Zitat von Horus im Beitrag #10247Selbstverantwortung schliesst Verantwortung für andere mit ein.
Das sehe ich ähnlich und genau deshalb, habe ich nun Ostern eine Verabredung von mir aus abgesagt. Obwohl ich mich gesund fühle und beim Job täglich getestet werde und das Treffen auch noch draußen hätte stattfinden sollen, fand ich es verantwortungsvoller abzusagen:Ich verbringe gerade sehr viel meiner Arbeitszeit damit, mich um Covid-Infizierte zu kümmern und das birgt nun mal leider auch bei aller Vorsicht das Risiko, dass ich unbemerkt von den Viren einsammelte und sie verteilen könnte, bevor der tägliche Test beim Job Alarm schlägt.
Das ist lobenswert und auch nachvollziehbar. Aber selbst wenn man versucht, sich an der Verhältnismäßigkeit zu orientieren, geht man Risiken ein. Ich habe heute vor einer Puppenspiel-Bühne im Freien wohl als Einzige Maske getragen. Das Enkelkind an meiner Seite trug keine Maske, war allerdings vor zweieinhalb Wochen Corona-positiv. Ich bin davon ausgegangen, dass er sich innerhalb so kurzer Zeit nicht erneut infiziert hat. Und ich kann auch nicht wissen, ob ich mich trotz Maske nicht doch infizieren kann, oder Viren weitergebe (obwohl ich keinerlei Symptome habe).
Meine Mutter, 84 Jahre alt, ist zu Zeiten ins Theater und in die Operette gegangen, als ich selbst sowas vermieden hätte wegen der hohen Inzidenzen. Aber Kultur ist für sie Lebenselixier. Sie leidet ohnehin schon darunter, nicht mehr reisen und wandern zu können wie noch vor ein paar Jahren, und ich kann nur darüber spekulieren, was ihr mehr zu schaffen macht und sie gefährden könnte: der Verlust all dessen, was für sie Lebenselixier ist, wenn wir über den Winter Maßnahmen haben, oder das Virus. Es ist letztlich ein "Blindflug".
Es mag egoistisch sein, die vulnerablen Gruppen zu vergessen, aber sie vom echten Leben, das ihnen etwas bedeutet, abzutrennen, ist auch nicht gut. Aber ich vergaß: der Einzelne zählt ja nicht.
Zitat von SASAPI im Beitrag #10252Ja nun...der ehemalige Leader des Team Vorsicht hats ja 8 Tage nach seinem positiven Test völlig legal ohne Maske im Bierzelt krachen lassen:)
Tja. Ein weiteres Beispiel für die gute Politik in der Pandemie
Na ja, Eigenverantwortung. Wenn die Qurantäne für leichte Fälle abgeschafft ist, kommt man ins Dilemma. Man weiss, man ist positiv und man kann andere anstecken, aber die Ansage ist, nur Krankenschein, wenn man sich krank fühlt. Finde ich nicht einfach, dann kann man gleich die Testerei lassen. Dass wir da eh hinmüssen, ist klar, aber ich halte das bei uns verfrüht. Aber ok, vielleicht sind wir soweit. Zu wünschen wäre es.
Zitat von Horus im Beitrag #10247Selbstverantwortung schliesst Verantwortung für andere mit ein. Wenn nicht, ist der Begriff nichts anderes als ein Euphemismus für ich mache genau das, was ausschliesslich mir dient, der Rest der Welt ist mir egal Also Egoismus.
Danke Horus, so meinte ich das. Beispiel Quarantäne verkürzen, weil man sich wieder gut fühlt (ungetestet nach 5 Tagen), keine Maske in den Öffis obwohl Pflicht, Gedränge ohne Maske am Eisstand, usw
Ich vergleiche die Verantwortung gerne mit dem Autofahren. Da braucht’s auch Rücksichtsnahme, egal wie gut man fährt oder wie sicher man sich in seinem SUV fühlt. Eins hat der Virus ja gezeigt, mit Egoismus kommt man nur bedingt weiter.
