Diese Entscheidungsfrage hatte ich hier auch schon einmal gestellt. Es tut mir leid; habe den Eindruck, ich stecke fest, aus Angst etwas falsch zu machen. Es sind eben meine ganzen Ersparnisse (Notgroschen 10.000 sowie Steuern sind zur Seite gelegt bereits), die in den Vermögensaufbau Rente gegeben werden solle Morgen soll das Geld in einen ETf – entweder MSCI oder ALL-World und gut ist. Ihr habt mich bisher immer so geduldig unterstützt und dafür bin ich Euch sehr dankbar. *Ich werde Eure Antworten erst die nächsten Tag lesen und beantworten können* Also nochmals mein Szenario: 1.) Option 1: Ich eiere ja immer noch rum, ob ich die 50.000 in den Msci World packe (aktuell 35.000)- dann hätte ich 80.000 komplett dort. Mein Ziel soll sein mit in ca. 12 Jahren dort 500.000 Euro zu haben, mit monatlicher Sparrate von 1500 Euro. Mein Konflikt:
Vor ein paar Monaten noch zusätzlich den VAnguard All World einrichten lassen (aus einem Impuls heraus - weil er eben breiter gestreut ist.)
2.) Option 2: ich schichte alles aus dem MSCI World in den All World (6800 Euro) =
2a.) Wie teuer ist es denn in etwa, solche Mengen 35.000 aus dem MSCI-World in einen All-World zu schichten 2b.) Ist das überhaupt sinnig ?
3.) Option 3: Oder ich lasse den All-Word im kleinen weiter laufen: Wenn ich ihn weiter bespare, mit kleinen Mengen, wird meine monatliche Sparrate weniger für den Renten-MSCI. Was würdet ihr in meiner Situation tun ? Im Schlimmsten Fall hätte ich später in der Rente zwei ETFS: und müsste zwei Entnahmepläne dann planen. Ist das sinnig ? Ich kenne mich mit dieser Entnahmethematik noch zu wenig aus. ------------------------------------------------------------------- Ich räume gerade auf: 4.) Ich habe ja auch den S & P 500 A142N1 IE00B3WJKG14 = 1260 Euro angespart - noch extra - das ist doch auch Quatsch oder ? Er ist ausschüttend; es sind Tech-Unternehmen der USA, die sich im MSCI / All World auch befinden. Habe ich glaube ich auch einmal aus einem Impuls heraus gemacht. Ich muss mir meine Finanzentscheidungen aufschreiben (grrr) Ich würde dort die Sparrate stillegen -> stattdessen alles in den ETF MSCI. ----------------------------------
Reden wir immer noch von diesen Fonds ? IE00B3RBWM25 =All World und IE00B4L5Y983 = MSCI World ? Die sind beide sehr gut geeignet, wobei der der All World allerdings ein Ausschütter ist. Das würde bedeuten, dass du die vierteljährlichen Erträge manuell wieder reinvestieren müsstest.
Ob nun der All World oder der MCSI World Index besser läuft, kann dir keiner sagen. Der MSCI World hatte bisher die Nase vorn, weil die amerikanischen Techwerte nun mal die besten Pferde im Stall waren und die sind beim MSCI World prozentual höher vertreten. Ob das so weitergeht und wie sich die US-Wirtschaft in den nächsten 12 Jahren entwickeln wird, weiß keiner. Ob es der Schwellenländeranteil im All World schafft die US-Wirtschaft zu toppen weiß aber auch keiner. Beide Wertpapiere sind gut und bei 500.000 Zielwert könnte man auch problemlos argumentieren, dass man sein Geld lieber bei zwei Fondsgesellschaften hat als nur bei einer. Mach dir keinen Stress, wenn die Wirtschaft weiter wächst, wirst du bei beiden Fonds einen guten Schnitt machen.
Wenn du umschichten willst, von MSCI World auf den All World, geht das nur über einen Verkauf. Ein Verkauf löst Steuern aus und schmälert deine Wiederanlage. Wie viel Steuern du zahlen musst, kommt natürlich auf den Buchgewinn an. Wenn dir dabei ein nennenswerter Betrag verloren gehen würde, lass es bleiben. Das wäre nicht zielführend, da kannst du den Fonds auch einfach liegenlassen.
Zitat von Salome im Beitrag #3524.) Ich habe ja auch den S & P 500 A142N1 IE00B3WJKG14 = 1260 Euro angespart - noch extra - das ist doch auch Quatsch oder ? Er ist ausschüttend; es sind Tech-Unternehmen der USA, die sich im MSCI / All World auch befinden. Habe ich glaube ich auch einmal aus einem Impuls heraus gemacht. Ich muss mir meine Finanzentscheidungen aufschreiben (grrr) Ich würde dort die Sparrate stillegen -> stattdessen alles in den ETF MSCI.
