Eine "weiche Triage" , dh, OP Termine lassen lange auf sich warten bzw werden seitens der Klinik abgesagt, gibt es immer mal wieder, aus verschiedenen Gründen, unabhängig von der Pandemie. Und dass man am Wochenende erstmal gucken muss, wo man den Patienten überholt hinbringen kann ( im Rettungsdienst), das kenne ich gar nicht anders. Schon seit 10 Jahren nicht - so etwa. Da gibt's dann Personalmangel zusätzlich zum generellen Mangel wegen Urlaub ( immer in den Ferien), Erkältungswellen, Glatteis und alle Notaufnahmen sind voll...
Dagegen würde eine Neuorganisation des Gesundheitssystems mehr helfen als eine Impfpflicht.
Ich gebe zu, meine aktuelle Sorge ist, dass es im Herbst dann wieder losgeht, immer noch zu viele Risikopatienten ungeimpft oder zu selten geimpft sind, und es dann wieder losgeht mit z. T. massiven Einschnitten (weil wieder eine KH-Überlastung ins Haus steht). Ich hab da keinen Bock mehr drauf. Wir haben nun wirklich genug und wirksame Impfungen, die eben dieses (schwere Verläufe) verhindern, dazu auch noch den von einigen langersehnten Totimpfstoff.
Abgesehen vom Thema fehlende Impfungen für Kleinkinder und mögliche Langzeitüberraschungen, aber ich denke/hoffe, dass sich da die Lage bis zum Herbst ändert.
Zitat von ja-aber im Beitrag #10130Ich finde es ganz grundsätzlich gesellschaftlich krass, dass immer noch täglich über 200 Menschen an/mit Corona versterben. Das ist doch echt viel. Haben wir uns daran gewöhnt? Insgesamt schon über 130.000... Klar kann man auch argumentieren: haben ja auch viele überlebt, aber ich find das echt heftig.
Angesichts dessen, dass jedes Jahr etwa 950.000 und somit täglich ca 2.600 Menschen sterben, finde ich es nicht verwunderlich, dass davon derzeit ca. 200 auch Corona-positiv sind oder kürzlich waren - genauso wie gefühlt im Umfeld auch fast jeder in den letzten Monaten infiziert ist/war. Ein Teil dieser 200 wird AN Covid verstorben sein, bei vielen ist es aber sicherlich ein Nebenbefund - wie auch bei den Hospitalisierungen insgesamt.
Zitat von SASAPI im Beitrag #10151Eine "weiche Triage" , dh, OP Termine lassen lange auf sich warten bzw werden seitens der Klinik abgesagt, gibt es immer mal wieder, aus verschiedenen Gründen, unabhängig von der Pandemie.
Darauf habe ich schon geantwortet, es geht nicht darum, dass es MAL gibt. Sondern in welchem Ausmaß.
Einschränkungen stören mich persönlich bekanntlich nicht, mir geht es mehr ums Prinzip. Und ich hoffe natürlich, dass ich keine OP brauchen werde, die dann wegen Ungeimpfter verschoben werden muss.
Das ist doch jetzt schon der Fall. In diversen KH fehlt wegen der Ansteckung so viel Personal, dass es nicht mehr anders geht. Aber nicht wegen Ungeimpfter, sondern wegen Lässigkeit bei den Abwehrmaßnahmen.
Allerdings: Das jetzt erkrankte Personal in den Krankenhäusern ist mindestens 3x, oft 4x geimpft. Eine Impfpflicht- um die ging es ZeroZero ja- würde da auch nicht helfen.
Ich bin zwar unzufrieden mit der Verträglichkeit der Impfstoffe, aber nun, alles besser als gar nichts. Das, was man derzeit verimpfen könnte, erfüllt meiner Meinung nach auch nicht den Anspruch, den man an eine verpflichtende Impfung haben sollte: Sie schützen nicht vor symptomatischer Infektion, zumindest bei der derzeitigen Variante nicht (mehr), geringe Gefahr von Ansteckung anderer Personen aufgrund geringerer Virenlast bei Geimpften kann man, Omikron betrachtend, auch nicht sagen...Das reicht für eine freiwillige Impfung, aber nicht für eine Pflicht. Sollte sich ein Impfstoff finden, der diese Kriterien erfüllt, spricht ja nichts gegen eine erneute Abstimmung.
Mir ist gerade aufgefallen, dass die Impfpflicht für das (jüngere) Pflegepersonal da ist, aber für deren Patienten nicht. Irgendwie eine verkehrte Welt, wo klar ist, dass die Impfung nicht vor Übertragung schützt.
Ja, das stimmt. Ich bin daher, völlig wertfrei ubrigens, gespannt, was mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht weiter passiert. Oder ob zumindest für Bewohner von Einrichtungen (Pflegeheim, Behindertenwohnheim) eine vergleichbare Impfpflicht kommt.
Zitat von SASAPI im Beitrag #10158Ja, das stimmt. Ich bin daher, völlig wertfrei ubrigens, gespannt, was mit der einrichtungsbezogenen Impfpflicht weiter passiert. Oder ob zumindest für Bewohner von Einrichtungen (Pflegeheim, Behindertenwohnheim) eine vergleichbare Impfpflicht kommt.