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Auch wenn "wir es sowieso alle bekommen" und ich es auch bereits mindestens einmal hatte, nämlich bevor wir überhaupt wussten, was Covid-19 ist und dass es existiert, schliesst für mich Selbstverantwortung immer auch verantwortungsbewusstes Handeln anderen gegenüber ein, denn auch das ist letztlich, weiter gedacht, Selbstschutz. Es ist mir aber bewusst, dass das sehr, sehr vielen Menschen vollkommen wurscht ist, Hauptsache, sie können ganz nach Lust und Laune leben und es sich bequem machen, schiet doch auf die anderen. Ergo muss ich für DIESE zumal recht zahlreich auftretenden Individuen - wollen oder KÖNNEN nicht - letztlich aus Gründen der Eigenfürsorge mitdenken, denn ich bin grundsätzlich nicht scharf auf Infektionserkrankungen. Gilt für die Influenza. Gilt für Covid-19.
Leider musste ich gestern erfahren, dass offenbar zumindest im KH in unserer Kreisstadt immer noch Menschen in Isolation und ohne verwandtschaftlichen Beistand sterben müssen. Ein Mensch aus meiner Nachbarschaft musste kurzfristig ins KH und ist dort viel zu jung verstorben, dies ohne soziale Unterstützung, weil man keine Verwandten, ja nicht einmal seine Lebenspartnerin, aufgrund der Corona-Maßnahmen zu ihm lassen wollte. DAS hat mich sehr betroffen gemacht, denn ich bin diesem Menschen in den letzten Jahren häufig auf meinen Runden mit Hund begegnet und habe immer mal einen Schwatz mit ihm gehalten. Haben wir denn immer noch nichts gelernt? So etwas ist bei allem Verständnis für Schutzmaßnahmen menschenunwürdig.
Die meisten Vulnerablen werden nicht vergessen sondern vergessen es selbst. Gerade in der ersten Zeit nach den ersten Impfungen waren genau die älteren Menschen als erstes wieder in der Kneipe, beim Shoppen und haben sich in Trüppchen ohne Maske getroffen, ganze Wander- und Schützenvereine waren infiziert. Es sei ihnen gegönnt, aber die Jüngeren zu schützen und sich noch zurückzunehmen bis viele geimpft sind, kam da auch nicht in die Tüte. Das sind keine armen Hascherl, wo wir uns drum kümmern müssten und denen wir Entscheidungen abnehmen müssten, die sind alle erwachsen und entscheiden das so.
Ich werde mich jedenfalls nicht den Rest meines Lebens einsperren für andere, die dann eben Party machen. Es steht jedem frei sich impfen zu lassen. (ausgenommen die, die sich nicht impfen lassen dürfen, was nur ein sehr, sehr kleiner Teil ist und der auch vorher bereits entsprechend vorsichtig agieren musste, es gibt ja nicht nur Covid)
Ich habe sehr lange viel mitgetragen, nur irgendwann ist eben Schluss. Solange ich keine Symptome aufweise, werde ich mich auch nicht testen, ich wüsste nicht wozu.
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Zitat von Bisasam im Beitrag #10251 Es mag egoistisch sein, die vulnerablen Gruppen zu vergessen, aber sie vom echten Leben, das ihnen etwas bedeutet, abzutrennen, ist auch nicht gut. Aber ich vergaß: der Einzelne zählt ja nicht.
Wie meinst du das? Hätte man deiner Mutter die Theaterbesuche verbieten sollen?
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Zitat von Borghild im Beitrag #10258 Wie meinst du das? Hätte man deiner Mutter die Theaterbesuche verbieten sollen?
Im vergangenen Winter sind sie ihr verboten worden. Wir hatten hier strengere Maßnahmen als anderswo. Und ich hatte es schon mal geschrieben: diese Zeit hat ihr nicht gutgetan, sie hat auf erschreckende Weise abgebaut.
Aktuell geht es mir nur darum, zu verdeutlichen, wie schwierig das ist mit dem Risiko abwägen. Das Virus wird uns noch eine Weile erhalten bleiben. Jeder Mensch hat irgendwo seine Schmerzgrenze und möchte/braucht wieder mehr Normalität. Und geht dafür Risiken ein. Ich beispielsweise kann noch eine Weile auf Veranstaltungen im Innenbereich verzichten, dafür möchte ich wieder mehr Ausflüge und Reisen unternehmen. Aber ab einem bestimmten Alter, nehme ich an, fragt man sich dann auch, worauf man noch warten soll.
Deshalb bin ich eben jetzt auch für Lockerungen, weil es für viele um Lebensqualität geht. Auch wenn man sich vor Omikron eben kaum schützen kann.