Der Fonds ist gut gelaufen, eine Traumrendite bisher. Trotzdem würde ich ihn nicht weiter besparen, die Techwerte sind sowieso im den großen Fonds ausreichend vertreten. Übergewichten ist immer risikoreich. Ich würde ihn auch stilllegen.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Salome im Beitrag #354D.h. mein Plan GESAMT dann 80.000 in den MSCI World zu packen und
den All World als Ausschütter weiter klein zu besparen (6000 Euro liegen schon drin) macht Sinn ?
Ja, natürlich. Du investierst dein Geld in zwei Fonds, die den Weltindex abbilden. Das ist vernünftig und richtig.
Dass es zwei Fonds werden, halte ich persönlich sogar für positiv. Natürlich ist Fondsvermögen ein Sondervermögen, wenn die Fondsgesellschaft selbst Probleme bekommen würde. Aber im Sinne der Risikominimierung ist es nicht verkehrt, zwei Fondsgesellschaften im Depot zu haben, falls ein Datenproblem auftreten würde und eine Gesellschaft für mehrere Tage handlungsunfähig ist. Das ist natürlich ein rein hypothetisches Beispiel, was noch nie passiert ist. Aber wenn man beispielsweise Wert darauf legt, immer sofort Zugriff auf eine beliebige Summe Geld zu haben, dann braucht man auch immer einen Plan B.
Zitat von Salome im Beitrag #354Gut, auf gehts ------Liebe Grüße ---- die größte Transaktion meines Lebens hahaha
Ich verstehe deinen Respekt vor dem Schritt. Trotzdem, die größte Aufgabe für dich wird es sein, den Kursverlauf nicht jeden Tag zu beobachten "oh nein, heute sind meine 80.000 Euro nur noch 78.400 Euro wert", sondern langfristig zu denken und einzelne Börsenereignisse oder Börsenjahre mit negativem Ergebnis (gibt es immer wieder, völlig normal) auszublenden. Denk an meine Worte, wenn dein Depot bei 400.000 Euro steht und dann ein Tag mit minus 25 Prozent reinbricht, wie in der Coronakrise geschehen. Bitte keine Panik. Was fällt, wird wieder steigen, die Welt hat keine andere Wahl als das Geld irgendwo zu investieren und es werden immer Sachwerte sein.
In diesen Sinn wünsche ich dir gute Nerven, denn das ist tatsächlich das wichtigste überhaupt. Der Rest passiert langfristig von allein.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Liebe Nocturna, danke Dir für den Auftrieb und die motivierenden bestärkenden Worte. Das hat gut getan, bei meiner Eierei :-) Ich danke Dir sehr herzlich !
Zitat von Nocturna im Beitrag #355Trotzdem, die größte Aufgabe für dich wird es sein, den Kursverlauf nicht jeden Tag zu beobachten "oh nein, heute sind meine 80.000 Euro nur noch 78.400 Euro wert", sondern langfristig zu denken und einzelne Börsenereignisse oder Börsenjahre mit negativem Ergebnis (gibt es immer wieder, völlig normal) auszublenden. Denk an meine Worte, wenn dein Depot bei 400.000 Euro steht und dann ein Tag mit minus 25 Prozent reinbricht, wie in der Coronakrise geschehen. Bitte keine Panik. Was fällt, wird wieder steigen, die Welt hat keine andere Wahl als das Geld irgendwo zu investieren und es werden immer Sachwerte sein.
In diesen Sinn wünsche ich dir gute Nerven, denn das ist tatsächlich das wichtigste überhaupt. Der Rest passiert langfristig von allein.
Ich danke auch gerade mal für Deine Worte, Nocturna. Hab seit längerem mal wieder hier reingeschaut, weil ich in letzter Zeit immer mal überlege, ob es wirklich gut ist, dass ich den größten Teil im Depot habe und inzwischen recht wenig auf dem Tagesgeldkonto. Das war mal anders, aber ich hatte ein paar größere geplante Ausgaben in den letzten zwei Jahren, mit denen ich das Gegengewicht TG deutlich gesenkt habe. Trotzdem ist das Gesamtvermögen unaufhaltsam angestiegen und jetzt ist eben der größte Teil auf dem Depot.
Wie macht Ihr das, balanciert Ihr das in solchen Fällen aus ?
