Zitat von Nicolo im Beitrag #26 Vielleicht fehlt mir ein wesentliches Element der Kenntnis deutscher Psyche, aber wer fährt denn im Regionalverkehr längere Strecken, nur weil das gerade billig ist?
Ich fahre mehrmals im Jahr von Bayern auf eine ostfriesische Insel.
Von Hannover oder Bremen fahren überwiegend RE Züge an die Küste. Das sind Fahrtzeiten von bis zu 4 Stunden. IC gibt es zwar auch, passt aber oft nicht in meine Verbindung.
Ich bin also quasi gezwungen, eine längere Strecke der Reise mit dem RE zurückzulegen.
Solange es das 9 Euro Ticket gibt, werde ich deshalb nur 1. Klasse buchen. Das Risiko, dass ich sonst stundenlang stehen muss, ist mir einfach zu groß.
Hab ich auch schon hinter mir.. München - Hamburg--- und dann ab auf die insel--- mit dem Zug und 3 Kindern... alles durchgeplant und reserviert ... war ein Fiasko und dauerte 18 Stunden ... weil kein Anschluss klappte. Stell ich mir diesen Sommer dann besonders prickelnd vor ... in jeder Klasse ... es wird voll und unbequem werden... verspätet ... und wie die Klimaanlagen drauf sein werden ist reine Glückssache.
Reisen kann furchtbar sein ... und das Ticket kommt aber oben drauf ... ideal war es schon vorher nicht unbedingt mit der Bahn.
Man sollte das vielleicht schon auch wissen und dazusagen... es gibt Vor- und Nachteile ...
Zitat von Nicolo im Beitrag #26 Vielleicht fehlt mir ein wesentliches Element der Kenntnis deutscher Psyche, aber wer fährt denn im Regionalverkehr längere Strecken, nur weil das gerade billig ist?
Ich fahre mehrmals im Jahr von Bayern auf eine ostfriesische Insel. ... Ich bin also quasi gezwungen, eine längere Strecke der Reise mit dem RE zurückzulegen. ...
Damit beantwortest Du aber nicht meine (sowie mehr rethorische) Frage. Denn Du machst das nicht so, nur weil es gerade besonders günstig ist, sondern sowieso bzw. weil es auf der Strecke gar nicht anders geht.
Zitat... Solange es das 9 Euro Ticket gibt, werde ich deshalb nur 1. Klasse buchen. Das Risiko, dass ich sonst stundenlang stehen muss, ist mir einfach zu groß.
Auf Strecken, die kurztriptouristisch interessant sind (Nordsee, Ostsee am Wochenende), sicher eine gute Idee. Wie ist es denn, wenn mensch auf 1. Klasse upgraded - bringt das 9-Euro-Ticket dann noch eine Ersparnis?
Ich muss 2 mal im Monat zum Facharzt in meine Landeshauptstadt. Ich fahre da schon immer mit dem RE hin, weil die Arztpraxis günstig liegt, aber Parkplätze recht bekackt zu finden und ab 3 € aufwärts zu bezahlen sind. einfache Fahrt kostet auch 3 €, macht also hin und zurück 6 €. Das zweimal = 12 €. Einsparung glatte 3 €. Dennoch glaube ich nicht, dass übermäßig viele vom PKW auf die Bahn umsteigen werden. Dafür ist das Angebot in manchen Gegenden einfach unterirdisch und bei uns im Eck ist es so, dass die Gewerbegebiete, wo sehr viele arbeiten, an der Autobahn liegen, nicht unbedingt in der Nähe eines Bahnhofes. Schon allein, dass man mit Zug und Bus doppelt solang unterwegs ist, wie mit dem eigenen PKW, bzw. gar keine Zugverbindung zum gewünschten Zeitpunkt besteht, wird viele davon abhalten.
-------------------------------------- kleiner Tipp, bitte ein Doppel der Anschrift in Paket und Päckchen legen und bei Retouren den Retourenschein, danke
Zitat von Blondine im Beitrag #50Ich glaub halt schlicht, dass das jemand ausgerechnet hat... wann es den Staat am günstigen kommen dürfte, diese Maßnahme zu finanzieren ...? Wann spart der Staat am meisten... welche Monate wären die teuersten ...
Wie soll denn das von statten gegangen sein? Erstens hätte es dazu Rechenmodelle geben müssen, wann diese Maßnahme wieviel kostet. Die wären in der kurzen Zeit aber kaum belastbar zu entwickeln gewesen.
