Zitat von Marieken im Beitrag #372Nun überlege ich, das in ETF anzulegen. Macht das Sinn? Und wenn ja, wie und wo? Ich habe echt Null Ahnung, kann Geld gut liegen lassen, möchte es aber bequem und relativ sicher haben.
ETFs sind bequem, aber sie schwanken in ihrem Wert, sie unterliegen dem weltweiten Marktgeschehen. Das muss man verstehen und tolerieren können. Du möchtest also die 60 Euro monatlich sparen. Das macht nur Sinn, wenn das Kapital mindestens 10 Jahre arbeiten darf, weil man mögliche Rückschläge einkalkulieren muss. Wenn ihr also sparen wollt und nicht entsparen müsst, kann man das tun.
Wenn ihr bei der ING seid, würde sich doch eine Wiedereröffnung des Depots anbieten. Die Auswahl an ETFs ist für jeden Erstanleger erschreckend, aber letztlich doch ganz einfach. Es muss ein ETF auf den Weltindex sein. Es kann auch ein All World sein, der hat dann gleich ein paar Schwellenländer mehr dabei. Und dann muss man sich noch zwischen ausschüttend oder thesaurierend (Erträge werden automatisch im Fonds wieder angelegt) entscheiden. Die Fondsgesellschaft ist mehr oder weniger egal, die Unterschiede im Ergebnis marginal. Ein kostenloser Sparplan ist besonders sympathisch. Ich bin sicher, dir wird hier von den Anwesenden geholfen, wenn du Fragen hättest.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Danke @Nocturna . Entsparen müssen wir wohl nicht, eher etwas mehr anlegen, was in diesen 10 Jahren (danke auch für diesen scheinbar wichtigen Hinweis!) frei wird an Verträgen (das hatte ich vergessen, das sind in 3 bzw. 7 Jahren größere Summen), außerdem wird ab dem nächsten Jahr bereits eine Zusatzrente monatlich ausgezahlt. Die wollen wir aber wegen evt. Ausbildungskosten beim Nachwuchs noch nicht so einrechnen.
Bei der Ing sind wir neu, das Depot war bei unserer alten Hausbank. Bei Gelegenheit werde ich mich mal einarbeiten.
Nettes Geschichtchen zum Auflösen des letzten Girokontos (Mietkonto, das war leicht zu wechseln) vor zwei Wochen bei unserer alten Hausbank: seitdem geht mein beruflicher Zugang zur selben Bank nicht mehr. Die unglaubliche Verquickung dieser beiden hat den Anfang vom Ende eingeleitet. Ist oT und es fing alles mit einem Girokonto fürs Taschengeld vom Sohn an. Gaaaanz lange Geschichte. Falsche Haken und ganz viel „Sie müssen…“ und Zeiteinsatz meinerseits. Neben Anderem.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Lieben Dank für Eure Ratschläge. Dann bleibe ich einfach so investiert wie jetzt. Ich kann es ja aussitzen... Im Zweifelsfall kann ich dann nach den 10 Jahren Immobilienkredit die Restschuld mit den ETF bezahlen. Aktuell habe ich Tagesgeld und Depot im Verhältnis 60:40 angelegt.
Jedenfalls hat sich seit 2016 einiges getan: mit einem Sparplan von 50 Euro fing es mit dem Depot an (immer angefeuert durch Nocturnas ETF-Einsteigerstrang in der Bri). Aus kleinen Schritten wurden große. Gehaltserhöhungen wurden direkt investiert und zu Corona Nachinvestiert. Unglaublich, wie sich jetzt schon Schwankungen bemerkbar machen.
Also: Ganz herzlichen Dank! und ich habe auch schon Kolleginnen angesteckt!
@Marieken Sowas war mein Ende meiner Konten bei der Sparkasse. Genau so. Nur das Mietkonto gekündigt, und die haben gleich alle Konten (außer der Sparbücher) mitgekündigt. War vor Urzeiten, ca. 1992, das war deren Fehler. Als dann plötzlich der Vermieter rumorte und der Stromanbieter mahnte und auch die Gaswerke polterten, war Schluss mit Lustig. Seit dem bin ich bei der ING (damals noch mit Telefonbanking, Computer hatte ich ja nicht). Nie wieder hatte ich derartige Probleme.