Ich habe das in der Bri schon mal angesprochen gehabt, ich würde das wie bei Kitas mit den Masern machen. Neuaufnahme nur mit Impfbescheinigung. Eigenartigerweise kenne ich keinen ü70er, der nicht geimpft ist und auch keinen in dem Alter, der sich geimpft Omikron zugezogen hat. Dabei haben wir hier in Thüringen wieder Spitzenwerte, Hospitalisierungsqoute 15. War heute fix im Baumarkt, kaum Maskenträger. Im Lidl mehr als die Hälfte der Kunden, egal welchen Alters, mit Maske. Na warten wir mal ab. Gestern beim Doc mit einer Schwester (die sind alle geimpft) unterhalten, die hatte auch Omikron und sagte, das war kein Spaziergang für sie.
-------------------------------------- „Die Demokratie ist bekanntlich das beste politische System, weil man es ungestraft beschimpfen kann.“ Ephraim Kishon
Es war ja zu erwarten, dass es in diesem Land nichts wird mit einer allgemeinen Impfpflicht.
Und ich fürchte auch, dass es hier in Sachsen im Spätherbst und Winter wieder Einschränkungen und Schließungen gibt. Ich mache mir Sorgen um meine Mutter - sie hat im vergangenen Winter sehr abgebaut. Ihre Wassergymnastik konnte sie nicht mehr machen, und sonstige Aktivitäten wie Wanderungen und Spaziergänge hat sie sich nicht mehr zugetraut. Sie hat im Winter auch psychische Probleme und die ganzen Einschränkungen haben ihren Teil dazu beigetragen. Und erst, als sie immer unbeweglicher wurde und Schmerzen hatte, bekam sie dann Physiotherapie auf Rezept. Auch Corona-Einschränkungen können krank machen! Sie ist 84 und inzwischen viermal geimpft.
Auch wenn die Impfungen leider nicht mehr so wirksam sind (auch mich enttäuscht das), ärgert es mich, wenn letztlich jemand wie sie wegen der Impfverweigerer eingeschränkt wird. Die Tatsache, dass es so viele Ungeimpfte gibt, ist ja eine der Begründungen für Einschränkungen - so war es hier im letzten Herbst. Mich selbst stören die Einschränkungen natürlich auch ... sowas wie Innenveranstaltungen würde ich mir bei hohen Inzidenzen sowieso verkneifen, aber verreisen würde ich schon ganz gern. Ich habe mich schon darauf eingestellt, dass es dann eben in ein anderes Bundesland geht, obwohl ich beispielsweise im Winter lieber hier in der Nähe bin.
Wir kommen gerade aus dem Urlaub und es war schon auffällig, wie wenig da Maske getragen wurde. Aber ich trage die Maske schon noch in Innenräumen, in Gaststätten und im Hotel auch bis zum Tisch - daran bin ich gewöhnt. Im Sommer würde ich dann lieber eine OP-Maske tragen. Mal sehen, wie sich das entwickelt.
Wie soll denn eine pauschale Impfpflicht rechtlich begründet werden? Allein anhand des Alters? Das wäre Diskriminierung, ein gesunder 59jähriger wird mit seinem 60. Geburtstag nicht automatisch intensivpflichtig wenn er an Covid erkrankt. Gesunde Personen U60 landen auch seltenst auf ITS, warum also sollen die nicht selbst entscheiden dürfen zumal die Impferei ohnehin nicht vor Erkrankung schützt. Mit einem Bußgeld wird man auch nur die beeindrucken können, deren Einkünfte oberhalb der Pfändungsfreigrenze liegen. Alle anderen - und von denen gibt es in Deutschland leider mehr als genug - werden den Bescheid in Ablage P entsorgen und fertig.
Zitat von Bisasam im Beitrag #10160Auch wenn die Impfungen leider nicht mehr so wirksam sind (auch mich enttäuscht das), ärgert es mich, wenn letztlich jemand wie sie wegen der Impfverweigerer eingeschränkt wird.
Ich glaube nicht, dass man das weiterhin allein den Impfverweigerern anhängen kann. Wir erleben doch zurzeit täglich, dass sich auch Geimpfte anstecken und das Virus ihrerseits weitergeben.
Zitat von ZeroZero im Beitrag #10161Bei Reisen wird/wurde man doch nicht eingeschränkt?
Bei dem sogenannten Wellenbrecher mussten hier in Sachsen auch Hotels und Pensionen schließen, wie es bei Ferienwohnungen war, weiß ich nicht genau. Gastronomie glaube ich auch, wir hatten hier auch keine Weihnachtsmärkte. Sportstätten, Schwimmhallen, Veranstalter mussten schließen. Irgendwann im Februar durfte mit 2GPlus wieder geöffnet werden, aber unter solchen Bedingungen reise ich nicht an. Wie schon gesagt - wenn ja, dann reise ich in ein anderes Bundesland. Leider - denn hier in der Nähe gibt es schöne Erholungsgebiete und Hotels.
