Durch die Verwendung des Hauptwortes Hausfrau sehe ich auch schon rein grammatikalisch den Fokus auf Hausfrau.
Nie hätte ich mich - sogar als ich nur 50% gearbeitet habe - als berufstätige Hausfrau bezeichnet.
Jeder Mensch muss einen Haushalt bewältigen - viele Männer lagern das recht großzügig auf ihre Partnerin aus (jaja, ich weiß, sie helfen! - wenn ich das schön höre).
Dieses "helfen" der Männer habe ich ehrlich gesagt gefressen.
Nein, mein Mann "hilft" mir nicht, er erledigt seinen (kleinen) Teil. Helfen sagt für mich aus, dass mir jemand nach Lust und Laune einen Teil meiner Arbeit abnimmt.
Und ja, ich habe auch noch nie von berufstätigen Hausmännern gehört.
"...es gibt höchstens hoffnungslose Menschen, aber nie hoffnungslose Situationen..." Sprichwort auf Oxtorne
Zitat von -franzi- im Beitrag #6Interessant! Für mich ist jemand mit 35 Stunden pro Woche Arbeitszeit vor allem berufstätig. Natürlich muss der Haushalt gemacht werden, aber in meiner Welt machen das beide, wenn vorhanden, nicht nur eine Person.
gekürzt von mir
Ja, ich frag mich auch, ob der Mann sich auch als "berufstätiger Hausmann" bezeichnet, wenn beide (annähernd) Vollzeit arbeiten gehen.
Zitat von Sariana im Beitrag #28Es gibt auch genügend Männer, die ihren Haushalt selbst organisieren, auch als Single oder alleinerziehend und berufstätig.
Blue, da stimme ich dir zu, dass es wohl ein weibliches Phänomen ist.
Ja, eh. Ich bin Dauersingle - an wen soll ich das auslagern? Aber die verpartnerten Männer helfen recht oft - anstatt ihren Teil zu erledigen. Das habe ich hier, in der BRI und in meinem Bekanntenkreis so oft gehört. Dürfte also durchaus ein nicht ganz seltenes Phänomen sein.
Zitat von Sariana im Beitrag #28Blue, da stimme ich dir zu, dass es wohl ein weibliches Phänomen ist.
Einerseits machen wir hier alle rum mit divers und Regenbogen. Andererseits hauen wir Frauen uns die Begrifflichkeiten um die Ohren als gebe es kein Morgen. Und tolerant sind wir dabei wie Trump im queer-Folks-Festival.
ich mag den Begriff nicht. Der Fokus ist mir (persönlich, subjektiv) zu sehr auf Hausfrau und ich empfinde das als entwertend und vor allem bewertend. Hätte mich jemand so bezeichnet als ich in Teilzeit mit 30 Stunden gearbeitet habe, ich hätte ihn angefahren. Und jetzt mit Vollzeit würde mich das auch sofort unangenehm anspringen.
Mir ist das völlig latte. Ob Hausfrau. Vollzeit-Sonstwas. Karriere-Frau. Berufstätig. Elternzeit. Angehörige pflegend. Teilzeit-Frau.
Manchmal frag ich mich, ob irgendein Kerl sich diese ganze Begriffsscheiße mal im stillen Kämmerlein ausgedacht hat, um uns Frauen alle völlig irre zu machen.
Mir ist es nur insoweit nicht egal, als ich es einfach begrifflich falsch finde. Nicht, weil ich es schlimm finde, Hausfrau zu sein. Bin ich ja auch. Jemand, der VZ-nah arbeitet, ist aber keine. Find ich.
Zitat von Blue2022 im Beitrag #34Mir ist das völlig latte. Ob Hausfrau. Vollzeit-Sonstwas. Karriere-Frau. Berufstätig. Elternzeit. Angehörige pflegend. Teilzeit-Frau.
Manchmal frag ich mich, ob irgendein Kerl sich diese ganze Begriffsscheiße mal im stillen Kämmerlein ausgedacht hat, um uns Frauen alle völlig irre zu machen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, es sind die Frauen untereinander, die sich nichts gönnen.
Ich kenne eine junge Frau, die TZ arbeitet, ohne Kinder zu haben. Boah, was muss die sich anhören.
Die Hausfrauen sind neidisch auf die Berufstätigen, wegen Asche, Möglichkeiten mit mehr Asche, Erfolg, Kontakte, Dienstreisen, Dienstwagen.