Zitat von KlaraKante im Beitrag #10256 Ein Mensch aus meiner Nachbarschaft musste kurzfristig ins KH und ist dort viel zu jung verstorben, dies ohne soziale Unterstützung, weil man keine Verwandten, ja nicht einmal seine Lebenspartnerin, aufgrund der Corona-Maßnahmen zu ihm lassen wollte. DAS hat mich sehr betroffen gemacht....
Ja, so etwas höre/lese ich jetzt immer noch, obwohl viele Beschränkungen gelockert wurden. Und ich hörte es auch die gesamte Pandemie über aus Pflegeheimen, wo Angehörige ihre Eltern vor dem Tod oder auch selbst danach im Heim nicht mehr sehen durften. Es erschreckt vor allem deshalb, weil es in. meinem Umfeld für solche Fälle die gesamte Pandemie die Möglichkeit zu Ausnahmen von der Regel gab. Dass also zB. Ehepartner auch zu Besuch auf die Intensivstation durften oder Senioren im Heim trotz Lockdown einen Angehörigen im Sterbeprozess an der Seite haben durften. Klar waren auch diese Ausnahmen mit diversen Einschränkungen/Auflagen gekoppelt und Sterbebegleitung/Abschiednehmen nicht so möglich wie vor der Pandemie; aber manche Kliniken+Heime haben es doch irgendwie möglich gemacht, dass diese schwierige Situation "gemeinsam" durchgestanden werden konnte. Und da fragt man sich schon: Wenn es bei den einen möglich ist, wieso konnten das dann nicht alle umsetzen?
Zitat von Chickenwings im Beitrag #10257Die meisten Vulnerablen werden nicht vergessen sondern vergessen es selbst. Gerade in der ersten Zeit nach den ersten Impfungen waren genau die älteren Menschen als erstes wieder in der Kneipe, beim Shoppen und haben sich in Trüppchen ohne Maske getroffen, ganze Wander- und Schützenvereine waren infiziert.
Ja, habe ich durchaus auch hier und da mal von gehört/gelesen.....aber meine Wahrnehmung ist, dass dies in der Altersgruppe, die zuerst in den Genuss von Impfungen kamen, nicht die Mehrheit war, die sich so verhalten hat. Klar gibt es in jeder Altersgruppe die "Wilden", die sich um nicht um andere scheren, die gerne mal Vorschriften missachten und die für sich auch sagen: mir doch alles egal, ich will die wenigen Jahre, die ich vermutlich nur noch habe, nicht allein zuhause hocken.
Es geht ja auch nicht darum, irgendwem wieder alles komplett zu verbieten aus Rücksicht auf andere. Wir müssen irgendwie ein akzeptables Mittelmaß finden, mit der Situation um zugehen, die uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Und ein Mittelmaß werden wir nicht finden, wenn zu viele für sich sagen "Es geht jetzt aber um mich, meine Interessen, meine Wünsche, meine Wertung der Situation" und nicht bereit sind, sich als Teil der gesamten Gesellschaft zu sehen/zu verhalten.
Ich finde es nach wie vor auch befremdlich, wenn immer wieder davon geredet wird, dass man sich nicht den Rest des Lebens einsperren lassen möchte: Ja, auch hier gab es "Lockdowns" wo so ziemlich alles runter gefahren wurde - aber im eigentlichen Wortsinne von "einsperren" waren nur Menschen in Quarantäne tatsächlich komplett eingesperrt, aber das längstens für 14 Tage, inzwischen nun ja auch viel kürzer. Andere waren nie komplett eingesperrt: durften raus zum Einkaufen, sich an der Luft bewegen, viele Berufe durften auch ihren Arbeitsplatz aufsuchen...in meinen Augen hatten wir in D nie einen kompletten Lockdown, wenn ich lese, was weltweit in anderen Ländern Lockdown bedeutete.
Zitat von WhiteTara im Beitrag #10260 Ich finde es nach wie vor auch befremdlich, wenn immer wieder davon geredet wird, dass man sich nicht den Rest des Lebens einsperren lassen möchte: Ja, auch hier gab es "Lockdowns" wo so ziemlich alles runter gefahren wurde - aber im eigentlichen Wortsinne von "einsperren" waren nur Menschen in Quarantäne tatsächlich komplett eingesperrt, aber das längstens für 14 Tage, inzwischen nun ja auch viel kürzer. Andere waren nie komplett eingesperrt: durften raus zum Einkaufen, sich an der Luft bewegen, viele Berufe durften auch ihren Arbeitsplatz aufsuchen...in meinen Augen hatten wir in D nie einen kompletten Lockdown, wenn ich lese, was weltweit in anderen Ländern Lockdown bedeutete.