Niemand wird wegen der Impfverweigerer eingschränkt. Es ist unsere Regierung, die uns einschränkt. Kein Impfgegner verlangt, dass für ihn irgendwer eingeschränkt wird. Und wenn sich jemand nach der 4. Impfung schlechter fühlt, kann das durchaus zusätzlich auch am Impfstoff liegen. An den Einschränkungen sowieso.
Zitat von Bisasam im Beitrag #10160Es war ja zu erwarten, dass es in diesem Land nichts wird mit einer allgemeinen Impfpflicht.
Finde ich auch vollkommen angemessen.
Hier in Ö ist's ein wenig komplexer: die Impflicht wurde zwar grundsätzlich beschlossen (COVID-19-Impfpflichtgesetz), ist aber derzeit ausgesetzt. Vorläufig bis Ende Mai. Man wird sich nach den Empfehlungen einer eigenen Kommission richten, um dann situativ zu reagieren.
Zitat von Ebayfan im Beitrag #10166Niemand wird wegen der Impfverweigerer eingschränkt. ... Kein Impfgegner verlangt, dass für ihn irgendwer eingeschränkt wird.
Zitat von Ebayfan im Beitrag #10166Niemand wird wegen der Impfverweigerer eingschränkt. Es ist unsere Regierung, die uns einschränkt. Kein Impfgegner verlangt, dass für ihn irgendwer eingeschränkt wird. Und wenn sich jemand nach der 4. Impfung schlechter fühlt, kann das durchaus zusätzlich auch am Impfstoff liegen. An den Einschränkungen sowieso.
Ja, zumal ja - so sollte es zumindest sein - nicht der Ungeimpfte den Geimpften schützen muss - das sollte ja eigentlich der Impfstoff tun...
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"Paradise has never been about places. It exists in moments. In connection. In flashes across time."
Zitat von Syriana im Beitrag #10168 Ja, zumal ja - so sollte es zumindest sein - nicht der Ungeimpfte den Geimpften schützen muss - das sollte ja eigentlich der Impfstoff tun...
fett von mir
Ich habe mich diese Woche (privat) über das Thema mit einem Arzt unterhalten. Mangels ganz eindeutiger Faktenlage gehen die Meinungen, ob die bisher verwendeten Impfstoffe vor Omikron schützen, weit auseinander.
Er selbst (Arzt für Allgemeinmedizin) sagt, dass der überwiegende Teil seiner KollegInnen die Überzeugung vertritt, dass niemand einen ausreichenden Schutz gegen Omikron hat. Die Entwicklung für einen angepassten Impfstoff hinkt weit hinterher.
Zitat von schafwolle im Beitrag #10169Ich habe mich diese Woche (privat) über das Thema mit einem Arzt unterhalten. Mangels ganz eindeutiger Faktenlage gehen die Meinungen, ob die bisher verwendeten Impfstoffe vor Omikron schützen, weit auseinander.
Er selbst (Arzt für Allgemeinmedizin) sagt, dass der überwiegende Teil seiner KollegInnen die Überzeugung vertritt, dass niemand einen ausreichenden Schutz gegen Omikron hat. Die Entwicklung für einen angepassten Impfstoff hinkt weit hinterher.
Schutz vor einer Infektion mit Omikron vermutlich. Achtung, anekdotische Evidenz: Nach Tochter 3, 2x mit Omikron infiziert nach Booster kurz vor Weihnachten, hat es nun Tochter 2, infiziert mit der britischen Variante, geimpft 3x ( da med. Personal) mit Biontech, das letzte Mal vor 3 Wochen, erwischt. Sie sagt allerdings, dass die Infektion "pur" vor einem Jahr sehr viel heftiger war. Nun leidet sie nur unter " schnell kaputt " ( nein- nicht Fatique, nicht erschöpft!). Einmal Staubsaugen (1 Zimmer) und erstmal 10 Minuten verpusten. Was man unter diesen Umständen mit einer Impfpflicht will, keine Ahnung.
Zitat von Ebayfan im Beitrag #10166Und wenn sich jemand nach der 4. Impfung schlechter fühlt, kann das durchaus zusätzlich auch am Impfstoff liegen.
Im von mir genannten Fall gab es keinen Zusammenhang zwischen Befinden und Impfung (die hat sie, wie auch die vorher, gut vertragen) - die 4. war im Frühling und mir ging es um Spätherbst und Winter.
Auch ich würde mich ein viertes Mal impfen lassen, weil ich die bisherigen Impfungen gut vertragen habe. Mir ist aber klar, dass das nicht jedem so geht, und deshalb bin ich auch dafür, dass es (überwiegend) zur Privatsache wird, wie man sich schützt, von besonders sensiblen Bereichen mal abgesehen. Nur die ganzen Debatten um die Impfpflicht, die hätte man sich vielleicht sparen können, wenn sie sowieso nicht durchzusetzen ist.
Zitat von SASAPI im Beitrag #10172Schutz vor einer Infektion mit Omikron vermutlich.
Uff, ja natürlich war das gemeint.
Aber das ist uns doch allen mittlerweile klar geworden, dass die Impfung nicht vor einer Infektion schützt, da muss ich mich nicht mit einem Arzt unterhalten.