Die Berufstätigen auf die Hausfrauen, weil die ja den ganzen Tag "NICHTS" tun und keinen Stress haben (haha).
Sogar in meiner SHG sind die mit niedrigen GdB neidisch auf die mit hohem GdB, weil es allen soo schlecht geht und man mit hohem GdB 3 Euro fünfzig Vorteile hat.
Frauen sind diesbezüglich so zickig. Männern ist das egal (Hauptsache, sie müssen nichts tun).
Zitat von Mendo im Beitrag #36Ich habe die Erfahrung gemacht, es sind die Frauen untereinander, die sich nichts gönnen.
Deswegen sollten Frauen damit aufhören.
Zitat von Mendo im Beitrag #36Männern ist das egal (Hauptsache, sie müssen nichts tun).
Habe mal dazu gelesen, dass Männer einfach eher gewohnt sind, mit Konkurrenz umzugehen. Außerdem scheint es so zu sein, dass Männer in Gruppen z.B. wesentlich schneller raushaben, wer der Alpha ist und den dann auch als Alpha akzeptieren. Während Frauen Probleme haben, Hierarchien anzunehmen.
Zitat von Stadtkrone im Beitrag #38Was haben Hierarchien jetzt mit Hausfrauen zu tun?
Ich verstehe das auch nicht ganz. Man kann doch relativ nüchtern darüber sprechen, wie man den Begriff deutet, statt das ganze als Angriff zu deuten und eine Grundsatzdiskussion über "die Frauen" zu loszutreten.
Die IG Metall würde sich über das Image freuen - Gewerkschaft der berufstätigen Haus*haltskräfte
- "Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts zu seinem Reichtum hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen." - Epikur von Samos
Den Begriff "berufstätige Hausfrau" habe ich noch nie gehört und finde ihn auch unpassend. Treffender fände ich eine Verknüpfung mit "und", also "Berufstätige und Hausfrau" oder "Hausfrau und Berufstätige", je nachdem, wo der Schwerpunkt liegt. Das gilt natürlich genauso für Männer, entsprechend gibt es dann eben auch den "Hausmann und Berufstätiger". Ob man nun auch als Hausfrau oder Hausmann tätig ist, wenn man nur Care-Arbeit für sich selbst oder für weitere selbstständige Erwachsene erbringt, ist dann sicher nochmal Geschmacks-/Auslegungssache, obwohl natürlich wird auch in diesen Fällen entsprechende Arbeit getan.
Grundsätzlich finde ich es richtig, die "Care-Arbeit" nicht unter den Tisch fallen zu lassen. Dabei geht es mir nicht vorrangig um Vergütung, Rentenansprüche usw., sondern darum, dass diese Arbeit als volkswirtschaftliche Größe wahrgenommen wird. Die Leistungen, die in diesen Bereichen erbracht werden, sind in der Summe ja nicht ohne.
Das bezeichnet etwas ungelenk eine doppelt belastete Person - unentgeltliche Arbeit im Mehr-Personen/Familien-Haushalt plus bezahlte Arbeit im Job. Ich habe aber auch keinen besseren Ausdruck parat.
In meinen Augen ist das hier wieder eine "Nebelkerzendiskussion". Statt zusammen zu überlegen, wie man das Ungleichgewicht, das wohl immer noch in vielen Beziehungen und Köpfen vorherrscht, zu ändern, wird über Begrifflichkeiten gestritten.
Das ist doch eine "Nebelkerzendiskussion", da sich am Grundproblem (= ungerechte Verteilung der notwendigen Hausarbeit) nichts ändert. Was würde es bringen/ändern, wenn wir jetzt den absolut passenden Begriff finden würden, auf den sich alle einigen? Nichts.
Persönlich finde ich den Begriff "berufstätige Hausfrau" auch nicht toll, fühle mich dadurch aber nicht abgewertet, denn ich weiß ja, was ich und meine Arbeit (ob im Job oder Zuhause) wert sind. Da brauche ich kein Label. Gemacht werden muss der Kram eh, und so eine Sofadekoration, die mir ab und zu mal "hilft" brauche ich so nötig wie einen Kropf am Hals.
Nennt es doch, wie ihr wollt. Besser wäre es, die Augen bei der Partnerwahl aufzumachen, damit man nicht plötzlich feststellen muss, dass der werte Herr Lähmungserscheinungen an den Händen bekommt, sobald er das traute Heim betritt. ;-)
Ach, noch zum Thema "weibliche Solidarität": in meinen Augen ein Oxymoron. qed.
