Da hast du aus der Amundi Umwandlung noch das Beste gemacht. Ein bisschen Steuern zurückholen tut der Seele gut. Die 2 Euro Transaktionsgebühren sind extrem günstig. So einen Preis bekomme ich bei maxblue nicht mal, wenn die eine Sonderaktionen ausrufen und diese gilt dann nur für eine spezielle Fondsgesellschaft.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Himmel, sind die Anleger in Deutschland wirklich so verängstigt? Der Spiegel bringt online jeden Tag einen neuen sedierenden Text à la "So kommen Sie unbeschadet durch die Börsenkrise".
Tiefenentspannt vielleicht nicht. Das wäre gelogen. Weil ich die USA in einer echten Abwärtsspirale sehe. Mit realistischem Blick auf die USA sieht es halt so aus: Es ist selten der Fall, daß so viele Bereiche sich im Niedergang befinden und einige davon sich vermutlich sehr schlecht wieder auf ein Vorniveau erholen werden.
Manche "Geldströme" werden in Zukunft in andere Richtungen wandern - und wie bei einer Bar: Wenn die Gäste sich erstmal umorientiert haben ist es schwer, wieder auf das Vorniveau zu kommen. Die Wirtschaft wird sich von den unsicheren Handelsströmen mit einem unzuverlässigen Partner umsehen nach anderen Lieferanten und Kunden. Die Touristen werden andere Ziele entdecken. Und Trump hat auch nicht erkannt, daß Entwicklungshilfe nicht "selbstlose Wohltätigkeit" ist, sondern Sicherung von Allianzen in unsicherem Gebiet.
Nichts mag Wirtschaft und "Umgebung" weniger als Unsicherheit. Es sind nichtmal die Zölle selbst, die für Unsicherheit sorgen. Die EU hat auch schon gegen China "Strafzölle" verhängt - um die Autoindustrie der EU zu schützen. Das wurde kommuniziert, das trat in Kraft. Mit ziemlicher Sicherheit (ich müßte nachgucken) hat China als Antwort darauf ebenfalls Zölle in vergleichbarer Höhe etabliert. Das hat im Grunde außer Geplänkel nicht für weitergehende Unstimmigkeiten gesorgt.
Das ganze war angekündigt, trat zu einem Stichtag 30.10.24 in Kraft, alle hatten sich darauf eingestellt.
Was diesmal anders ist: Trump beruft sich auf Zahlenwerke, die nachweislich falsch sind und Äpfel mit Birnen vergleichen, bei der Rechnung noch etwas Dummheit und Unwissenheit einbringen und am Ende auf völlig absurde Prozentzahlen kommt. Er läßt geflissentlich andere Dinge weg (die den Spieß umkehren würden - wie "immaterielle Exporte" wie Software). Und er bezeichnet zudem alle Länder als Schmarotzer.
Von seinen Annektionsplänen für Kanada und Grönland mal ganz zu schweigen und seinen diplomatischen Trampeleien im Porzellanladen. Dazu noch die öffentlichkeitswirksamen Deportationen bzw. längeren Inhaftierungen westlicher Touristen (die teilweise wirklich gegen die Einreisebestimmungen verstoßen haben - nichtsdestotrotz wurde man früher als Tourist in so einem Fall einfach postwendend in ein Flugzeug ins Heimatland gesetzt und hatte einen Stempel im Paß, der die Widereinreise verhindert - und landete nicht in einem Massengefängnis).
Die Kanadier stellten bis dato eine der größten Touristengruppen in den USA und sind ein großer Importeur von Waren. Und sie haben Nationalstolz und sehen sich nicht als 51 Bundesstaat der USA. Der Boykott amerikanischer Waren trifft die USA durchaus. Und die ausbleibenden Touristen ebenfalls.
Zumal auch die Touristen aus Übersee in signifikanter Zahl ausbleiben.
Es arbeiten mehr Menschen im Tourismus in den USA als in der produzierenden Industrie. 17 % Rückgang treffen da durchaus. Und das dürfte erst der Anfang sein, denn im Moment reisen noch Menschen, die ihren Urlaub schon vor langer Zeit geplant haben und auf Stornogebühren sitzen bleiben würden. Neubuchungen werden noch mehr einbrechen.
Wenn jemand keine Nachrichten lesen oder sehen will - die Angebote der Fluggesellschaften sprechen eine deutliche Sprache.
