Eine wirklich ganz kleine Fassungslosigkeit beim Morgenkaffee: Elon Musk twittert Aggro-Quatsch, eine deutsche Nachrichtenagentur oder Zentralredaktion „übersetzt“, und zig Medien schreiben, Musk habe von
„thermonuklearem Benennen und Schämen…“ gesprochen.
If you pay peanuts you get monkeys. Warum einen Profi anstellen, der die Sprache richtig beherrscht, wenn man auch jemanden in der Agentur nehmen kann, der eh da ist und mal in grauer Vorzeit einen 3-wöchigen Englischkurs absolviert hat?
Fassungslos war ich, dass keiner der Abschreiber bei Welt, Berliner Zeitung, Süddeutsche, … mal kurz zuckt und denkt „da stimmt doch was nicht“. So ging es mir, und ich bin kein Sprachprofi.
Ich musste mir antrainieren, mein Hirn auf Durchzug zu schalten, um micht über so eine Stümperei nicht mehr sinnlos aufzuregen. Egal wo man hinschaut (-liest): miserable Übersetzungen, bei denen man sofort merkt, dass der/diejenige noch nie im Land selbst waren. Schade eigentlich, denn ich kenne einige Leute (mich eingeschlossen), die ihren "Lieblingspublikationen" angeboten haben, das Lektorat ehrenamtlich zu machen, um von solchen "Blüten" verschont zu bleiben. Es besteht kein Interesse, "das machen wir selbst". Ja, das merkt man...
Zitat von Kunterbunt im Beitrag #2If you pay peanuts you get monkeys. Warum einen Profi anstellen, der die Sprache richtig beherrscht, wenn man auch jemanden in der Agentur nehmen kann, der eh da ist und mal in grauer Vorzeit einen 3-wöchigen Englischkurs absolviert hat?
Das ist schon lange ein Problem. Nicht nur, was Übersetzungen angeht sondern das Verfassen von Texten generell. Billig muss es sein oder am besten noch gratis!
Zitat von Kunterbunt im Beitrag #2If you pay peanuts you get monkeys. Warum einen Profi anstellen, der die Sprache richtig beherrscht, wenn man auch jemanden in der Agentur nehmen kann, der eh da ist und mal in grauer Vorzeit einen 3-wöchigen Englischkurs absolviert hat?
Das ist schon lange ein Problem. Nicht nur, was Übersetzungen angeht sondern das Verfassen von Texten generell. Billig muss es sein oder am besten noch gratis!
Oh ja! "Dem/den", "wo ich klein war", die Fälle, Groß- und Kleinschreibung, Deppen-Apostroph bzw. -Leerzeichen, etc. ad nauseam, you name it...
Zitat von Haze im Beitrag #12Freier übersetzt vielleicht auch „öffentlich bloßstellen“.
Auffallen müssen hätte es aber auf Deutsch, auch ohne das englische Original zu kennen.
Das ist es ja! Wenn man solchen Sprachblödsin verzapft, müsste einem das eigentlich beim nochmaligen Durchlesen selbst auffallen. Aber nein....
Es wird halt überall mit heißen Nadeln gestrickt, alles muss ganz schnell raus und lektoriert wird eh nicht mehr. Dazu kommt, dass in Folge alle nur noch voneinander abschreiben.
Völlige Zustimmung. Es gibt Web-Nachrichtenseiten mit Click-Köder-Angeboten 😈, die zum größten Teil aus maschinell übersetzem Müll bestehen. Und die meisten merken das vermutlich nicht mal.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #5Mir geht's wie dir, Kunterbunt. Ich BIN ja Übersetzerin, und mich regen solche ignoranten Sprachschlampereien unglaublich auf.
Jetzt interessiert es mich. In unserem Freundeskreis in D gibt es eine wilde Diskussion - immer mal wieder aufgewärmt - über den Titel eines James Bond Films.
„Tomorrow never dies“
Übersetzt wurde das ja mit
„Der Morgen stirbt nie“
Das finden die einen prima. Die andere Fraktion (auch ich) würde es mit
Nora, bei Filmtiteln geht der Anspruch, sie wörtlich bzw. zwingend nah am Original zu übersetzen, ins Leere.
"Tomorrow never dies" lässt sich nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen, das wird unelegant.
Ich hätte da vielleicht "Die Zukunft stirbt nie" draus gemacht, wenn ich denn synthetisch nah am Original hätte bleiben wollen, denn darum geht es ja sinngemäß.
Zitat von Kambara im Beitrag #16 Es wird halt überall mit heißen Nadeln gestrickt, alles muss ganz schnell raus und lektoriert wird eh nicht mehr. Dazu kommt, dass in Folge alle nur noch voneinander abschreiben.
Das Abschreiben nervt mich mehr als ein einzelner krasser Übersetzungsfehler. Ich zahle auch gerne etwas für die Plus-Angebote renommierterer Zeitungen, aber dann nervt es eben, wenn alle in Wahrheit RND oder Funke oder… (wen gibt es noch?) nachplappern.
Auch die Nachrichten auf tagesschau.de lesen sich zu oft wie vom besoffenen Praktikanten kopiert.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #19Nora, bei Filmtiteln geht der Anspruch, sie wörtlich bzw. zwingend nah am Original zu übersetzen, ins Leere.
"Tomorrow never dies" lässt sich nicht wörtlich ins Deutsche übersetzen, das wird unelegant.
Ja, vor allem, wenn es originäre Redewendungen oder Wortspielereien sind. Ein anderes Beispiel wäre der Song "Tomorrow never knows" von den Beatles. Ein geniales Wortspiel - das lässt sich nicht eins zu eins übersetzen.