Zitat von Noctilux im Beitrag #1218Die für mich zum Teil äusserst irritierenden Postings in diesem thread führen mich zu der Frage, ob es hier ernsthaft noch Befürworter einer dezidiert erblichen Monarchie gibt ?
Fallen wir hinter die Aufklärung zurück?
Sie regieren ja heute nicht mehr direkt, sondern sind eher eine Instanz im Hintergrund, die so gut es geht fuer Kontinuität und moralischen Zusammenhalt im Land sorgt. Sorgen sollte. Wenn es in den Regierungsreihen daran fehlt, brauchen Menschen in Ländern, die jahrhundertelang eine Monarchie hatten, anscheinend solche Instanzen. Kann ich nachvollziehen. Im besten Fall ist es ein gutes Zusammenarbeiten wie in Skandinavien. (Königin Margarethe feiert dieses Wochenende übrigens ihr 50. Kronjubiläum).
Trotzdem bin ich für einen Wechsel zur Republik hier in Australien, weil wir einfach zu weit weg sind, die Invasionszeiten nun wirklich vorbei sind und das Königshaus doch etwas weniger Einfluss und Präsenz hier hat als im UK. Trotz all der Spuren im Alltag. Wir sind hier einerseits zu jung, als Staat, und andererseits gibt es hier eine viel ältere Instanz und Geschichte der First People und das muss und wird jetzt zusammenwachsen und was Neues bilden. Wird noch dauern, aber das wird.
Es gibt noch eine Generationhier , der die Monarchie wichtig ist, aber ich leg meine Hand nicht dafür ins Feuer, dass ein Referendum für eine Republik negativ ausgeht. Die Queen wird hier aber immer hochverehrt bleiben, das ist mir gestern bei all den Berichten und Interviews klargeworden.
Edit: Begriff ausgetauscht. Deutsche Sprache ....
"We can, in fact we must, continue to fight to make everything about society better, without destroying what's already great." Carrick Ryan, Australian political commentator
"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Die verschiedenen Königshäuser sind ja nicht nur für die Touristen da, sie gehören auch zur Geschichte der einzelnen Länder. Gerade in der heutigen Zeit, finde ich etwas, das Bestand hat, richtig und wichtig.
Zitat von caramia_2.0 im Beitrag #1227Die verschiedenen Königshäuser sind ja nicht nur für die Touristen da, sie gehören auch zur Geschichte der einzelnen Länder. Gerade in der heutigen Zeit, finde ich etwas, das Bestand hat, richtig und wichtig.
Das mag ja gefühlt für manche(n) relevant sein, aber eigentlich haben wir hier einen klassischen argumentativen Fehlschluss vorliegen (argumentum ad antiquitatem).
Dieses ganze Theater der Königshäuser ist doch eher so etwas wie "Opium fürs Volk". Ist doch ganz nett, sich mal aus der 'realen Welt' kurzzeitig auszuklinken.
Wenn's denn kurzzeitig bleibt und nicht völlig die Sinne vernebelt
@Nora, Sentenza, Lizabeth: Entschuldigt bitte, ich wollte niemanden verletzen. 🍀💐
Ich find's lustig. Für mich ist das "Prinz" bei "Charles" so sehr in meiner Hörgewohnheit drin, dass ich es als gleichberechtigten Teil des Namens oder der Person empfinde. So wie "Bahnchef" für mich gefühlt immer der Vorname vom Mehdorn war. @Sentenze: So war das gemeint. Nicht als Charles I, sondern als Prinz-Charles I. Wie Prinz-Kevin Boateng. Böhmermann mag ein schlimmer Schuft sein, aber blöd ist er nicht.
Ich bin auch traurig, dass die Queen tot ist. Und finde Charles als Nachfolger gut. Ich mag den.