Lufthansa hat Angebote für Flüge an in die USA - da sind langfristige Angebote (bis Oktober!) dabei für unter 400 € inkl. Steuern an die Westküste. Und im Juli sind Flüge (hin und zurück) für unter 500 € zu kriegen. Solche Preise habe ich für Lufthansa zuletzt glaube ich in den 90er Jahren des letzten Jahrtausends gesehen.
Sprich: Trump und Konsorten sorgen für Einbrüche in vielen Bereichen. Und das ist selten in dieser "Vielfalt".
Ich werds aussitzen - eventuell meine Rente ein Jahr verschieben. Ganz sicher werd ich nicht in Panik verfallen. Und für eine Reise in die Richtung bietet sich ja Kanada auf jeden Fall an ;-)
So geht es mir auch - ich hab meine Anlagen auf mehreren Säulen - und man darf nach wie vor (auch wenn sie gerne schlecht geredet wird) die Säule "gesetzliche Altersversorgung" nicht unterschätzen. Sie gibt uns einen soliden Sockel, wenn man auf eine lange Berufstätigkeit zurückblickt.
Meine darüber hinausgehenden Anlagen sind ja "für die Extras".
Oh - und ich bin nicht das Orakel von Delphi - ob meine Einschätzung richtig ist - ich weiß nicht. Aber ich denke, Diplomaten und Diplomatie wurde vor tausenden Jahren eingeführt - und aus gutem Grund. Alle Regeln der Diplomatie zu brechen und die "Gegenüber" vor den Kopf zu stoßen und sie das Gesicht verlieren lassen ist meiner Meinung nach keine taktisch kluge Entscheidung. Wenn Trump ein Elefant im Porzellanladen ist, hätte er sich zumindest mit Leuten umgeben sollen, die über politische Finesse verfügen. Hat er aber nicht.
"Gesicht wahren" ist gerade im diplomatischen Umgang ganz wichtig - und bei manchen Ländern noch wichtiger.
Ich glaub z.B. nicht, daß China besonders beeindruckt ist von den Drohungen aus den USA. Zum einen ist China eine Diktatur - und dann wird die Bevölkerung halt auf schwere Zeiten "eingeschworen" zum Wohle des chinesischen Staates und dann ist das so. Die haben auch während Corona Maßnahmen durchgezogen, die in anderen Ländern nie funktioniert hätten. Dann ist Herrn Trump glaube ich nicht klar, wieviel chinesisches Geld in den USA steckt. Wieviele Staatsanleihen China an den USA hält. Die brauchen nur morgen beginnen, die abzustoßen und die USA landen in einem Taumel, den sie nicht bremsen können.
China hat per Entwicklungshilfe und Investitionen in vielen Schwellenländern groß investiert und walzt sich gegebenenfalls in neue Absatzmärkte. Ein Gebiet, aus dem die USA sich ja gerade zurückgezogen haben.
Und wie gesagt - Handelsströme können sich auch verlagern. Und die USA aussparen. Länder, die bis dato bei den USA "kauften" wollen entsprechende Waren ja weiterhin. Und wenn die USA zu teuer oder zu kompliziert sind, werden andere in die Bresche springen und liefern.
Mexiko produziert jetzt Elektrobusse - erstmal nur für den eigenen Markt, in Zusammenarbeit mit Volvo. Ich brauch keine Kristallkugel um zu sehen: Wenn die Dinger laufen und gut sind, kaufen auch andere Länder die. Und wenn sie für manchen "hochklassigen Markt" nicht "gut genug" sind - es gibt auch einen "Mittleren Abnehmermarkt".
ETFs, die einem Index folgen, passen sich an. Es gibt auch ETFs, die aktiv gemanagt werden und die folgen ihren ganz eigenen Regeln. MSCI überprüft seinen Index vierteljährlich in Hinsicht auf verändernde Marktkapitalisierung und die daraus resultierende Zusammensetzung. Da werden dann auch Unternehmen rausgeworfen und neue hereingenommen. Allerdings geschieht das alles innerhalb des Rahmen, den sich der Index gesetzt hat.
Wem der MSCI World, aus welchen Gründen auch immer, zu US-lastig wird, kann das das nur mittels Beimischung von anderen ETFs herunterregeln, MSCI World ex USA beispielsweise. Das ist aber keine Empfehlung, sondern nur ein mögliches Beispiel.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)