdB beantragen.
Könnte man auch wegen der chronischen Erkrankung, wollte man bisher nicht...
Vielleicht ändert er jetzt ja seine Meinung. Falls nicht, sabotiert er sich selbst, und irgendwann sind dir dann auch die Hände gebunden.
Sind sie eh. Ich rate ja nur zu Dingen, machen muss er es schon selbst. Er sieht eben überall Hinderungsgründe. Und nimmt zu viel Rücksicht auf andere.
Du kannst ihn "nudgen", auf jeden Fall zum Sozialverband zu gehen. Wird wohl nicht ganz leicht, denn er möchte keine für ihn negative Nachricht hören und es nicht gesagt, dass es so kommt, wie er möchte. Vielleicht kann er, solange die Pflegekosten seiner Mutter noch vom Ersparten bezahlt werden können und das Sozialamt noch nicht mit im Boot sitzt, hinsichtlich einer weiteren Hypothek auf das Haus noch was bewegen. Vielleicht bekäme die Mutter ja nochmal Geld von der Bank, was für die dringlichsten Reparaturen und noch für weitere Pflegekosten ausreichen. Dann wäre etwas Zeit gewonnen.
Aber dass das Sozialamt zum Sohn sagt: Du darfst da noch 30 Jahre oder länger wohnen bleiben und wir finanzieren Dir noch die Reparaturen am Haus - da müssten die Umstände schon sehr ungewöhnlich sein, dass das funktioniert.
Du kannst da nicht viel tun, wenn er einerseits massive finanzielle Probleme hat, andererseits alles behalten will. Im Grunde hat er ja nichts, das Haus gehört seiner Mutter. Ich würde ihm zur Schuldnerberatung raten. Und dazu, dass er aktiv im Jobcenter wird. Die sind ja nicht nur dazu da, ihn zu verwalten, sondern auch in den Job zu bringen. Steuererklärungen für jemanden mit definiertem Einkommen wäre ja leichter, aber es ist ja nicht seine, sondern die seiner Mutter? Gibts da keine Unterstützung?
Ansonsten sehe ich es wie luci, er lässt Dich ja nicht mal ins Haus. Ich hatte mal eine Beziehung mit einem völlig überschuldeten Mann, das hat mich um ein Haar mit in den Abgrund gezogen, zumindest mal mental war das sehr hart sich abzugrenzen. ER müsste in Insolvenz gehen und ja, da Haus wäre dann weg. Aber alles andere macht keinen Sinn.
Zitat von sundays im Beitrag #60Er sieht eben überall Hinderungsgründe.
Unterschätze das nicht, er WILL nichts ändern! Siehe mein Nickname - ja aber, ja aber... so lange er nichts anpacken will, bist Du da nur seelischer Mülleimer.
Daher auch mein erster Rat - passt auf DICH auf und lass dich nicht zu sehr mit hineinziehen, bei aller Freundschaft. Auf wen nimmt er denn so alles Rücksicht?
Soweit du es beschreibst gehört das Haus allein der Mutter und ist noch Kredit belastet. Wer zahlt die Raten? Ist das eventuell der Grund der genannten drohenden Zwangsversteigerung? Wie geht es der Mutter? Kann sie sich geistig noch um ihre Angelegenheiten kümmern? Gibt es eine rechtliche Betreuung?
Ein Haus mit undichtem Flachdach und vermutlich komplettem Renovierungsstau ist eine nicht schaffbare Baustelle für jemanden, der weder Geld noch eine stabile Gesundheit und handwerkliche Fähigkeiten oder einen großen handwerklichbegabten Freundeskreis hat. Daher sehe ich keine Alternative zum Verkauf und das muss ihm vermutlich jemand klar machen. Je schnell verkauft wird, desto besser. Die Frage ist, ob die Mutter dazu bereit ist und er sie darin zu unterstützen.
Und vermutlich sollte er sich tatsächlich in psychiatrische Behandlung geben, das klingt alles sehr ungesund. Unter Umständen braucht er auch eine rechtliche Betreuung.
- - - Freiheit ist, wenn jeder sich auf seine Art zum Deppen machen kann.
Zitat von luciernago im Beitrag #68Kleiner Tipp noch: Leihe ihm bitte in Deinem eigenen Interesse kein Geld.
Danke, das mache ich nicht. Wenn überhaupt, schenke ich ihm was. Seine letzte Jeans gibt den Geist auf. Mal sehen. Jetzt habe ich ja ein paar neue Ideen.