We are ecologically minded. This package will self-destruct in Mother Earth. (japanischer Radiergummi/Bill Bryson: Mother Tongue)
Zitat von Larifari im Beitrag #1229 Dieses ganze Theater der Königshäuser ist doch eher so etwas wie "Opium fürs Volk". I
ziemlich teures Opium und zudem eines mit erheblichen Nebenwirkungen: Oben-Unten-Denken wird damit zementiert. Als wäre Adel, Königs insbesondere, eine spezielle Art Mensch. Stolz ist mir fremd, insbesondere Stolz auf die Leistungen Anderer. Aber ich bin mehr als nur dankbar dafür, dass mein Land mit diesem Unsinn sehr konsequent aufgeräumt hat. Auch wenn ich einige Vertreter/innen des ehemaligen "Hauses" sehr hoch schätze.
Zitat von Noctilux im Beitrag #1218Die für mich zum Teil äusserst irritierenden Postings in diesem thread führen mich zu der Frage, ob es hier ernsthaft noch Befürworter einer dezidiert erblichen Monarchie gibt ?
Fallen wir hinter die Aufklärung zurück?
Die hiesigen Monarchien sind Demokratien mit einem „Sahnehäubchen“.
Ich persönlich finde es Charmanter als das Pseudoamt eines Bundespräsidenten, der quasi die selben Aufgaben hat, aber wesentlich weniger Touristenattraktivität hat.
Nur sucht sich ein Bundespräsident sein Amt aus, in den Monarchien ist das nicht so, da werden Kinder schon drauf gedrillt, mal ein Amt übernehmen zu müssen, das teilweise mit Umständen einher geht, die ich für unsäglich halte. Da sollte zumindest mal soweit drüber nachgedacht werden, da was dran zu ändern. So im Stile von: Wer kann sich das vorstellen in der gesamten Familie? Der Erstgeborene will nicht Ok, wie sieht es bei den anderen aus? Keiner, gut, wer dann...Monarchie ist hoffentlich irgendwann weltweit vorbei.
Dieses ganze Theater der Königshäuser ist doch eher so etwas wie "Opium fürs Volk". Ist doch ganz nett, sich mal aus der 'realen Welt' kurzzeitig auszuklinken.
Wenn's denn kurzzeitig bleibt und nicht völlig die Sinne vernebelt
Ich muss gestehen, ich bin, was meine Haltung zur Monarchie angeht, komplett schizo 😉
Einerseits halte ich sie für völlig überflüssig und bin eine 100%ige Demokratin. Was auch sonst?!
Andererseits hänge ich emotional vor allem an der britischen Krone und habe auch mal ein gutes halbes Jahr im UK gelebt (es ist ein bisschen komplizierter, aber das ist hier nebensächlich).
Auch hab ich vier Jahre in Belgien gelebt, ebenfalls eine Monarchie, und auch das hat sich anders angefühlt.
Und wenn ich da jetzt so drüber schreibe, merke ich: An der britischen Krone hänge ich, an den anderen nicht so. OK, an der niederländischen vielleicht noch.
Und doch: Würde King Charles nach einer angemessenen Trauerzeit verkünden, dass es das jetzt war mit der Monarchie, die Reichtümer dem Allgemeinwohl zukommen ließe und WIRKLICH Gutes damit tun würde, wäre ich die erste, die jubelt.
Zitat von Larifari im Beitrag #1229 Dieses ganze Theater der Königshäuser ist doch eher so etwas wie "Opium fürs Volk". I
ziemlich teures Opium und zudem eines mit erheblichen Nebenwirkungen: Oben-Unten-Denken wird damit zementiert. Als wäre Adel, Königs insbesondere, eine spezielle Art Mensch. Stolz ist mir fremd, insbesondere Stolz auf die Leistungen Anderer. Aber ich bin mehr als nur dankbar dafür, dass mein Land mit diesem Unsinn sehr konsequent aufgeräumt hat. Auch wenn ich einige Vertreter/innen des ehemaligen "Hauses" sehr hoch schätze.
Auch wenn ich eher zu der 'lass sie doch ruhig machen, sie tun ja keinem weh' Fraktion gehöre - £1.30 pro Person pro Jahr find ich nicht zu viel. Man müsste ja auch mal gucken, was sie in die Staatskasse spülen, durch Tourismus, etc.
£ 87.5 Mio Kosten £ 62.2 Mio Einwohner (ok, das war 2020, es mögen nun ein paar weniger sein)
Dieses Kostenargument finde ich ausgelutscht. Das UK profitiert noch ganz schön von den Royals. Zumindest bis jetzt.
