Zitat von -franzi- im Beitrag #225Kann dein Vater nicht einfach seinen Führerschein "verlieren"?
(Also deine Mutter dafür sorgen, dass der Führerschein wegkommt)
Das hindert aber kein Fahren.
Ich weiß, was du meinen könntest, wenn er einen neuen beantragen will, dann könnte man ihm diesen aufgrund Alter etc. verweigern und entsprechend von Seiten der Behörden handeln.
Zitat von Hobbitfrau im Beitrag #224Eigentlich schreibe ich ja im Alte Eltern Strang. Aber hier habe ich mal mit meinen Eltern begonnen und nun merke ich immer mehr, wie das Alter und damit die Sturheit zunimmt.
Ich bin jetzt in einer blöden Situation und hadere etwas damit.
Fakt ist, dass mein Vater durch eigenes Verschulden nicht Auto fahren darf und ich das nicht wissen soll. Ich weiß es aber, habe es von meiner Schwester erfahren.
Kennst du noch andere Leute im Wohnort (siehe mir nach, habe deine Situation mit Wohnort etc nicht parat)?
Wenn ja könntest du es auch von einer anderen Person erfahren haben.
Die Mutter eines Freundes hat kürzlich mit 87 einen recht schweren Unfall verursacht, der viel schlimmer hätte enden können als mit "nur" ein paar Knochenbrüchen bei beiden Beteiligten.
Polizei hat den Führerschein erstmal eingezogen, da der Unfall "aufgrund körperlicher Mängel der Fahrerin" verursacht wurde.
Die Mutter des Freundes hat im Krankenhaus als erstes gefragt, wann sie wieder Auto fahren kann.
Zitat von Hobbitfrau im Beitrag #228Hm, den Führerschein bekommt er ja wieder. Und so kennen, dass ich jemanden ansprechen könnte, auch nicht.
War es nicht bei @luciernagos Vater, dass das Auto leider, leider, leider repariert werden musste und ein Ersatzteil einfach nicht zu beschaffen war? Ich fand das relativ clever eingefädelt.
Andererseits: was würde passieren, wenn du es ansprächest? Er würde sich aufregen - und dann?
Eine Entscheidung ist keine richtige Entscheidung, wenn nur die Falschen zustimmen.
Also meine Ma hat folgendes bewogen: Mutti, wenn du einen Unfall baust und ich wußte ja, dass du nicht mehr sicher fährst, dann machen sie MICH verantwortlich! Und das wollte sie nicht. Wenn ich noch an die Diskussionen zuvor denke, wird mir jetzt noch schwummrig.
_____________________________________ Ich bin Karla48 aus dem alten Brigitte-Forum.
Mag bei einer Frau funktionieren - bei sturen alten Männern eher nicht. Das ist denen wahlweise egal, oder sie durchschauen, dass das Unsinn ist.
Gestern am Handy war ich etwas einsilbig - nochmal meine Argumentation es anzusprechen. Es soll doch vermutlich "geheim" bleiben, damit außerhalb der Familie keiner was davon erfährt. Oder damit er heimlich fährt, während der Führerschein weg ist. (Im letzteren Fall wäre zu hoffen, dass er erwischt wird, denn dann wäre er evtl. dauerhaft weg - aber dann wäre es ihm vielleicht auch egal und er führe weiter heimlich.) Wie lange ist der Führerschein weg? Ich würde es ansprechen, auch dass Du Angst hast, dass er heimlich trotzdem fährt, und dass sie ihm dann den Führerschein ganz wegnehmen, wenn er dabei erwischt wird. Und dass Du Dir generell Sorgen machst während der Fahrerei, und dass man jetzt doch mal probieren könne, wie es ohne Auto gehen könne, und dann Deine Unterstützung (für den Großeinkauf) zusagen.
Je nachdem, was irgendwann noch auf Euch zukommt, ist es doch wichtig, offen zu reden und nicht immer nur rumzueiern. Ob nun nicht mehr Autofahren, Inkontinenz oder Schlimmeres.
Ich finde, "Ansprechen" ist noch nicht "über Gebühr einnmischen". Man würde ja engen Freunden auch sagen, dass man sich in so einem Fall Sorgen macht und Hilfe anbieten.
Ja, warum tu ich mich schwer, es anzusprechen? Stimmt schon, eigentlich ist ansprechen ja nicht einmischen, hm.
Erstens hab ich meiner Schwester gesagt, ich sage nichts. Mit ihr spreche ich aber sowieso nochmal.
Und zweitens denke ich, sie wollen ja nicht ohne Grund, dass es niemand erfährt, vielleicht fühlen sie sich dann bloßgestellt. Außerdem sagen zwei liebe Menschen, dass das deren Sache ist und wenn sie so kindisch sind sowas zu verheimlichen, würden sie nichts sagen.
Ich weiß, ich "muss" natürlich auf niemanden hören, bin eben unsicher.
