Die in den 50ger und 60ger Jahren Geborenen hatten teilweise keine finanziellen Sorgen miterlebt ( aber auch nicht zwangsläufig "fette" Jahre ), aber es war die Generation, die mit schweigenden verschlossenen Eltern mit krassen Erlebnissen in der Vergangenheit aufwuchsen. Gibt es viele Bücher drüber, ich als Kind eines überlebenden Soldaten ( Krieg und Gefangenschaft in Sibirien) stelle sehr viele Gemeinsamkeiten mit anderen meiner Generation fest - unbewußte Verhaltensweisen, erstaunlich, wenn man sich dies bewußt vor Augen führt. Unsere Elterngeneration würden heute vielfach wegen PTSD behandelt. Diese Generation war komplett damit auf sich gestellt. Und damit ihre Kinder - ich würde das nicht unbedingt als fette Jahre und sorglose Zeit bezeichnen.
Heute sieht man vielfach nur noch die Wirtschaftwunderjahre - die teilweise seelisch verkrüppelten Menschen dahinter, die sind nicht sichtbar. Die Erinnerungen schwappen bei vielen im Alter wieder hoch. Ganz schlimm sind für viele die Nächte. Klassisch PTS.
Vielleicht sollte man weniger die Anderen beneiden und dafür aus dem Jetzt das meiste machen. Ohne Seitenblicke auf vorher, nachher und auf andere grüne Wiesen auf der anderen Seite des Tales. Die letzten beiden Sätze sind nicht an euch beide sondern an manche andere hier gerichtet.
Naja... ich weiß jetzt aber nicht, ob das hier den Rahmen sprengen würde.
So einfach war das Leben in den 50er/60er auch nicht. Ich denke nur an das Abtreibungsverbot, den Hausfrauenparagraphen, das Berufsverbot, das Scheidungsrecht. 48 die Blockade in Berlin.
die Wohnsituation in dieser Zeit..
ich glaube dazu sollten wir irgendwo tiefer hingehen...
******************************** Sagt es allen weiter - besonders den jungen Menschen: Werdet StammzellenspenderIn - rettet Leben! Spende geht oft über das Blut. * DKMS
Zitat von Charlie03 im Beitrag #8466 Es ist nur die Generation unserer Eltern, denen es überwiegend besser geht als denen davor ..und danach.
Genau das meine ich, und darauf bin ich auch ein Stück weit neidisch, wenn ich ehrlich bin. Es muss doch himmlisch sein, dieser Generation anzugehören. Ich selbst habe immer noch das Glück, mein Leben eigentlich schon gelebt zu haben, bevor‘s richtig schlimm wird in absehbarer Zeit. Dh ich verpasse da eigentlich nichts. Aber die jetzt und heute Geborenen - da möchte ich nicht tauschen.
Ach, das wird schon alles nicht so finster werden. Gut, meine Kinder kennen fast keinen Schnee mehr, dafür viele Stürme. Aber die werden ja in die Welt hineingeboren, wie sie jetzt ist, und kommen klar.
Und meinen Plan (wir sind jetzt Mitte 50), irgendwann so ein niedliches, zufriedenes Rentnerpärchen zu werden, das das Leben genießt und um sich nicht zu langweilen entweder Enkel bespaßt oder sich mit netten Ehrenämtern vergnügt, den gebe ich noch lange nicht auf.
Ich denke, es liegt zu einem großen Teil auch an einem selbst, ob es einem "besser geht als seiner Elterngeneration" oder auch nicht.
Unsere beiden Söhne, jetzt 30 und 33 Jahre alt, haben studiert und dabei konsequent und diszipliniert gearbeitet, so dass beide sehr gute Abschlüsse gemacht und inzwischen beide sehr gute Arbeitsstellen gefunden haben. Wir schmunzeln oft darüber, dass sie beide jetzt mehr verdienen als wir.
Andererseits hat beispielsweise unsere Nichte inzwischen den 3. Studiengang angefangen und bisher noch nichts richtig zu Ende gebracht. Ein Neffe von uns ist in der Schule sitzengeblieben, hat nach dem Abi erstmal eine Weile herumgetrödelt und einen Studiengang wieder abgebrochen, dann mit BWL begonnen, aber nicht genug gelernt und bei den Klausuren durchgefallen usw...
