Hallo zusammen, als technologie-affiner Mensch habe ich gerade so ein DNA-Sequenzierungskit bestellt, um mal zu schauen, wie mein Fahrgestell so „tickt“. Man bekommt ja dann verschiedene Reports, je nachdem, was einen interessiert. Frage an diejenigen hier, die das schon gemacht haben: habt ihr aus den Ergebnissen dann konkrete Schlussfolgerungen für Euch gezogen (zB Ernährung oder zusätzliche Vorsorge-Untersuchungen)? Oder waren die Reports so unspezifisch, dass das nichts gebracht hat? Bin jedenfalls gespannt auf meinen…
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
"Everything happens for a reason. Sometimes the reason is that you're stupid."
Ui, wie spannend. Ich hoffe, du berichtest davon 👍
Wir haben das nicht gemacht, nur mal einen Ausschnitt, zwecks Kinderwunschbehandlung. Da wird aber natürlich sehr gezielt gesucht. Fand ich auch spannend. Kam allerdings bei uns nichts raus (was ja gut war).
Muss man da vorher sagen, wonach man sucht und dann jeden Report einzeln bezahlen, oder wie funktioniert das?
Ich habe 2013 bei 23andMe eine Gen-Analyse vornehmen lassen. Die Ergebnisse fand ich interessant, Sorgen mache ich mir deshalb nicht.
Unter anderem ist bei mir die Wahrscheinlichkeit an Macular degeneration zu erkranken und zu erblinden, erhöht. Ich gehe seitdem häufiger zum Augenarzt. Dort wurden dann Auffälligkeiten am Sehnerv festgestellt, was engmaschig kontrolliert wird. Ohne den Test wäre ich nicht zum Augenarzt gegangen und ich kann präventiv einiges tun.
Dann habe ich eine höhere Wahrscheinlichkeit an Magenkrebs zu erkranken. Sechs Jahre nach dieser Analyse starb mein Vater daran.
Meine genetische Herkunft war mir auch neu. Meine Vorfahren sollen aus dem rumänischen Raum kommen.
Wichtiger war dann noch die Info, wie ich bestimmte Medikamente verstoffwechsle.
Hydra, ich finde das auch interessant, sowohl die gesundheitliche wie auch die Ahnenforschungsseite. Hat da jemand vergleichbare Erfahrungen mit anderen Portalen? Welches Kit hast du bestellt, Naomi-Nagata? Und werden die Daten denn wo gespeichert? Das würde mir Angst machen.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #5 Welches Kit hast du bestellt, Naomi-Nagata?
Das von Dante Labs. DNAfit hat insgesamt die besten Bewertungen, kostet aber fast das doppelte. Bei Dante zahlst Du einen Grundpreis und dann ein paar Euros extra für spezielle, nicht im Grundpreis enthaltene Reports. Das hat mir besser gefallen als das xxl-Paket.
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Von der Sache her sicher interessant, aber ich weiß nicht ob ich alles wissen will. Für genetisch vererbbare Krankheiten sehe ich das aber als Fortschritt.
Rettet die Erde! Sie ist der einzige Planet mit Schokolade.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #8Von der Sache her sicher interessant, aber ich weiß nicht ob ich alles wissen will..
Doch, ich schon. Spart Zeit und sonstige Diagnostik. Es gibt nichts Ineffizienteres, als ständig zwischen verschiedenen Arztpraxen hin- und hergeschoben zu werden. Und die Beispiele von Hydra fand ich sehr gut, das sind Ergebnisse, die ich mir auch erhofft hätte. Nicht „Giesskanne“, sondern konkrete Hinweise, wo man in Prävention investieren könnte, wenn man das will.
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Interessant und spannend finde ich das auch, aber ich habe einfach zu große Bedenken, wer dann potentiell alles an diese äußerst persönlichen Daten kommt.
Zitat von Kleinfeld im Beitrag #8Von der Sache her sicher interessant, aber ich weiß nicht ob ich alles wissen will..