Zweitens vergütet der Staat die Kosten garantiert pauschal, denn es wird kaum erfassbar sein, welcher Fahrgast sein 9€-Ticket wie oft und auf welchem Verkehrsmittel benutzt hat, sprich: welche Einnahme dem jeweiligen Verkehrsunternehmen "entgangen" ist.
Ich habe Dir ja schon zu vermitteln versucht, dass so ein Ticket den Nutzer*innen eben auch dann substantiell Geld einspart, wenn es in einer urlaubsträchtigen Zeit angeboten wird.
Zudem könnte mensch sich sich fragen, ob dieses Ticket im Winter nicht deshalb weniger lohnend wäre, weil dann eben wetterbedingt weniger Leute per Bahn oder ÖPNV kleine Reisen oder Ausflüge machen.
Aber wenn sich das Angebot für Dich und Deine Familie und ggf. andere Menschen in Bayern nicht lohnt, dann kauft es halt nicht.
Zitat von Hillary im Beitrag #53Ich muss 2 mal im Monat zum Facharzt in meine Landeshauptstadt. Ich fahre da schon immer mit dem RE hin, weil die Arztpraxis günstig liegt, aber Parkplätze recht bekackt zu finden und ab 3 € aufwärts zu bezahlen sind. einfache Fahrt kostet auch 3 €, macht also hin und zurück 6 €. Das zweimal = 12 €. Einsparung glatte 3 €. ...
Oder auch 25% Und dann fährst Du vielleicht noch mal zu Vergnügen dorthin, oder zu einem Vorstellungespräch ...
Zitat... Dennoch glaube ich nicht, dass übermäßig viele vom PKW auf die Bahn umsteigen werden. Dafür ist das Angebot in manchen Gegenden einfach unterirdisch und bei uns im Eck ist es so, dass die Gewerbegebiete, wo sehr viele arbeiten, an der Autobahn liegen, nicht unbedingt in der Nähe eines Bahnhofes. Schon allein, dass man mit Zug und Bus doppelt solang unterwegs ist, wie mit dem eigenen PKW, bzw. gar keine Zugverbindung zum gewünschten Zeitpunkt besteht, wird viele davon abhalten.
Logisch - wo keine plausible Verbindung existiert, wird das Ticket auch nix bewirken. Aber diese Arbeitnehmer*innen haben dann die einmalig 300 Euro minus Abzüge als Kostenausgleich und die Senkung der Spritsteuern (so die denn am unternen Ende ankommt).
Logisch - wo keine plausible Verbindung existiert, wird das Ticket auch nix bewirken. Aber diese Arbeitnehmer*innen haben dann die einmalig 300 Euro minus Abzüge als Kostenausgleich und die Senkung der Spritsteuern (so die denn am unternen Ende ankommt).
Jepp. Aber so generell könnte am ÖPNV schon einiges gebessert werden, gerade wenn viele Betriebe feste Schichtzeiten haben. Man wird nicht alles erfassen können, aber ich denke, es würde sich lohnen. Mein Sohn, noch aus der "vorGretaÄra" ist 8 Jahre lang mit Bahn und Rad täglich 100 km gefahren, um zum Job zu kommen. Jetzt hat er einen Job vor Ort und fährt Rad oder bei Pieselwetter Bus.
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Zitat von Hillary im Beitrag #56 Aber so generell könnte am ÖPNV schon einiges gebessert werden, gerade wenn viele Betriebe feste Schichtzeiten haben. Man wird nicht alles erfassen können, aber ich denke, es würde sich lohnen. ...
Wäre vielleicht auch nicht verkehrt, wenn große Betriebe, in denen Schicht gearbeitet wird, sich mal mit dem örtlichen ÖPNV zusammensetzen und Angebote entwickeln würden. Und die Betriebe sich vielleicht vorher mal zusammensetzen, um Schichtzeiten anzugleichen, damit mehr Fahrgäste zusammen kommen. Gerade, wenn es um gröére Gewerbegebiete "an der Autobahn" geht.
Aber das ist vermutlich alles nicht spektakulär genug.
Für mich rechnet sich das alleine, wenn ich in meiner Stadt die Öffis nutze. Da muss ich nirgends groß hinreisen.
Meine Tochter plant schon einen Besuch bei einer Freundin in München. Fährt sie zwar 7 Stunden anstatt 3-4, aber das nimmt sie in Kauf. Sie muss sogar nur 1x umsteigen.