Wird von Erzieher:innen oder Mechatroniker:innen gesprochen, mit der Sprechpause, erscheinen vor dem inneren Auge eher auch Personen mit männlichem Erscheinungsbild umringt von Kindern und Frauen in entsprechender Abeitskleidung (ich wollte den Begriff "Blaumann" jetzt gerade mal vrmeiden),
Hausfrau/-mann finde ich als Bezeichnung voll in Ordnung, wenn damit keine Abwertung der Tätigkeit verbunden ist oder das Wörtchen "nur" hinzugefügt wird. Die häufigere Erwähnung dieses Begriffs im Zusammenhang mit Berufstätigkeit wird aus meiner Sicht das Denken beeinflussen.
In Kürze werde ich von der Berufstätigen und Hausfrau zur Hausfrau werden. Wahrscheinlich werde ich auf die Frage, was ich mache, spontan antworten, dass ich in Rente bin. Muss ich mal drüber nachdenken ob ich die Antwort modifizieren sollte.
Zitat von Lea58 im Beitrag #46 In Kürze werde ich von der Berufstätigen und Hausfrau zur Hausfrau werden. Wahrscheinlich werde ich auf die Frage, was ich mache, spontan antworten, dass ich in Rente bin. Muss ich mal drüber nachdenken ob ich die Antwort modifizieren sollte.
Verstehe ich nicht, nur weil man aufhört, erwerbstätig zu sein (aus welchem Grund auch immer), ist man doch nicht automatisch Hausfrau.
Zitat von Lea58 im Beitrag #46 In Kürze werde ich von der Berufstätigen und Hausfrau zur Hausfrau werden. Wahrscheinlich werde ich auf die Frage, was ich mache, spontan antworten, dass ich in Rente bin. Muss ich mal drüber nachdenken ob ich die Antwort modifizieren sollte.
Verstehe ich nicht, nur weil man aufhört, erwerbstätig zu sein (aus welchem Grund auch immer), ist man doch nicht automatisch Hausfrau.
Das dachte ich auch gerade. Warum sind Frauen plötzlich "Hausfrauen", sobald sie in Rente gehen? Hausarbeit ist EIN TEIL meines Tagesablaufs, aber er definiert mich doch nicht! Ich bezeichne mich ja auch nicht als Malerin, weil ich nebenbei pinsele, Einkäuferin, weil auch mal der Kühlschrank gefüllt werden muss, Wäscherin, weil ich saubere Klamotten brauche, etc. pipapo.
Schlenker zum Beitrag "Sprache definiert Haltung": Nein. Nur, weil mir jemand einen Schuh (Begriff) hinstellt, heißt das noch lange nicht, dass ich ihn auch anziehen muss! Wir können tausende schöne Wortkreationen erfinden. Meint ihr, das ändert auch nur ein Iota am Status Quo? Nein, tun sie nicht, egal wieviel Zwang und Druck da auch ausgeübt wird, sich ja brav politisch korrekt auszudrücken. Auf Deutsch: der faule Macho, der zu Hause nicht nur die Fernbedienung sondern auch seine Partnerin kommandiert, wird seine Denkweise um keinen Deut ändern, nur weil Frau sich jetzt "Familienmanagerin" oder sonstiges nennt und er das auch tun muss.
In meinen Augen läuft es wie immer auf das Gleiche heraus: Wertung. Hausfrau ist ihbäh! DA liegt der Hase im Pfeffer! Solange besonders Frauen (!) derart abfällig über Hausfrauen reden, ändert sich gar nichts, weil der Klotz im Kopf nach wie vor präsent ist. Wir arbeiten alle. Jeder Mensch arbeitet ständig (wenn er nicht gerade auf der Couch sitzt und chillt). Ich habe Hunger, also muss ich mir Nahrung besorgen (Arbeit) und diese zubereiten (wieder Arbeit). WO diese Arbeit stattfindet hat überhaupt nichts mit der Wertigkeit besagter Arbeit zu tun.
Es gibt Frauen mit absolut nutzlosen Jobs. Vernichtungsbestätigung für Anlage Z, Stempel drauf, Ablage P. Von 9-17 Uhr. Warum wird die Arbeit dieser Frau dennoch von vielen als wertiger angesehen, als die Arbeit der Frau, die einen Haushalt nebst Kindern (oder auch nicht) wuppt? Warum ist nur "Außer-Haus-Arbeit" in den Augen von vielen eine "sinnvolle" Arbeit?