Doch, ich schon. Spart Zeit und sonstige Diagnostik. Es gibt nichts Ineffizienteres, als ständig zwischen verschiedenen Arztpraxen hin- und hergeschoben zu werden. Und die Beispiele von Hydra fand ich sehr gut, das sind Ergebnisse, die ich mir auch erhofft hätte. Nicht „Giesskanne“, sondern konkrete Hinweise, wo man in Prävention investieren könnte, wenn man das will.
Es gibt sehr viele Erkrankungen ohne genetischen Komponente.
Auch wenn du alle Gefahrenpunkte weißt, besteht immer noch die Chance, dass du an etwas ohne genetische Komponente erkrankst. Oder trotz erhöhtem Risiko eben nicht .... was bringt dir das, außer dass du dich evtl verrückt machst?
Einzige Ausnahme wäre ein genetisches Screening bei Kinderwunsch - aber genetische Beratung gibt es auch in Deutschland.
Und damit hätte ich ein Riesenproblem:
ZitatData transfer to countries outside the European Economic Area
DanteLabs suppliers, responsible for the execution of activities related to the services you requested, may transfer your personal data to countries located outside the European Economic Area. The data transfer is regulated by standard contractual clauses adopted by the European Commission or with due regard for any other warranties provided for by the Regulation.
Damit gebe ich meine Einverständnis, dass meine Daten irgendwo gespeichert werden dürfen außerhalb der Europäischen Datenschutzgesetzgültigkeitsbereich. Der gläserne Mensch.
Zitat von Gin im Beitrag #11 Damit gebe ich meine Einverständnis, dass meine Daten irgendwo gespeichert werden dürfen außerhalb der Europäischen Datenschutzgesetzgültigkeitsbereich. Der gläserne Mensch.
Das ist mir persönlich total egal. Ich nutze Facebook und LinkedIn und habe auch schon Ancestry mit myHeritage gemacht. Das ist nix anderes.
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Auch wenn du ein bestimmtes Gen hast, das mit bestimmter krankhafter Veränderung in Verbindung gebracht wird, heisst das noch lange nicht, dass diese krankhafte Veränderung bei dir dann auch eintreten muss. Denn meistens spielen mehrere Gene zusammen plus Umweltfaktoren. Jedoch gibt es einige pathologische Phänomene, die tatsächlich auf eine bestimmte Variante eines ganz bestimmten Gens zurückzuführen sind UND bei denen es sogar so ist, dass jeder Mensch, der das mutierte Gen hat, auch von der krankhaften Veränderung betroffen ist. Da können ganz gezielte Genanalysen Sinn machen. Ich habe selber eine solche hinter mir, weil in unserer Familie eine ganz bestimmte Art von angeborenem Herzfehler existiert, der tatsächlich durch die Mutation ganz weniger, bestimmter Gene ausgelöst ist. Hat man das fehlerhafte Gen geerbt, besteht eine grosse Wahrscheinlichkeit, dass man von der bestimmten krankhaften Herzveränderung betroffen ist. In welchem Ausmass hingegen, ist völlig unklar, da scheint in diesem spezifischen Fall auch das Geschlecht eine Rolle zu spielen. Sprich: die Männer erwischt es in der Regel viel heftiger. Sinn dieser gezielten Genanalyse ist es, zu sehen, ob jährliche kardiologische Untersuchungen Sinn machen, weil sich dieser Herzfehler nicht von Geburt an manifestiert, sondern die krankhafte Veränderung sich über die Jahre schleichend entwickelt, wenn man das fehlerhafte Gen hat, und sich dann plötzlich manifestieren kann - was man oft nicht überlebt. Entdeckt man ihn während der engmaschigen Untersuchungen vorher, kann man medikamentös (oder allenfalls mit einer OP) was dagegen tun.