Ich hab auch noch ein paar Kursnieten (an Curevac haben wohl einige geglaubt). Aber da denke ich mir auch - das was ich da jetzt erlösen kann - das brauch ich nicht dringend. Die halte ich, um ggf. bei einem Verkauf von gut gelaufenen Aktien diese Verluste mal gegenrechnen zu können. Ob die jetzt noch rumliegen oder ob ich da ein paar Euro rauskriege - das ist schon wurscht. Aber der Verlust macht irgendwann steuerlich was anderes wett.
Zitat von Kikiri im Beitrag #378und ich habe auch schon Kolleginnen angesteckt!
Frauenpower! So ist es richtig. In Geldsachen sind Frauen sehr konservativ, dabei sind sie bewiesenermaßen die besseren Anlegerinnen.
Wenn sie einmal überzeugt sind, bleiben sie ihrer Linie treu. Sieht man ja auch daran, dass du während des Coronaabsturzes nicht die Nerven verloren hast. Nachkaufen in schweren Zeiten ist natürlich die Krönung an Nervenstärke, aber selbst dabeibleiben ist eine Leistung, die nicht alle Männer gemeistert haben.
Dass man kleine Summen in Einzelaktien investiert, ist dabei nichts negatives. Man lernt dabei, dass es nicht einfach ist dauerhaft einen Welt-ETF outzuperformen.
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Liebe Nocturna und ihr anderen... Würde auch gerne einen ETF-Sparplan eröffnen - welchen Österreichischen Onlinebroker würdet ihr für eine Neueröffnung wählen?
Wenn ich das richtig sehe, können Österreicher problemlos auch bei den in Deutschland vertretenen günstigen Brokern anlegen, wie Trade Republic, scalable, flatex....
Ein Rückblick: 2024 war ein ausgesprochen gutes Jahr für alles, was nicht auf dem Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto herumliegt. Börsianer können auf ein höchst erfolgreiches 2024 zurückblicken, sofern sie in ETFs auf die marktbreiten Indizes investiert waren.
Es geht natürlich noch besser, wenn man nur in den NASDAQ 100 (+28,51 %) oder in S&P 500 (+27,68 %) investiert war, aber damit verlässt man dann das passive Anlegen.
Auch Gold muss erwähnt werden, weil normalerweise entweder Gold oder Aktien gut laufen, aber nie beides gemeinsam hervorragend. 2024 war es anders, Gold hat um sagenhafte 34 Prozent zugelegt. Da viele Anleger an der Börse auch oft ein Sicherheitspolster in Gold halten, war es für die ein ultimativ erfolgreiches Jahr. Ich gehe davon aus, dass wir in den Statistiken für 2024 weltweit einen deutlichen Anstieg der Vermögenswerte erkennen werden.
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Hallo, Nocturna, schönes Fazit. Ich bin immer wieder erstaunt über die Entwicklung meines Depots in den letzten gut 2 Jahren seit Start. Ich sehe es als Buchgewinn, aber mein Wunsch nach Werterhalt ist in jedem Fall übererfüllt. Mal sehen, was 2025 bringt. Ich habe kein Gold, zu "sperrig".
Hallo Morgaine, du hast zwei wirklich schöne Börsenjahre beim Start erwischt. Das ist natürlich sehr motivierend. Natürlich muss jedem Börsianer klar sein, dass solche Renditen nicht die Regel sind. Der Langfristchart des MSCI World für die Jahre 1970 - 2023 ergibt um die 7,2 Prozent jährliche Rendite, was bedeutet, dass das Tempo der letzten zwei Jahre so nicht weitergehen wird.
