Ich habe drei Kinder an drei verschiedenen Schulen.
Jetzt ist meine Tante verstorben, gleichzeitig auch meine Patentante und ich möchte dort gerne zur Beerdigung hinfahren. Die Fahrt sind ca 400 km, mit dem Zug, 5 bis 6 Stunden. Und ICE ist schon dabei. Geht allerdings nur Teilstrecke.
Die Beerdigung ist am einem Samstag und ich habe für die Große schon den Freitag und Montag frei bekommen. Da musste ich selber einen Brief schreiben.
Mein Mittlerer gibt morgen den Antrag ab.
Für meine Kleine gibt es von der Grundschule auch einen Antrag, den wollte ich gerade ausfüllen, damit sie den morgen abgibt.
Jetzt steht auf dem Zettel das wäre das einzige Mal, dass dem Kind während der Grundschulzeit freigegeben wird. Urlaube, Kuren und medizinische Behandlungen sollten während der Ferien geplant werden. Also es steht nicht speziell für Beerdigungen was drin.
Meine Tochter geht in die zweite Klasse. Also mindestens noch zweieinhalb Jahre Schulzeit.
Die Sekretärin hatte schon sowas am Telefon gesagt, aber die Schule der Großen meinte das wäre nicht so. Beerdigung lassen sich ja schlecht planen. Zumindest das Sterben. Ich hatte das nämlich erst nach dem Gespräch mit der Grundschule registriert.
Jedenfalls meine Frage ist, was mache ich denn wenn noch mal jemand stirbt? Mein Opa wird nächstes Jahr 100. Der kann in drei Wochen versterben, genauso wie in 10 Jahren. Genauso wie alle anderen. Meine Eltern. Diee hoffentlich noch, obwohl mein Vater dieses Jahr 80 wird, noch 20 Jahre leben werden. Und keiner meiner Verwandten wohnt hier. Meine Eltern und meine Schwester wenigstens nur 60 km entfernt.
Und falls jetzt einer fragt, warum kann der Vater nicht auf das Kind aufpassen. Die Zeit, die mein Kind mit seinem Vater verbracht hat, kann ich an einer Hand abzählen.
@Sandsturm, das würde ich auf mich zukommen lassen. Ich denke, es geht bei solchen Regelungen eben genau um diese Eltern, die ständig solche Anträge stellen, um noch den billigeren Flug zu bekommen etc. Ein Todesfall ist höhere Gewalt. Ich denke, sollte das nochmal nötig sein, wirst Du auch da die Beurlaubung bekommen.
Zu den Regelungen in der Schule kann ich nichts sagen, aber ist es wirklich erforderlich, zwei Tage Beurlaubung zu beantragen, wenn die Beisetzung sowieso am Wochenende ist?
Ich denke, dass diese " nur einmal" Aussage tatsächlich eine rechtliche Absicherung ist und würde es auf mich zukommen lassen. Todesfälle sind wirklich nicht planbar.
Zitat von Sandsturm2 im Beitrag #1Jedenfalls meine Frage ist, was mache ich denn wenn noch mal jemand stirbt?
Nochmal einen Antrag stellen. Ich finde es übrigens gut, dass ein bisschen Zeit vor und nach der Beerdigung bleibt, gerade wenn ein Kind noch so jung ist.
fettundlila ...irgendwann ist irgenwie ein andres Wort für nie... energy flows, where attention goes
Zitat von SASAPI im Beitrag #6Ich denke, dass diese " nur einmal" Aussage tatsächlich eine rechtliche Absicherung ist und würde es auf mich zukommen lassen. Todesfälle sind wirklich nicht planbar.
Ich denke auch, dass man damit denen, die es sonst ausnutzen würden, zuvor kommen möchte.
Zitat von Karina321 im Beitrag #4Dumme Frage: Kann man das Kind nicht einfach krank melden?
Ja ich weiß, ist nicht das was man offiziell tun sollte, aber...
Wenn man seinem Kind beibringen möchte, dass Lügen okay ist, dann kann man das machen. Bin mir aber nicht sicher, ob es jedes Kind schafft, sich nicht zu verplappern - und dann gibt es u.U. gewaltigen Ärger.