Doch wie gesagt: diese recht eindeutigen Korrelationen und Kausalitäten sind selten. Meist ist unklar, welche Rolle welches mutierte Gen für welche pathologische Ausprägung spielt. Deshalb halte ich eine giesskannenmässige Analyse für wenig zielführend.
Mut ist nicht das Gegenteil von Angst. Sondern die Erkenntnis, dass etwas wichtiger ist als die eigene Angst.
Zitat von Horus im Beitrag #13Auch wenn du ein bestimmtes Gen hast, das mit bestimmter krankhafter Veränderung in Verbindung gebracht wird, heisst das noch lange nicht, dass diese krankhafte Veränderung bei dir dann auch eintreten muss..
Hydras Bericht weißt aber darauf hin, dass das so weit hergeholt jetzt nicht ist, zu wissen, wo man hinschauen könnte. Im Zweifelsfall liegt man eben falsch, da dürfte die Trefferquote aber ähnlich wie bei der Schulmedizin sein. Ich hatte ansonsten überlegt, ein paar einzelne Tests zu machen, aber der whole genome-Ansatz ist jetzt nicht wirklich teuer, und dann „hat man es mal“. Die Daten bleiben ja erhalten, falls es irgendwann mal neue Erkenntnisse gibt.
Der ancestry-Teil funktioniert jedenfalls sehr gut. Ein paar Verwandte von mir haben den Test gemacht, ohne dass wir uns abgesprochen hatten - und bingo, die Lampe blinkte.
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Muss man die gewonnen Erkenntnisse angeben, wenn irgendwo (Krankenkasse, BU-Versicherung, Verbeamtung, o.ä.) noch selbigen gefragt wird? Kann man sicherstellen, dass diese Stelle keinen Wind davon bekommen?
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von Pia im Beitrag #15Muss man die gewonnen Erkenntnisse angeben, wenn irgendwo (Krankenkasse, BU-Versicherung, Verbeamtung, o.ä.) noch selbigen gefragt wird? Kann man sicherstellen, dass diese Stelle keinen Wind davon bekommen?
Keine Ahnung, störte mich aber auch nicht, wenn das so wäre. Aus dem Alter für eine Verbeamtung bin ich raus, und BU lohnt sich in meiner Altersklasse auch nicht mehr. Das war aber auch nicht die Ausgangsfrage dieses Strangs. Die Frage lautete: hat das jemand schon gemacht und konnte was für sich rausziehen, bzw waren die Ergebnisse „brauchbar“. Da freue ich mich über weitere Erfahrungsberichte.
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Ja, berichte mal. Interessant ist es allemal Ob es sich dann als zutreffend erweist, werden wir hier ja eher nicht mehr mitbekommen, ausser wir schreiben hier in 10-20 Jahren noch alle mit.
Ich wuerd es fuer mich nicht in Erwaegung ziehen, einfach weil ich dann das Kopfkino nicht ausstellen kann. So gut kenne ich mich. Ich weiss eh, dass ich eine 50% Chance auf Makula Degeneration habe, weil meine Mutter, ihr Bruder und zwei ihrer Cousins es hatten, ich helle Augen habe, ueber 50 und weiblich bin. Das sind 4 von 6 Dingen, die dafuer sprechen (die anderen beiden sind Uebergewicht und Rauchen). Ich ernaehre mich entsprechend, nehme NEMs und lasse kontrollieren. Mehr geht eh derzeit nicht. Krebsfrueherkennung kommt dann dazu, weil familiaer stark vorbelastet. Alles andere lasse ich auf mich zukommen, mir ist das Nichtwissen lieber. Anders waere es bei Verdacht auf zB das Brustkrebs-Gen oder Neurologischen Dingen. Aber da waere eine familiaere Auffaelligkeit ja schon gegeben. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass solche Tests in Zukunft zum Standard werden, bei der personalisierten medizinischen Behandlung.