Nun ja, meine Kinder waren zwar nicht "eingesperrt", die durften vor die Tür - aber sie durften in Summe 6 oder 7 Monate lang (je nachdem, ob man die Ferien rausrechnet) die Schule nicht betreten, weil sie zu den Jahrgängen gehörten, von denen man meinte, für die ist das "nicht so schlimm" (in 2020 Jahrgang 5 bzw. 8, in 2021 Jahrgang 6 bzw. 9). Es hat jeweils ein halbes Jahr gedauert, bis Schule wieder etwas Normales für sie war und sie wieder im normalen Lernrhythmus-/Pensum drin waren, von den sozialen Effekten will ich lieber gar nicht reden - und dann kam die nächste Schulschließung.
M. E. hat man sich an den Kindern wirklich "versündigt", ebenso an den alten und kranken Menschen, die keinen Besuch mehr bekommen durften, selbst wenn sie schon im Sterben lagen, sowie an deren Angehörigen.
Zitat von Bisasam im Beitrag #10259 Aktuell geht es mir nur darum, zu verdeutlichen, wie schwierig das ist mit dem Risiko abwägen.
Da gabe ich dir völlig Recht ! Ich habe das gerade beim Job mit unseren infizierten Heimsenioren. Für die gilt natürlich wie für alle anderen auch Isolationspflicht. Wenn es dich zuhause in der Familie erwischt, dann hockt halt die ganze infizierte Familie zusammen. Im Heim gibt es Stubenarrest für jeden Einzelnen, obwohl unsere kleine Gruppe sonst Alltag lebt wie eine Großfamilie. Was hätten wir darum gegeben, wenn die Infizierten tagsüber einfach alle gemeinsam hätten in ein Zimmer setzen dürfen, damit sie eben nicht allein sein müssen. Toi Toi Toi sind die Betroffenen mit eher milden Erkältungssymptomen davon gekommen, aber genau das war dann nach 3 Tagen schon das Problem...wir haben bei allen nun viel mehr mit den Folgen der Isolation zu kämpfen als mit direkten Virenproblemen. Und bei einigen wird sich das nun noch Wochen hinziehen, dass sie durch tagelange Bewegungsarmut körperlich sehr abbauten und der psychische Zustand massiv im Keller ist. Es wäre so viel gewonnen gewesen, wenn man zumindest gegen Abend, wenn Senioren anderer Etagen nicht mehr im Garten sind, jedem Einzelnen oder eben auch mit Abstand gemeinsam hätte eine Spazierrunde gönnen können oder den Frühaufstehern am Morgen.
Das Blöde ist: wir brauchen alle noch etwas Geduld - man ist in der Gesamtpandemie eben noch nicht so weit, dass es schnelle Impfstoffanpassung oder helfende Medikamente gibt. 2 Jahre sind für eine Pandemie eine eher kurze Zeit.
Ich komme in meinem eigenen Job so langsam an die Grenze, dessen was ich aushalten und wuppen kann und ich frage mich immer wieder, wie es Freunde/Bekannte schaffen, die nun schon seit mehr als 2 Jahren als Ärzte/Pflegekräfte/Rettungskräfte in den Kliniken unter Dauerbelastung stehen - das ist noch mal eine ganz andere Nummer als bei uns in der Seniorenpflege.
Wenn es um meine Jobbelastung geht, dann sagen durchaus mehrere im Team: Das 1. Jahr mit viel Lockdown war nicht unbedingt einfach mit der ungewohnten Situation, aber wesentlich stressfreier und weniger belastend für Senioren/Mitarbeiter als das wirre Chaos, das wir nun ständig haben. Frei nach dem Motto: Lockdown mit klaren Regeln und Angehörigenbesuche unter strengen Vorkehrungen, wenig fehlende Mitarbeiter ist um längen besser als jetzt immer wieder Isolation/Besuchsverbote und häufig fehlende Mitarbeiter.
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Zitat von WhiteTara im Beitrag #10260Es geht ja auch nicht darum, irgendwem wieder alles komplett zu verbieten aus Rücksicht auf andere. Wir müssen irgendwie ein akzeptables Mittelmaß finden, mit der Situation um zugehen, die uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Und ein Mittelmaß werden wir nicht finden, wenn zu viele für sich sagen "Es geht jetzt aber um mich, meine Interessen, meine Wünsche, meine Wertung der Situation" und nicht bereit sind, sich als Teil der gesamten Gesellschaft zu sehen/zu verhalten.