Oben-Unten Denken - naja. Gibt's sicher noch bei Einigen. Andere hängen sich Popstars an die Wand. Ich denke, die modernen Royals müssen sich deutlich mehr vorm Volk verantworten als zu Zeiten Henry VIII. Siehe Andrew.
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so lang ich die samt Anhängen nicht alimentieren muss. Jahaaaa, jetzt kommen die Buchhalter mit sind doch nuuur 0,000000Promille vom Wehretat. In so ziemlich allen Monarchien gibt es genug Untertanen, denen ein paar Promille dieser Promille ein Leben halbwegs in Würde ermöglichen würde
Meinst du denn dass die Zausel in Bellevue nicht von Untertanen bezahlt werden - lebenslang! die diese Euronen bräuchten um sich 5min die Heizung aufzudrehen?
Das schenkt sich nix.
Wie sagt man in Berlin, "wenn der Lappen draußen hängt, sind die Lumpen drin"
Zitat von vultura im Beitrag #1231 ziemlich teures Opium und zudem eines mit erheblichen Nebenwirkungen: Oben-Unten-Denken wird damit zementiert. Als wäre Adel, Königs insbesondere, eine spezielle Art Mensch.
Ich find das schlimm. Gerade in Großbritannien wird der Adel zelebriert und zementiert, als könnten die was dafür, dass ihre Vorfahren mal vor 500 oder mehr Jahren irgendwas gemacht haben, was sie reich und adelig machte, meist nicht auf schöne Weise. Immer noch gibt’s da eine Klassengesellschaft wie im vorletzten Jahrhundert.
Zitat von MadameE im Beitrag #1232 Nur sucht sich ein Bundespräsident sein Amt aus, in den Monarchien ist das nicht so, da werden Kinder schon drauf gedrillt, mal ein Amt übernehmen zu müssen, das teilweise mit Umständen einher geht, die ich für unsäglich halte. Da sollte zumindest mal soweit drüber nachgedacht werden, da was dran zu ändern.
Allerdings. Viele Untertanen sind auch sehr streng mit ihrem Anspruch, dass die Königsfamilie zu ihrer Unterhaltung da zu sein hat. Reißt mal einer aus, wird so getan, als sei er abtrünnig und selbstverständlich rechnet man ihm das nicht an, sondern seinem pöhsen Weibe, ohne das er heute noch schuldigst alle seine Pflichten erfüllen würde. Was er vielleicht auch täte - oder auch nicht.
Aber im Endeffekt kann ich nicht verstehen, warum die Briten so an ihrem Adel hängen. Die ganzen Güter und Latifundien, Gelder und Werte in den Händen weniger, immer gleichen Familien, wo die Werte automatisch immer mehr werden, während die Bevölkerung beispielsweise mit einem bescheidenen Gesundheitssystem leben muss, in dem man mit Ü70 keinen Herzschrittmacher oder andere notwendige medizinische Behandlungen mehr bekommt, das ist für mich nicht nachvollziehbar, ich finde das vollkommen veraltet. Gibt’s in keinem westlichen Land sonst. Sorry, ich weiß, ist für das Politikforum. Ich halte mich schon zurück.
Wenn man einen großen Kredit bei der Bank aufnimmt, dauert es 30 Jahre, bis man ihn abbezahlt hat. Raubt man dagegen eine Bank aus, ist man nach spätestens 10 Jahren draußen. Folgt mir für mehr Finanztipps.
Eher der Austrag für Spitzenpolitiker, die dann aufgrund von Proporz und Strategie ins Amt gehievt werden und dann dort kleben. Oder hinschmeißen unter obskur-beschämenden Umständen.
Dass in D mal eine Frau rankäme - offenbar undenkbar. Dass die Gattin dann aber entgegen der anfänglich ungefragt und vehement vorgetragenen Absicht, den eigenen Job hinwirft um den Ehemann beim Repräsentieren zu begleiten scheint unvermeidlich zu sein.
@Bluevelvet, dass der Teufel auf die größten Haufen scheißt, ist kein Phänomen parlamentarischer Monarchien oder -Demokratien. Das liegt am Teufel.
