Zitat von Pasdedeux im Beitrag #446Ich hake mal beim Thema Aktien ein. Vertraut ihr eigentlich den Tipps von Madame Moneypenny mit ihren Aktienhinweisen? Die Seminare sind kostenpflichtig, bevor ich da bezahle, möchte ich wissen, ob es was taugt.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #446Vertraut ihr eigentlich den Tipps von Madame Moneypenny mit ihren Aktienhinweisen?
Vertrauen im Sinne dessen, dass sie nicht mit Deinem Geld verschwindet, schon. Aber die Kurse sind völlig überteuert, ihr ursprünglich mal netten und sinnvollen Tipps sind heute nur noch Geldmaschine. Irgendwo habe ich einen Bericht über eine Kursteilnahme gelesen. War eher eine Mindset Sache und dann die üblichen Tipps. Naja, von irgendwas muss sie ja leben.
Wenn Du Finanztest, Kommer und Co liest, weißt Du auch nicht weniger. Die kannst Du sogar kostenlos aus der Bücherei leihen.
"Wenn man mit einer Regenbogenflagge rumläuft, wo ‚Peace’ draufsteht und fünf Meter weiter Leute die Reichsflagge schwenken, muss man sich schon fragen: Mit wem machen wir uns gemein?“ - Wolfgang Niedecken
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #446Ich hake mal beim Thema Aktien ein. Vertraut ihr eigentlich den Tipps von Madame Moneypenny mit ihren Aktienhinweisen? Die Seminare sind kostenpflichtig, bevor ich da bezahle, möchte ich wissen, ob es was taugt. Die Facebookgruppe gibt mir zu wenig Infos her.
Gibt es für die Seminare eine Agenda? Was wird vermittelt und zu welchem Preis? Generell werden die Mentoring-Programme im Web skeptisch beurteilt, quer durch die ganze Finanzszene. Ein Beispiel unter vielen: Link
Für mich war M. Moneypenny in den Anfangstagen eine gut informierte Aufklärerin in Sachen Vermögensaufbau mit ETF, speziell auf vorsichtige agierende Frauen zugeschnitten. Jetzt wo das Wissem um ETF in aller Munde und eigentlich ausgelutscht ist (Welt-ETF und fertig), müssen neue Absatzkanäle gefunden werden. Scheinbar nun also Aktien.
Man kann mittels Aktien genauso solide investieren wie mit einem Welt-ETF-Depot. ich spreche aus jahrzehntelanger Erfahrung, weil ich schon Aktien hatte als es noch keine ETFs gab. Allerdings, ich habe keine sensationelle Überrendite, sondern bewege mich mit dem Markt mit. Mal läuft mein Depot besser als ein Welt-ETF, mal schlechter. Geheimtipps gibt es nicht im weltweiten Börsenhandel. Wem das klar ist, der kann auch bei ETFs bleiben. Es ist nichts gegen einzelne Aktien zu sagen, wenn man das Gefühl hat, man weiß, welche Unternehmen die nächsten Jahre den Markt outperformen. Man muss nur überlegen, mit wie viel Geld man ins Risiko geht. Kommen da nur ein paar Hundert Euro Gewinn raus oder reden wir über den nächsten Karibik-Urlaub mit der Familie all inclusive?
Ich habe schon ein paar Hundert Prozent Gewinn gehabt bei einzelnen Werten in sehr kurzer Zeit. Nur habe ich aus Vorsicht keinen nennenswerten Betrag investiert und nach Verkauf, Gebühren und Steuern hats gerade mal für einen netten Restaurantbesuch gereicht. Ärgert es mich, nicht höher investiert zu haben? Nein, weil das Risiko Geld zu verlieren genauso hoch war wie zu gewinnen. Ich mache deswegen solche Spielchen wirklich alle paar Jahre mal. Die meisten Einzelwerte kaufe ich in der Absicht sie unbegrenzt zu halten und die Dividenden abzukassieren. Das ist aber keine Strategie für Reichtum, sondern eine Planung für eine Zusatzeinnahme im Ruhestand.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Ich formulier es mal so: Niemand – wirklich niemand – erzählt Dir – Monika Mustermann mit ein paar tausend Euro Kapital zur Anlage – Geheimtipps für Aktien.