Krisen hab ich bisher ohne Probleme weggesteckt, hab ja jetzt auch schon ein paar erlebt. Ich werde aber natürlich auch nicht jünger (demnächst 54) und überlege manchmal, ob ich mein Konzept ändern sollte oder einfach weiter machen wie bisher.
Was ich schon geändert habe, ist mein Sparplan. Habe da vor ein paar Monaten alle gestoppt (hatte zwei ETF-Sparpläne) und spare jetzt aufs TG, damit das wieder mehr wird.
Ich habe es immer so gehandhabt, dass ich aufs TG spare und wenn es da zu viel wird, schöpfe ich ab und lege es in meine bestehenden ETFs an. Möglichst zu einem Zeitpunkt, wo die Kurse nicht so hoch stehen, damit ich mehr Anteile kaufen kann.
Richtig große Anschaffungen wie z. B. Autokauf sind bei mir bisher noch nicht aufgetreten. Unser Auto läuft und läuft und läuft. Wenn es das mal nicht mehr tut, könnte das TG dafür noch reichen, weil wir uns die Anschaffungskosten zu zweit teilen würden. Wenn nicht, müsste ich evtl. an die eiserne Reserve gehen und was aus den ETFs entnehmen. Sonstige größere Anschaffungen sind in naher Zukunft nicht geplant und für die berühmte kaputte Waschmaschine etc. pp. reichten unsere beiden TG-Konten bisher immer aus.
Sparpläne habe ich keine. Ich kalkuliere am Monatsanfang, wie viel ich in etwa brauche und spare den Rest gleich weg aufs TG. Wenn noch gegen Monatsende was übrig bleibt, wandert das ebenfalls aufs TG.
Die Frage wäre: was tut man, wenn jetzt der größte Anteil im Depot ist und nur noch ein kleiner Teil auf dem TG. So lassen und TG langsam wieder ansparen oder lieber umschichten - was ja auch wieder was kostet. Oder mal mit Anleihen anfangen.
Zitat von Sunny im Beitrag #357Trotzdem ist das Gesamtvermögen unaufhaltsam angestiegen und jetzt ist eben der größte Teil auf dem Depot.
Du solltest dir für dein Vermögen ein Verhältnis zwischen risikoreich (ETF) und risikoarm (Festgeld, Tagesgeld, Geldmarktfonds) überlegen, das deinem Risikoverhalten entspricht. Das ist eine höchst individuelle Entscheidung und muss nur deinem eigenen Bauchgefühl folgen.
Ob das nun 80 Prozent im Depot sind und 20 Prozent auf dem Tagesgeld/Festgeld oder auch nur 30 Prozent Depot und 70 Prozent Tagesgeld hängt allein von dir ab. Du musst dich wohl fühlen, denn wenn der Tag X kommt, wo die Börsen wieder runtergehen, dann musst du sagen können, das habe ich vorher mit eingeplant und das halte ich jetzt durch.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Sunny im Beitrag #359Die Frage wäre: was tut man, wenn jetzt der größte Anteil im Depot ist und nur noch ein kleiner Teil auf dem TG. So lassen und TG langsam wieder ansparen oder lieber umschichten - was ja auch wieder was kostet. Oder mal mit Anleihen anfangen.
Ich hätte beinahe geschrieben, Depot so lassen und ab jetzt auf dem TG weitermachen. Aber wenn morgen China Taiwan überfällt, würdest du mich für die Empfehlung womöglich haftbar machen. Mache ich es andersherum und sage, lieber verkaufen und die Trump-Rally hält noch ein halbes Jahr oder länger, dann wirst du mich auch verwünschen. Siehst du das Problem?
Dein Risiko, deine Nerven, du entscheidest. Ich würde es auch immer vom Anlagehorizont abhängig machen. Wenn man 5 Jahre vor dem Ruhestand steht, in dem man das Depot entsparen möchte, sollte man anders handeln als wenn man noch 15 Jahre vor sich hat.
Anleihen? Kennst du dich damit aus? Die Renditen variieren je nach Bonität, Laufzeit und wirtschaftliche Entwicklung. Bei Firmenanleihen muss man wissen, was man tut. Bei deutschen Staatsanleihen bester Bonität gibts nicht viel zu holen. https://www.deutsche-finanzagentur.de/bu...ndeswertpapiere
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Zitat von Sunny im Beitrag #357Trotzdem ist das Gesamtvermögen unaufhaltsam angestiegen und jetzt ist eben der größte Teil auf dem Depot.
Du solltest dir für dein Vermögen ein Verhältnis zwischen risikoreich (ETF) und risikoarm (Festgeld, Tagesgeld, Geldmarktfonds) überlegen, das deinem Risikoverhalten entspricht. Das ist eine höchst individuelle Entscheidung und muss nur deinem eigenen Bauchgefühl folgen.