Ein Verwandter hat das Haus beliehen und zahlt auch den Abtrag. Die Mutter bräuchte Betreuung, aber die versucht er ja zu leisten. Ich erinnere mich gut, als ich mal arbeitslos war, war ich ein Häufchen Elend, da hat er mir ja auch zugehört und Mut gemacht. Das Guthaben ist noch nicht aufgebraucht.
Zitat von Jorinde im Beitrag #64Aber dass das Sozialamt zum Sohn sagt: Du darfst da noch 30 Jahre oder länger wohnen bleiben und wir finanzieren Dir noch die Reparaturen am Haus - da müssten die Umstände schon sehr ungewöhnlich sein, dass das funktioniert.
Wie kommst du auf 30 Jahre?
Und nein, das Sozialamt sehe ich nur bei der Vorfinanzierung der Heimkosten.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
@sundays schau mal, ob es in seiner kommune einen allgemeinen sozialen dienst oder eine andere art beratungsstelle gibt sowas kann auch soziales netz oder sonst einen namen haben, hilfe in besonderen lebenslagen, waere auch ein stichwort machdem du suchen kannst findest du auf der seite seiner kommune, und sowas bietet eigentlich jede kommune in irgendeiner art an
Zitat von Agathe13 im Beitrag #70Wie kommst du auf 30 Jahre?
Und nein, das Sozialamt sehe ich nur bei der Vorfinanzierung der Heimkosten.
Wenn ich es richtig verstanden habe, würde das Sozialamt auf die Verwertung des Hauses verzichten und die Heimkosten auf Darlehensbasis übernehmen. Was passiert denn, wenn die Mutter stirbt? Ist das Darlehen dann schon zurückzuzahlen oder erst, wenn auch der Sohn verstorben ist (daher kommen dann wahrscheinlich die 30 Jahre als angenommene Restlebensdauer) oder sich alternativ freiwillig zum Verkauf des Hauses entscheidet?
Zitat von Agathe13 im Beitrag #70Wie kommst du auf 30 Jahre?
Und nein, das Sozialamt sehe ich nur bei der Vorfinanzierung der Heimkosten.
Wenn ich es richtig verstanden habe, würde das Sozialamt auf die Verwertung des Hauses verzichten und die Heimkosten auf Darlehensbasis übernehmen. Was passiert denn, wenn die Mutter stirbt?
Das dürfte nicht entscheidend sein.
ZitatIst das Darlehen dann schon zurückzuzahlen oder erst, wenn auch der Sohn verstorben ist (daher kommen dann wahrscheinlich die 30 Jahre als angenommene Restlebensdauer) oder sich alternativ freiwillig zum Verkauf des Hauses entscheidet?
Wenn der Sohn zu einem Einkommen gekommen ist, z.B. durch einen Job, könnte er das in Raten zahlen. So hier der Fall: EU-Rentenempfänger, zahlt monatlich 82,90 ab auf die 15.000 Euro oder so, für die das Sozialamt in Vorlage getreten ist. Allgemein dürfte gelten: die Stundung dauert so lange, bis die Unzumutbarkeit der Verwertung entfallen ist.
Nix darf man mehr sagen! Nicht mal mehr Weihnachtsreifen, nein, Winterreifen muss man jetzt sagen!
Auf die 30 Jahre bin ich gekommen, weil der Sohn wohl noch im arbeitsfähigen Alter ist. Dass ein z. B. 50jähriger Mann noch 30 Jahre vor sich hat, wäre nicht so überraschend.
Also- wenn er chronisch krank ist, wird das Jobcenter ohnehin wohl erstmal die Arbeitsfähigkeit prüfen.
Davon hängt ab, ob er Grundsicherung oder Bürgergeld bekommt. In der Summe unterscheidet sich das nicht.
Er/Du könnte sich entweder an den psychosozialen Dienst vom Gesundheitsamt wenden. Kommt drauf an, welches Problem nun besonders "dringend" ist, ob eine psychische Erkrankung vorliegt, das wirst du ,TE, besser einschätzen können. Und ob er das möchte.
Ansonsten besteht für ihr die Möglichkeit, diverse Stellen wie Diakonie, Caritas zur Hilfe zu holen. Es gibt verschiedene Angebote. Er kann die Mitarbeiter dort auch für Amtsangelegenheiten bevollmächtigen, wenn er etwas Entlastung möchte.