Vielleicht weiß Warren Buffet mal nen Geheimtipp – weil er 60 Jahre Investor ist, viel Geld anzulegen hat und Leute hat, die Firmen im Vorfeld gründlich durchleuchten auf ihr Potential. Und dann investiert der richtig viel.
Leute wie Du und ich können sich immer nur auf bekannte Daten verlassen, wie man die liest und interpretiert – dafür brauchst Du kein Seminar – das kann man sich selbst erarbeiten.
Den Treffer zu landen, der morgen ins unendliche hochschießt – wirst Du wahrscheinlich nicht. Aber das sind auch bei anderen eher Glückstreffer.
Madame Moneypenny und ihren Tipps vertraue ich null Komma null. Ich habe mir das Buch gekauft als ich anfing, mich mit Finanzen zu beschäftigen (sozusagen die erste Fehlinvestition, zum Glück nur ein kleiner Betrag...) Das Buch ist das Papier nicht wert.
Dann habe ich eine zeitlang den Podcast gehört, der war reine Selbstbeweihräucherung. Oft lässt sie ehemalige Teilnehmerinnen von ihren Erfolgen nach dem Mentoring berichten. Die merkten oft gar nicht, dass sie nur zu Werbezwecken benutzt wurden. Was mich dabei besonders gestört hat, war, dass sie denen gar nicht zugehört hat, sondern immer nur ihren Fragenkatalog runtergerattert hat. Bsp: Einmal war eine Sandra zugeschaltet, deren Traum es war, nach Dubai zu ziehen. MMP hat sie dann als Sabine aus Dubai verabschiedet, weil sie sich gar nicht für sie interessiert hat. Sowas nervt mich enorm und darum bin ich da raus.
Zitat von Nocturna im Beitrag #453Die meisten Einzelwerte kaufe ich in der Absicht sie unbegrenzt zu halten und die Dividenden abzukassieren. Das ist aber keine Strategie für Reichtum, sondern eine Planung für eine Zusatzeinnahme im Ruhestand.
So ist es.
Das funktioniert meines Wissens über Einzelaktionen besser als über thematisch dafür gedachte "Dividenden"-ETFs. Warum eigentlich? Weißt du das, @Nocturna ?
Zitat von Zinn im Beitrag #456Das funktioniert meines Wissens über Einzelaktionen besser als über thematisch dafür gedachte "Dividenden"-ETFs. Warum eigentlich? Weißt du das, @Nocturna ?
Ist das wirklich so? Klar, ich kann mir über Einzelaktien besonders dividendenstarke Papiere ins Depot holen, wie Versicherungen, Banken, Rohstoffe, Alkohol und Tabak. Die schlagen den "Durchschnitts-Dividenden-ETF" in Punkto Auszahlung. Aber wie schaut es mit der Kursentwicklung aus? Und auch das Totalausfallrisiko ist zumindest theoretisch vorhanden. Es hilft mir wenig, wenn ich 5 Prozent Dividenenrendite habe, aber mein Depot dafür jährlich deutlich an Wert verliert, weil ich in einem sehr begrenztem Segement investiere.
Ich habe mir extra Dividenden-ETFs ins Depot geholt um die Ausschüttung etwas zu pimpen. Ich habe nämlich auch diverse Aktien im Depot, die von 0,45 bis 1,5 Prozent ausschütten und davon kommt noch die Steuer weg.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Zinn im Beitrag #458Ich hatte mehrfach, also bei verschiedenen Quellen, gelesen, dass Dividenden-ETFs schlechter als erwartet abschneiden.
@Zinn "Schlechter als erwartet" lässt viel Platz für Interpretation. Welche Performance erwartet du oder die anderen Anleger denn von einem Dividenden-ETF? Der eine möchte hohe Ausschüttungen, die aber naturgemäß sehr schwankungsanfällig sind, ein anderer akzeptiert weniger Dividende, setzt aber auf weniger Volatilität in turbulenten Börsenzeiten. Man kann aus den verschiedensten Gründen Dividenden-ETFs halten und sollte sich natürlich ein Produkt suchen, das den eigenen Vorstellungen halbwegs entspricht (zumindest laut Fondsprospekt, die Wirklichkeit ist dann nochmal anders).
Zitat von Zinn im Beitrag #458Etwas anderes: Für wie wichtig hältst du Rebalancing?