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"Data is not information and information is not knowledge." Phillip Adams, Australian journalist
Zitat von frangipani im Beitrag #18 [...] Ich kann mir aber gut vorstellen, dass solche Tests in Zukunft zum Standard werden, bei der personalisierten medizinischen Behandlung.
Da steckt sicher viel Potential! 🤓 Allerdings führt genaueres Wissen ja auch nicht unbedingt zu passenderem Verhalten - das funktioniert ja jetzt schon nicht 😉 (z. B. Rauchen, übermäßiges Essen, hoher Alkoholkonsum usw.)
Wir wären ja schon mal etwas weiter, wenn die medizinische Forschung nicht so Männer-orientiert wäre.
Zitat von frangipani im Beitrag #18 [...] Ich kann mir aber gut vorstellen, dass solche Tests in Zukunft zum Standard werden, bei der personalisierten medizinischen Behandlung.
Da steckt sicher viel Potential! 🤓 Allerdings führt genaueres Wissen ja auch nicht unbedingt zu passenderem Verhalten - das funktioniert ja jetzt schon nicht 😉 (z. B. Rauchen, übermäßiges Essen, hoher Alkoholkonsum usw.)
Wir wären ja schon mal etwas weiter, wenn die medizinische Forschung nicht so Männer-orientiert wäre.
Ja, da werden wir alle dann viel Freude daran haben, wenn bei der Bewerbung für einen Job dann das die Voraussetzung ist und man mit hohem Diabetes oder MS Risiko abgelehnt wird - nur als Beispiel...
Zitat von Gin im Beitrag #21 Ja, da werden wir alle dann viel Freude daran haben, wenn bei der Bewerbung für einen Job dann das die Voraussetzung ist und man mit hohem Diabetes oder MS Risiko abgelehnt wird - nur als Beispiel...
Jetzt wollen wir mal die Kirche im Dorf lassen.
„Running is a mental sport, and we are all insane. No halftimes, no timeouts, no breaks. From start to finish... we run.“
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Zitat von frangipani im Beitrag #18 [...] Ich kann mir aber gut vorstellen, dass solche Tests in Zukunft zum Standard werden, bei der personalisierten medizinischen Behandlung.
Da steckt sicher viel Potential! 🤓 Allerdings führt genaueres Wissen ja auch nicht unbedingt zu passenderem Verhalten - das funktioniert ja jetzt schon nicht 😉 (z. B. Rauchen, übermäßiges Essen, hoher Alkoholkonsum usw.)
Wir wären ja schon mal etwas weiter, wenn die medizinische Forschung nicht so Männer-orientiert wäre.
Ja, da werden wir alle dann viel Freude daran haben, wenn bei der Bewerbung für einen Job dann das die Voraussetzung ist und man mit hohem Diabetes oder MS Risiko abgelehnt wird - nur als Beispiel...
sollte es soweit kommen, wird man lernen, derartige Profile zu fälschen, so dass sie einem besser passen.
So, die Reports sind da - sehr umfangreiches Material, bin noch nicht ganz bis zur letzten Rille durch. Und auf den ersten Blick fast ein bisschen gruselig, was da alles schon längst eingetreten ist. Erhöhtes Risiko für Arthrose - check. Genetische Veranlagung für hohen Ruhepuls - jup, hat mich immer gewundert, warum der bei mir so hoch ist. Prädisposition für Tendonitis - stimmt, hatte ich das erste mal mit 10 Jahren oder so. Die Liste ließe sich jetzt relativ lang fortsetzen. Bei manchen Dingen war ich erstaunt, dass das nach den entsprechenden Erkenntnissen wohl "hart cordiert" und nicht irgendwie "erworben" ist. Dazu gehören zB verschiedene Themen rund um Schlaf und Biorythmus.
Insgesamt auch jede Menge Infos zum Vitaminstoffwechsel, das muss ich noch mal sortieren. Habe noch den einen oder anderen Report nachbestellt. Sehr interessant jedenfalls. Diese Informationen hätte man mal 20 Jahre früher haben sollen.
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