Deshalb sind auch konkrete Beispiele nötig, wenn man sich daraüber, was "Eigenverantwortung" bedeuten soll oder kann, austauschen will. Was ist denn für dich ein passendes Mittelmaß? Was hingegen ist "Egoismus"? Ich würde auf einer Theaterveranstaltung etc. draußen keine Maske aufsetzen. Ich war den ganzen Winter über in Restaurants und Kneipen und beim Hallensport. Damit dürfte ich für einige hier wohl nicht eigenverantwortlich gehandelt haben, schätze ich mal. Wie will man da denn einen Mittelweg gehen? Restaurant ist ok für alle, aber nur einmal pro Woche?
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@Tigerente - da gebe ich dir völlig Recht, für Kinder ist vieles sehr unglücklich verlaufen! Ich habe es ehrlich gesagt nie verstanden, wieso sich der Staat und das System Schule mal wieder so unflexibel zeigten. Es gab ja durchaus in einigen Schulen funktionierende Konzepte mit Gruppenaufteilung/Wechselunterricht und auch sehr engagierte Schulen/Lehrkräfte die tolle Ideen entwickelten für Lernen zuhause oder online Unterricht für ältere Schüler. Hilft halt nur nichts, wenn man an einzelnen Schulen mit viel Energie versuchte Unterricht ganz neu zu denken, aber genau das an den meisten Schulen so überhaupt gar nicht klappte. Und was bringt es, wenn geschickte Wechselmodelle/Gruppenteilungen etc. ausgetüftelt werden, der Staat dann aber die Order raus gibt "Nee, alle bleiben zuhause". Staat und Schule haben ganz eindeutig vermasselt, die Chance der Notwendigkeit zu nutzen und das System Schule dann einfach mal neu zu denken. Denn leider ist Schule auch ohne Pandemie für viele Schüler (und damit auch für die Eltern) nicht der förderliche Rahmen zum Lernen, der angemessen wäre für die Jungspunde!
wenn wir hier in Deutschland Schule neu denken wollten, könnten wir allerdings auch mitnehmen, dass nicht alle unter den Schulschließungen gleich gelitten haben und manche Schüler und Eltern es auch positiv erlebt haben.
In den USA gibt es viele Familien, die machen immer Homeschooling und dort haben sie viele Materialien und Curriculum-Angebote, die den Eltern das ermöglichen und erleichtern.
Viele Mütter stellen das in YouTubeChannels vor und zeigen was und wie sie mit ihren Kindern arbeiten.
Und wenn man da natürlich Abstriche manche möchte, weil man es zu christlich motiviert findet und mehr Wert auf Mathe und Naturwissenschaften als auf Bibelarbeit legen wollte, gibt es tatsächlich ein breitgefächertes Angebot und jeder kann sich aussuchen, was er für sein Kind und in diese Lebensphase ideal findet.
o.K. sogar mir ist aufgefallen, es sind überprop. oft Mütter, die selbst so aufgewachsen sind und das als Tradition weitergeben ... Es sind Leute, die mit den öffentlichen Schulen Probleme haben und die Privatschulen wohl nicht für 3 Kinder aufwärts finanzieren können. Und sie halten tatsächlich viel auf Lektüre.. klassische Kinderbücher ... gelesen wird viel ... Physik und Chemie sieht man eher selten ...
Aber es gibt auch für diese Fächer schon für Grundschüler Material und ja, alle Kinder lernen dort auch lesen, rechnen, schreiben ... forschen für Naturwissenschaften und basteln viel ...
Manches wäre richtig gut, wenn es das auch in Deutschland gäbe und möglich wäre ... dachte ich mir gerade in dieser Zeit der ständigen Unsicherheiten, ob überhaupt Schule ist bzw. als gar keine war.
Diese Eltern waren jedenfalls nicht auf Schule und Hilfe von Lehrern angewiesen, die etwas schickten oder kopierten... warteten nicht auf Mebis u.ä.
Die hatten perfektes Material gut durchdacht und vorbereitet für jede Altersstufe zu Hause und arbeitet sich durch Tages- und Wochenpläne die Schulbuchverlage nach festen Konzepten und Richtlinien erstellten, beginnend ab dem Kindergartenalter. Und kannten das schon und hatten Routine.
