Heutige Solarzellen brauchen nicht mal mehr Sonnenschein, sondern die produzieren sogar bei wolkigem Himmel eine gewisse Menge. Natürlich viel weniger als bei Sonne, aber trotzdem. Also: Solarpanel, Akku dran, tagsüber Akku aufladen, abends ein paar Stunden LED-betriebene Beleuchtung im kleinen Rahmen liegt durchaus drin. So zum Beispiel.
Ich bin der Meinung, es gibt im öffentlichen Raum sehr viel Sparpotenzial, ohne dass der Komfort, die Sicherheit oder die Wirtschaftskraft wirklich darunter leidet. Müssen Schaufensterbeleuchtungen zwischen 24h und 6h00 wirklich sein? Muss Kirchturmbeleuchtung, Schlossbeleuchtung etc. wirklich die ganze Nacht durch sein? Es reicht doch bis 23h. Und morgens hat man eh keine Zeit, sich das anzugucken. Muss jede Rolltreppe laufen, oder könnte man nicht auch Treppensteigen? (Klar: in Bahnhöfen und so sollten sie laufen. Aber muss zwischen Erdgeschoss und erstem Stock einer Buchhandlung wirklich eine Rolltreppe laufen? Da tuts doch auch eine Treppe plus, für Geheingeschränkte und Leute mit Kinderwagen etc. ein Aufzug, den diese Leute gezielt benützen können, der also nicht permanent fährt.). Braucht wirklich jeder Alleebaum eine eigene Weihnachtslichterkette, oder würde es nicht auch stimmungsvoll wirken, wenn bloss an jedem fünften Baum eine hinge? Muss die die ganze Nacht durch leuchten, oder könnte sie nicht zwischen 24h und 6h abgeschaltet werden?
Jede gesparte kW im Dezember hilft, das absehbare Problem im Februar/März zu entschärfen. Auch Kleinvieh macht Mist, heisst: auch viele kleine Sparbemühungen haben summiert eine Wirkung. Eine Stromkontingentierung mit allfälliger periodischer Netzabschaltung reihum in den Stadtquartieren hätte viel, viel einschneidendere Folgen insbesondere für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze. Es geht da nicht nur um unseren Komfort, sondern schnell mal auch um Existenzielles. Zum Beispiel: nach 60-90 Minuten Stromabschaltung funktioniert das Mobiltelefonnetz nicht mehr. Die Telefone selbst hätten zwar vielleicht noch Akku, jedoch die Sendeantennen nicht mehr. Und ohne die sowie ohne Internet funktioniert auch der Notruf nicht mehr. Also viel Spass, wenn jemand 2 Stunden nach der geplanten Netzabschaltung einen Herzinfarkt hat oder mit den stimmungsvollen Kerzen die Häkeldecke in Brand steckt und die Feuerwehr bräuchte. Notruf geht nicht mehr. Deshalb wäre es klug, wenn wir verhindern würden, dass wir überhaupt in die Situation kommen, wo eine Stromkontingentierung, also periodische Netzabschaltungen, nötig werden. Das verhindern wir nicht erst im Februar, sondern bereits jetzt.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Horus im Beitrag #151Muss jede Rolltreppe laufen, oder könnte man nicht auch Treppensteigen? (Klar: in Bahnhöfen und so sollten sie laufen. Aber muss zwischen Erdgeschoss und erstem Stock einer Buchhandlung wirklich eine Rolltreppe laufen? Da tuts doch auch eine Treppe plus, für Geheingeschränkte und Leute mit Kinderwagen etc. ein Aufzug, den diese Leute gezielt benützen können, der also nicht permanent fährt.).