Ob das nun 80 Prozent im Depot sind und 20 Prozent auf dem Tagesgeld/Festgeld oder auch nur 30 Prozent Depot und 70 Prozent Tagesgeld hängt allein von dir ab. Du musst dich wohl fühlen, denn wenn der Tag X kommt, wo die Börsen wieder runtergehen, dann musst du sagen können, das habe ich vorher mit eingeplant und das halte ich jetzt durch.
Grundsätzlich hatte ich immer schon mehr im Depot als auf dem Tagesgeldkonto, aber das Verhältnis war nicht so wie jetzt. Vermutlich sollte ich es tatsächlich etwas zügiger ausbalancieren als durch die aktuelle monatliche Sparrate - die ist nämlich grad nicht so hoch, weil wir aktuell auch noch unsere Hochzeit planen und wir außerdem ein kleines altes Segelboot gekauft haben, das jetzt im Winterlager weiterer Instandsetzungsarbeiten benötigt. Ich hab daher grad einen höheren Puffer auf dem Giro als sonst. Normalerweise hätte ich das alles auf TG gepackt.
Dass ich öfter drüber nachdenke zeigt mir, dass das Verhältnis Depot/TG mir wohl gerade zu risikoreich ist. Ich gucke das mal durch und verkaufe was. Hab kürzlich schon mal ein paar kleinere Posten verkauft. Von den meisten Aktien kann ich mich aber glaub ich nicht trennen 😅.
Ich würde auch sagen: wie kurz oder lang wird es dauern, bis du Geld brauchst. Ich erkläre es mal so: mein Depot gehört zu meiner Altersvorsorge. Aber obwohl meine Rente im Zeitraum 5 Jahre stattfinden wird, bespare ich das Depot weiter. Weil ich es nicht zwingend zum Rentenbeginn "entsparen" muss. Sollte da ein tief sein, kann ich das aussitzen. Deswegen ist mein Anlagehorizont zwar unter 10 Jahren, aber ggf eben auch länger. Wieviel du als Cash kurz und mittelfristig verfügbar brauchst, hängt immer davon ab, wie wenig du dich von einem möglichen Kurstief belasten lassen möchtest.
Zitat von Nocturna im Beitrag #361Ich hätte beinahe geschrieben, Depot so lassen und ab jetzt auf dem TG weitermachen.
Das ist das, was ich jetzt seit einigen Monaten mache 🤗.
Zitat von Nocturna im Beitrag #361Aber wenn morgen China Taiwan überfällt, würdest du mich für die Empfehlung womöglich haftbar machen. Mache ich es andersherum und sage, lieber verkaufen und die Trump-Rally hält noch ein halbes Jahr oder länger, dann wirst du mich auch verwünschen. Siehst du das Problem?
Haha ja 😅. Dann steh ich auf der Matte und verlange Entschädigung 😂.
Nein, ist ja klar, dass ich das Risiko tragen muss und dass sich die Situation schnell ändern kann ist mir ja auch bewusst. Ich hab schon 2011 an der Börse miterlebt, damals aber noch mit wenigen, aber risikoreichen Investitionen. Inzwischen bin ich sehr moderat unterwegs. ETFs und ein paar Aktien renommierter Unternehmen.
Ich finde, es kann aber durchaus hilfreich sein zu sehen, wie andere das regeln.
Zitat von Nocturna im Beitrag #361Dein Risiko, deine Nerven, du entscheidest. Ich würde es auch immer vom Anlagehorizont abhängig machen. Wenn man 5 Jahre vor dem Ruhestand steht, in dem man das Depot entsparen möchte, sollte man anders handeln als wenn man noch 15 Jahre vor sich hat.
Es ist eher im Bereich 15 Jahre (13 bis zur Rente).
Zitat von Nocturna im Beitrag #361Anleihen? Kennst du dich damit aus? Die Renditen variieren je nach Bonität, Laufzeit und wirtschaftliche Entwicklung. Bei Firmenanleihen muss man wissen, was man tut. Bei deutschen Staatsanleihen bester Bonität gibts nicht viel zu holen. https://www.deutsche-finanzagentur.de/bu...ndeswertpapiere
Bisher gar nicht. Hab immer mal was drüber gelesen, wenn ich mich mal wieder mit dem Thema Sicherheit befasst habe, und hab das aber nie richtig erfasst. Mir fehlt da noch das richtige Verständnis. Daher hab ich bisher auch noch keine. Die Konzepte der ETFs und was ein Tagesgeldkonto ist war irgendwie leichter zu kapieren 😅. Ich bin leider nicht so das Mathegenie.
