Ja. Und was die Mondpreise angeht- im ersten Pandemie Jahr hatten die Makler hier Hochjunktur. Nicht nur, dass - es war auch das Jahr, in dem mein früherer Arbeitgeber 1200 Leute entließ- dass ehemalige Laminierer, Maschinen und Anlagenführer usw sich plötzlich ein paar Anzüge kauften, einen Kurs besuchten und plötzlich selbstständige Makler waren, man konnte hier die allerletzte Hundehütte verkaufen, zum Wucherpreis, wir hatten plötzlich mehr Visitenkarten von Maklern im Postkasten als früher Kärtchen an unseren betagten Kfz.
Und es klingelte regelmäßig, irgendein Herr oder Dame im Businessoutfit stand vor der Tür, die/der freundlich fragte, ob man nicht verkaufen wolle...Mir reichte es einmal derartig, dass ich eine vollkommen irrwitzige Summe "hinknallte"- 800.000. Das ist mindestens das Doppelte eines sehr guten Geschäfts- 400.000 - und deutlich mehr als ein fairer Preis ( nicht unter Wert, aber angemessen)- 300.000.
Der Makler guckte irritiert, meinte aber, naja, irgendeinen Touristen aus NRW oder Süddeutschland würde man schon finden. Fand er auch. Nach EINER Woche. Ich konnte die Kontaktdaten aus ihm rausleiern, mit der Ausrede, Besichtigungstermin vereinbaren- habe die Interessenten kontaktiert und den Hintergrund ehrlich geschildert. Es hätte mir leid getan, wenn sie auch stundenlang für nix hergebrettert wären.
Da war irgendwas völlig aus der Ruder geraten, die Banken machten da augenscheinlich mit- ich hatte beruflich mit einem jungen Paar zu tun, Mitte 20, die eine Immobilienfinanzierung an den Hacken hatte, bei der die monatliche Rate ein Bruttogehalt der Beiden schon überstieg. Ich fragte meine damalige Kollegin, ursprünglich Bankkaufrau mit draufgesatteltem Studium, warum um alles in der Welt eine Bank sowas finanziert? Über 30 Jahre? "Die Bank gewinnt immer. Jetzt kannst du Dir vorstellen, warum ich nicht mehr bei einer Bank arbeiten wollte. Ich bin keine Verkäuferin und will auch keine sein" sagte sie.
Das musste sich irgendwo wieder "ausregeln". Leid tun mir nur diejenigen, die die Finanzierung nicht mehr stemmen können.
Zitat von Lufti im Beitrag #26Also hier fallen die Kaufpreise gerade drastisch. Paradoxerweise steigen die Mieten aber weiterhin an.
Der Fall wird auch noch eine Weile andauern.
Aber das erholt sich schon wieder.
Timing ist natürlich so ne Sache. Bei vielen läuft der Vertrag mit den Mini Zinsen aus, nun mega Zinsen und der Wert gefallen. Üble Kombi für einige.
was ist denn drastisch in prozent ausgedrueckt?
Frage ich mich auch.
Wir sind momentan dabei in MUC und Speckgürtel Immobilien verkaufen zu wollen. Nicht ganz so einfach, momentan. Klar die Käufer wittern die Chance, aufgrund der hohen Zinsen, das ein oder andere "Schnäppchen" zu machen - aber was ist in der Metropolregion MUC schon ein Schnäppchen ? Und letztlich bleibt der Wert des Grundes ja vorhanden - auch wenn sich die Lage wieder erholt. Gerade im Hinblick auf die Nachverdichtung (schon ein bescheuertes Wort, dass Konfliktpotential beinhaltet)
Zu der Ursrpungswohnung in BW - hier in MUC wäre der Preis ganz normal. Auf den ersten Blick schaut's ja gut aus, aber der Schnitt ist komisch.
Jeder Tag, an dem du nicht lächelst, ist ein verlorener Tag. - Charlie Chaplin -
Niemals würde ich so wohnen wollen. Garten an Garten, Wand an Wand mit dem Nachbarn. Keinerlei Privatspähre. Modell moderner Hasenstall. Und dann knapp zwei Millle? Ne.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Kleinfeld, mein Gedanke. Ich bin in einem Reihenhaus aufgewachsen, da muß es mit der Nachbarschaft wirklich passen - und ein Klientel das 2 Mille hinlegt, dürfte wohl nicht unbedingt der Typ "entspannter Nachbar wenn Kind im Pool kreischt" sein.
Naja, eingequetscht ist ja nur der Mittlere. Die Äußeren können sich wie in einer Doppelhaushälfte wähnen. Viel größer ist der Garten bei vielen Neubaudoppelhäusern hier auch nicht.
Bei uns im Ort kriegt man erst gar nichts. Und wenn die letzte Kabachel hier für einen völlig überzogenen Preis eingestellt wird, ist sie spätestens nach 1 Woche weg. Vor ein paar Wochen wurde beschlossen, dass aus einem großen Feld Bauerwartungsland nun ein ordentliches Neubaugebiet werden soll. Nicht nur, dass der Run auf die Grundstücke schon begonnen hat, es gibt Firmen, die melden sich bei den Besitzern und sagen, egal was geboten wurde, wir zahlen Ihnen 10% mehr, wenn Sie an uns verkaufen.
