Zitat von Stadtkrone im Beitrag #10901Wird denn in der Schweiz noch viel getestet?
Auch wenn weniger getestet wird, sind die infizierten Menschen mit Symptomen ja eindeutig krank und auch ohne Test wird sich der verantwortungsvolle Mensch, dann nicht zum Job schleppen. Er fehlt am Arbeitsplatz - ob nun mit oder ohne Test, mit oder ohne Berücksichtigung in der Statistik. Und wen es mit schlimmeren Symptomen erwischen sollte, der wird zum Arzt gehen und der macht dann einen Test und somit geht der Betroffene dann auch in die Statistik ein.
Hier in Deutschland wird ja inzwischen auch viel weniger getestet, weil man für die ganzen sozialen Aktivitäten ja keine Tests mehr benötigt. Trotzdem gehen die bestätigten Infektionszahlen bereits wieder munter hoch.
Ich höre es gerade im Umfeld mal wieder aus ganz unterschiedlichen Berufszweigen, dass die Kollegen vermehrt wegen Covid fehlen.
Ich weiss nicht wo die Zahlen für die Inzidenz in der Schweiz herkommen. Getestet wird da eigentlich nicht mehr viel. Die etwas sicheren Zahlen sind die Krankenhauseinweisungen und die Gestorbenen. Es werden Zahlen sowie so nur noch am Dienstag veröffentlicht. Und das ist seit etwa zwei Wochen stark steigend Du hast aber recht morcheeba. Lange Zeit ging es ziemlich gut.
Das BAG hat am 21. Juni 24'704 neue Coronafälle gemeldet, die in der letzten Woche positiv auf das Virus getestet worden sind. Damit liegt der 7-Tage-Schnitt bei 3336 (+56 Prozent zur Vorwoche). Es werden 598 Personen mit Covid-19 in einem Spital behandelt (+61 Prozent). 30 sind in Intensivbehandlung (+67 Prozent).
Zitat von Cerulean im Beitrag #10906Die etwas sicheren Zahlen sind die Krankenhauseinweisungen...
Genau um die ging es ja auch monatelang; dass man befürchtete, die Kliniken könnten völlig überlastet werden. Infizierte ganz ohne Symptome oder mit üblichen Erkältungsymptomen (auch kurzzeitig Fieber und dann halt mal daheim im Bett bleiben) -> das ist nicht das Drama; das kennen wir ja von jeder Infektwelle und auch von Grippe-Erkrankungen.
Na ja . Wenn man sicher wüsste , wieviele Infizierte es überhaupt gibt, wüsste man auch die Verbreitungsrate und die Ansteckungsgefahr. Dann könnte man besser die Weiterentwicklung abschätzen. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angelangt, wo die allermeisten Infizierten, einen so leichten Verlauf haben, das beinah niemand ins Krankenhaus muss.
Zitat von Cerulean im Beitrag #10911Na ja . Wenn man sicher wüsste , wieviele Infizierte es überhaupt gibt, wüsste man auch die Verbreitungsrate und die Ansteckungsgefahr. Dann könnte man besser die Weiterentwicklung abschätzen. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angelangt, wo die allermeisten Infizierten, einen so leichten Verlauf haben, das beinah niemand ins Krankenhaus muss.
Hier widersprichst du dir gerade selbst. Wenn man nicht sicher weiß, wieviele Infizierte es gibt, kann man auch nicht deine zweite Behauptung aufstellen. Vielleicht ist der Punkt ja schon lange überschritten?
Zitat von Cerulean im Beitrag #10911Na ja . Wenn man sicher wüsste , wieviele Infizierte es überhaupt gibt, wüsste man auch die Verbreitungsrate und die Ansteckungsgefahr. Dann könnte man besser die Weiterentwicklung abschätzen. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angelangt, wo die allermeisten Infizierten, einen so leichten Verlauf haben, das beinah niemand ins Krankenhaus muss.
Hier widersprichst du dir gerade selbst. Wenn man nicht sicher weiß, wieviele Infizierte es gibt, kann man auch nicht deine zweite Behauptung aufstellen. Vielleicht ist der Punkt ja schon lange überschritten?
Hm, das kapiere ich jetzt nicht. Die Krankenhäuser füllen sich wieder . Das ist sicher. Aber diese Zahlen hinken ja immer hinter dem eigentlichen Infektionszahlen hinterher. Und die kennt niemand mehr.
Bei uns wird eine Inzidenz ermittelt für die Fälle, die ins Krankenhaus müssen. In meinem Bundesland ist sie in der vergangenen Woche von 2,1 auf 3,5 gestiegen (von heute gibt es noch keine Zahlen), also doch wieder einige Infizierte mehr in der Klinik, aber die Patienten auf der Intensivstation hält sich für mein Bundesland schon eine Weile so um die +/-90 Patienten.