Zitat von Antje im Beitrag #363Ich würde auch sagen: wie kurz oder lang wird es dauern, bis du Geld brauchst. Ich erkläre es mal so: mein Depot gehört zu meiner Altersvorsorge. Aber obwohl meine Rente im Zeitraum 5 Jahre stattfinden wird, bespare ich das Depot weiter. Weil ich es nicht zwingend zum Rentenbeginn "entsparen" muss. Sollte da ein tief sein, kann ich das aussitzen. Deswegen ist mein Anlagehorizont zwar unter 10 Jahren, aber ggf eben auch länger. Wieviel du als Cash kurz und mittelfristig verfügbar brauchst, hängt immer davon ab, wie wenig du dich von einem möglichen Kurstief belasten lassen möchtest.
Ich denke auch, dass ich meins nicht zwingend zum Rentenbeginn entsparen muss. Für sonstige Sachen hab ich mit dem TG noch genug zur Verfügung, aktuell für die Hochzeit und für unvorhergesehene Sachen mit Auto oder Haus. Ich glaube, was mich unterschwellig so ein bisschen stresst ist, dass das Depot über die letzten Jahre so gewachsen ist. Ich meine, das sollte es ja 😅, aber es beginnt jetzt, mir ein bisschen Angst zu machen.
Wie machen das eigentlich Menschen, die wirklich viel Geld haben. Ich glaube, wenn ich Millionärin wäre hätte ich den totalen Stress 😅😂.
Zitat von Antje im Beitrag #363Ich erkläre es mal so: mein Depot gehört zu meiner Altersvorsorge. Aber obwohl meine Rente im Zeitraum 5 Jahre stattfinden wird, bespare ich das Depot weiter. Weil ich es nicht zwingend zum Rentenbeginn "entsparen" muss. Sollte da ein tief sein, kann ich das aussitzen. Deswegen ist mein Anlagehorizont zwar unter 10 Jahren, aber ggf eben auch länger.
Mir geht´s ähnlich wie Antje. Ich bin vielleicht schon Ende übernächstes Jahr im Ruhestand, aber ich befülle mein Depot weiterhin. Wenn ein Börsenknick kommen sollte, wird nichts verkauft, ich verfrühstücke dann nur die Dividenden. Wovon ich mich aber dann wirklich lösen muss, ist der Gedanke: Börsencrash, Gelegenheit, sofort nachkaufen. Solche Aktionen sind im Ruhestand dann nicht mehr notwendig. Ich kenne mich, wird mir schwerfallen, einfach nur nichts zu tun statt reinzuinvestieren.
Zitat von Sunny im Beitrag #365Ich glaube, was mich unterschwellig so ein bisschen stresst ist, dass das Depot über die letzten Jahre so gewachsen ist.
Tja, das ist die Angst vor den hohen Zahlen im Depot. Auf einmal hat man viel zu verlieren. Das trifft die meisten Börsianer, die mehr als 20 Jahre investiert sind. Es kommt zwangsläufig der Moment, wo man sich wohlhabend fühlt und dann ist die Absturzhöhe natürlich groß. Keiner verliert gern (temporär!) den Wert eines Autos oder eines Luxusurlaubs innerhalb von Stunden, wenn die Börse stürmische Zeiten durchlebt.
Wenn man sich damit nicht wohlfühlt, ist es richtig aus dem Risiko herauszugehen, bzw den Geldfluss anders zu steuern. Oberste Prämisse ist, im Crashfall so nervenfest zu sein, dass man unbedingt durchhält, denn sonst sind all die Jahre umsonst gewesen, wenn man zum schlechtesten Zeitpunkt verkauft.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Ich gucke gerne in mein Depot, wenn es aufwärts geht. Wenn ich in der Zeitung lese, daß es abwärts geht, logge ich mich ganz aktiv NICHT in mein Depot ein. Das ist nervenschonend.
Oder ich stelle den Zeitraum mit der Kurve so ein, daß das Depot trotzdem im Plus ist. Ja - das ist Mentalschummelei - aber ich will mich ja nicht von kurzfristigen Schwankungen beeinflussen lassen.
Ich verkneife mir auch inzwischen das Anspringen auf Einzelaktien (obwohl ich da insgesamt gesehen gar kein so schlechtes Händchen hatte - obwohl manches davon nicht gut lief - anders dafür umso besser. Letztlich war das bei mir "Deppenglück"). Inzwischen spar ich treudoof per Sparplan in die ETF - über alles gesehen ist das besser und bringt auch nett Rendite.