7,2 Prozent jährlich Rendite ist jedoch um Welten besser als sein Geld langfristig auf Festgeldkonten der Inflation zu überlassen. Bei 7,2 Prozent verdoppelt sich das Geld grob gerechnet innerhalb von 10 Jahren. Bei knapp 2 Prozent, die es auf Festgelder oder Tagesgeld langfristig gibt, dauert es 36 Jahre bis sich das Geld verdoppelt. Weil dann noch die Inflation zuschlägt, hat man hinterher weniger Geld als vorher, es findet kein Vermögenszuwachs statt. Leider verdrängen das sehr viele Deutsche, wenn ich mir so die Geldmengen auf den Sichteinlagen der Deutschen ansehe.
Nur nachrichtlich bezüglich Gold. Wenn man Gold zur Stabilisierung seines Depots in stürmischen Zeiten halten will, muss man dazu nicht die Goldmünzen zuhause stapeln. Der Börsianer greift hier idealerweise zu Euwax Gold II. Ein Gold-ETC, also ein Zertifikat, das mit echtem Gold bei der Clearstream Bank hinterlegt wird. Weil man einen Anspruch darauf hat, sich das Gold auch ausliefern zu lassen, wird es steuerlich wie physisches Gold behandelt, also nach einem Jahr komplett steuerfrei. Damit unterscheidet sich Euwax Gold II von Gold-ETFs, die diese steuerliche Behandlung nicht genießen, sprich der Abgeltungssteuer unterliegen.
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Danke für den Hinweis auf Euwax Gold 2, habe ich nachgelesen. Für mich persönlich wäre gedanklich Gold jedoch nur im absoluten Krisenfall (etwa schnelle Ausreise der Kernfamilie im Kriegsfall) wirklich hilfreich. Dazu müsste es dann aber physisch ad hoc da sein - analog zu Bargeld. Und dann wahrscheinlich in größeren Mengen, als mir verfügbar wären. Ich bleibe also bei meiner Aufteilung Wohneigentum plus ETF + (großzügig bemessen) Tagesgeld.
Zitat von Nocturna im Beitrag #387Der Börsianer greift hier idealerweise zu Euwax Gold II.
Darf ich mal nachfragen, was aus Deiner Sicht der Vorteil gegenüber dem Xetra Gold-ETC ist? Oder sind die für Dich gleichwertig? Für mich wäre das höhere Handelsvolumen ein Argument für die Xetra-Variante.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
Sie haben die gleichen steuerlichen Vorteile: nach einem Jahr Haltedauer sind die Veräußerungsgewinne steuerfrei. Das ist das Wichtigste.
Unterschiede: beim Euwax Gold II ist der Spread (Differenz An-und Verkaufspreis) höher, dafür keine Lagergebühr beim Xetra Gold ist das Gramm Gold etwas billiger, dafür werden 0,36 (?) jährliche Lagerungsgebühr normalerweise von den Depotbanken an den Anleger weitergereicht die Auslieferung ist beim Xetra Gold teurer
Was ist nun besser? Kommt auf den speziellen Fall an. Willst du spekulieren und später Kasse machen? Willst du Gold als Versicherung für den worst case halten, bis sich in Europa alle wieder lieb haben? Falls du vorhast einen monatlichen Sparplan mit Gold aufzustellen und später, wenn die Größe eines Barrens erreicht wurde, diesen ausliefern zu lassen, könnte der Euwax II Vorteile bieten. Auch bei einer langen Haltedauer sind geringe Lagerkosten besser. Falls du mit einem höheren Betrag einsteigen willst und eine kürzere Haltedauer planst, wäre das Xetra Gold günstiger und die Lagergebühren würden nicht so sehr ins Gewicht fallen.
P.S. nur meine persönliche Meinung. Es gibt kein richtig oder falsch.
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Hm, da muß ich nochmal grübeln... Die Gebühren sind in der Tat ein wichtiger Punkt. Bislang habe ich mir (noch) keinen festen Anlagehorizont und kein festes Anlageziel gesetzt, sondern ich suche eine steuergünstige, mittelfristige Parkmöglichkeit, da mir aktuell der Barbestand (Tagesgeld) zu hoch ist.