Zitat von Stadtkrone im Beitrag #3Zu den Regelungen in der Schule kann ich nichts sagen, aber ist es wirklich erforderlich, zwei Tage Beurlaubung zu beantragen, wenn die Beisetzung sowieso am Wochenende ist?
Ernsthaft?
Ich fahre alleine mit drei Kindern ein paar hundert km. Mit dem Zug. 2-3 x umsteigen. Zum Glück sind meine Kinder das für Urlaube gewohnt. Halbwegs selbstständig und halbwegs vernünftig. Mehr oder weniger. Meine Eltern sind schon dort. Mein Vater holt uns vom Bahnhof ab. Er fährt aber nicht gerne im dunkeln.
Samstag ist die Beerdigung. Ich weiß jetzt nicht genau wann. Soll ich dann an dem Tag hinhetzen?
Am nächsten Tag, den Sonntag, möchte ich meinem Opa, der schon Aufregung am Tag davor genug hat und beschissen genug, schon wieder ein Kind beerdigen zu müssen, dem möchte ich tatsächlich in Ruhe, soweit das geht, am Sonntag die Chance geben die Urenkel in Ruhe zu sehen.
Ich würde mir da so gar keine Gedanken drum machen. Es gibt Dinge, die gehen vor 1+1. Und wenn nichts hilft, dann eben einen gelben Schein, zumal du ja auch noch die Entschuldigungen für die Schule schreiben kannst.
Ich würde die Schulen immer in Kenntnis setzen über den Trauerfall und die Umstände, damit klar ist, dass es nicht darum geht einen früheren günstigeren Flieger in den Urlaub zu bekommen. Trauerfälle gehören zum Leben, das ist kein Grund eine Freistellung zu verweigern. Dass die Schulen ein Auge darauf haben, ist kein Grund sich Sorgen zu machen.
Ich würde nicht lügen und ein Kind krank melden. Das ist ein falsches Signal dem Kind gegenüber, das würde ich nicht als Lösung vorleben. Das Umfeld merkt meist, wenn man lügt oder sich durchmogelt.
Zitat von Puls im Beitrag #8 Wenn man seinem Kind beibringen möchte, dass Lügen okay ist, dann kann man das machen. Bin mir aber nicht sicher, ob es jedes Kind schafft, sich nicht zu verplappern - und dann gibt es u.U. gewaltigen Ärger.
Ein Bekannter von mir ist Lehrer. Er hat mal erzählt, dass die Schule (Bayern) Maßnahmen ergreifen kann, wenn man ohne Genehmigung die Schulpflicht verletzt und lügt. Die Maßnahmen waren, dass das Kind bei Prüfungen immer ein ärztliches Attest vorlegen musste, wenn es krank war. Einfaches Krankmeldung und Nachschreiben der Klausur ging dann nicht mehr. Man kann auch als Schule anordnen, dass das Kind bei jedem Krankmelden ein ärztliches Attest braucht, wenn den Eltern nicht mehr getraut werden kann. Maßnahmen können auch ein Bußgeldverfahren sein, dass bei Schulpflichverletzung eingeleitet wird.
Das würde ich mir als Eltern nicht antun wollen. Man hat die Scherereien mit den ärztlichen Attesten und den Ruf weg als Lügner. Nicht nur bei den Lehrern, das kriegen die anderen Kinder und damit deren Eltern auch mit.
Ich würde das Kind nicht mit zur Beerdigung nehmen, weil es m.E. nichts davon hat außer Stress, sondern die Familie einer Freundin bitten, dass das Kind dort 2-3 Tage wohnen kann.
Und ich finde tatsächlich, dass Montag schulfrei, wenn Samstag Beerdigung ist, nicht notwendig.
Keinesfalls würde ich lügen, dass das Kind krank ist. Das ist dem Kind nicht zumutbar.
Die Aussage, dass das "nur einmal geht", würde ich auch nicht so ernst nehmen, wenn du sie wirklich mitnehmen möchtest. Das sehe ich wie die anderen hier - da geht es um eine Handhabe für Leute, die das dauernd machen.
(Auch Kuren z.B. lassen sich selbstverständlich nicht immer in die Ferien legen - was machen die Kurheime denn, wenn gerade nirgends Ferien sind?)
Wenn du sagst, dass du dein Kind zur Beerdigung einer Verwandten mitnimmst, ist das in Bayern ein offizieller und legitimer Grund für eine Befreiung vom Unterricht.