Es wird immer die "verpaßten Gelegenheiten" geben - ich sag nur Bitcoin. Ich hab bei 300 € gesagt, ich glaub nicht an das Konzept. Ich hab bei 60.000 € gesagt, die spinnen alle, die Blase platzt. Und jetzt stehen die auf um die 100.000 €. Hätte hätte Fahrradkette. Und ehrlich - es wäre nett gewesen, so ein paar Bitcoin zu haben - ich hab mich eingelesen - und verstehe immer noch nicht, wo der Wert hinter den Dingern liegen soll. Das sind für mich Luftschlösser wie des Kaisers neue Kleider. Aber vielleicht bin ich auch nur zu doof dazu.
Zitat von Nocturna im Beitrag #366Wovon ich mich aber dann wirklich lösen muss, ist der Gedanke: Börsencrash, Gelegenheit, sofort nachkaufen. Solche Aktionen sind im Ruhestand dann nicht mehr notwendig. Ich kenne mich, wird mir schwerfallen, einfach nur nichts zu tun statt reinzuinvestieren.
Ou ja, stimmt ! Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Ich kaufe in solchen Zeiten auch immer nach.
Zitat von Nocturna im Beitrag #366Tja, das ist die Angst vor den hohen Zahlen im Depot. Auf einmal hat man viel zu verlieren. Das trifft die meisten Börsianer, die mehr als 20 Jahre investiert sind. Es kommt zwangsläufig der Moment, wo man sich wohlhabend fühlt und dann ist die Absturzhöhe natürlich groß. Keiner verliert gern (temporär!) den Wert eines Autos oder eines Luxusurlaubs innerhalb von Stunden, wenn die Börse stürmische Zeiten durchlebt.
Ok, dann scheint das in gewisser Weise "normal" zu sein. Ich muss nochmal in mich gehen, wieviel ich so aushalte. Bisschen umverteilen werde ich aber auf jeden Fall, für die Balance.
Zitat von Nocturna im Beitrag #366Wenn man sich damit nicht wohlfühlt, ist es richtig aus dem Risiko herauszugehen, bzw den Geldfluss anders zu steuern. Oberste Prämisse ist, im Crashfall so nervenfest zu sein, dass man unbedingt durchhält, denn sonst sind all die Jahre umsonst gewesen, wenn man zum schlechtesten Zeitpunkt verkauft.
Doch, das bin ich. Ich hab noch nie Panikverkäufe gemacht.
Zitat von Antje im Beitrag #367Ich gucke gerne in mein Depot, wenn es aufwärts geht. Wenn ich in der Zeitung lese, daß es abwärts geht, logge ich mich ganz aktiv NICHT in mein Depot ein. Das ist nervenschonend.
Ich lasse das auch immer laufen und gucke nur ab und zu mal rein. Hab alles in einem Banking-Programm, wenn ich mal was überweisen muss sehe ich allerdings fast schon automatisch, was gerade so los ist.
Zitat von Antje im Beitrag #367Ich verkneife mir auch inzwischen das Anspringen auf Einzelaktien (obwohl ich da insgesamt gesehen gar kein so schlechtes Händchen hatte - obwohl manches davon nicht gut lief - anders dafür umso besser. Letztlich war das bei mir "Deppenglück"). Inzwischen spar ich treudoof per Sparplan in die ETF - über alles gesehen ist das besser und bringt auch nett Rendite.
Ja genau, ich hab auch jahrelang meine ETFs per Sparplan gefüttert. Eine Phase mit Einzelaktien hatte ich auch mal, ich weiß gar nicht mehr, warum 😅. Die meisten laufen aber auch wirklich gut.
Zitat von Antje im Beitrag #367Es wird immer die "verpaßten Gelegenheiten" geben - ich sag nur Bitcoin. Ich hab bei 300 € gesagt, ich glaub nicht an das Konzept. Ich hab bei 60.000 € gesagt, die spinnen alle, die Blase platzt. Und jetzt stehen die auf um die 100.000 €. Hätte hätte Fahrradkette. Und ehrlich - es wäre nett gewesen, so ein paar Bitcoin zu haben - ich hab mich eingelesen - und verstehe immer noch nicht, wo der Wert hinter den Dingern liegen soll. Das sind für mich Luftschlösser wie des Kaisers neue Kleider. Aber vielleicht bin ich auch nur zu doof dazu.
Oh ja, über Bitcoin hab ich auch immer mal nachgedacht 😅. Ist mir aber irgendwie zu virtuell und auch zu unsicher, allein schon, weil man die auf so einem Teil sammelt, das man verlieren oder kaputt machen könnte. Oder in einer App, die jemand hacken kann.