Frau Füchsin, wer garantiert uns, dass der Kini nicht auch verrückt ist? Die Ampel kann man nach vier jahren in die Wüste schicken, einen K nicht. oder nur sehr selten. wobei es weit schlimmere Arten gibt, sie los zu werden. Der letzte Zar war - auf der brüchigen Grundlage meines Wisssens - so verkehrt nicht. Und da wären wir wieder bei den britischen Verwandten: als er in höchster Not und Gefahr um Asyl bat, haben die ihm das verwehrt. Mit den bekannten Folgen.
Ganz allgemein aber bin ich schwer beeindruckt von Eurem Wissen. Ich war es schon den ständig neuen "Adelshaus-Expert/innen" allein schon in den ÖR Medien, dass es diese Jobbeschreibung überhaupt gibt, war mir relativ neu. Nach allem, was ich hier lese, ist da noch ein großes Reservoir. Allein schon, wer welchen Titel warum hat
@Bluevelvet, dass der Teufel auf die größten Haufen scheißt, ist kein Phänomen parlamentarischer Monarchien oder -Demokratien. Das liegt am Teufel.
Ja, eine Zeit lang. Ich hab mir mal angeguckt, was so die reichsten Familien vor 100 und 200 Jahren waren und war ganz schön erstaunt, wie sich das über die vielen Jahre verändert hat. Viele der Namen kennt man heute nicht mal. Guck dir mal die jetzt reichsten Menschen an: die waren oft nicht mal ähnlich reich, als sie geboren wurden: Musk, Gates, Buffett, Bezos, Ellison, Zuckerberg etc.
In Großbritannien ist das ganz anders, das kann man nicht einfach mit dem Teufel und dem großen Haufen erklären. Der Großteil des Landes, also Grund und Boden, gehört seit vielen Jahrhunderten dem Adel, da hat sich nichts geändert. Ich sag nur Duke of Westminster.
Wenn man einen großen Kredit bei der Bank aufnimmt, dauert es 30 Jahre, bis man ihn abbezahlt hat. Raubt man dagegen eine Bank aus, ist man nach spätestens 10 Jahren draußen. Folgt mir für mehr Finanztipps.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #1244 Musk, Gates, Buffett, Bezos, Ellison, Zuckerberg etc.
In Großbritannien ist das ganz anders, das kann man nicht einfach mit dem Teufel und dem großen Haufen erklären. Der Großteil des Landes, also Grund und Boden, gehört seit vielen Jahrhunderten dem Adel, da hat sich nichts geändert.
schon klar. Ob sich das ändern würde, wenn GB jetzt Republik würde? Den bisherigen Besitzer enteignen kann man in einer Demokratie! nur unter Umständen die ich für undemokratisch hielte.
Was ich wohl mit den Hohenzollern gemeinsam hab. Sonst nix.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #1241Aber im Endeffekt kann ich nicht verstehen, warum die Briten so an ihrem Adel hängen.
Ich schon. Kann's auch gerne schreiben.
@Noctilux: Bissl schwer nachzuvollziehen, wen du eigentlich meinst, aber ich kann dir versichern (falls es aus meinen Postings nicht ersichtlich sein sollte), dass ich bei weitem keine Vertreterin der Monarchie bin, egal ob erblich, angeheiratet, selbstgekrönt oder durch Auffinden eines heiligen Bechers, Schwerts oder sonstwie amtsverleihend.
Zitat von BBlueVelvet im Beitrag #1241Aber im Endeffekt kann ich nicht verstehen, warum die Briten so an ihrem Adel hängen.
Ich schon. Kann's auch gerne schreiben.
Vielleicht wäre das im Brexit-Strang besser aufgehoben? Ich würde es gerne lesen, aber hier - so nehme ich an - soll es mehr um das Tagesgeschehen rund um die gekrönten Häupter gehen?
Wenn man einen großen Kredit bei der Bank aufnimmt, dauert es 30 Jahre, bis man ihn abbezahlt hat. Raubt man dagegen eine Bank aus, ist man nach spätestens 10 Jahren draußen. Folgt mir für mehr Finanztipps.