Kommt dazu, dass zu meinen Eltern, v.a. zum Vater ein eher neutral, distanziertes Verhältnis besteht. Reden mit ihm, kann man vergessen. Helfen brauchen und sollen wir eh sonst auch nichts. Mich ärgert eben besonders, dass meine Mutter es mit ausbaden muss, sie hat bei ihm nicht viel zu sagen.
Und die Befürchtung, dass er womöglich doch mal fährt ist nicht so abwegig. Das Ganze geht schon ein paar Wochen und dauert auch noch eine Weile.
Menschen können nicht irgendein Leben führen, sondern nur ihr eigenes. Remo Largo
Hobbitfrau, ich denke, am einfachsten ist es, wenn Du Dir klar machst, was Dein Anliegen bei der Sache ist.
Willst Du Deiner Mutter helfen? Dann sprich sie direkt an, biete ihr Hilfe an (von mir aus auch ohne die Führerscheinsache anzusprechen). Wenn Du diese Hilfe leisten möchstest.
Möchtest Du, dass Dein Vater sich und andere nicht in Gefahr bringt? Dann musst Du ihn drauf ansprechen. Oder damit leben, dass das geschieht.
Was das "bloßgestellt" angeht - wenn Du es niemandem sonst erzählst, vor wem sollen sie denn bloßgestellt werden? Der eigenen Tochter?
Ich glaube, viele machen sich keine Vorstellung davon, dass gegen Ende des Lebens fast jede "Verheimlichung" irgendwann auffliegt. Der Freund (mit der Mutter mit Unfall jetzt ohne Führerschein) hat z. B. seiner Mutter immer geglaubt, wenn sie gesagt hat, dass sie den Haushalt noch im Griff hat. Nun musste er Klamotten ins Krankenhaus bringen, außerdem das Haus jetzt so "herrichten", dass sie aus dem Krankenhaus nach Hause kann und klarkommt (Laufwege frei etc.) und musste feststellen, dass das Haus in den letzten 1-2 Jahren doch sehr "vermüllt" ist.
Es kann also jederzeit das Schicksal so zuschlagen, dass man "bloßgestellt" wird.
Aber ich habe leicht reden. In solchen wichtigen Sachen (auch Finanzen und so) herrschte zwischen mir und meinen Eltern schon immer ein absolutes Vertrauensverhältnis. Auch wenn ich meine Mutter anstrengend finde und ihr bei weitem nicht alles erzähle (insbesondere Probleme mit den Kindern), sind doch solche "organisatorischen" Sachen bei uns nie geheim gewesen und alles immer offen zwischen Eltern und Kindern. Das macht vieles leichter.
Ich sehe gerade um mich herum tatsächlich ohne Ende (Freunde, Kollegen) Menschen, die sich (nach langem Aussitzen) jetzt doch in das Leben ihrer Eltern einmischen müssen, weil es nicht mehr anders geht. Jedenfalls, wenn man es ernst nimmt, dass man da auch eine Fürsorgepflicht hat. Ich beobachte aber, dass das Menschen, die Kinder haben (wo man das auch manchmal machen muss, auch wenn denen das nicht gefällt) oft leichter fällt als solchen ohne Kinder. Weil man sich bei den Kindern schon an diese "Einmischung" gewöhnt hat (auf dem Niveau "nein, Du kannst nicht nur von Süßigkeiten leben" oder "auch wenn Du Schule blöd findest, bis zum Abschluss musst Du dahin, und wenn Du es schnell hinter Dir haben willst, solltest Du nicht sitzenbleiben" oder so). Dem 16-jährigen erlaubt man das Autofahren ja auch nicht, egal wie oft der mit dem Opa auf dem eigenen großen Grundstück geübt hat (als Beispiel).
Um bei dem Auto zu bleiben: ist er denn noch fahrtüchtig? Wenn nicht, dann solltet Ihr die Chance nutzen und auf ihn einwirken. Ein Auto kann eben auch Unschuldigen gefährlich werden.
Zitat von Agathe13 im Beitrag #231War es nicht bei @luciernagos Vater, dass das Auto leider, leider, leider repariert werden musste und ein Ersatzteil einfach nicht zu beschaffen war? Ich fand das relativ clever eingefädelt.
Ja. Als das Auto dann wieder repariert war, ist er wieder gefahren. Ich bin dann hinter seinem Rücken zui seinem Hausarzt, den er sehr geschätzt hat. Der hat ihm dann nahegelegt, das Autofahren aufzugeben. Beim nächsten Besuch hat er mir stolz erzählt, dass er nicht mehr selbst fährt sich jetzut chauffieren lässt.
Inzwischen ist Vati tot und Mutti fährt mit fast 92 noch Auto . . da muss ich mir auch etwas einfallen lassen. Sie fährt nur kurze Strecken, die sie kennt.
Ich gebe aber zu, dass ich schon verstehe, dass jemand das Autofahren nicht aufgeben möchte. Mir ist heute früh mein Auto kaputtgegangen und ich bin jetzt Fussgänger . .. das schmeckt mir auch nicht.