Eine Bekannte, die dieser jüngeren Generation angehört, meinte mal, dass viele ihrer Schulkameraden Studiengänge oder Ausbildungen wieder abgebrochen hatten und nicht richtig wussten,, was sie eigentlich wollten. Es ist eben nicht nur eine Frage der Umstände, sondern auch der Menschen selber, was sie erreichen im Leben.
Mein Mann und ich sind beide Kinder der "Kriegsgeneration" und haben durch die Art unserer Eltern als Kinder keine einfache Zeit gehabt.
Der Vater meines Mannes musste als junger Mann in den Krieg ziehen und war danach jahrelang in russischer Kriegsgefangenschaft. Meine Eltern waren ein bisschen jünger und mussten Dienst machen in der Hitlerjugend.
Gespräche über Gefühle gab es nicht, sondern wir sollten "funktionieren".
Es hilft aber nicht, zu jammern oder andere zu beneiden, sonder jeder sollte versuchen, aus seinem Leben das beste zu machen.
Zitat von Gin im Beitrag #8476 Die letzten beiden Sätze sind nicht an euch beide sondern an manche andere hier gerichtet.
Dann sprich doch die Leute direkt an?
Du meinst eine lange Liste machen, wen ich damit alles meine? Warum? Wenn ich dir was sagen möchte - was ich nicht vorhabe - dann würde ich dir das per PN mitteilen. So wichtig sind mir deine Ansichten wirklich nicht.
@Gin: verstehe den Zusammenhang zu meinen Aussagen nicht. Ich habe ja die “fetten Jahre” eben genau in Zweifel gezogen.
Mein Empfinden ist immer noch, dass meine Kinder in einer Welt voller Möglichkeiten aufwachsen (und meine Eltern in einer Welt voller Möglichkeiten alt werden).
Ich persönlich würde mich in keine andere Zeit zurückwünschen.
Zitat von Harfe im Beitrag #8481Mein Mann und ich sind beide Kinder der "Kriegsgeneration" und haben durch die Art unserer Eltern als Kinder keine einfache Zeit gehabt.
Der Vater meines Mannes musste als junger Mann in den Krieg ziehen und war danach jahrelang in russischer Kriegsgefangenschaft. Meine Eltern waren ein bisschen jünger und mussten Dienst machen in der Hitlerjugend.
Gespräche über Gefühle gab es nicht, sondern wir sollten "funktionieren".
Es hilft aber nicht, zu jammern oder andere zu beneiden, sonder jeder sollte versuchen, aus seinem Leben das beste zu machen.
Genau das meinte ich, deine Jugend scheint meiner ähnlich gewesen zu sein. Und bei meiner Mutter vermute ich , dass sie als junges Mädchen von einem Soldaten (Besatzung oder Rückkehrer) vergewaltigt wurde - auch das kommt erst jetzt mit über 90 und Demenz in Albträumen raus. Und mein Vater starb gefoltert von Kriegsträumen. Und erst heute sehe ich die Auswirkungen, die dies auf meine Kindheit hatte - obwohl ich in einem recht fröhlichem Haushalt aufwuchs. Interessantes Thema , das hier aber alle Rahmen sprengen würde. Aber nicht unbedingt " beneidenswert".
Zitat von Amelanchier im Beitrag #8483@Gin: verstehe den Zusammenhang zu meinen Aussagen nicht. Ich habe ja die “fetten Jahre” eben genau in Zweifel gezogen.
Mein Empfinden ist immer noch, dass meine Kinder in einer Welt voller Möglichkeiten aufwachsen (und meine Eltern in einer Welt voller Möglichkeiten alt werden).
Ich persönlich würde mich in keine andere Zeit zurückwünschen.