Ich bin tatsächlich auch am Überlegen, ob ich Teile der Aktien und ETF verkaufe und dann bei einem niedrigeren Stand wieder einsteige. Ist das sinnvoll? Dieses Jahr war wirklich wieder außergewöhnlich gut. Ich habe einige kleinere Anteile 3000-5000 Euro an unterschiedlichen ETF. Und dann noch größere Anteile an anderen. Einfach um mal ein bisschen aufzuräumen wäre es vielleicht nicht schlecht?
Und dann habe ich noch Einzelaktien. Damit bin ich insgesamt schlechter gefahren. Besonders doof waren die Pleiten von Leonie und Varta, und CureVac sieht auch echt mau aus. Es war als Spielgeld geplant, aber das ist doch nicht so meins. Toll lief EliLilly, aber davon habe ich nicht so viel.
Was meint Ihr? Aktien verkaufen (insbesondere die schlechteren) und beim niedrigeren Stand der ETF diese nachkaufen? Hoch stehende ETF verkaufen und auch wieder nachkaufen beim nächsten Dip? Ist das steuerlich überhaupt sinnvoll?
Grundsätzlich brauche ich das Geld jetzt noch nicht dringend, es ist ganz klar für die Rente (in 12 Jahren) angelegt. Aber: Wir wollen uns in den nächsten 1-2 Jahren ein Haus kaufen, und dann wird mein Sparplan nicht mehr so hoch sein können. Insgesamt (seit 2016) war mit den ETF der Interne Zinsfuß bei 13,13%. Das ist ja fast zu schön um wahr zu sein (finde ich). Da wieder Verluste zu haben fände ich schon schade.
Zitat von Kikiri im Beitrag #370Ich bin tatsächlich auch am Überlegen, ob ich Teile der Aktien und ETF verkaufe und dann bei einem niedrigeren Stand wieder einsteige. Ist das sinnvoll?
Nein.
Ganz klar, der Preis ist heiß. Nehmen wir den Dow Jones, ein guter Indikator für sehr viele Welt-ETFs. Wir befinden uns oben rechts. Du sagst, es wird bergab gehen, denn sonst macht verkaufen ja keinen Sinn. Wie definierst du bergab: 5.000 Punkte oder 10.000 Punkte? Und wie lange willst du auf den Kurssturz warten? Drei Monate? Sechs Monate? Was ist, wenn der Kurs in sechs Monaten bei 44642 Punkte + weiteren 500 Punkten steht? Ärgerst du dich dann? Steigst du dann wieder ein, weil du Angst hast die Kurse würden noch weiter davonlaufen? Bedenke, du musst den Gewinn von heute einsetzen und noch einiges Geld drauflegen, um so viel Stücke zu erhalten wie du jetzt schon besitzt.
Aber angenommen, du machst alles richtig. Du verkaufst morgen zu 44.600 Punkte und die Börse bekommt bricht ein, sagen wir auf 30.000 Punkte. Dann kommt das übliche rauf- und runter wie bei allen Börsencrashs. Es gibt Panikverkäufe, der Kurs geht runter. Dann kommen die Schnäppchenjäger, der Kurs geht rauf. Die Pessimisten gewinnen aber wieder Überhand, es geht noch weiter runter. Die Anleger halten alle still. Keiner verkauft, keiner kauft, der Kurs läuft seitwärts. Wann genau, gedenkst du wieder einzusteigen? Bist du nicht vielleicht verunsichert, weil du denkst, vielleicht kommt die Börse nie mehr in Schwung? Oder willst du vorsichtshalber noch ein bisschen abwarten, bis der Kurs wenigstens wieder bei 35.000 steht, weil es dann nicht mehr so weit ist bis zu den alten Höchstkursen?
Du kannst das Spiel durch reines Glück gewinnen, wahrscheinlich ist es nicht. Viel wahrscheinlicher ist, dass du die paar Tage mit den höchsten Kursanstiegen verpasst und dann hat dir das Ausstiegsmanöver nichts gebracht. Im schlimmsten Fall passiert das: Dax-Auswertung: Wer in 31 Jahren die besten 13 Tage verpasst hat, verlor die Hälfte der Rendite. Link
Ich würde dir nicht dazu raten. Ich bin seit 28 Jahren investiert, immer, durch alle Hoch- und Tiefs. Ich habe keinen Börsenabsturz verpasst und ich war bei jedem Börsenanstieg dabei und genau deswegen liege ich bei der Tabelle oben rechts.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Ich habe auch mal eine Frage. Bislang haben wir nur ein paar uralte Sparverträge, VL, zusätzliche RV, Tagesgeld. Unser Haus ist noch nicht abbezahlt (relativ gute Konditionen, hatten zwischendurch gewechselt), aber wir werden uns über kurz oder lang sowieso verkleinern und einen satten Gewinn einfahren, das Problem beim Umziehen ist dabei eher der kaum vorhandene Immobilienmarkt bei uns. Man findet nichts, bzw. müssten wir mal Makler beauftragen.