Das fehlt hier irgendwo total... der Denkansatz, wir können unser Kind zu Hause auch ideal fördern und fordern und das muss gar nicht in irgendein System passen, und darf einfach zu Hause sich alles in Ruhe und eigenem Tempo erarbeiten, was auf dem Lehrplan steht. Hier in Deutschland gibt es sowas gar nicht, weil Schulpflicht herrscht und es keinen Kundenkreis gibt, der die ganzen methodisch aufgebauten Lehrwerke und Arbeitsbücher dann kaufen würde ...
aber, das ist vielleicht auch verkehrt, denn so manche Kinder profitieren wohl auch von so einer Lernsituation.
Vielleicht sollten wir auch mitnehmen, wer und unter welchen Umständen Kinder zu Hause auch ideal lernen können und akzeptieren, dass man nicht nur Leid tragender sein muss, nur weil man zu hause lernt.
Vielleicht ist es ja auch ein Denkansatz zu mehr Freiheit und einer Gesellschaft, in der sich nicht jede Hausfrau auch öffentlich fragen lassen muss, ob sie nur die Möbel abwohnt ... zu mehr Toleranz in unserer Gesellschaft.
Denn, irgendwo ist es ja auch furchtbar, dass Kinder im Alltag ihrer Eltern so sehr als störend und Belastung wahrgenommen wurden. Irgendwo ist es schon auch bedauerlich, dass Familienkonzepte völlig auf den Hund kommen, wenn Eltern sich selbst um ihre Kinder kümmern müssen und das nur noch als Zumutung und pers. Belastung empfinden können ...
Die Jahre der Pandemie haben uns wohl allen auch aufgezeigt, dass viele Kinder nie eingeplant sind und es Eltern schwer fällt, sich umfassend noch selbst zu kümmern und selbst etwas zu vermitteln und die Verantwortung voll zu übernehmen ...
Und irgendwie finde ich auch das schwierig ... Kinder und deren Bildung und gesunde Entwicklung so völlig ausgelagert zu sehen... ab dem Krippenalter früh Institutionen und Dienstleister zu beanspruchen, die sich umfassend kümmern ... und klappt das aus irgendeinem Grund nicht ... siehe Pandemie ... dann leidet der Nachwuchs am meisten und kommt alleine gar nicht klar... weil er gar nicht klar kommen kann!
@Blondine, ich will das Thema nicht wieder aufwärmen, aber es ist ein entscheidender Unterschied, ob man sein Kind freiwillig zu Hause unterrichtet, oder ob das Kind zwangweise zu Hause bleiben muss.
Und zum Thema "Home-Schooling" in den USA (und Verschwörungstheoretiker, religiöse Eiferer etc.) empfehle ich das Buch "Educated" oder auf Deutsch "Befreit" von Tara Westover. Ist allerdings relativ harter Tobak.
So, und jetzt kümmere ich mich mal um den Job und das "Home-Schooling" der Kinder, die heute letzten Ferientag haben und Mittwoch bzw. Donnerstag gleich Klassenarbeiten schreiben.
Homeschooling muß sich die Familei auch leisten können - denn 1 Erwachsener muß zuhause bleiben. In eher Konservativen Familien „Frau für KKK zuständig“ ist das durchaus üblicher.
Manchmal mag es besser für das Kind sein - aber im Allgemeinen ist Homeschooling „nicht artgerechte Haltung“. Denn es verhindert massiv die freie Meinungsbildung dieser Kinder und Jugendlichen, weil sie keine Möglichkeiten haben, andere Weltbilder, Ansichten etc, kennenzulernen.
Es ist sozusagen eine Form der Isolationshaft.
Ich bin nicht „im Spektrum“. Aber mein EQ ist tatsächlich etwas niedrig.
Es ist im Grunde aber egal, ob freiwillig oder aus irgendeinem Anlaß ... wenn es klappen soll und muss, dann sollte es möglich sein.
Also, Pandemie... hat sich tatsächlich keiner freiwillig dafür gemeldet ... aber da sie nun mal stattfand und weiterhin stattfindet, weltweit ... könnten auch wir mal über unseren Tellerrand hinaus schauen und nicht nur das altbewährte System abrufen.