Wenn der Direx das anders sieht, wende dich sofort an den Schulrat, der zuständig ist.
Ich weiß, dass das niemals überprüft oder jur. verfolgt wird. Ich weiß das, weil ich mit einem Schulrat verwandt bin.
als mein Neffe sich umgebracht hat, haben wir problemlos frei bekommen trotz intensiver Schulaufgabenzeit. Bayern, wir mussten nach Berlin und waren 4 Tage weg. Kleiner Dienstweg über Schulleitung.
Krankmelden würde ich nicht aufgrund Versicherungsschutz.
Mein Beileid @sandsturm2
Thema Lügen: weil das bei uns sehr unter dem Radar gehandhabt wurde, ist irgendeine Mutter auf die grandiose Idee gekommen, wir wären im Kurzurlaub, was dann schnell den Weg in die Klasse gefunden hat und meiner Tochter als Vorwurf von den Klassenkameraden an den Kopf geworfen wurde, als sie wieder da war. Ich hatte große Freude als ich das erfahren habe. Größte Freude. Wir hatten auch überlegt, aufgrund der kritischen Situation S. einfach "krank" zu melden. Bin froh, dass wir das nicht gemacht haben, es hätte meine Tochter in eine ungute Situation gebracht, sie war eh schon unangenehm.
Zitat von Marta-Agata im Beitrag #14Kennt das Kind die Tante?
Ich würde das Kind nicht mit zur Beerdigung nehmen, weil es m.E. nichts davon hat außer Stress, sondern die Familie einer Freundin bitten, dass das Kind dort 2-3 Tage wohnen kann.
Und ich finde tatsächlich, dass Montag schulfrei, wenn Samstag Beerdigung ist, nicht notwendig.
Keinesfalls würde ich lügen, dass das Kind krank ist. Das ist dem Kind nicht zumutbar.
Die Aussage, dass das "nur einmal geht", würde ich auch nicht so ernst nehmen, wenn du sie wirklich mitnehmen möchtest. Das sehe ich wie die anderen hier - da geht es um eine Handhabe für Leute, die das dauernd machen.
(Auch Kuren z.B. lassen sich selbstverständlich nicht immer in die Ferien legen - was machen die Kurheime denn, wenn gerade nirgends Ferien sind?)
Ja klar kennen meine Kinder meine Tante. Kennen deine Kinder deine Geschwister nicht? Falls du jeweils beides hast.
Und Nein, ich nehme die Kinder bewusst mit. Ich möchte nämlich auch nicht, dass die erste Beerdigung Oma oder Opa ist. Ich habe beide großen Kinder gefragt, ob sie mit möchten. Sie haben beide ja gesagt. Das hat auch nichts mit schulfrei zu tun. Mein Sohn hätte zum Vater gehen können (ja, bei allen dreien der gleiche) und ist auch das Papawochenende. Und die Große hätte hier sturmfrei gehabt.
Zitat von Tinkerbell im Beitrag #16als mein Neffe sich umgebracht hat, haben wir problemlos frei bekommen trotz intensiver Schulaufgabenzeit. Bayern, wir mussten nach Berlin und waren 4 Tage weg. Kleiner Dienstweg über Schulleitung.
Krankmelden würde ich nicht aufgrund Versicherungsschutz.
Ich bin eine total schlechte Lügnerin. Mir wird gleichzeitig warm und kalt und ich würde mich verhaspeln, deswegen lasse ich es ganz. Kleine Notlügen kriege ich wohl noch hin, aber das ist sowas wie "nein, ich habe den Keks nicht gegessen". Mein Problem sind weniger die Konsequenzen, sondern eher, dass ich was unrechtes getan habe. Ich mag ja auch nicht angelogen werden. Leider eckt man mit der Wahrheit auch manchmal ganz schön an.
Wahrscheinlich mache ich mir deswegen jetzt schon Gedanken.
Sandsturm, mach dir doch keinen Kopf über ungelegte Eier. Keine Schule wird sich bei einem Todesfall querstellen. Kümmere dich doch lieber um die Fahrt und deine Kinder.
denke ich auch. Ihr habt einen Todesfall in der Familie. Du willst zur Trauerfeier deine Kinder mitnehmen.
Punkt.