Sorry, dann war das nicht verständlich genug formuliert. Ich lebe im jetzt und würde in keiner anderen Zeit leben wollen. Mein Punkt war nur , dass die 50/60 ger Jahrgänge schon noch eine etwas schwierigere Jugend hatten als dann in die 70ger. Mehr Kriegsängste, mehr Tentakeln , die aus dem Krieg noch in die Zukunft reichten und eine ganz andere Kultur Frauen gegenüber....
Aber ich bin absolut einig, dass es uns noch nie so gut ging wie heute - ganz bestimmt nicht Mitte/Ende des letzten Jahrhunderts. So viel Freiheiten hatte man noch nie und so einen hohen Lebensstandard auch nicht. Ist halt schwer, andere Zeiten einzuordnen, wenn man sie nicht erlebt hat. Im Nachhinein sieht vieles unkomplizierter aus als es war.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #8486 Aber wenn man dann an einem kalten Wintertag die engen, dunklen Gebäude betritt, in denen nur ein Raum geheizt werden konnte …
Kommt jetzt ja vielleicht alles wieder. Zumindest für Öl- und Gas-Heizungsbesitzer.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #8486Ich denke das immer, wenn ich in Freilichtmuseen bin. Aus der Entfernung klingt so ein “einfaches Leben” oft sehr verlockend.
Mit den Händen arbeiten, mit den Jahreszeiten leben, Gemeinschaft erleben …
Aber wenn man dann an einem kalten Wintertag die engen, dunklen Gebäude betritt, in denen nur ein Raum geheizt werden konnte …
Ja, das macht nicht wirklich Spaß. Und sich in der nur durch den frisch angeheizten Herd gewärmten Küche mit auf dem Herd gewärmten Wasser mit dem Waschlappen von oben bis unten morgens zu waschen, macht auch nicht wirklich Spaß. So geschehen Anfang der 60ger - meine Oma hatte kein Badezimmer. Fun !!!
Ich habe nur den Badeofen im Sommer gehasst. Zentralheizung und fliessend heisses Wasser zog in meinem Elternhaus ein, als ich auszog ( 1989). Wer duschen oder baden wollte, musste den Badeofen rechtzeitig vorher anheizen ( mit Briketts), um den 60l Wasserspeicher warm zu bekommen. Da stand man dann bei 30 Grad im Schatten im gefühlt 60 Grad heissen Bad und schwitzte beim Duschen. Die immer im Auge zu behaltene Ofenheizung hat mich allerdings nicht gestört. Damit kam ich gut klar.
Zitat von Amelanchier im Beitrag #8488Ich gebe zu, dass ich mich in den letzten Tagen schon über unseren Fernwärmeanschluss gefreut habe.
Ich mich auch - unsere Fernwärme kommt aus der großen Müllverbrennungsanlage ganz in der Nähe - Mangel an Müll wir's so bald nicht geben - und wir erzeugen ihn lokal .
Könntet ihr bitte mal wieder zum Strangthema zurückkommen? Charlotte hat schon heute Mittag zu dem Thema, das ihr hier diskutiert, einen Strang im Politikforum eröffnet, siehe Link in #8477. Bitte diskutiert dort dazu weiter.
Analuisa, Moderation
Das Schönste, was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken.
************************************ Moderatorin in der Pandemie, der Politik und bei der Nachhaltigkeit, bei den Festen, im Persönlichkeits-, Erziehungs-, Baby-, Familien- und Trauerforum, im Glücklicher leben, bei den Angehörigen, in der allg. Gesundheit, der Kindergesundheit und bei den Krebserkrankungen, in den Krisenbeziehungen, bei den Hobbies, der Photographie und bei den besonderen Ernährungsformen.
Zitat von Analuisa im Beitrag #8497[orange] Könntet ihr bitte mal wieder zum Strangthema zurückkommen? Charlotte hat schon heute Mittag zu dem Thema, das ihr hier diskutiert, einen Strang im Politikforum eröffnet, siehe Link in #8477. Bitte diskutiert dort dazu weiter.
Analuisa, Moderation [/orange]
Der Link führt mich immer nur wieder auf diesen Strang zurück????
Danke, Gin, für den richtigen Link. Und sorry, ich hab geschlafen, hätte ich am Linktext erkennen müssen, dass er nicht stimmt.
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