Denn ganz ehrlich... so supertoll ist es oft auch gar nicht ... manches in Deutschland wäre tatsächlich seit Jahrzehnten verbesserungswürdig ... die Pandemie hat uns die Mängel hat mal wieder deutlich aufgezeigt.
keine Ahnung... aber isoliert wirkten diese Familien und Kinder auf mich nicht .... eher glücklich ... und ja, manche planten Campingtouren durch die UAa, Roadtripps und nahmen sich Freiheiten, da können meine Kinder ja nur träumen davon.
Ist es nicht eher engstirnig, sofort die Sekten und Negativbeispiele zu zitieren ... als ob nicht auch zig Dokumentationen und Bücher über Menschen existieren, die in unserem dt. Schulsystem unglücklich waren, schlecht gefördert, missbraucht, indoktriniert wurden und wissen wir nicht alle von Chancenungleichheiten und Bildungsungerechtigkeit gestützt von unserem Schulsystem ?
Nur weil woanders nicht alles Anlass zum reinen Optimismus bietet, sollte man aber doch noch sehen, was besser und idealer laufen kann und wie andere auch gut zurecht kommen in und mit ihren Alternativen ...
Versteht mich nicht falsch... aber eine Erkenntnis aus dieser Misere ist doch wohl auch der Umstand, dass manche mit dem Homeschooling gut durch diese schwere Zeit gekommen sind ... und manche dazu auch Hilfsmittel nutzen, die es bei uns schlicht so gar nicht gibt ....
Sollte es aber vielleicht ... wäre auch bei uns ein Erfolg. Ich hab ja nicht behauptet, dass es für alle so wäre .. aber so manchen Kindern ginge es vielleicht besser, wenn es solche einfachen Lösungen auch bei uns gäbe ...
Gerade Grundschulkinder versumpfen so nicht endlos vor Bildschirmen, die ihnen immer irgendein Programm machen ...sondern tun aktiv mehr sinnvolles. Und vor allem, da sie es gewohnt sind und Programm und Methodik kennen, können sie vieles auch selber und alleine ... mit der Zeit kommt das und man lernt wohl eigenverantwortlich. Jedenfalls musst keines dieser Kinder mit dem Smartphone lernen ... und das, obwohl die Mütter haben, die damit ihren Alltag ganz selbstverständlich Filmen und als Vlog bei Youtube einstellen ...
Nicht dass, ich selbst das wollte und täte ... aber das was sie zeigten, war keine Folter... sondern erscheint mir hilfreich für Familien in ähnlicher Situation, die - wie so viele - einfach jeden Tag zu Hause mit den Kindern lernen wollen.
Ich fand viele Tipps eigentlich wertvoll und gut - gerade für jüngere Kinder - und fand es einfach schade, dass man das bei uns gar nicht kennt und man vieles gar nicht nachkaufen kann ... selbst wenn man wollte ... und.. da es oft kinderreiche Familien waren ... als Alternative zum Tablet fürs Grundschulkind erscheint es mir als eine Kostenersparnis!
Was mir als falsch erscheint, ist diese Haltung, wo alle scheinbar nie irgendwas zu Hause mit den Kindern tun wollen... wo keiner freiwillig irgendetwas lernt und Eltern sich steresotyp mit allem überfordert und nur belastet sehen ...
Es sollte nicht so alltäglich sein, Kinder nur als negativen Faktor zu sehen... der betreut und bespaßt werden muss und dem man was beibringen sollte ...
Während der Pandemie wurde es normal, Kinder als diejenigen zu zeigen, die im Elternhaus durch pure Anwesenheit schon stören! Der Job stört offensichtlich viel weniger ... der Chef darf Ansprüche haben ... im Familienheim! Das Kind soll unbemerkt bleiben und nichts brauchen... damit das Homeoffice seinen Raum beanspruchen kann ... so in etwa.
Zitat von WhiteTara im Beitrag #10260Es geht ja auch nicht darum, irgendwem wieder alles komplett zu verbieten aus Rücksicht auf andere. Wir müssen irgendwie ein akzeptables Mittelmaß finden, mit der Situation um zugehen, die uns noch eine ganze Weile begleiten wird. Und ein Mittelmaß werden wir nicht finden, wenn zu viele für sich sagen "Es geht jetzt aber um mich, meine Interessen, meine Wünsche, meine Wertung der Situation" und nicht bereit sind, sich als Teil der gesamten Gesellschaft zu sehen/zu verhalten.