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Zitat von Skala_Rachoni im Beitrag #17 Das haben wir in der Tat, Malerarbeiten war Eigenleistung. Am Kellerausbau bin ich dran (der guckt vorne raus, haben in einen Hang reingebaut), nachdem mein Gatte seit 2006 nicht in die Puschen kommt, ich mache Raum für Raum langsam.
Nun gut ... das muss man aber auch mögen - schon 17 Jahre Baustelle im Haus.
Zitat von Liane im Beitrag #32 Vor ein paar Wochen wurde beschlossen, das aus einem großen Feld Bauerwartungsland nun ein ordentliches Neubaugebiet werden soll.
Derartige Umwidmungen sind hier leider auch an der Tagesordnung.
Einerseits verständlich, um dem Wohnungsbedarf nachzukommen, andererseits schade um die Grünflächen.
Und irgendwie sehen die neu errichteten Reihenhäuser samt Gärten alle und überall gleich aus: nüchtern, fantasie- und seelenlos :(.
Zitat von schafwolle im Beitrag #37Einerseits verständlich, um dem Wohnungsbedarf nachzukommen, andererseits schade um die Grünflächen
Naja, Wohnungsbedarf ist so eine Sache. Der Bedarf von m²/Person ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten beständig gewachsen. Da darf man sich schon fragen, muss das sein? Wäre der Bedarf nicht geringer, wenn sich Menschen mit weniger Fläche zufrieden geben würden? Meiner Meinung nach wäre Nachverdichtung die bessere Lösung. Waren es nicht die Grünen, die vorgeschlagen haben, keine Neubaugebiete mehr auszuweisen, sondern vorhandene Flächen in den Orten zu nutzen, zu bebauen? Deutlich besser, als immer weiter die Landschaft zu zersiedeln.
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Zitat von schafwolle im Beitrag #37Und irgendwie sehen die neu errichteten Reihenhäuser samt Gärten alle und überall gleich aus: nüchtern, fantasie- und seelenlos :(.
Die sahen auch in den 60ern nicht besser aus. Leider.
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Zitat von Liane im Beitrag #38 Waren es nicht die Grünen, die vorgeschlagen haben, keine Neubaugebiete mehr auszuweisen, sondern vorhandene Flächen in den Orten zu nutzen, zu bebauen?
Ich lebe in Ö - und betrachte das weniger als Politikum, sondern als hauptsächlich eine Kostenfrage der Bauherren. Hier in der Gemeinde (rund 14.000 EW) gibt es nicht wenige brach liegende Immobilien, auch in ziemlich zentralen Lagen, die weder renoviert noch abgerissen werden, um Neuem Platz zu machen, eben aus Gründen des Aufwandes und der Kosten. Ziemlich bedauerliche Entwicklung, die auch optisch suboptimal ist.
Zitat von schafwolle im Beitrag #40 Hier in der Gemeinde (rund 14.000 EW) gibt es nicht wenige brach liegende Immobilien, auch in ziemlich zentralen Lagen, die weder renoviert noch abgerissen werden, um Neuem Platz zu machen, eben aus Gründen des Aufwandes und der Kosten. Ziemlich bedauerliche Entwicklung, die auch optisch suboptimal ist.
Ähnliches beobachte ich hier im Industriebereich. Es gibt ein großes ungenutztes Gelände mit reichlich Versiegelung (und mutmaßlich auch der einen oder anderen Bodenkontamination) - aber statt dort "klar Schiff" zu machen, weist man ein neues Industriegebiet auf wunderbarem Ackerland aus - und versiegelt dort wieder. Ein ökologischer Schwachsinn!
Für Wohnen gilt die "Nachverdichtung" - klar, es bleiben dann nur Mini-Gärten, aber es ist besser, als immer mehr Natur zu zerstören. Irgendwo müssen ja die Menschen wohnen. Aber die steigenden qm Wohnfläche pro Mensch werden wir nicht halten können.
Wir haben im Zentrum durchaus brachliegende Immobilien, um die sich keiner kümmert. Abreisen, neu bauen. Bei einem Gebäude so geschehen. Entstanden ist ein kleines modernes Mehrfamilienhaus. Prompt kamen die Stimmen, die bedauerten, warum ein Altgebäude abgerissen werden musste, um einem hässlichen, seelenlosen Neubau Platz zu machen. Davor stand da ein unbewohntes, fassadenblätterndes, fenstereingeschlagenes, marodes und absolut hässliches Ungetüm.
Preise der Wohnungen weiß ich leider nicht mehr. Günstig war es aber bestimmt nicht.
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Hier in der Stadt werden auch die letzten Fitzelchen Grundstück ausgenutzt. Vor ein paar Jahren wurde z.B. so ein ganz spitz zulaufendes Dreieck zwischen Bahngleisen und angrenzender Straße vollständig bebaut. Die Wohnung sind tatsächlich verkauft worden, gar nicht einmal billig. Da wurde jeder cm² genutzt.