Sei nicht so devot. Die Schule ist da dir verpflichtet. Die sollen dir und deinen Kindern kondolieren, anbieten deinen Kindern die Unterlagen via Schulnetz zur Verfügung zu stellen, was nach 2 Jahren "Fernunterricht" und Schulschließung 0,0 Problem darstellen dürfte.
und wenn wer da zickt: ab zum Schulamt. Wobei ich gleich an den MB oder Minister schriebe. Mit Sekretärinnen würde ich da nicht drüber sprechen.
Zitat von Sandsturm2 im Beitrag #19Ich bin eine total schlechte Lügnerin. Mir wird gleichzeitig warm und kalt und ich würde mich verhaspeln, deswegen lasse ich es ganz. Kleine Notlügen kriege ich wohl noch hin, aber das ist sowas wie "nein, ich habe den Keks nicht gegessen". Mein Problem sind weniger die Konsequenzen, sondern eher, dass ich was unrechtes getan habe. Ich mag ja auch nicht angelogen werden. Leider eckt man mit der Wahrheit auch manchmal ganz schön an.
Wahrscheinlich mache ich mir deswegen jetzt schon Gedanken.
Du machst nix falsch!
Du willst nicht 2 Wochen vor den Sommerferien nach Ibiza fliegen.
Du willst auf die Beerdigung eines Familienmitglieds als Familie!
Mann! Ehrlich, die Schulen und der Staat haben sich 0 geschissen, quasi über Nacht die Schulen zu schließen. Mehrmals. Wochenlang. Ging offenbar alles und sogar easypeasy.
Und du haderst wegen 2 Tagen für eine Beerdigung????
Warum so emotional Rokeby? Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Sandsturm lass dich nicht verunsichern. Der Antrag ist einfach ein Verwaltungsakt, dafür muss man keine Beschwerde beim Papst planen.
mach Dir keine Gedanken, Du bist absolut im Recht. Du willst ja nicht Kind und Kegel 3 Tage nach Malle verschleppen, hej, es ist ein Todesfall!
Irgendwo hört es ja dann auch auf mit Vorherrschaft der Schule. Wenn der Staat möchte, dass die kleinen Soldaten jeden Tag auf der Matte stehen, möge er sämtliche familiären Bindungen mit Einschulung kappen, dann kommen solche Unbillen wie das Leben auch nicht mehr dazwischen. Dann streichen wir aber auch diese ganzen Schwurbeleien von wegen " Familie als Kernelement blablablbaaa". Bis zu diesem Zeitpunkt gibt es Dinge, die einfach wichtig(er) sind.
Du bist verwirrt wegen der Sekretärin, gell? Und eh in einer Ausnahmesituation.
Geh über die Sekretärin drüber, schreib der Schulleitung, in der du die Sachlage mit einem Satz schilderst. Die Schulleitung muss befreien, nicht die Sekretärin.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #21denke ich auch. Ihr habt einen Todesfall in der Familie. Du willst zur Trauerfeier deine Kinder mitnehmen.
Punkt.
Sei nicht so devot. Die Schule ist da dir verpflichtet. Die sollen dir und deinen Kindern kondolieren, anbieten deinen Kindern die Unterlagen via Schulnetz zur Verfügung zu stellen, was nach 2 Jahren "Fernunterricht" und Schulschließung 0,0 Problem darstellen dürfte.
und wenn wer da zickt: ab zum Schulamt. Wobei ich gleich an den MB oder Minister schriebe. Mit Sekretärinnen würde ich da nicht drüber sprechen.
Wenn wer zickt.
Devot?😂😂
So komme ich also rüber 😂
Sonst wird mir immer gesagt ich reiß meinen Mund zu weit auf.
Ich mache mir nur im voraus immer Gedanken.
Der Schulleiterin meiner großen Tochter, die mich am Freitag, 20 Minuten nachdem ich den Antrag in der Schule abgegeben hatte, und der Meinung war, es wäre keine nähere Verwandtschaft, erklärt, dass meine Tante sehr wohl nähere Verwandtschaft ist.
Entschuldige, keinen Antrag, einen selbstverfassten Brief, denn diese Schule geht zwar über IServ, aber Anträge zum runterladen gibt es dort nicht. Da ist die Schule von meinem Sohn weiter. Und die Grundschule hat den Vordruck immerhin meiner kleinen Tochter mitgegeben.