Tja, aber dann hast Du wieder die Unverbesserlichen, die es ständig und überall bequem haben wollen. Ich war letzte Woche geschäftlich in einem Hotel, da fuhren etwa 95% der Gäste mit dem Aufzug (und das Hotel hatte drei Stockwerke), die Treppe befand sich direkt neben den Aufzügen, wurde so gut wie nicht benutzt. Und diese Leute rennen dann wochenends ins Fitnessstudio, weil sie ja zu wenig Bewegung haben (!), und verbrauchen dort auch wieder Unmengen Strom. Der Mensch ist bequem, und das ist er bis zum bitteren Ende.
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Zitat von Bisasam im Beitrag #145und ich würde nicht die Schlüsse ziehen, dass ein Fest des Lichts früher seine Berechtigung hatte und heute hingegen nicht.
Sagt doch auch niemand. Aber vielleicht kann man Weihnachten und andere Lichterfeste ja wieder mehr so feiern, wie sie früher waren, statt ein elektrisches Konsumspektakel daraus zu machen.
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Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #154Ein Aufzug kann aber nicht überall eingebaut werden. Es gibt ja nicht nur Neubauten.
Es geht darum, den Aufzug NICHT zu benutzen.
Und Gebehinderte? Sollen die an einem Seil hochklettern?
Dieser Punkt hat aber mit der Thematik hier absolut nichts zu tun!
Ich hatte darauf geantwortet, dass Rolltreppen nicht den ganzen Tag laufen müssen und Gebehinderte oder Mütter mit Kinderwagen eben den Aufzug nehmen sollen. NUR darauf bezog sich meine Antwort:-)
Zitat von MadameE im Beitrag #160Ich würde ganz grundsätzlich dafür plädieren, weniger Beleuchtung und Lichtsmog auf der Welt zu haben, unabhängig von der derzeitigen Lage...
Ganz genau. Und Lichtverschmutzung haben wir auch mit LEDs.
Zitat von MadameE im Beitrag #160Ich würde ganz grundsätzlich dafür plädieren, weniger Beleuchtung und Lichtsmog auf der Welt zu haben, unabhängig von der derzeitigen Lage...
Ganz genau. Und Lichtverschmutzung haben wir auch mit LEDs.
Zitat von Bisasam im Beitrag #145Jede Zeit hat ihre Besonderheiten und andere Bedürfnisse, und ich würde nicht die Schlüsse ziehen, dass ein Fest des Lichts früher seine Berechtigung hatte und heute hingegen nicht.
Es wurde gefeiert, dass das licht und die wärme zurückkamen. Es wurde nicht alles grell ausgeleuchtet, um den natürlichen rhythmus zu übertünchen. Genauso wird Midsommar oder ähnliches gefeiert, obwohl es danach dunkler und kälter wird.
Zitat von Rotweinliebhaberin im Beitrag #164Passend zum Thema grad in der taz gelesen. Link. Zuviel Licht ist auch schlecht für Zugvögel und Insekten!
So ist es. Und was wirklich (hier ist kein Fünkchen an Ironie enthalten) traurig ist, ist die Tatsache, dass dies extra erklärt werden muss und im Jahr 2022 nicht absolut jedem klar ist.
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #158 Nebenschauplätze.
Wenn ich mir die Demographie Deutschlands so ansehe ist das kein Nebenschauplatz. Barrierefreiheit ist ein Ziel von dem D Lichtjahre entfernt ist. Und BF ist : Aufzug statt Treppe.
Eine Frage, die eventuell leicht am Thema vorbeigeht: Ich habe mir eine kleine LED Klemmleuchte als Ersatz für eine kaputte Leselampe bestellt. Was mir nicht klar war: sie wird über Akku betrieben, wird also an der Steckdose aufgeladen. (Zum Glück habe ich mir neulich im Apple-Shop so ein kleines USB -Kabel aufschwatzen lassen, jetzt weiß ich, wofür man so etwas braucht.) Jetzt frage ich mich, ob das Ding ein Stromfresser ist …
Zitat von Lizzie64 im Beitrag #169Was eigentlich keiner Extra-Erwähnung bedürfen sollte.
aber du hast dir jetzt denkt ghabt, du erwähnst es doch?