Dass das die große Entlastung für Pendler ist, glaube ich aber auch nicht. Mein Mann z.B. fährt zur Arbeit einfach 2 Stunden mit der Bahn (wegen der zusätzlichen Fahrten in den jeweiligen Städten)….mit dem Auto 30 Minuten. Da ist ihm die Zeit wichtiger als die Geldersparnis.
Ich habe genug Geld, um bis an mein Lebensende gut zu leben. Vorausgesetzt, ich sterbe nächsten Donnerstag.
Moderatorin in den Foren: COVID-19, Fassungslose, Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz, Tägliches Leben, Rund um Kinder und Familie, Forum für besondere Lebenssituationen, Haushalt und Kochen, Plaudern und Spiele. Ansonsten Userin.
Zitat von Starbuck im Beitrag #58... Dass das die große Entlastung für Pendler ist, glaube ich aber auch nicht. Mein Mann z.B. fährt zur Arbeit einfach 2 Stunden mit der Bahn (wegen der zusätzlichen Fahrten in den jeweiligen Städten)….mit dem Auto 30 Minuten. Da ist ihm die Zeit wichtiger als die Geldersparnis.
Dass es eine Entlastung für ÖPNV-Pendler*innen ist, kann wohl niemand bestreiten. Zur Höhe siehe Beispiel weiter vorn oder schaut mal, was Monatskarte bei euch so kosten.
Dein Mann als PKW-Pendler wird dann eben über die 300 Euro (Steuerersparnis durch höhere Pendlerpauschale) und hoffentlich die gesenkte Spritsteuer entlastet.
Nur zum Umstieg auf ÖPNV motivieren wird ihn das nicht. Kann ich verstehen, zwei Stunden pro Tag Zeitersparnis sind kaum aufwiegbar.
Dass es eine Entlastung für ÖPNV-Pendler*innen ist, kann wohl niemand bestreiten. Zur Höhe siehe Beispiel weiter vorn oder schaut mal, was Monatskarte bei euch so kosten.
Gekürzt von mir
Ja, das stimmt. Ich hatte mich unglücklich ausgedrückt. Ich meinte, dass das 9-Euro-Ticket vermutlich nicht viele PKW-Fahrer zum Umsteigen bewegt.
Ich habe genug Geld, um bis an mein Lebensende gut zu leben. Vorausgesetzt, ich sterbe nächsten Donnerstag.
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Ich gehöre wohl zu den wenigen hier, die vom 9 Euro Ticket profitieren . Ich habe eine Seniorenkarte im ABO für den öffentlichen Nahverkehr und fahre für 54 Euro im Monat pausenlos im Großraum Hamburg hin und her. Zum Einkaufen, Besuchen, zu ebay Käufen etc. Jetzt kann ich das für 9 Euro monatlich machen. Die Ersparnis ist ja nicht überwältigend, aber immerhin! Ob die ganze Aktion überhaupt sinnvoll ist, sei mal dahin gestellt ...
Wir fahren Samstags mit dem Fahrrad zum Einkaufen auf den Markt. Bei Regen bleiben wir zuhause, denn Bus oder Parkhaus kosten jeweils ca 6 Euro. Mit dem günstigen Ticket fahren wir dann mit dem Bus.
——————————————————————————————————— Die Dinge sind nie so, wie sie sind. Sie sind immer das, was man aus ihnen macht. (Jean Anouilh)
Zitat von Wendy im Beitrag #61Ich gehöre wohl zu den wenigen hier, die vom 9 Euro Ticket profitieren . ...
Alle, die den ÖPNV auch nur gelegentlich nutzen, profitieren finanziell davon (ich z.B. auch). Und je mehr mensch den ÖPNV nutzt, desto höher fällt die Entlastung aus.
Aber hier scheint sich die Idee durchgesetzt zu haben, dass der Pimärzweck des 9€-Tickets sei, Autofahrer*innen in substantiellen Zahlen auf den ÖPNV umzusatteln. Da habe ich ebenfalls erhebliche Zweifel.
Zitat von Wendy im Beitrag #61Ich gehöre wohl zu den wenigen hier, die vom 9 Euro Ticket profitieren . ...
Aber hier scheint sich die Idee durchgesetzt zu haben, dass der Pimärzweck des 9€-Tickets sei, Autofahrer*innen in substantiellen Zahlen auf den ÖPNV umzusatteln. Da habe ich ebenfalls erhebliche Zweifel.
Als ich noch berufstätig und mit dem Auto unterwegs war, wäre ich auch niemals auf die Öffentlichen umgestiegen, vor allem aus Zeitgründen. Das wird bei anderen genau sein.