Der Arbeitsalltag in manchen Kliniken ist trotz viel geringerer Neuinfektion als zum Vergleich im Frühjahr dennoch weiterhin angespannt. Ich habe da sozusagen immer live-Bericht von vorderster Front, weil eine Freundin auf Intensivstation der Uniklinik arbeitet und sie bei Bedarf dann eben auch die Covid-Infizierten pflegt. Die Stationen arbeiten nach wie vor unter hoher Anspannung, denn jeder Patient, der isoliert werden muss, ist zusätzlicher Aufwand und mühsameres Arbeiten (aufwendigere Schutzkleidung etc). Die Betten sind meist voll belegt, es gibt ja auch die vielen Patienten ohne Covid und zeitgleich wird die Personalsituation aber immer angespannter, weil zur eh vorhandenen Personallücke in 2 Jahren Pandemie leider auch immer mehr Personal weg bricht - weil es ganz geht und der Belastung im Pflegeberuf den Rücken kehrt oder weil die Belastung auf Dauer eigene Gesundheitsprobleme verstärkt und leider auch, weil Kollegen sich teils monatelang mit Long-Covid herum schlagen und deshalb den Anforderungen auf der Intensivstation nicht mehr gewachsen sind (oder auch lange komplett nicht arbeitsfähig sind in ihrem Beruf).
In manchen Berufszweigen kann man nötige Tätigkeiten ein wenig verschieben und sagen: Ok Personal fehlt, es langsamer voran...der Kunde muss sich gedulden bis er dran ist....das geht aber auf der Intensivstation eben nicht, da kann unter Umständen warten von 5 Minuten zu viel sein und den Tod mit sich bringen.
Freundin sagt: ja, es gibt etwas Entspannung...wir haben wieder mehr "übliche Patienten" die eher kurz bei uns sind und dann auf Normalstation verlegt werden können; aber die Covid-Patienten sind eben nach wie vor eine immense Anforderung. Und klar, das geht nicht jeder Klinik so...Uniklinik ist in der Regel eben das Haus mit Aufnahmepflicht und wenn andere Kliniken sagen "Urgs - noch mehr von den aufwendigen Covid-Patienten packen wir nicht" dann werden die halt zur Uniklinik weiter geschickt. Oder der Gesundheitszustand ist so dramatisch schlimm, dass es gleich heißt "Weia - das überfordert uns -> ab in die Uniklinik" Damit ist ihr Arbeitsplatz nicht stellvertretend für alle zu sehen.
Wie soll der Punkt überschritten sein? Es gibt zwar nirgendwo (in keinem Land) aussagekräftige Zahlen zur Infektion, weil dafür viel mehr getestet und Statistik geführt werden müsste. Aber es gibt klare Zahlen für die Infizierten in Krankenhäusern, denn dort werden Neuzugänge getestet, besonders dann, wenn sie mit entsprechendem Verdacht+Symptomen in die Klinik kommen. Ich wage mal zu behaupten, es ist höchst unwahrscheinlich, dass jemand auf der Intensivstation behandelt werden muss und dabei eine Covid-Infektion schlichtweg nicht diagnostiziert wird. Vermutlich gilt das gleiche für die Patienten auf der Normalstation, auch dort werden Covid-Infektionen sehr viel seltener unerkannt durchschlupfen als im normalen Alltag, wo sich jemand mit stärker Erkältung ins Homeoffice abmeldet, aber vielleicht keinen Test macht.
Zitat von Katelbach im Beitrag #10887Also hier überall: Tierkliniken: FFP2 und nicht länger als 15 Minuten im Raum. Darüber bin ich gerade sehr froh! Nicht auszudenken, wenn jetzt die Spezialistin wegen einer unnötigen Infektion ausfiele. Ärzte: überall FFP2. In den Theatern wird nachdrücklich darum gebeten, die Maske während der Vorstellung zu tragen.
Ist bei uns in der Tierklinik auch so, FFP2-Maskenpflicht. Sie sind trotzdem alle ausgefallen, weil sie sich dann halt außerhalb der Klinik angesteckt haben. Im Freundes- oder Familienkreis trägt ja keiner Maske.
„Die Doppelmoral mancher Menschen ist so fein dosiert, sie merken sie selbst nicht.“
Zitat von Cerulean im Beitrag #10911Na ja . Wenn man sicher wüsste , wieviele Infizierte es überhaupt gibt, wüsste man auch die Verbreitungsrate und die Ansteckungsgefahr. Dann könnte man besser die Weiterentwicklung abschätzen. Wir sind leider noch nicht an dem Punkt angelangt, wo die allermeisten Infizierten, einen so leichten Verlauf haben, das beinah niemand ins Krankenhaus muss.
