Zitat von Hydra im Beitrag #24 Im Rahmen dieser Femizide ist oft auch das Denken sehr verbreitet: "na irgendwie trägt die Frau eine Mitschuld".
Als die junge Mutter in meiner Straße von ihrem Mann getötet wurde, hieß es (Klatsch beim Friseur): na, sie hat ihn ja auch betrogen....das Kind hat immer er vom Kindergarten abgeholt, sie hat sich ja nicht gekümmert....usw. Als würden das Gründe für einen Mord sein.
Leider hat soch da in den Gehirnen noch nicht viel getan. Die Rollenzuschreibungen sind immer noch so, dass Verständnis für den armen Mörder generiert wird. Weil es bei der Frau am Wohlverhalten gefehlt hat: Sie war keine gute Mutter, sie hatte sich vielleicht verhalten, wie "man" es eher Männern zugesteht ... Furchtbar!
-------------------------- Zwischen Reiz und Reaktion liegt die Freiheit.
Eine kürzlich von der Schweizer Regierung in Auftrag gegebene StudieExterner Link zeigt, dass die überwältigende Mehrheit der Tötungsdelikte in Paarbeziehungen von Männern begangen werden (90%) und Frauen die Opfer sind (96%). Obwohl alle anderen Arten von Tötungsdelikten in den letzten 25 Jahren zurückgegangen sind, ist die Zahl der Tötungen in Beziehungen stabil geblieben.
Zitat von FrauGrün im Beitrag #17Ich beobachte, dass die Sprache in den Medien hierzu sensibler wird und gerade immer weniger von „Familien- oder Eifersuchtsdrama“, sondern mittlerweile tatsächlich von Femizid geschrieben wird und/oder von Mord. Wir sind nicht bei Rosamunde Pilcher. Das ist Drama.
Nach (nicht nur) meiner Beobachtung werden Begriffe wie Frauenmord/Femizid eher gebraucht, wenn der Tatverdächtige einen Migrationshintergrund hat. Es spielt nämlich eine wesentliche Rolle, ob das Drama im Polizeibericht als mutmaßlicher Ehrenmord bezeichnet wird, oder ob über einen Anfangsverdacht auf Totschlag berichtet wird. Die mediale Berichterstattung, die Vorverurteilung in der Öffentlichkeit und die Gerichtsurteile sind unterschiedlich, nicht aber die Motive männliches Besitzdenken, Eifersucht, verletzte Ehre.
Demokratie ist kein Zuschauersport, sondern eine Veranstaltung zum Mitmachen. Wennn wir uns nicht beteiligen, hört sie auf, eine Demokratie zu sein. Michael Moore
Zitat von FrauGrün im Beitrag #17Ich beobachte, dass die Sprache in den Medien hierzu sensibler wird und gerade immer weniger von „Familien- oder Eifersuchtsdrama“, sondern mittlerweile tatsächlich von Femizid geschrieben wird und/oder von Mord. Wir sind nicht bei Rosamunde Pilcher. Das ist Drama.
Nach (nicht nur) meiner Beobachtung werden Begriffe wie Frauenmord/Femizid eher gebraucht, wenn der Tatverdächtige einen Migrationshintergrund hat. Es spielt nämlich eine wesentliche Rolle, ob das Drama im Polizeibericht als mutmaßlicher Ehrenmord bezeichnet wird, oder ob über einen Anfangsverdacht auf Totschlag berichtet wird. Die mediale Berichterstattung, die Vorverurteilung in der Öffentlichkeit und die Gerichtsurteile sind unterschiedlich, nicht aber die Motive männliches Besitzdenken, Eifersucht, verletzte Ehre.
Was die Begrifflichkeit anbelangt, da sollte nicht mehr von "Ehrenmord" die Rede sein, sondern "nur" noch von "Femizid". Es ist ja nichts anderes als Verbrechen gegen eine FRAU, die den männlichen Vorstellungen im Verhalten nicht mehr entspricht.
Was "Totschlag" oder "Mord" betrifft: In meiner Stadt gab es vor nicht allzu langer Zeit auch eine Tötung einer Frau. (Durch einen Deutschen im übrigen.) Online-Bekanntschaft, Frau wollte nicht mehr, Mann hatte sie zu einem letzten klärenden Gespräch gebeten. (Vor einem sogenannten "letzten Gespräch" wird immer wieder gewarnt, man sollte sich NICHT darauf einlassen.) Frau war zu diesem Gespräch bereit. Der Mann ging mit dem Vorsatz dahin, sie zu umzubringen, das konnte das Gericht auch beweisen (Die genauen Details weiß ich leider nicht mehr). Jedenfalls wurde es als MORD eingestuft.