Zu Hause auf dem Land genau umgekehrt: die alten Häuser, energetische Katastrophen, die komplett saniert werden müssten, stehen leer. Auf dem Dorf wie auch im Stadtkern. Die jungen Leute bauen auf der grünen Wiese neu. Ich kanns gut verstehen: Baugrund ist für'n Appel und 'n Ei zu haben, da kosten 1000m² Grund weniger als hier der Stellplatz für's Auto und ein Neubau kommt einfach deutlich billiger und mit weniger Fallstricken. Die alten Objekte sind nun auch nicht alle hübsch, dass sich der Aufwand wegen des Charmes lohnen würde, sondern 120 Jahre alt, aber verbastelt, hier ein Anbau, da eine Glasbausteinwand, Asbestplatten auf dem Dach usw. 80% kann man wirklich nmur noch zusammenschieben und das kommt deutlich teurer als ein neues, unbelastetes Grundstück.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von schafwolle im Beitrag #37Und irgendwie sehen die neu errichteten Reihenhäuser samt Gärten alle und überall gleich aus: nüchtern, fantasie- und seelenlos :(.
Das ist richtig. Finanziell macht es Sinn. Bei den heutigen Preisen in der Bauwirtschaft ist es mehr als sinnvolll, wenn vier Reihenhäuser diesselbe vorgefertigte Betontreppe haben, dieselben Fenster, Heizung, Lüftung. Ist beim Wohnungsbau doch mittlerweile genauso. Je einheitlicher umso günstiger.
Die früheren üblichen Sonderlocken der Bauherren wie ein Designbad für 50.000 Euro mit Wasserfalldusche und die nicht minder billigere Küche sind nicht mehr drin, wenn Wärmepumpe, Dämmung nach Kfw 40, Lüftungsanlage, Photovoltaik auch noch bezahlt werden müssen. Hinzu kommt noch heiß diskutierte Themen wie Flächenverbrauch und Ressourcenschonung, insbesondere Wasser dürfte bald ein wichtiges Thema werden.
Ich versuche auch eine ETW aus den 80igern zu verkaufen, weil Mieterwechsel und derzeit leerstehend, was sie für Selbstbezieher attraktiv macht. Ich bin neugierig, ob und mit welchen Preisnachforderungen ich konfrontiert werde. Wenn es mir zu bunt wird, vermiete ich weiter. Wenigstens da gibt es eine Preissteigerung zum Vorjahr.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von ereS im Beitrag #28 was ist denn drastisch in prozent ausgedrueckt?
Ich nenne dir mal nackte zahlen.
Das Grundstück 650 qm nebenan mit Altbestand zum Abriss war Marktpreis 1,9 Millionen 2022
Der Eigentümer wollte eigentlich neu bauen und vermieten. Da es aber massive Probleme mit Material und nicht verfügbaren Handwerkern gab, entschied er sich für den Verkauf.
Schlechtes Timing weil er die Entscheidung Ende 2022 traf.... Da ging es mit den Preisen schon runter.
Anfang 2023 war er schon auf 1 Million unten. Es gab viele Interessenten aber die Finanzierung klappte nie mit den gestiegenen Zinsen. Und dann hab ich ein Schnäppchen machen können.
Selbst wenn ich soviel Geld hätte, dieses Haus würde ich nicht haben wollen. Schon alleine wegen der vielen Glasfronten. Bei uns gibt es auch immer mehr Häuser dieser Art. Die meisten haben dann blickdichte Vorhänge oder ständig die Rollo geschlossen. Im Sommer wird das unerträglich heiß und ausserdem sitzt man ständig auf dem Präsentierteller. Vom putzen will ich noch gar nicht reden. Da kann man gleich ein Budget für den Fensterputzer einplanen ausserdem fehlt Stellfäche. Den Minipool kann man sich auch sparen, wenn schon Wasser im Garten dann lieber einen naturnahen Teich. Ich finde das Haus ist eine totale Fehlplanung und im Alter wahrscheinlich gar nicht mehr bewohnbar....die vielen Treppen!
Zitat von Lufti im Beitrag #26Also hier fallen die Kaufpreise gerade drastisch.
In dem oben verlinkten Artikel ist von Preisrückgängen zwischen 5 und 10% die Rede. Das würde ich als Kaufinteressent noch nicht als "drastisch" bezeichnen. Im Einzelfall mag das anders aussehen.
Es gibt aber auch Immobilien, die sich immer noch gut verkaufen lassen, auch zu sehr hohen Preisen.
Da gleichzeitig die Zinsen stark gestiegen sind, hat der Käufer von den gesunkenen Preisen ohnehin keinen Vorteil.
Wer ohne Kredit kaufen kann, wartet derzeit einfach noch ein bisschen. Ich habe eine Grundstück für die Kinder im Auge, mal sehen wie sich der Preis bis November entwickelt.
„Die Kritik an anderen hat noch keinem die eigene Leistung erspart.“