Ich hab mir den Sermon, dass es vielen nicht schade würde tatsächlich gespart.
Es müssen noch viel mehr und an viel mehr Orten Aufzüge eingebaut werden, um das Ziel Barrierefreiheit in D zu erreichen. Daher wird das wohl künftig eher eine "Aufzugsinitiative" für diese sein, als bestehende zu deaktivieren. D wird immer wieder kritisiert, dass Integration, Teilhabe und eben BF zwar nette Lippenbekenntnisse sind, aber shcon ein 0815 Regionalzug hat immer noch eine Lücke bzw Schwelle zwischen Zug und Gleis von beklemmender Größe.
Dass die Lichtverschmutzung grad am Exempel WEihnachten statuiert werden soll - erschließt sich mir nicht. Statt hier alles mies zu machen wäre eine Ausstattung von Straßenlampen mit Bewegungsmeldern, unbeleuchtete Schaufenster ab Mitternacht oder unbeleuchtete Öffentliche Gebäude viel zielführender. Ich gehe oft an einer Schule vorbei wo in den Sommerferien! um halb 10 abends in den Gängen Festbeleuchtung herrschte und (sichtbar durch die Fenster) ein Raum mit Computern alle Geräte mit aktiven Bildschimren hatte. Tja.
Von Flutlicht und Bundesliga fange ich gar nicht an, weil das auch keiner extra Erwähnung bedarf.
Saily eine Sportstrecke bis zu einer bestimmten Zeit beleuchten find ich gut. Aber nicht die ganze Nacht und auch in der Dämmerung könnten die Leute Stirnlampen tragen. Auch die Weihnachtsbeleuchtung entsprechen zu begrenzen, wie du vorschlägst, fände ich einen guten Kompromiss. Wenn dann die Geschäfte nicht auch noch aufmunitionieren, sondern es sich im Rahmen hält, wär es schön UND verbrauchssparender.
WhiteTara ich glaub, wir haben zu wenig Wissen darüber, was ihr alles für Vorgaben habt, wie sehr man oft abwägen muss. Lese grad das vom lüften und der Raumwärme. Bei meinen älteren Freunden kann ich das gut beobachten, was du auch schreibst: die nehmen viel mehr mal hin, diskutieren nicht endlos, jammern und meckern nicht ständig. Vielleicht, weil die Kinder- und Jugendzeit doch um einiges härter war als heute?
Zitat von schafwolle im Beitrag #131Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich diese Studie samt verifizierbarer Daten nicht die Bohne. Ich möchte weiterhin Straßen-, Parkplatz- und Parkbeleuchtung, weil es sich für mich einfach besser anfühlt. Ohne es natürlich zu wissen - ich denke, die Mehrheit der Menschen hier sieht bzw. empfindet das so.
Ich denke, die Mehrheit der Menschen interessiert sich dann dafür, wenn der Strom für daheim gedeckelt wird, waschen kochen fernsehen alles eine Frage der Zeit und Begrenzung ist. Da werden viele lieber auf eine Beleuchtung draußen (weitgehend) verzichten, auch „wenn es sich einfach besser anfühlt“.
Grade merke ich wieder, wie schön meine Nachbarschaft ist: jeder würde sich freuen, wenn man fragt, ob alles ok ist, weil die halbe Nacht Licht brennt… Hier würde niemand unbemerkt versterben. Wie WhiteTara sagt, das hat nix mit Überwachung zu tun, das kriegt man einfach mit, wenn man zum Fenster rausguckt, im Garten ist oder so und einfach Kontakt mit seinen Nachbarn hat.
Katelbach WhiteTara ich empfehle Bewegungsmelder. Ich hab in der Wohnung, außen und auch im Keller welche. Manche hängen direkt am Strom, einer läuft mit Batterie und zwei mit Solar.