Deshalb sind auch konkrete Beispiele nötig, wenn man sich daraüber, was "Eigenverantwortung" bedeuten soll oder kann, austauschen will. Was ist denn für dich ein passendes Mittelmaß? Was hingegen ist "Egoismus"? Ich würde auf einer Theaterveranstaltung etc. draußen keine Maske aufsetzen. Ich war den ganzen Winter über in Restaurants und Kneipen und beim Hallensport. Damit dürfte ich für einige hier wohl nicht eigenverantwortlich gehandelt haben, schätze ich mal. Wie will man da denn einen Mittelweg gehen? Restaurant ist ok für alle, aber nur einmal pro Woche?
Ich antworte da mal, weil ich den Begriff Eigenverantwortung ja auch mit reingebracht hab. Für mich wären das zB:
• Zuhause bleiben, wenn ich rumhuste, Fieber habe oder eine richtige Schniefnase, auch ohne Test, wenn's sein muss (da müssen manche Arbeitgeber dann halt auch umdenken)
• Die 7 Tage Isolation bei Infizierung einhalten (käme mir ja auch zugute, da ich mich ja erholen soll)
• In den Öffis die Maske aufbehalten, über der Nase.
• Mir die Maske aufsetzen, wenn ich mich unbedingt in eine enge Schlange drängeln muss (mehrfach am WE beobachtet, dass es nicht gemacht wurde: Kaffee, Eis, Fahrkartenschalter, Supermarktkasse, öffentliche Toiletten)
• Hände desinfizieren, wenn ich in einen Laden gehe. Die Desinfektionsspender werden uns ja bleiben.
• Abstand halten
Beim Wegfallen der offiziellen Regeln werden mehr potentielle Virenträger rumlaufen, egal ob sie selbst infiziert sind oder nicht. Da kann ja dann der normale Menschenverstand, der eigentlich ja auch schon bei anderen Infektionszeiten greifen sollte, eingesetzt werden.
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"We are all just walking each other home." Ram Dass, writer
Ich denke, wir sollten langsam alle irgendwie in unseren normalen, gesunden Alltag zurückfinden ... in den nächsten Monaten ... Nein, irgendwann desinfizieren wir uns nicht mehr laufend alle und brauchen keinen Mundschutz mehr. Normalität sollte irgendwie irgendwann wieder eintreten. Gesund ist der Normalzustand.
Für mich wäre über das Sommerhalbjahr nur der erste Punkt wichtig.
Ab Herbst können wir zusätzlich über 3, 5 und 6 reden. Isolation braucht es mE für dieses Virus nicht mehr. Wenn das als zwingend gesehen wird, sollten wir darüber auch für andere Viren sprechen.
Ab Herbst können wir zusätzlich über 3, 5 und 6 reden. Isolation braucht es mE für dieses Virus nicht mehr. Wenn das als zwingend gesehen wird, sollten wir darüber auch für andere Viren sprechen.
Habt ihr auch keine Quarantänepflichten mehr bei euch?
Bei uns sind die KH fälle hoch gegangen, das erste Mal. Zumindest in unserer Region. Landesweit weiss ich noch nicht, die Zahlen werden nicht stándig aktualisiert und hinken hinterher. Wenn es dabei bleibt, von mir aus. Aber plötzlich wieder Einschränkungen, puh, das würde mir schwer fallen.
Maske in öffentlichen Verkehrsmitteln kann man gerne für immer beibehalten. Ich habe as Gefühl, die haben mich in der Vergangenheit am meisten krank gemacht, neben der Kitaviren.
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@frangipani: danke für die Antwort. Zum letzten Punkt: Abstand halten. Der ist halt sehr dehnbar.
Ein Cafébesuch, eine Party (muss nicht riesig sein, sagen wir zehn Leute), ein Saunabesuch oder ein Boxtraining (um einfach mal Beispiele zu nennen) sind mit Abstand halten ja nicht wirklich möglich. Unter der Prämisse fiele also das Sozialleben flach.
Leuten am leeren Bahnsteig nicht auf die Pelle rücken, wäre hingegen eigentlich leicht möglich. Im Supermarkt zu warten, bis jemand die Milch aus dem Kühlregal genommen hat und erst dann hinzutreten, eigentlich auch.
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Das werden die Leute mit der Zeit vergessen, im persönlichen Bereich ist bei uns aber alles wie vorher. Es wird zur Begrüssung/Abschied gebusselt wie vorher...