Ich sehe es für mich als Abonnent des ÖPVN als Erstattung dafür, dass ich in den Sommermonaten explizit nicht den Nahverkehr nutze, sondern Rad fahre. Normalerweise immer April bis September, aber trotzdem zahle ich diese Monate. Dieses Jahr werde ich während der Geltungsdauer des 9€ Tickets noch gezielter nicht fahren, bekomme aber wenigstens etwas erstattet.
Zitat von Antje im Beitrag #66Ich sehe es für mich als Abonnent des ÖPVN als Erstattung dafür, dass ich in den Sommermonaten explizit nicht den Nahverkehr nutze, sondern Rad fahre. Normalerweise immer April bis September, aber trotzdem zahle ich diese Monate. Dieses Jahr werde ich während der Geltungsdauer des 9 Tickets noch gezielter nicht fahren, bekomme aber wenigstens etwas erstattet.
Oh, das ist aber ein schräges Tarifsystem, wenn es günstiger ist, ganzjährig das Abo laufen zu lassen, obwohl man nur 6 Monate von 12 fährt.
Zitat von Puls im Beitrag #67... Oh, das ist aber ein schräges Tarifsystem, wenn es günstiger ist, ganzjährig das Abo laufen zu lassen, obwohl man nur 6 Monate von 12 fährt.
Nicht unbedingt. Abokarte haben oft Mindestlaufzeiten (z.B. 12 Monate) und/oder längere Kündigungsfristen als "normale" Einzel-Monatskarten. Die langfristig und zuverlässig berechenbare Einnahme kann es einem ÖPNV-Anbieter schon wert sein, eine 12-Monate-Fahrkarte für den Preis von fünf oder sechs Einzel-Monatskarten anzubieten.
Zitat von Nicolo im Beitrag #26 Vielleicht fehlt mir ein wesentliches Element der Kenntnis deutscher Psyche, aber wer fährt denn im Regionalverkehr längere Strecken, nur weil das gerade billig ist? Es hat oder macht doch niemand extra deshalb Urlaub, nur weil Bahnfahren gerade billig?
gekürzt von mir
Vielleicht versteh ich dich gerade falsch, aber ich finde das recht normal? Als Schüler*innen und Student*innen sind wir teilweise schon für wenig Geld mit so einem Gruppenticket der DB durch Deutschland mit dem RE gefahren. Auch wenn wir auf der Strecke 6+mal umsteigen mussten und ewig gebraucht haben.
Also, wäre ich noch Studentin, würde ich definitiv ne dicke Deutschlandtour damit machen. In meiner jetzigen Situation wüsste ich nicht, wofür ich das nutzen sollte. Daher werde ich es mir nicht holen.
Ich werde mir das 9Euro-Ticket holen, auch wenn ich im Moment keine Tour plane. Die Fahrt in die nächste Großstadt kostet hier mehr als 9 € und ich fahre meist wegen Parkplatzproblemen mit der Bahn. Und die Monatsfahrkarte zur Arbeit kostet mehr als das zehnfache.
Zitat von Avada im Beitrag #69Als Schüler*innen und Student*innen sind wir teilweise schon für wenig Geld mit so einem Gruppenticket der DB durch Deutschland mit dem RE gefahren.
Ja, ich auch. Da gab es noch das Schönes-Wochenend-Ticket für 25 Mark.
Ich habe mir das gleich am ersten Tag bei Bahn.de gekauft. Selbst wenn ich pro Monat nur 2 mal hin und zurück in unsere nächstgelegene Großstadt mit dem Bus fahre, habe ich da gespart. Oder zu meinen Eltern mit dem ICE die letzten 70 km gehen nur mit Rb oder RE - kannste das 9 Euro Ticket für einsetzen - also auch gespart. Bei uns gibts ums Eck nur einen kleinen dürftigen Supermarkt - wir fahren oft mit dem Auto, um noch irgendwelche Kleinigkeiten einzukaufen - dafür kannste auch mal das 9 Euro Ticket nutzen, anstatt das Auto, kostet zwar etwas Zeit..... Ansonsten werde ich das ab und an mal wie Harald Schmidt handhaben "Ich werde mir Orte (in der Nähe!) anschauen, wo ich eigentlich nie hinwollte." Die Strecke Nürnberg-Leipzig kannste mit dem 9 Euro Ticket ohne Umsteigen im Regionalzug abfahren - ca. 350 km.