Rente kommt in 3 bzw. 7 Jahren (letzteres bei mir). Die vor Kurzem eingetrudelte dynamische Erhöhung meiner zusätzlichen RV habe ich nach Anfordern der Zahlen sowie eines Artikels in - ich glaube Finanztest - erstmalig ausgeschlagen. Die Erhöhung machte ca. 60,-€/Monat aus.
Nun überlege ich, das in ETF anzulegen. Macht das Sinn? Und wenn ja, wie und wo? Ich habe echt Null Ahnung, kann Geld gut liegen lassen, möchte es aber bequem und relativ sicher haben. Wir sind mit unseren Konten bei der Ing, ein Depot haben wir schon länger nicht mehr. Besparen könnten wir das wohl auch weiterhin in der Rentenzeit. Wenn andere Beträge wegfallen, ggf. auch mehr.
Ich weiß, das ist nicht viel, aber ich würde es gerne besser (aus-) nutzen wollen, als auf dem TG-Konto.
Ein Amateur hat die Arche gebaut, Profis die Titanic.
Warum schlechte Aktien verkaufen, Kikiri? Da kriegst dann ja so gut wie nix für. Ich habe auch damals welche für 300 Euro von Curevac gekauft und fast den ganzen Einsatz verloren. Ich war mir aber voll bewusst, dass das passieren kann. Den Verlust kann ich verschmerzen. Meine ETFs haben bis jetzt eine schöne Rendite eingefahren, sodass ich den Verlust der Aktien unter Pech gehabt verbuchen kann. Mein Fazit: ich behalte diese miesen Aktien. Wer weiß, wie sie sich noch entwickeln werden. Ich habe Sitzfleisch und kann die Entwicklung einfach aussitzen.
Zitat von Kikiri im Beitrag #370Und dann habe ich noch Einzelaktien. Damit bin ich insgesamt schlechter gefahren. Besonders doof waren die Pleiten von Leonie und Varta, und CureVac sieht auch echt mau aus. Es war als Spielgeld geplant, aber das ist doch nicht so meins. Toll lief EliLilly, aber davon habe ich nicht so viel.
Was meint Ihr? Aktien verkaufen (insbesondere die schlechteren) und beim niedrigeren Stand der ETF diese nachkaufen?
Wenn du perspektivisch keinen Aufschwung bei den schlechter laufenden Aktien erwartest, dann solltest du über einen Verkauf nachdenken. Du hast ja den direkten Vergleich mit deinen ETFs. Ärgerlich an der Sache ist, dass Aktienverluste nicht mit ETF-Gewinnen verrechnet werden können. Das liegt an den verschiedenen Verrechungstöpfen. Falls du auch Aktien mit Gewinn hast, von denen du dich trennen willst, unbedingt erst die Verlust-Aktie verkaufen, dann die mit Gewinn.
Zitat von Kikiri im Beitrag #370Insgesamt (seit 2016) war mit den ETF der Interne Zinsfuß bei 13,13%. Das ist ja fast zu schön um wahr zu sein (finde ich). Da wieder Verluste zu haben fände ich schon schade.
Du musst jetzt ganz stark sein, es ist nicht wahrscheinlich, dass die 13,13 Prozent bleiben. Die durchschnittliche Rendite von Welt-ETFs liegt langfristig bei 8 Prozent vor Steuer. Schau dir die Jahre zwischen 2000 bis 2010 auf dem Chart von oben an. Wenn die wiederkommen, was jederzeit passieren kann (China greift Taiwan an, Russland macht Sachen, Trump verhebt sich mit seinen Zöllen), dann wirst du verstehen, was ich meine.
Die Chance klopft öfter an als man meint, aber meistens ist niemand zu Hause. (Willi Rogers)
Thema Bitcoin: mein Mann hatte damals den richtigen Riecher und aus seinem Einsatz von wenigen hundert Euro (irgendwas im noch niedrigen dreistelligen Bereich) eine Traumrendite bis jetzt erzielt, aber mir zu virtuell und abstrakt. Ich kann es erst glauben, wenn es in Euro oder Dollar auf irgendeinem Konto steht.