Es wäre schon viel geholfen, wenn jeder einfach "nur" seine Arbeit machen würde, aber die wirklich großartigen Dinge auf dieser Welt geschehen nur, weil jemand mehr tut, als er muss.
Ohhh - was lese ich da? Es geht um Gold-ETCs. Da bohrt in mir schon länger, aber noch nicht zu intensiv folgende Frage: Wie ist das denn beim EWG2LD und Xetra Gold mit der Goldleihe?
Da soll es doch bei Fonds allgemein Anbieter geben, die die Aktien oder das Gold des Fonds z.b. an Leerverkäufer verleihen, um damit ein wenig nebenher zu verdienen, bzw. eben die Kosten für die Kunden niedrig halten zu können. Ob das der Fall ist, steht dann wohl in den entsprechenden Unterlagen. Normalerweise passiert dabei ja auch nix schlimmes - es sei denn, es passiert halt mal irgendwas ganz schlimmes... Hat das mal zufällig jemand nachgelesen, wie es sich da bei den beiden verhält? Machen die sowas? Wieviel %max?
Zitat von weka im Beitrag #392Wie ist das denn beim EWG2LD und Xetra Gold mit der Goldleihe?
Eine Goldleihe analog der Wertpapierleihe bei den zwei genannten Gold-ETCs? Kann ich mir nicht vorstellen und ich habe auch per Webrecherche nichts gefunden.
Das widerspricht doch den Grundvoraussetzungen der zwei Gold-ETCs. Die sind nur deswegen nach einem Jahr steuerfrei, weil physisches Gold in Form von Barren in Tresoren lagert und ein Auslieferungsanspruch besteht, womit der Vorgang als privates Veräußerungsgeschäft gilt, das nach einem Jahr steuerfrei ist.
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Ich frage mich halt, wie das Geschäftsmodell von so einem ETC ist - das machen die ja nicht aus Menschenfreundlichkeit. Und es kostet nunmal laufend Geld, wenn ich irgendwelche Goldklumpen jahrelang in einem Tresor vorhalte...
Ändert hier jemand seine Strategie für die Anlage seiner ETF's? Ich habe momentan paar Tausender weniger (auf dem Papier) als vor 4 Wochen. Eigentlich bin ich für alles liegen lassen, während Corona auch kein Problem, aber die Lage in Amerika u.s.w. lässt mich grübeln. Hätte gerne ein paar Meinungen von euch! Bin auf eure Antworten gespannt!
Was da ist, bleibt auch liegen. Was ich aber überlege ist, einen Dax oder EU etf zu beginnen, die Region ist bei mir etwas unterrepräsentiert und ich denke, wenn Europa selbst aufrüsten, wird da bei den einschlägigen Kandidaten auch investiert.
Und ich bin im Moment auch bereit, ggf selbst auf Kosten von Rendite den USA Anteil stagnieren zu lassen, weil da einige Firmen stark repräsentiert sind, deren Arschkriecherei bzw Attitüde ich nicht unterstützen will, als da wären Tesla und Amazon sowie Oracle.
Das ist aber eine Meinung und keine Finanzentscheidung.
Finanztechnisch sitze ich das aus. Ein ETF ist nichts, was man ständig kauft und verkauft.
Ich bin überzeugt vom Ansatz der Diversifikation und mag es einfach, also gern MSCI ACWI statt MSCI World und EM. Habe gerade den Rücksetzer genutzt, um eine Extra-Rate in den ETF zu schieben. Wenn sich die Weltwirtschaft ändert, wird das im ACWI ja auch irgendwann abgebildet. Europa ist prinzipiell etwas unterbewertet in den Indices von ACWI/FTSE, aber wie gesagt, ich mag es einfach und ohne Wette auf die Zukunft.
Danke @taggecko, @Antje, @Halina für eure Antworten. Ja, nicht so oft ins Depot schauen! @Antje: Mich stört auch, dass Amazon, Tesla u.s.w. dort so viel vertreten siind.