Ich bin eine, die für einen ruhigen Nachtschlaf nicht unbedingt die anfangs geschaffenen Verhältnisse und Risikoklassen aufrecht erhalten muss.
Rebalancing hält das Risiko auf den voreingestellten Level und es leitet einen übermäßigen Wertzuwachs eines Aktiendepots in sichere Wertanlagen um. Gewinne laufen zu lassen, birgt das Risiko beim nächsten Börsenabschwung mit weniger dazustehen als man schon mal zahlenmäßig auf dem Depot hatte. Es kommt sehr auf den individuellen Vermögensmix an und auch auf das Lebensalter. Meinem 28 jährigen Junior brauche ich mit Rebalancing nicht zu kommen, mit zunehmenden Alter wird es sinnvoller. Die Vanguard Lifestrategy hat das z.B automatisiert.
Mich brauchst du deswegen nicht fragen, ich bin immer schon "all-in" gegangen. Es gibt eine viel diskutierte Studie, die besagt, dass 100% Aktien über das gesamte Leben hinweg, einschließlich des Ruhestands, optimale Ergebnisse liefert, auch in Bezug auf Kapitalerhalt und die Wahrscheinlichkeit, dass das Geld nicht ausgeht (Beyond the Status Quo: A Critical Assessment of Lifecycle Investment Advice). Die halte ich mir regelmäßig vor Augen, wenn ich mit 61 Jahren weiterhin mein Depot aufstocke.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Mein Dividenden-Kings-ETF gefiel mir meiner Erinnering nach weder von der Ausschüttung noch vom Wertanstieg her. 😁
Ich hatte zu der Zeit aber auch nicht viel Ahnung und keinen Plan. Vielleicht lege ich mir doch mal wieder so ein Tierchen zu. Mit Betonung auf Ausschüttungshöhe, weil mir als (Be)Halterin der Wertanstieg nicht ganz so wichtig ist.
Okay, in Sachen (Nicht)Rebalancing sind wir wohl beide die gleiche Sorte unbekümmerter Sonnenschein. Bei dir zusätzlich unterfüttert mit guter Recherche.
Na ich denke, das hängt mit der gesamten Situation zusammen. Muss aus dem Aktienvermögen im Ruhestand der gesamte Lebensunterhalt bestritten werden oder ist es mehr die Sahne auf der Torte, wo ich notfalls auch mal auf Entnahme verzichten kann. Sind noch Immobilien vorhanden etc.
Ja. Ein Mindest-Rentchen oder Vergleichbares hatte ich bei meinen Überlegungen zum Thema Aktien vorausgesetzt.
Obwohl Nocturna ausdrücklich bei Aktien auch vom sichersten Kapitalerhalt unter allen Geldanlagen ausgeht.
Was nicht lunatisch ist, denn Aktien zu haben bedeutet, Teilhaberin des physischen Unternehmens zu sein: Meine zwei Millimeter Montagestrecke im Mercedeswerk, quasi.
Dankeschön für eure Ansichten zu Moneypenny. Momentan bewirbt sie eine Whatsapp-Gruppe, in der höchst lukrative Aktien vermittelt werden sollen. Es stimmt einen wirklich skeptisch. Ich hatte mir auch nur ein kostenloses Seminar mit ihr angetan und dann schnell gelangweilt wieder abgeschaltet.
Zitat von Pasdedeux im Beitrag #463Dankeschön für eure Ansichten zu Moneypenny. Momentan bewirbt sie eine Whatsapp-Gruppe, in der höchst lukrative Aktien vermittelt werden sollen. Es stimmt einen wirklich skeptisch. Ich hatte mir auch nur ein kostenloses Seminar mit ihr angetan und dann schnell gelangweilt wieder abgeschaltet.
Das klingt aber eher wie einer der unzähligen Fake-Accounts - die sehen inzwischen sehr echt aus! (Mir werden auch immer wieder Trade-Republic Gruppen angeboten für genau solche Empfehlungen)
Was haltet ihr von Besparung eines Gold-ETF´s ? Macht das jemand von Euch bereits (bei Diba-INg) ? Ich spiele mit dem Gedanken, monatlich 300 Euro dort anzulegen... Dafür würde ich ggf. weniger in den MSCI World (inklusive USA) investieren.