Zitat von Horus im Beitrag #136Deutschland hat insofern ein Stromproblem, WEIL es ein Gasproblem hat, weil in D recht viel Strom mit Gaskraftwerken produziert wird. [...]
Zitat von Horus im Beitrag #151Heutige Solarzellen brauchen nicht mal mehr Sonnenschein, [...]
Das und alles was du in diesen beiden Beiträgen schreibst – toll beschrieben, danke!
ViolaFaber ich glaube, von „ganz dunkel“ brauchen wir nicht reden. Viele werden halt auf Windlichter/Kerzen zugreifen oder eben halt einfach viel weniger machen, privat wie in Geschäften. Einzelne Beleuchtungen könnten auch wieder mehr zur Geltung kommen, jetzt geht viel in einem Lichtermeer unter. Ist ja auch schade.
Zitat von Mediterranee im Beitrag #153die Treppe befand sich direkt neben den Aufzügen, wurde so gut wie nicht benutzt. Und diese Leute rennen dann wochenends ins Fitnessstudio, weil sie ja zu wenig Bewegung haben (!) [...]
Und diese Leute fahren vor dem Fitness-Studio den Parkplatz ab, um möglichst nah am Eingang einen Parkplatz zu bekommen. Nach der Stunde auf dem Laufband tun die Füße weh …
Aufzüge und Fahrstühle weniger nutzen bringt mehr für die Gesundheit und spart. Und es ist NICHT die Rede von Gehbehinderten, Rollstuhlfahrern, Mütter mit Kinderwägen etc. Das ist ein Nebenschauplatz und hat mit der Demographie/Barrierefreiheit nix zu tun Rokeby.
Zitat von R_Rokeby im Beitrag #170Statt hier alles mies zu machen wäre eine Ausstattung von Straßenlampen mit Bewegungsmeldern, [...]
Ich denke hier geht es nicht ums mies machen. Wir hatten nur bisher diese Probleme nicht und nun fällt uns eben so viel auf die Füße. Alles was nicht eilig ist, wird nach hinten geschoben. Jetzt auf einmal wird es eben eilig, jetzt müssen wir was tun. Jetzt fällt uns auf, was alles im argen liegt und mehr oder weniger leicht geändert werden könnte.
Zitat von daggy5gram im Beitrag #163Es wurde nicht alles grell ausgeleuchtet, um den natürlichen rhythmus zu übertünchen.
Von "alles grell ausleuchten" rede ich jedenfalls nicht und finde sowas auch nicht erstrebenswert. Aber ich habe keine Lust, irgendwo ins Schwarz-Weiß-Schema einsortiert zu werden, und bin hiermit draußen.
Von "alles grell ausleuchten" rede ich jedenfalls nicht und finde sowas auch nicht erstrebenswert. Aber ich habe keine Lust, irgendwo ins Schwarz-Weiß-Schema einsortiert zu werden, und bin hiermit draußen.
Verstehe dich gut!
Die Argumente sind derzeit leider oft nur "entweder-oder". Ich habe Vermutungen, warum das so ist.
Zitat von Karina im Beitrag #172 Aufzüge und Fahrstühle weniger nutzen bringt mehr für die Gesundheit und spart. Und es ist NICHT die Rede von Gehbehinderten, Rollstuhlfahrern, Mütter mit Kinderwägen etc. Das ist ein Nebenschauplatz und hat mit der Demographie/Barrierefreiheit nix zu tun Rokeby. [.
Der Aufzug ist der Aufzug. Wenn er deaktiviert würde um Storm zu sparen oder fitte, aber bewegungsunlustige Personen zu mehr Bewegung zu bringen ist er auch für die, die ihn nehmen müssen, weil sie sonst an Barrieren scheitern, weg.
Das ist kein "Nebenschauplatz" das ist eine Seite, die man nicht vergessen sollte, bei allem Bewusstsein für "braucht es doch eh nicht"