Hier widersprichst du dir gerade selbst. Wenn man nicht sicher weiß, wieviele Infizierte es gibt, kann man auch nicht deine zweite Behauptung aufstellen. Vielleicht ist der Punkt ja schon lange überschritten?
Hm, das kapiere ich jetzt nicht. Die Krankenhäuser füllen sich wieder . Das ist sicher. Aber diese Zahlen hinken ja immer hinter dem eigentlichen Infektionszahlen hinterher. Und die kennt niemand mehr.
Aber du schreibst es doch selbst: "Wenn man sicher wüsste, wieviele Infizierte es gibt" - und das weiß man eben nicht. Es könnten Abermillionen mit unerkannter Infektion rumlaufen, weil symptomlos. Also sagen auch die steigenden Infektionszahlen erst mal gar nichts aus, weil es keinen Vergleichswert gibt.
Zitat von WhiteTara im Beitrag #10916Wie soll der Punkt überschritten sein? Es gibt zwar nirgendwo (in keinem Land) aussagekräftige Zahlen zur Infektion, weil dafür viel mehr getestet und Statistik geführt werden müsste. Aber es gibt klare Zahlen für die Infizierten in Krankenhäusern, denn dort werden Neuzugänge getestet, besonders dann, wenn sie mit entsprechendem Verdacht+Symptomen in die Klinik kommen. Ich wage mal zu behaupten, es ist höchst unwahrscheinlich, dass jemand auf der Intensivstation behandelt werden muss und dabei eine Covid-Infektion schlichtweg nicht diagnostiziert wird. Vermutlich gilt das gleiche für die Patienten auf der Normalstation, auch dort werden Covid-Infektionen sehr viel seltener unerkannt durchschlupfen als im normalen Alltag, wo sich jemand mit stärker Erkältung ins Homeoffice abmeldet, aber vielleicht keinen Test macht.
Aber das ist doch auch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung. Sehr viel mehr Menschen laufen rum und werden nicht getestet, weil es keinen Anlass gibt und sie keine Symptome haben. Was wir da machen, ist nur ein Raten, aber nichts Substantielles.
Ach so mit Punkt überschritten meinte ich das wovon Dorsten neulich sprach. Das nämlich in ein paar Jahren/ Winter Covid wirklich nur noch ein leises Hüsteln bei den allermeisten verursachen wird.
Und mit der Überlastung der Spitäler gebe ich dir Recht, White Tara. Das hängt ja auch davon ab , wieviel Operationen man wieder verschieben kann. Wieviel Personal überhaupt noch da ist. Und wieviele davon wegen Krankheit ausfallen. Und die wollen auch mal Ferien machen. Ich weiss jetzt gar nicht ob die Unispitäler hier in der Schweiz auch jeden nehmen müssen. Keine Ahnung. Aber die Überlastung fängt schon viel eher an , als das was die meisten von den Zahlen her noch für vertretbar halten.
Zitat von Cerulean im Beitrag #10920 Aber die Überlastung fängt schon viel eher an , als das was die meisten von den Zahlen her noch für vertretbar halten.
Ja, das ist zu hoffen, dass wir da irgendwann ankommen werden, dass Covid uns eben wie eine der üblichen Erkältungs- und Grippewellen beschäftigt....da sehe ich uns aber im kommenden Winter noch längst nicht.
Wobei bei den Krankenhauszahlen wohl auch nicht immer sauber gezählt wird. Ich habe ja bei meinem kurzen OverNight Aufenthalt nachgefragt, ob man mich als "Covid Patientin" zählen würde- ja. Denn: Es wurde ja eine Infektion per PCR nachgewiesen. Zwar mit einem so geringen Wert, dass keine Ansteckung drohte- ich war am 09.05 mit Schnelltest positiv, ins Krankenhaus kam ich Anfang Juni, das war also eine Infektion, "die ging". Entsprechend wurde ich weder besonders isoliert noch musste sich das Personal isolieren.
Dass jeder Patient, der im Krankenhaus landet und potentiell stationär ist mit PCR getestet wird finde ich richtig. Der Umgang mit Patienten wie mir ist auch völlig ok, aber mich als " mit Covid im Krankenhaus " zu zählen, wenn ich lediglich eine unglaublich langsam laufende Infusion über Nacht "abliege" und noch vor dem Frühstück wieder verschwunden bin, pünktlich am Arbeitsplatz war, das empfinde ich als unredlich.
Was ist an der Zählung unsauber? Binär, entweder ist Covid nachweisbar oder nicht. Das erleichtert vieles in der Verwaltung. Und wo sollte sonst die Grenze sein? CT 50, 60, 70? Stell' dir die Diskussionen vor. Noch mehr Diskussionen zu Covid ...