2000 Euro werden weiterhin in einen World ETF (ex USA) bespart 1000 Euro in einen AllWorld Vanguard 300 Euro Ishares Core MSCI EM IMI Ucits ETF USD Acc. um auch Schwellenländer zu berücksichtigen.
Empfohlen wurde dieser (bei Just ETF):
iShares Physical Gold EUR Hedged ETC auf Gold
A3GX4G•IE0009JOT9U1•Zertifikat
---------- Zu Moneypenny: ich wurde einmal angerufen dort vom Vertrieb, um mir ein 5000 Euro Coaching anzubieten: ich konnte zum Glück :.) dank dieser Gruppe - sehr selbstbewußt antworten und von ETF-Sparplanen berichten. Die Dame spiegelte mir ebenfalls: oh, da brauchen Sie wirklich kein Coaching, Sie sind gut aufgestellt.
Hinterher dachte ich, wie unglaublich es wäre, und ist, dass Frauen dafür 5000 Euro investieren (aus Angst)...
Die Facebook-Gruppe hat mir leider auch keinen Mehrwert gegeben.
Zitat von Salome im Beitrag #465Was haltet ihr von Besparung eines Gold-ETF´s ?
Gold im Portfolio zu halten, kann Sinn machen. Es kommt aber sehr auf deine Intention an. Bist du vom Goldanstieg der letzten Jahre geflasht und vermutest ähnliche Wertsteigerungen für die Zukunft? Siehst du Gold als soliden Sicherheitsbaustein? Folgst du der allgemeinen Annahme, dass Gold inflationssicher ist?
Ich kann dem zweiten und dritten Punkt zustimmen, beim ersten Punkt nicht so sehr. Gold war meine erste Geldanlage, als ich noch Schülerin war. Den Maple Leaf von 1980 habe ich heute noch. Die Rendite über 45 Jahre liegt derzeit bei 4,4 Prozent, aber nur dank des fulminanten Anstiegs der letzten Jahre. Von 1980 bis 2005 lag ich sogar unter Einstandspreis. Auf sehr lange Sicht hat sich Gold also als inflationssicher herausgestellt, mit kleinerer Rendite. Wenn es schon ETFs gegeben hätte, wäre beim selben Anlagezeitraum eine Rendite von 8 Prozent möglich gewesen, also fast das Doppelte.
Nun weiß keiner was die Zukunft bringt. Finanztip hat seine langfristigen Annahmen von 8 Prozent bei ETFs zurückgenommen und kalkuliert nur mehr mit 6 Prozent, während einige Notenbanken ihre Goldkäufe ausbauen, weil der Dollar als Leitwährung zunehmend in Frage gestellt wird. Es kann also durchaus noch Luft für Gold geben, selbst auf diesem hohem Preisniveau, aber auch das Gegenteil ist möglich.
Zitat von Salome im Beitrag #465Empfohlen wurde dieser (bei Just ETF):
iShares Physical Gold EUR Hedged ETC auf Gold
A3GX4G•IE0009JOT9U1•Zertifikat
Hmmm, warum dieser? Würde ich niemals nehmen, denn dieser ETC (ein ETC ist kein ETF) ist zwar mit Gold als Sicherheit hinterlegt, was ihn ausfallsicher machen sollte. Aber - es ist nicht vorgesehen, dass du dir das Gold ausliefern lassen kannst. Nur wenn du dir das Gold ausliefern lassen kannst, profitierst du von der Steuerfreiheit nach einem Jahr Haltedauer.
Wenn du Gold nicht physisch halten willst, sondern als Wertpapier, dann kommen meiner Meinung nach genau zwei ETCs in Frage: Xetra Gold und Euwax Gold II Ob es die als Sparplan gibt, kann ich dir allerdings nicht sagen.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Nocturna im Beitrag #466Wenn du Gold nicht physisch halten willst, sondern als Wertpapier dann kommen meiner Meinung nach genau zwei ETCs in Frage: Xetra Gold und Euwax Gold II Ob es die als Sparplan gibt, kann ich dir allerdings nicht sagen.
Ja, gibt es für beide.
Detaillierte Informationen findest Du z.B. unter justetf.com. Wenn Du dort nach der jeweiligen WKN suchst, gibt es auch eine Karteikarte "Sparplan".
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.